Weißes Bohnen-Kartoffelpü mit Merguez und Pfifferlingen

Montag, 29. September 2014

Feriengästen bleuen wir immer ein:*Sammelt nur die Pilze, die ihr wirklich kennt.* Wir haben da nämlich ein kleines Notaufnahmen-Trauma hinter uns. Es ist zwar schon J-a-h-r-e her, und wenn es auch glimpflich ausging, aber manche Geschichten muß man kein zweites Mal erleben. Unsere Feriengäste sind mir eindeutig und wesentlich lieber entspannt mit rosigem Teint auf dem Liegestuhl der Terrasse wie sterbenselend auf der Rückbank des Autos Richtung Krankenhaus - nach missglückter Pilzpirsch. Gerne wedle ich dabei auch noch warnend mit meinem Zeigefinger. Dem Nachdruck wegen.

Oder, das ist mein Alternativ-Vorschlag: *Haltet euch an Pfifferlinge*. Die sind so einzigartig, die kann man gar nicht verwechseln - solange sie auf dem Erdboden wachsen. Außer mit den ersten fallenden Blättern im gleichen Gelbton. Aber davon wird einem nicht schlecht.

Und neben Steinpilzen esse ich Pfifferlinge besonders gerne. Allerdings bin ich auch kein echter Pilzkundler. Deshalb halte ich mich an meinen eigenen Rat. Das könnte man durchaus vorbildlich nennen...

Und das Pü aus weißen Bohnen und Kartoffeln darf man sich mal generell vormerken.
Zutaten:

300g weiße Bohnen, getrocknet*
1 Lorbeerblatt
2 Kartoffeln (ca. 200g)
2 EL Olivenöl
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
Muskatnuss
Salz, Pfeffer
ca. 150ml Gemüsebrühe

3 Merguez (Lamm-Bratwürste)
150g Pfifferlinge
6 Thymianzweige
Olivenöl

Deko: ein handvoll gegarte, frische Coco Rouge
einige confierte Kirschtomaten

Zubereitung:

Die weißen Bohnen am Vorabend in reichlich kaltem Wasser einweichen. Am nächsten Tag abschütten in frischem Wasser zusammen mit dem Lorbeerblatt aufsetzten und mindestens Stunde (eher etwas länger) gut weich kochen.

Währenddessen die Pilze putzen (dieses Mal tatsächlich wie Astrid die Pfifferlinge in reichlich Wasser mit etwas Mehl versetzt  - 1 EL auf 1 l - darin sanft herumgewirbelt, 2min ruhen lassn)  und auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Mit dem Messer nacharbeiten. Konsistenz stellte sich als völlig unbeschadet heraus.

Die Zwiebel fein würfeln, den Knoblauch ebenso. Die Kartoffeln in etwa 1/2cm große Würfel schneiden. Die Zwiebel in dem Olivenöl gläsig dünsten, kurz vor Ende den Knoblauch dazugeben. Dann die Kartoffelwürfel ebenfalls anrösten. Schließlich die Gemüsebrühe samt Lorbeerblatt anschütten, den Deckel auflegen und die Kartoffeln ca. in 10min weich dünsten. Nun die abgeschütteten Bohnen dazugeben, weitere 5min garen. Das Lorbeerblatt entfernen und mit einem Zauberstab (oder Kartoffelstampfer) grob pürieren, evt. noch etwas Gemüsebrühe anschütten für eine cremige Konsistenz. Mit Muskatnuss, Salz, Pfeffer abschmecken.

Die Merguez in einer Pfanne knusprig braten, kurz vor Ende die Flamme hochdrehen, die Pilze zusammen mit dem Thymian dazugeben und 2min mitschwenken.

*Anmerkung m: ersatzweise eine kleine Dose weiße Bohnen à 400g
Inspiration: Essen und Trinken

Tarte aux noix - mit Tonkabohne

Sonntag, 28. September 2014

Es grenzt zugegebenermaßen an Selbstverstümmelung. Das Daumen- und Zeigefingernagelbett ist leicht entzündet. Aber das kenne ich schon. Durch diesen Prozess muß mein Körper jedes Jahr durch, wenn es frische Nüsse gibt. Beim Abziehen der Haut schiebt sich leicht ein Stückchen Nuss unter den Nagel - daher die Entzündung. Von der Optik will ich gar nicht reden.

Aber wißt ihr überhaupt, wovon ich rede? Kennt ihr den Geschmack einer jungen, schneeweiß abgezogenen Nuss? Dafür pfeife ich auf meine Fingernägel. Da schmeiße ich mich einfach weg für.

