Rhabarberjahr 2013: Streuselkuchen mit ofengeröstetem Rhabarber

Sonntag, 26. Mai 2013

Rhabarber und ich waren bisher nicht wirklich dicke. Eher so eine Art Pflichttermin im Frühjahr. Ah, es gibt wieder Rhabarber im Garten, ok, nagut.

Dieser ofengeröstete Rhabarber allerdings ist meine bisherige Lieblingsversion des Rhabarber-Schmauses. Und nicht nur geschmacklich, auch optisch gefällt er mir so formstabil und dennoch weich. Köstlich! Und das aus meiner Tastatur - ich staune selbst.

Gewildert habe ich für diesen süßen Sonntag ganz ausgiebig bei Stefanie. Die brachte mich nicht nur auf das Kompott, sondern auch noch gleich auf den Streuselkuchen. Diese klassischen Streuseltaler mit DICK Streuseln drauf mochte ich damals in Süddeutschland immer wieder gerne.

Ich habe Stefanies Rezept leicht abgewandelt auf eigene Vorlieben: die Streusel nach dem eigenen Rezept (etwa so), versetzt mit dem gleichen Gewürztiefengrund wie hier und unterlegt mit dem geliebten ofengerösteten Apfelmus (Vanille-Ausgabe). Und er wurde genau so, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Der Butterhefeboden weich und zart und die Streusel knackig-knusprig-aufregend. Dabei keinen Moment trocken. Gut, mit dem Rhabarber eh völlig unmöglich. Ach ja, und die geschlagene Sahne nicht zu vergessen, die bei uns ebenfalls dazu gereicht wurde.

Durch die Teigführung schmeckt der Streuselkuchen selbst am zweiten Tag fast genauso gut wie direkt aus dem Ofen. Und mit einem ganzen Blech voll kann man tüchtig Beglücker spielen im Umfeld: bei Großfamilie, Nachbarn, im Etagen-Büro, zum süßen, freundlichen Sonntagscafé... 

Diese Kombi gibts bei uns nun jedes Jahr. Rhabarber, ab sofort bist du Kür! SO wird das was mit uns! Und euer Lieblings-Rhabarber-Rezept?
Zutaten für ein Blech Streuselkuchen:

Pâte Fermentée:
175g Mehl Type 550 (m: T55)
125g Wasser
2g Hefe
3g Salz


Teig:
Pâte Fermentée 
100g Mehl 450 (m: T45)
125g Mehl Type 550  (m: T55)
100g Dinkelmehl Type 630
175g Milch
3g Salz
10g Hefe
50g Zucker
100g Butter
 
Zum Bestreichen:
4 EL ofengeröstetes Apfelmus

Streusel:
200g Mehl Type 550 
120g Mehl  Type 450 (m: t45)
40g Dinkelflocken
40g gehobelte Mandelblättchen
250g Butter
200g brauner Zucker
(1 TL frisch geriebener Zimt
2 Zacken Sternanis
Kerne von 2 Kardamomkapseln
1/2 TL gemahlener Ingwer
1gr MSP gemahlene Nelke)
2g Backpulver (m: weggelassen)


ofengerösteter Rhabarber:

1 kg Rhabarber
100g Zucker
1 große Vanilleschote
Zubereitung:

Für den Rhabarber diesen waschen, schälen und in feine Stücke schneiden (m. etwa 1cm breit). Vanilleschote auskratzen und das Mark mit Zucker vermengen. Rhabarber, Vanillezucker und dioVanilleschote in eine  ofenfeste Form geben. Bei 175°C 40min backen, bis der Rhabarber weich ist, dabei gelegendlich umrühren.

Die Zutaten für den Pâte fermente miteinander verkneten und 1 Std. bei Raumtemperatur gehen lassen. Danach für mindestens 12 Stunden im Kühlschrank fermentieren.

Alle Zutaten bis auf die Butter für 5 min auf langsamer Stufe in der Küchenmaschine kneten.
Dann weiter 7 min auf mittlere Geschwindigkeit kneten. Zuletzt die Butter hinzufügen und weiterkneten, bis sie komplett in den Teig eingearbeitet ist.

Den Teig 1 Stunde gehen lassen.

Währenddessen die Zutaten für die Streuel zu einem bröseligen Teig verkneten. Wenn der Teig sich nicht zu dickeren Bröseln verkneten lässt, ein wenig Wasser hinzufügen.

Den Teig auf Backblechgröße ausrollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit Aprikosenmarmelade bestreichen und mit Streuseln bestreuen.

