Estragonhuhn in sahniger Tomatensauce

Freitag, 12. August 2011

Estragon mag ich nur frisch. Dann aber auch gerne mal in rauhen Mengen, wie in diesem Gericht. Das überhaupt eine gelungene Zusammenstellung ist.

Dabei war ich, was den Tim Mälzer angeht, immer eher auf Abwehrhaltung. So ne Art Dieter Bohlen am Kochtopf, beides prollige Vielschwätzer. Aber wahrscheinlich braucht man diese Eigenart für eine Fernsehkarriere. Zu seiner Ehrenrettung hat mir das mit Herrn Witzigmann zusammen kredenzte Estragon-Hähnchen ganz köstlich gemundet. Dazu eine Ladung selbstgemachte Pasta. Das gibts zur frischen Estragonzeit nun gerne wieder. Wir haben die Finger geschleckt! 

Anstelle der frischen Steinpilze habe ich einen Eßöffel unserer eingeweichten getrockneten Steinpilze genommen und 2 Keulen haben für uns zwei gereicht. Ist bedenkenlos weiter zu empfeheln!
Zutaten:
 

450 g Tomaten
7 EL Olivenöl
1 Prise Zucker
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 weiße Zwiebel
3 Schalotten
6 frische Knoblauchzehen
1 Huhn (ca. 1,5 kg, evtl. vom Geflügelhändler in 8 Stücke zerteilen lassen)
20 g Butter
2 Lorbeerblätter
4 Stängel Estragon
25 ml Estragonessig
100 ml Weißwein
150 ml Geflügelfond
1 TL Dijonsenf
1 EL Tomatenmark
250 g Sahne
200 g kleine, möglichst gleich große
Steinpilze (oder rosa Champignons)
1 TL Zitronensaft

Zubereitung:


Tomaten kreuzweise einritzen, mit heißem Wasser überbrühen, häuten, halbieren, entkernen und grob zerkleinern. 1 EL Olivenöl erhitzen. Tomaten darin mit 1 Prise Zucker, Salz und Pfeffer langsam zu einem Mus einkochen lassen. 

Weiße Zwiebel schälen und würfeln. Schalotten schälen. Knoblauchzehen ungeschält etwas andrücken. Das Huhn in 8 Stücke teilen. Mit Salz und Pfeffer würzen. 

Backofen auf 190 Grad (Umluft 170 Grad) vorheizen. Butter und 2 EL Olivenöl in einem Schmortopf erhitzen. Die Hühnerteile darin von allen Seiten anbraten. Zwiebelwürfel, Knoblauch, Lorbeerblätter und 2 Stängel Estragon zugeben und ebenfalls anbraten. Danach im Backofen auf der mittleren Schiene etwa 20 Minuten schmoren. Nach 10 Minuten Estragonessig darüberträufeln und weiterschmoren. 

Geflügelteile aus dem Schmortopf heben und warm stellen. 2 EL Olivenöl zum Schmorfond geben. Schalotten hinzufügen und anbraten. Mit Weißwein ablöschen. Geflügelfond dazugießen. Senf und Tomatenmark unterrühren. Alles um die Hälfte einkochen lassen. Das eingekochte Tomatenmus und die Sahne unterrühren. Erneut würzen. Geflügelteile wieder hineingeben und im Ofen auf der mittleren Schiene weitere 15 Minuten schmoren. 

Pilze mit Zitronensaft beträufeln, würzen und im restlichen Olivenöl (2 EL) etwa 4 Minuten braten. Pilze etwa 5 Minuten vor Ende der Garzeit zum Huhn geben und mitschmoren. Estragonblättchen von den übrigen beiden Stängeln zupfen und fein schneiden. Huhn aus dem Ofen nehmen, erneut abschmecken und mit Estragonblättchen bestreut servieren. Dazu passt Baguette.

Quelle: Rezept von Mälzer & Witzigmann: Estragonhuhn in sahniger Tomatensauce

5 Kommentare

  1. Ich denke es ist so wie du schreibst, im Fernsehen müssen die Köche immer etwas übertreiben. Privat sind sie meist nicht so. Ich liebe Estragon auch und habe in ganz ähnliches Rezept, jedoch ohne Tomaten dafür mit Cava.

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  2. @Zorra: Ja, du hast wahrscheinlich noch besser in Worte gefasst. In einer sehr kritischen Reportage über unsere heutige Fleischqualität mit Tim Mälzer kam er wesentlich natürlicher und damit sympathischer rüber.

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  3. Ist ja witzig, erst gestern habe ich bei Paule was von einem Estragon-Huhn geschrieben, das es bei uns früher oft gab, und jetzt stoße ich hier auf ein Rezept, das sowas von zum Reinsetzen aussieht ... wenn das kein Schicksalswink ist! ;-) Und mir schmeckt das Kraut sogar getrocknet - sonst hätte ich auch ein Problem, frisch bekomme ich es hier nur selten.

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  4. Ich habe Tim Mälzer inzwischen schon 2mal live erlebt und war immer wieder begeistert von seiner Natürlichkeit und wie er sich um Gesoräche mit jedem bemüht und absolut nicht eingebildet rüberkommt.
    Ich bin auch nach wie vor begeistert von seiner Art zu kochen und fand bisher alle Rezepte, die ich von ihm nachgekocht habe, uneingeschränkt gut.

    Somit oute ich mich wieder mal als Mälzer-Fan - und dein heutiges Gericht klingt auch nach guter Mälzer Küche! :-)

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  5. @Christina: Wenn man auch im Zufall das Schicksal erkennt, kann man nichts falsch machen. Das Estragonhuhn gabs schon 2x dieses Jahr, weil wirklich lecker!

    @Eva: Ich denke, wer täglich kocht, hat weder etwas gegen Tim Mälzer noch gegen Jamie Oliver - im Gegensatz zu den Wochenendkochern für Gäste.

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