Hatte ich schon mal erwähnt, dass die Drôme ebenfalls Anbaugebiet der bekannten Grenobler Nuss ist? Manchmal erscheint es, als müßte man für Europa extra Nüsse von einem anderen Kontinent importieren. Mir will wahrlich kein guter Grund dafür einfallen...

Schnell wurden die letzten Nüsse vom Vorjahr noch Verbacken - mit einer ebenso schnellen Tarte. Flink sind die Zutaten vermischt und schon kann man sie ins Gepäck nehmen, um die Spätsommer draußen vor der Tür zu genießen. Allerdings keinesfalls unter einem Nussbaum. Der hiesige Aberglaube besagt nämlich, dass diejenigen, die sich für ein Nickerchen unter einen Nussbaum legen, schwermütig davon werden. Nich, das muß ja nicht sein. Schon gar nicht während man in ein Stück Nusstarte beißt.
Zutaten - Tarteform 27cm:

Tarteboden:
200g Mehl
40g Puderzucker
100g Demi-Sel Butter
1 Eigelb
etwas kaltes Wasser

200g Nüsse, gemahlen (m: Walnüsse)
3 Eier
50g Honig 
100g Cassonade (m: Vollrohrzucker)
1 Pr Salz
1 Tonkabohne, Abrieb davon
40g Butter, weich
1 EL Mehl

einige Walnusshälften zur Deko

Zubereitung:

Die Zutaten für den Boden zu einem homogenen Teig verkneten und mindestens 1 Stunde kalt stellen. Eine Tarteform buttern. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche auswellen (wenn ich die entsprechende Größe samt Rand erreicht habe, klappe ich den Teig auf die Hälfte und dann aufs Viertel und transportiere ihn derart von Arbeitsfläche in die Form) und die Tarteform damit auskleiden, sodass ein Rand von 3cm hochgezogen ist. Die Form ca. 30min in die Tiefkühltruhe stellen.

Den Backofen auf 200° (O/U-Hitze) vorheizen.

Währenddessen die Nüsse in einem Blender fein mahlen (nicht zu fein - es soll kein Mus entstehen) - es darf durchaus noch körnig sein. Dann alle weiteren Zutaten mit Hilfe eines Rührgeräts vermischen. Die Masse auf den Tarteboden geben und glatt streichen. Die Tarte ca. 40min backen - darauf achten, dass sie nicht zu dunkel wird (dann gegebenenfalls den Ofen etwas runterschalten).

Die Walnusshälften zur Deko habe ich erst nach dem Backen auf den Kuchen gestetzt - allerdings sitzen sie dann nur locker auf. Gibt man sie aber von Anfang an auf die Nussmasse, vermute ich, dass sie einsinken...

Stadtmaus-Landmaus: Möhrensalat mit Datteln und Kreuzkümmel

Freitag, 26. September 2014

Pedros Gesicht verzog sich, als wäre ich ihm auf den Fuß gestanden. Wir standen vor seinen kleinen abgelegenen Waldschrat-Häuschen - und ich war im Begriff gewesen ihm wie so oft seinen Tannenhonig - den weltbesten - abzukaufen. Er schüttelte dabei seinen Kopf: *Neenee, mir ist, als müßt' ich versticken*. Ich lächelte ihn damals amüsiert an ob seiner geschilderter Atemnot, die ihn in der Stadt befällt. Mittlerweile verstehe ich, wovon er redete...

Man schätzt, dass das Menschengeschlecht im Jahre 2050 die 9 Milliarden-Hürde erreicht - drei Viertel davon wird in Städten leben. Jeden Tag ziehen weltweit 60 Tausend Menschen vom Land in die Stadt, das sind 200 Millionen im Jahr. Auf dem Land lebend eine durchaus beruhigende Entwicklung - scheinbar. Aus ernährungs-wissenschaftlicher Sicht allerdings wird die Versorgung der Städte mit Lebensmitteln nicht nur logistisch eine Herausforderung. Interessante Gedanken machte sich dazu die Dokumention *Wie wird die Stadt satt?*, die vorgestern Nacht in der ARD lief. (Leider ist der Film für alle Interessierten nur eine Woche in der Mediathek einsehbar.)