Eine Stunde gehen lassen.

In der Zwischenzeit den Ofen auf 180°C vorheizen.
Den Kuchen bei 180°C für ca. 35 min mit Dampf backen (m: etwas runtergeschalten am Ende, damit er nicht zu dunkel wird)
Quelle und Inspiration Kuchen und KompottStefanie von Hefe und mehr

15 Kommentare

  1. Mit Rhabarber hatte ich es bis dieses Jahr auch gar nicht so... jetzt komme ich langsam auf den Geschmack. Da ich dein Rezept noch nicht getestet habe, kann ich noch nicht sagen, welches mein Lieblingsrezept ist. ;-)
    Den Rhabarbersirup vom Kochfrosch finde ich auf jeden Fall super und in meiner Erdbeerschnitte hat er sich auch gut gemacht. :-)

    AntwortenLöschen
  2. Du siehst mich breit Grinsen: Der Rhabarber hat sie erwischt!!
    Lieblingsrezept? Beim Rhabarber? Viele :) Drei neue Köstlichkeiten harren schon der Verbloggung. Viele liebe Grüße aus dem Berliner Herbst!

    AntwortenLöschen
  3. Oh, hier wird mal wieder ofengeröstet, wie fein.
    Ist ja wirklich für viele Sachen einfach eine tolle Geschmacksexplosion ;-)

    Ich persönlich liebe Rhabarber schon immer, leider mein Mann nicht so sehr, deshalb kaufe ich mir oft mal ein Stück Rhabarberkuchen, für mich alleine lohnt das Backen nicht wirklich...

    AntwortenLöschen
  4. Ich sehe, du hast eine rote Rhabarbersorte, die ist vielleicht süßer als meine grüne. Ich hab zwar heute das Bild einer Tarte mit Guss verblogt, aber Highlight wars keines. Mein Lieblingskuchen mit Rhabarber hat eine Baiserhaube! Aber deinen werde ich auch ausprobieren, mit Streuseln ist mein zweitliebster ;-)

    AntwortenLöschen
  5. Der Kuchen sieht super lecker aus, die Idee ihn mit Pate Fermentee zu machen ist klasse. Leider ist Rhabarber nicht mein Ding. Kann man statt Rhabarber etwas anderes benutzen?

    Viele Grüße

    Yasemin von breadpassion.com

    AntwortenLöschen
  6. hmmmh...was soll ich da sagen...GENIAL!

    AntwortenLöschen
  7. @Eva: Ja, genau! Das Rhabarbersirup von Kathi ist auch auf meiner Liste - und wird bestimmt noch abgehackt dieses Jahr!

    @Schokozwerg: *grins zurück verschwörerisch* Jetzt hat er mich also auch am Wickel der Rhabarber... :)

    @Britta: Ein Kilo Rhabarber ist wirklich eine Menge - vorallem wenn man das Kompott dann als Beilage zum Kuchen ißt. Ich habe uns einen Teil eingefroren und freue mich schon auf den Rest. Wie wärs mit extra Britta-Portiönchen?

    @Friederike: Ähm, erwischt! Dieser hier ist gekauft - der in unserem Garten ist auch *nur* grün. Ein Komplex, den ich mit ein paar Himbeeren aus der Tiefkühltruhe meist ausgleiche :)

    @Yasemin: Das Kompliment zur Idee mit der Pâte Fermentée reiche ich hiermit an Stefanie weiter - finde ich auch supergelungen.

    Und logo kannst du den Rhabarber einfach austauschen mit einem anderen Kompott aus deinem Lieblingsobst. Oder sogar weglassen. Schmeckt auch blanko super.

    Und dann kannst du ja auch noch das Apfelmus gegen eine Lieblingsmarmelade auswechseln.... du siehst, es stehen dir die Türen in alle Richtungen offen. Bis es dir schmeckt ;)

    @Sybille: Gerne würde ich sagen: hilft auch bei kaputten Füßen :) - Gute Besserung nochmals!

    AntwortenLöschen
  8. Das ist klasse, du wilderst am Wochenende bei mir und ich bei dir. Bei uns gab es letztes Wochenende nämlich deine Tarte mit Kardamomboden,Vanillecreme und Rhabarber! :-D
    Dein Streuselkuchen sieht ganz fantastisch aus, und die Idee, den Rhabarber dazu zureichen ist toll! Ich werde deine Streusel bei Zeiten mal ausprobieren, die klingen sehr lecker.
    Von dem fluffigen Teig, der sich so gut frisch hält, bin ich auch ganz begeistert. Meine Kollegen, die ich Montags zum Frühstückskaffee gerne mit Selbstgebackenen vom Wochenende verwöhne, wollten gar nicht glauben, dass er nicht frisch gebacken war.
    Der Teig ist übrigens von meinem Schweizer Butterzopf (http://www.hefe-und-mehr.de/2013/04/schweizer-butterzopf), der hält sich auch ewig frisch und fluffig.

