In Frankreich in einem unbekannten Resto abzusteigen und
gutes Essen serviert zu bekommen, ist oft und leider Glückssache.
(Resto-Lieblinge aus unserer Umgebung habe ich euch dieses oder jenes gezeigt). In
Deutschland sieht es nicht besser aus. Immer größer werden die Versuchungen
seitens der Ernährungsindustrie, sich das Kochen bequem zu gestalten. Ich
möchte gerne glauben, dass man in Italien in den meisten Trattorias köstlicher
ißt (PASTA!). Aber ich spreche ohne Erfahrung – von Italien kenne ich lediglich
Rom und Venedig und ein kleines Dorf am Mittelmeer nahe der französischen
Grenze...
Ich komme darauf, weil das heutige Gericht typische französische Landhausküche darstellt,
wie man sie in den *guten* Landgaststätten gerne angeboten bekommt: einfach und
schnörkellos, mit einem guten Schuß Rouge oder Blanc am Schmorgericht, dabei
aber solide und köstlich. Auch das leckerste Gratin dauphinois habe ich hier in
der Drôme in einem kleinen Resto in
einem winzigen Dorf gegessen. Es muß eben (bekanntermaßen) nicht immer
aufwendig sein und mit vielerlei Zutaten, um ein gutes Essen herzustellen –
alles für mich klassische Merkmale der ländlichen, französischen Küche. Tartes, ob salzig oder süß, führe ich gleich
als weitere und besonders geliebte Beispiele auf.
Alors, ihr erwartet
einen riesen Tisch, eine ganze Fußballmannschaft von Freunden oder Verwandten
zum Essen… voilà, hiermit macht ihr alle zufrieden und euch als Koch/ Köchin
ein gleichfalls entspanntes, geselliges Miteinander.
10 Karotten (geschält)
50 g Butterschmalz
2 EL Oliven- und Sonnenblumöl
1 kg Rindfleisch aus der Schulter, gewürfelt
2 mittelgroße Zwiebeln, fein gewürfelt
3 Knoblauchzehen (geschält, fein gehackt)
2 Selleriestangen (in 4-5 cm fein gehackt)
3 EL Mehl
1,5l guter Rotwein
2 Lorbeerblätter
2 Zweige Rosmarin
1/2 Bund Thymian
Salz und schwarzer Pfeffer (frisch gemahlen)
1 EL Tomatenmark
(etwas Zitronenschalenabrieb - optional)
(etwas Zitronenschalenabrieb - optional)
dazu: Kartoffel-Gratin
Zubereitung:
Zwei Karotten grob in Stücke schneiden, die anderen in feine Scheiben (meine waren alle kleiner und wurden daher nur in Stücke geschnitten).
Das Butterschmalz zusammen mit dem Öl in einem Schmortopf schmelzen. Dann das in mundgerechte Stücke geschnittene Rindfleisch hinzugeben und anbraten.
Nun die Zwiebel, die beiden grob
geschnittenen Karotten und den Sellerie hinzufügen und das Ganze einige
Minuten brutzeln lassen. Am Schluß den Knoblauch dazugeben. Achten, dass nichts anbrennt. Das
Mehl darüberstreuen und noch einmal kräftig rösten. Ebenso das Tomatenmark kurz mitrösten.
Den Rotwein angießen (wer mag ersetzt teilweise durch Fond oder Gemüsebrühe) und gut umrühren, damit sich keine Klümpchen
bilden. Die Kräuter in einem zugebunden Teebeutel, etwas Salz und Pfeffer
hinzugeben. Den Topfdeckel auflegen und das Ganze bei niedriger Hitze
auf dem Herd oder im Ofen (150 Grad Celsius, Gas Stufe 2) etwa 2 Stunden schmoren lassen.
Von Zeit zu Zeit nachschauen, was sich tut. Falls das Fleisch
auszutrocknen droht, etwas Gemüsebrühe in den Topf gießen und
sorgfältig umrühren.
Die feinen Karottenscheiben jetzt hinzufügen und den Eintopf weitere 30 Minuten schmoren. Nun den Kräuterteebeutel entfernen, (optional nun noch mit etwas Zitronenschale abschmecken) und das Schmorgericht zusammen mit dem Kartoffelgratin servieren.
Die feinen Karottenscheiben jetzt hinzufügen und den Eintopf weitere 30 Minuten schmoren. Nun den Kräuterteebeutel entfernen, (optional nun noch mit etwas Zitronenschale abschmecken) und das Schmorgericht zusammen mit dem Kartoffelgratin servieren.