Ich finde, dass der Film sehr anschaulich macht, dass sich die Welt sichtbar teilt in *künstlich* und *natürlich* - wobei die modernen Wissenschaftler diese Grenzen gerne verwischen... in Richtung Effizienz etwa. Die industrielle Produktion von Lebensmitteln koppelt sich von der Natur ab, seien es Mastbetriebe oder gigantische Treibhäuser, die ihr Klima selbst erzeugen und deren Gewächse keinen Kontakt mehr mit dem Erdboden haben. Nahrung für Menschen, die möglicherweise auch nur noch in überkuppeltem Lebensraum mit gesäuberter Luft existieren können. Aber das werde ich hoffentlich nicht mehr erleben.

Für mich bleibt es eine Grundsatzentscheidung, in der Stadt zu leben und ab und an das Land zu besuchen, oder auf dem Land zu leben und manchmal in die Stadt zu tingeln. Ich weiß, so *entweder-oder* Geschichten, à la *jetzt entscheid' dich halt mal* sind heute gänzlich unmodern. Nich, nachher bindet man da sich was ans Bein... Man ist in sämtlichen Bereichen lieber bi, um sich nicht festlegen zu müssen. Nichts öder als eine gerade Haltung, ein fester Entschluß. Schon in der Kunst ist eine der obersten Maximen: *Wirf Fragen auf, aber biete bloß keine Antworten*. Die muß in der Tat auch jeder für sich selbst finden. Nur zufrieden sollte man sein - alleine schon ob der eigenen Wahlfreiheit...

Die habe ich heute benutzt, um mir ein Rezept mitzunehmen von einem für mich ganz und gar urbanen Blog, nämlich von Mel. Eine ganz und gar köstliche Inspiration - und obendrein mal wieder vegan... nicht nur für Kathas Tierfreitag...
Zutaten:

800g Möhren, daumenlang gestiftet
1 rote Zwiebel, in Streifen
2 Knoblauchzehen, fein
8 Datteln
1/2 Bund Petersilie, grob gehackt
6 EL Orangensaft, frisch
1 TL Kreuzkümmel
Salz, Pfeffer
Abrieb 1 Zitrone
Salz, Pfeffer
Olivenöl

Zubereitung:

Die Karotten schälen und stiften, 4min in kochendem Wasser blanchieren, abschütten und gut abtropfen lassen.

Datteln in Streifen schneiden, die Zwiebeln ebenso, die Petersilie grob hacken, den Knoblauch fein würfeln, von der Zitrone die Schale abreiben.

Karotten, die Zwiebeln, den Knoblauch und den Zitronenabrieb im Olivenöl 7min braten. Dann mit dem Orangensaft ablöschen. Datteln, die Petersilie und den Kreuzkümmel dazugeben und weitere 2min dünsten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Schmeckt am besten lauwarm.
Quelle: Mel von Gourmet Guerilla

Im Moment: Polentaschnitten mit Paprika-Tomaten-Mais-Gemüse

Mittwoch, 24. September 2014

Schaut man zur Zeit Nachrichten, dann ist es gar nicht so leicht, am Tisch um die herrschende Weltpolitik herum zu kommen. Man erhält den Eindruck, die Erde gerät mehr und mehr in Unfriede und Unordnung.

Wobei ich großer Fan der französischen Tradition bin, unbequeme Themen als Gesprächsstoff während des Essens auszuschließen. Auch Streit hat meines Erachtens nichts am Tisch verloren. Da kann man sich das Kochen schenken.

Und im selben Moment kommt mir diese Geschichte in den Sinn mit: *Wenn ich gehe, dann gehe ich. Wenn ich esse, dann esse ich. Wenn ich schlafe, dann schlafe ich.“ meint der Zen-Meister. „Wieso? “sagt der Schüler,  „Das mache ich doch auch.“ Der Zen-Meister antwortet: „Wenn du gehst, denkst du ans Essen und wenn du isst, dann denkst du ans Schlafen. Wenn du schlafen sollst, denkst du an alles Mögliche. Das ist der Unterschied.“... Kennt man ja, die Theorie ;)  (apropos: kennt ihr das Buch *Zen oder die Kunst des Bogenschießens* - ist ewig her, dass ich es gelesen habe, ich mochte es aber sehr).

