Hemdsärmelig: Kürbis-Karotten-Mac&Cheese

Dienstag, 30. Oktober 2012

Wie jetzt? Foodblogs können deprimieren? Also darauf brauche ich erstmal ein Antidepressiva. (In F sind sie damit ja sehr großzügig. Allgemeines Schlappheitsgefühl - na, wie wärs mit Antidrepressiva. Aber das ist eine andere Baustelle). Soso. Foodblogs machen depressiv. Vermutlich sind mit dieser Aussage ANDERE Foodblogs im Visier. Meiner kann unmöglich gemeint sein. Schließlich ist das hauseigene Motto *sich das Leben schöner (besser, entspannter, zufriedener, gelassener, vielfältiger, abwechslungsreicher, hübscher, friedlicher, einträchtiger und harmonischer) zu kochen*. Eindeutig. Mein Foodblog wurde bei dieser These ausgeklammert.

Um dieses Faktum deutlich zu machen, bin ich am Überlegen, ob ich eine Unterhemden-Rezepte-Ruprik einrichten sollte.
Also eben Rezepte, die nur unwesentlich länger brauchen als ein Hipp-Babyglas zu erwärmen oder eine Wagner-Pizza aufzubacken. Nicht alle können sich viel Zeit fürs Kochen nehmen. Obwohl ich grundsätzlich bewerbe, sich beim Zubereiten in der Küche zu entspannen und sich nachher zusammen beim Essen mit den Mitbewohnern am Tisch einen guten Moment zu gestalten. Oder man kocht bereits zusammen...

Wie dem auch sei,  immer und jeden Tag habe selbst ich Maniac manchmal keine Lust, länger als notwenig in der Küche zu stehen. Dann solls - im Sommer auch gerne im Unterhemd und barfuß - schnell gehen. So wie bei dieser Quickie-Pasta.

Wir waren beide überrascht, mit wieviel Appetit wir bei diesem Essen zugeschlagen haben. Viel leckerer als erwartet und gedacht. Kürbis ist nicht umsonst aus der gleichen Familie wie Zucchini: fad aber anstandslos bereit, sich Geschmack einhauchen zu lassen. Dazu gabs einen Feldsalat mit Feigensenf-Dressing.

Merci an Estrellacanela und Bärenhunger für die Inspiration! Frau Modeste, Backofenzeit abgezogen, ist das in 20 Minuten fertig und hat eine überschaubare Zahl an Zutaten. Nur um alle Mißverständnisse aus dem Weg zu räumen: ich weiß schon, was Sie meinen. So viele Gedanken ums tägliche Kochen macht sich sonst kein normaler Mensch - das hat tatsächlich etwas mit der Eigendynamik eines Foodblogs zu tun...
Zutaten (2P):

200g Kürbis
150g Karotten
50ml Gemüsebrühe
200ml Milch
1 EL Crème fraiche
1 Lorbeerblatt
1/2 Bund Thymianblättchen
100g Ziegenfrischkäse
3 Salbeiblätter, feingehackt
1 EL geschnittene Petersilie
3 EL geriebener Chantal
Salz, Pfeffer
Abrieb einer halben Zitrone
3 EL Weißwein
Muskatnuß

200g-250g Pasta nach Wahl 

Zubereitung:

Den Kürbis und die Karotten in kleinen Stücken in der Gemüsebrühe und der Milch weich dünsten - dabei das Lorbeerblatt mitkochen. 

Vor dem Pürieren das Blatt wieder herausfischen.  Den Ziegenfrischkäse, die Kräuter, sowie den geraspelten Hartkäse hinzufügen und solange rühren bis dieser schmilzt. Mit Weiwein, Zitronensaft, Muskatnuss, Salz und Pfeffer abschmecken und die al dente gekochte Pasta unterrühren, ebenso die gehackte Petersilie. Sollte die Konsistenz nicht cremig genug sein, noch etwas Milch dazugeben.

Eine ofenfeste Form ausbuttern, die Masse hineinfüllen und noch mit etwas geriebenem Comté bestreuen. Bei 180° ca 20min gratinieren lassen.
Inspiration: Estrellacanela und Bärenhunger

20 Kommentare

  1. Liebe Micha, bleibe wie Du bist. Blogge, was Du magst und wonach Dir ist. Und bitte, bitte,lass die Unterhemden-Kategorie... (vielleicht lässt Du stattdessen das Lesen mancher depressiv machender Blogs? ;-) )
    Übrigens: Eine sehr schöne "cucina rapida"
    Fröhliche Tessiner Grüße

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  2. Ich fände die Unterhemden-Kategorie ganz interessant...ein gesunder Mix macht es doch: mal hat man mehr Lust zum Kochen, mal weniger, mal mehr Zeit, mal weniger....
    Ich kann zumindest nicht nachvollziehen, dass Foodblogs lesen depressiv macht!
    Deine Quickie-Pasta gefällt mir ausgesprochen gut.

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  3. Ich persönlich finde kochen ungemein entspannend. Da kann ich so schön abschalten, weil ich mich dann nur auf das konzentriere, was ich da mache. Und ich esse halt so gerne gut. Aber für Leute, die nicht gerne kochen, gibt es so viele schnelle Rezepte, die super-einfach und lecker sind. Die brauche ich auch, wenn ich wenig Zeit habe. Mich deprimiert an Foodblogs höchstens die Tatsache, daß ich nicht alles ausprobieren kann, was ich da an Rezepten sehe, weil ich dann mindestens dreimal am Tag kochen müsste ;)

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  4. Ich betrachte meinen Blog als Online-Rezeptbuch, und da ich zu den etwas zwanghaften Typen gehöre, muss es halt auch schön sein.
    Alles was nicht gut war, wird auch nicht veröffentlicht.