    AntwortenLöschen
  9. Ich habe den Rhabarber gerade aus dem Ofen geholt und es duftet phantastisch. Meine Frau liebt Rhabarber, aber dieses Rezept kannte sie noch nicht. Überraschung gelungen: Heißer ofengerösteter Rhabarber mit Vanille-Eis.

    Kann man diese Art »Kompott« mit dem relativ geringen Zuckeranteil in Gläsern einkochen (pasteurisieren)? Bis zum Johannis-Tag sollte es ja noch Rhabarber in Hülle und Fülle geben.

    AntwortenLöschen
  10. über den ersten Satz les ich mal mit zugekniffenen Augen hinweg. Für mich ist die Rhabarbersaison das Highlight des Jahres. :D

    Außerdem hört sich dein Rezept einfach super lecker an. Rhabarber und Streusel sind für mich sowieso mit kaum irgendwas zu toppen. ;)

    vielleicht hast du ja noch Lust mit deinem Rezept bei unserem Foodblog Rhabarber-Event ( http://www.kuechenplausch.de/events/cmviews/id/77 ) auf Küchenplausch mitzumachen. Es gibt auch schöne Preise zu gewinnen und viele tolle Rhabarber-Rezepte zu entdecken.

    Vielleicht findest du ja noch ein paar Rezepte die dir das Wort "köstlich" beim Nachkochen entlocken. ;)

    Liebe Grüße
    Isabell

    AntwortenLöschen
  11. @Stefanolix: Klar kannst du das Kompott einwecken. Da hier aber nicht auf das Konservieren durch die Zuckermenge Verlaß ist, würde ich es so in Gläser einkochen, wie ich es hier bei den Tomaten beschrieben habe:
    http://salzkorn.blogspot.fr/2011/08/gerostete-ofentomaten-fur-den-winter.html

    Freut mich, wenn deine Überraschung geglückt ist!

    @Isabell: Vielen Dank für Deine freundlichen Nachfragen - und es gibt wirklich sehr schöne Preise bei euch zu gewinnen. Allerdings finde ich keine Zeit, mich aktiv in einem Kochforum zu beteiligen. Und jetzt nur mitmischeln, weil man auf ein paar Preise hofft, wäre doch irgendwie unanständig, oder?

    liebe Grüße zurück

    AntwortenLöschen
  12. Liebe Micha, da ich am Samstag wirklich eine ganze "Horde" Helfer zu versorgen habe, möchte ich ein Blech-Kuchen backen (ich sonst auch eher "Team Tarte", aber an einen Blechkuchen - sowie auch Rührkuchen -von dir kann ich mich ja auch wagen... Dieser macht mich ja sehr an - was meinst du: Könnte ich das Rhabarberkompott - oder zumindest einen Teil davon nicht auch mit drauf packen und mit backen, unter den Streuseln? Für die Baustellenlogistik wäre dies praktischer. Zu riskant? Liebe Grüße von Hannah

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Den gleichen Kuchen, Hannah, buk ich bereits mit Pflaumen - s. hier: https://salzkorn.blogspot.de/2017/09/bruche-zwetchgenkuchen-mit-hefeteig-vom.html - aber alles Obst, das zu saftig ist, wird dir den Hefeboden ruinieren und hoffnungslos verkleben. Ich kann dir nicht raten, den Rhabarber unter die Streusel zu machen - höchstens wenn Kompott-artig eingekocht, aber selbst dann nicht zu viel... Du weißt schon, dass du Kuchenrezepte in der Regel nur verdoppeln mußt, um sie auf dem Blech zu backen... auch Tartes ;-)

      Löschen
  13. Danke, liebe Micha, für die fixe Antwort, die mich und uns vor einem klebrigen Hefekuchen rettet... Ich halte mich also weise an dein Rezept. Das Kompott ist bereits gemacht und schmeckt frühlingshaft wunderbar... Dann morgen den streuselig, flaumigen Hefekuchen... ich freu mich drauf!

    AntwortenLöschen

Für Kommentare gilt: die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) wurden an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.