Außerdem bin ich bekennende Anhängerin der Sinnlichkeits-Bewegung. Meist fährt man diese nämlich erst dann hoch, wenn Gefahr droht. Es lassen sich ihre Funktionen aber wunderbar gymnastizieren in *angenehmen  Momenten* - wie etwa beim Essen. Nase an, Geschmackssinn online, gerne auch Haptik dazu, Augen kann man zwischendrin verschließen.... ach, ihr macht das schon...
Zutaten 2P:

Polentaschnitten
100g Instant-Polenta
150ml Milch
150ml Gemüsebrühe
1 EL braune Butter
30g geriebener Käse (m: comté)
Muskatnuss
Salz, Pfeffer
einige Blätter frischer Salbei

5 Tomaten
1 kleine Zwiebel
2 Knoblauchzehen
2 Lorbeerblätter
Salz, Pfeffer
Harissa
brauner Vanillezucker
1 EL crème fraîche, klein
Olivenöl

3 Paprikaschoten (m: 2 rot, 1 grün)
1 rote Zwiebel
Thymian

1 Maiskolben
(ca. 100g gekochte Maiskörner)*
1 1/2 EL eingelegte Kapern

Zubereitung:

Die Milch zusammen mit der Brühe und der braunen Butter aufkochen. Die Instantpolenta einstreuen und etwa 3min unter Rühren köcheln lassen bis die Polenta anzieht. Den Käse unterheben, ebenso den klein geschnittenen Salbei. Mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer abschmecken. Eine Kasten- oder Gratinform mit Frischhaltefolie (m: 18 x 22cm) auslegen und die Masse darin glatt einstreichen. Abkühlen lassen.

Die Tomaten überbrühen, dann häuten und klein schneiden. Die Zwiebel und den Knoblauch würfeln. Das Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln zusammen mit dem Knoblauch glasig schwitzen. Die Tomaten und die Lorbeerblätter zufügen und bei mittlerer Hitze sämig einköcheln lassen (etwa 30min). Die Lorbeerblätter entfernen. Pürieren und mit den Gewürzen sowie der crème abschmecken.

Die Paprika mit einem Sparschäler von ihrer Haut befreien und in feine Streifen schneiden. Die rote Zwiebel schälen, halbieren und in feine Streifen schneiden.

Den Maiskolben über Dampf oder in kochendem Salzwasser etwa 10min weich dünsten. Etwas abkühlen lassen und die Körner mit Hilfe eines Löffels oder eines Messers vom Kolben entfernen.

Zwei EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Zwiebel samt Paprika und Thymian gut weich dünsten (ca. 10min). Den Paprika in die Tomatensauce geben. Auch die abgetropften Maiskörner, außerdem die Kapern. Nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die ausgekühlte Polente in die gewünschte Form schneiden (m: Dreiecke) und in Mehl wenden. In erhitztem Butterschmalz die Polentaschnitten von beiden Seiten knusprig braten. Zusammen mit dem Gemüse (und einigen konfierten Kirschtomaten als Deko) servieren.

Das Musketierbrot III: Die Dinkelvariante mit Sonnenblumenkerne

Montag, 22. September 2014

Weiter gehts in der Backstube mit meinem *Allrounder*-Brotrezept. Das Brot mit Emmer und eine der beiden Kamutvarianten kennt ihr bereits. Nun wird mit dem gleichen Grundmodell ein reines Dinkelbrot gebacken.

Meinen Dinkel nehme ich jedes Mal bei meinen Hamstereinkäufen aus Deutschland mit. Es gilt - wie heute bei leider so vielem - wo Dinkel drauf steht, muß nicht Dinkel drinne sein. Oder anders gesagt: Dinkel ist nicht gleich Dinkel. Denn viele Dinkelsorten sind mittlerweile genmanipuliert und enthalten gerade mal noch zur Hälfte (!) Dinkel. Darauf wieß bereits vor längerem schon Bäcker Süpke hin. Einer dieser Tatbestände, die mich wahnsinnig ankeksen - und mich fragen lassen, für wen eigentlich die Angestellten des sogenannten *Verbraucherschutzes* arbeiten. Ich würde mir wünschen, dass *Kennzeichnungspflicht* bedeutet, dass jeder von dem Namen eines Produkts, bzw. einer Zutat auf den Inhalt schließen kann.

Oder darf man das wirklich von den Konsumenten erwarten, dass sie sich querlesen im Netz, und so rausfuchsen, wie sie zu dem kommen, was sie gerne hätten? Einem Hinweis noch aus meiner aktiven Zeit im Sauerteigforum verdanke ich die Info, dass Davert nur reine Dinkelsorten anbietet - womit er sich zum Anbieter meiner Wahl entwickelte. Und ich fahre gut damit. Geschmacklich zählt Dinkel nämlich zu den besonders guten Getreiden, welches für Hildegard von Bingen obendrein und bekanntermaßen eine wahre Wunderwaffe darstellt.
Zutaten:
Zutaten für 2 kleine Laiber oder einen großen:

Sauerteig - 14-16Stunden bei etwa 24°:
160g Dinkel-Vollkorn, fein gemahlen
160ml Wasser
10g Weizen-ASG (aufgefrischt)

Hauptteig:
Sauerteig
230g Dinkel-Vollkorn, fein gemahlen
300g Dinkel 630
100g Dinkel 1050
400g Wasser

16g Salz
100g Sonnenblumenkerne
30ml Wasser*
2 EL Walnussöl
Zubereitung:

Sauerteig rechtzeitig auffrischen. Den Sauerteig für das Brot am Nachmittag zuvor (m: ca. 16 Uhr) ansetzen.