    Das Rezept oben gehört bestimmt zu den guten ;-)

    Mit leckerem Gruß,
    Peter

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  5. Irgendwas läuft da schief: Ich kenn mehr Blogs mit schneller toller Alltagsküche als andere.

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  6. Also erstens klingt das Rezept sehr danach, dass es ganz bald bei uns auf dem Tisch steht. Und zweitens kann man kochen, damit man keinen Hunger mehr hat oder man kann eben kochen, weil es Spaß macht und sowohl die Zubereitung, als auch das Essen an sich Genuss ist. Für mich ist es Entspannung pur stundenlang in der Küche zu stehen. Trotzdem ist der Alltag oft unterhemdenartig geprägt. Aber das kann ja auch sehr lecker sein.
    Herzliche Grüße,
    Dani

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  7. @Sabine: Du klingst aber wirklich fröhlich - liegts am Tessin? Aber ist doch bei allen so, oder, ab und an gibts schnelle Küche oder eben Unterhemden-Küche - so geht normales Leben. Allerdings ist das Essen in Foodblogs ein wenig aufgehübscht fürs Foto...

    @Eva: Finde ich auch: so geht Kochen aus dem Leben gegriffen. Selbst was man gerne macht, macht man ja nicht jeden Tag total gerne...

    Na, mit etwas Zeit werde ich die Kategorien überarbeiten. Und Madame Modeste wolle - denke ich - nur laut machen, dass sie, auch wenn sie nicht so abwechslungsreich wie Foodblogger kocht, dennoch keine Fertigprodukte erwärmt. Was eindeutig löblich ist!

    @Jule: Also mir gehts genau wie dir: Foodblog-Lesen inspiriert mich total. Ich könnte auch NUR nachkochen :)

    @Peter: Ich gestehe, da bin ich ebenfalls eitel: was als Foto nicht wirklich was taugt, wird auch nicht veröffentlich - da bin ich ganz bei dir.

    @Heike: Dich ernenne ich zu obersten Foodblogger-Werbe-Beauftragten! Da ich dich vom Fernsehen kenne, weiß ich, du hast den nötigen Bumbs ;)

    @Dani: Ist doch wirklich das Gute mit dem Nützlichen vebunden, nich: einfach gerne kochen und damit ist aller Alltagsstress verflogen... ganz liebe Grüße zurück

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    1. Liebe Micha, ich finde nur, Unterhemdenküche klingt so schrecklich unappetitlich, dann doch lieber Cucina rapida oder so. Bei Unterhemdenküche stelle ich mir einen Kerl im Unterhemd an meinem Esstisch vor *schüttel*

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    2. Ach, das *Wort* mißfällt. Na, je nach Kerl der drinnesteckt, muß es kein Unterhemd sein - oder gerade wieder :). Es sei denn natürlich, an deinem Tisch gilt Hemdpflicht - die wäre wieder dann Mann unabhänig...

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  8. Das klingt nach einem schönen, käsigen Winterrezept, wenn es draußen richtig kalt ist.
    Hmmm, sehr lecker!
    Musste bei dem oberen "Unterhemdenküche"-Kommentar gerade sehr schmunzeln :). Da ist was dran :).
    Lieben Gruß und einen schönen Abend!

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  9. ..depressiv...bei mir nicht wenn ich Deine Vorschläge lese. Da geht das "Kopfkino" an und man freut sich. HBG eibauer

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  10. @Heike: Pressesprecherin, hmmm, Pressesprecherin, das wäre doch was für dich ;)

    @Verena: Nee? Du magst auch keine Bauarbeiter-Jungs in Unterhemd? Also, ich schlaf nochmals drüber...

    Im übrigen ist das Rezept nicht so käsig wie das Original, sondern deutlich entschlankt.

    viele liebe Grüße und auch dir einen kuscheligen Abend...

    @Eibauer: Wenn die Leserschaft morgen sieht, was ich poste, denken die sicher, wir kennen uns...

    Merci für dein charmantes Kompliment!

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  11. Schnelle, wärmende Gerichte die so hübsch aussehen sind für mich ein Aufsteller! Bei mir gibt es oft einfache nicht sehr sufwändige Küche, nicht weil ich es nicht mag stundenlang zu schnippeln und kochen, sondern weil es mein Familienleben oft nicht anders zulässt! Dagegen kann ich nicht genug bekommen von den vielen, inspirierenden Foodblogs welche zeit, viel zeit und Muse in die Gerichte investieren. Jedem das seine :-)
    Liebs Grüessli
    Irene

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  12. Tolles Rezept! Wieviel Gramm Pasta hast du da genommen?

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  13. @Irene: Eben - die Vielfalt machts! Das finde ich auch!

    @Anonym: Oh, Danke für dein Korrektur-Lesen, das werde ich edieren - es waren etwa 200g für einen 2 Personenhaushalt.

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  14. Antworten
    1. Vielen Dank, liebes Milchmädchen, für dein nettes Feedback - freut mich, wenns euch auch geschmeckt hat :)

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  15. So einfach und soo viel Geschmack, hat uns heute ganz wunderbar geschmeckt!!! Warnung: rechtzeitig zum Essen aufhören, auch wenns noch so gut ist, sonst platzt man...

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    1. Wie recht du hast - zu gut, um auf Nachschlag zu verzichten. Vielen Dank für deine appetitliche Rückmeldung!

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