Sehr praktisch läßt sich dieses Gericht perfekt für den nächsten Tag
vorbereiten lässt, d.h., an Punkt, bevor man die feinen Karottenscheiben zufügt, kann man den Topf vom Herd
nehmen und abkühlen lassen. Am Tag darauf alles langsam aufwärmen, Karotten unterrühen und
anschließend noch einmal 30 Minuten kochen - dann hat man den Backofen frei für das Gratin...
Quelle: Valentinas Kochbuch
Essen nach meinem Geschmack, gute Grundprodukte, sehr aromatisch, lecker.
AntwortenLöschenLiebe Grüße aus Südtirol,
Kebo
Sehr lecker und genau meins. Mir fällt gerade auf, es wurde eindeutig zu wenig geschmort diesen Winter! :)
AntwortenLöschenDas ist eines meiner Lieblingsessen - steht regelmäßig auf dem Tisch....und das seit Jahren :-)
AntwortenLöschenIch kann dir da auch nur recht geben: ein wunderbares Gericht wenn man viele Personen zum Essen erwartet - etwas sehr ähnliches hat es erst kürzlich auch bei mir gegeben :-) ... und 20 Gäste, eine Party & eine entspannte Gastgeberin waren das Ergebnis!
AntwortenLöschenlg Nikky
Ich liebe einfaches, schnörkelloses und bodenständiges Essen!
AntwortenLöschenIch hab mal eine Weile aus beruflichen Gründen in der Nähe von Paris gelebt. Ein Teil meines Herzens ist dort geblieben, aber das eine oder andere leckere Rezept ist mit mir zurück nach Deutschland :-P
Herrlich - Köstlich - so kenn ich Frankreich!
AntwortenLöschenliebe Grüße von Ellen - früher in der Provence ansässig....
Ich komme gerade aus der Toscana. Wir sind in Nester gelandet mit manchmal nur 50 Einwohnern. In einer Trattoria waren wir die einzigen Gäste, haben vorzüglich gespeist,sind sehr freundlich bedient worden und haben nicht viel bezahlt. Das ist keine Ausnahme. Touristenzeiten und Pfade sind einfach zu meiden. Schmorgerichte werden beim Aufwärmen noch einmal besser:)
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AntwortenLöschenSo hat meine französische Oma oft gekocht. Manchmal noch mit Champignons drin und Speckwürfeln...
AntwortenLöschenDas ist Essen, das glücklich macht!
Und der Tisch passt wunderbar dazu...
Liebe Grüße
Cheriechen
Gerne gespeichert und bald gekocht. Ich kan mir den Geschmack richtig vorstellen und den Duft riechen. Außerdem habe ich jetzt Lust im Sommer an einem lauen Abend auf den Stühlen vor einem französischen Restaurant zu speisen.
AntwortenLöschenDas ist ein Gericht genau nach meinem Geschmack! Wir gehen sehr selten auswärts und wenn wir dann mal gehen und es ist nicht so gut, sind wir noch enttäuschter.
AntwortenLöschenLustig, gestern schmorte ich 1,7 kg Tafelspitz auf dem Herd, nachher werde ich ihn in Scheiben schneiden und Karotten und Pilze die ich gestern zusammen mit dem Fleisch angebraten habe zufügen und alles zusammen erhitzen, Bratkartoffeln soll es dazu geben...
AntwortenLöschenherzlich Judika
Das gibt es nachher als Sonntagsessen, ich habe es gerade in den Ofen geschoben und ich freue mich schon!
AntwortenLöschenBei uns ist heute aber auch ein richtiger grain-de-sel-Tag, zwei Sonnenblumenkernbrote habe ich auch schon gebacken. Das ist hier ein richtiger Klassiker geworden.
lg, Anna
Liebe Anna, was eine schöne Rückmeldung - merci beaucoup. Ich freue mich sehr darüber!
LöschenHallo! Hätte zu diesem Gericht eine Frage: Wird das Fleisch im Ganzen in den Bräter gesetzt und erst nach der Garzeit geschnitten (in Scheiben, in Würfeln?), oder passiert das schon vor dem anbraten? Auf dem Foto wirkt es so, als ob das Fleisch in größere Würfel geschnitten wurde, ist das korrekt? Freue mich auf eine baldige Antwort, möchte nämlich dieses Gericht gerne nach kochen ;-) Danke!
AntwortenLöschenOh, das ist tatächlich gar nicht vermerkt. Das Fleisch kommt gewürfelt in mundgerechten Stücken in den Bräter - also vor dem Anbraten . Ich werde edieren - Merci fürs Aufmerken!
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