Am nächsten Tag die Sonnenblumenkerne ohne Fett in einer Pfanne rösten, bis sie beginnen zu duften. In eine Schüssel geben und mit 200ml kochendem Wasser überbrühen und 15min ziehen lassen, dann abschütten. Dann (m: ca. 8 Uhr) die erstgenannten Zutaten (Sauerteig, Dinkel-Vollkorn, Dinkel 630 und 1050 und 400g Wasser) kurz und klümpchenfrei miteinander vermengen und 40min zur Autolyse stellen.

Nun die restlichen Zutaten (Salz, Öl) dazueben, das Wasser während des Knetvorgangs schlückchenweise und ca. 9 min kneten, bis der Teig anfängt zu glänzen und die Gluten sich gut entwickelt haben (Fensterscheibentest). Zwei Minuten vor Ende die Sonnenblumenkerne unterkneten.

In eine geölte große Schüssel geben, den Teig direkt 1 x falten und abdecken. Nun drei weitere Male falten, alle 30 Minuten. Nach 2 Stunden sollte der Teig mit der Blasenbildung begonnen haben. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche teilen und rund wirken und mit dem Schluß nach oben in vorbereitete Gärkörbchen setzen. Weitere 30min abgedeckt ruhen lassen, dann in den Kühlschrank verfrachten für etwa 5-7 Stunden. 

Ist währenddessen der Teigling deutlich aufgegangen, dann direkt in den vorgeheizten Ofen (nach dem Einschneiden) einschießen. Diese Entwicklung hängt immer mit den Tagestemperaturen zusammen während des Faltens. Ist der Teigling nicht deutlich sichtbar aufgegangen, dann lasse ich ihn noch etwa 40min akklimatisieren, bevor ich sie in den Ofen gebe.

Ofen auf 240° vorheizen, mit Dampf einschießen und fallend etwa 45min backen (Klopftest).

*Anmerkung m: Mir ist ein Schluck mehr Wasser an den Teig geraten und daher sind mir die Laiber etwas breitgelaufen...

saftiger Birnenkuchen mit Crème fraîche und Calvados

Sonntag, 21. September 2014

Zum ersten Mal trägt unser William-Christ-Bäumchen mehr als drei Birnen - fast zwei Kilo. Jawohl! Die eine Hälfte wandert ins morgendliche Müsli (wobei ich gerade eine Art Porridge für mich entdecke), die andere wurde für diesen Kuchen bestimmt, der mich aus der Zeitschrift eines lieben Feriengastes anlächelte (Coucou Christiane).

Den Zucker habe ich etwas reduziert und wie so gerne auf Rohrzucker (versetzt mit ausgekratzten Vanillestangen) zurück gegriffen, den Rum durch Calvados ersetzt und meine Lieblings-Crème-Fraîche dafür verwendet - ein Milchprodukt, das die Fränzis mindestens ebenso drauf haben wie Käse.

Saftiger kann ein Kuchen wohl kaum sein - und unsere Birnen sind darin für die Sonntagskuchentafel prima verpackt. Eine andere bereits schon oft fabrizierte Birnentarte ist diese mit Schoko und Kardamom. Das Foto mag ich nicht mehr so (beim nächsten Backen werden die ausgetauscht), aber auch diese kann ich nur empfehlen...
Zutaten für 1 Springform:

900g Birnen (m: William Christ, etwas mehr)
1 EL Vanillezucker
3 EL Calvados (oder Rum)
100g Mehl
1 1/2 TL Backpulver
100g brauner Zucker (m: selbstangesetzter Vanillezucker)
1 Pr Salz
4 EL Öl (m: Sonnenblumenöl)
100g Crème fraîche
2 Eier

Puderzucker
Zimt

Zubereitung:

Eine Springform mit Backpapier auslegen und den Rand buttern.

Die Birnen vierteln, vom Kerngehäuse befreien, schälen und in Schnitze schneiden. Diese in ein flaches Gefäß geben, mit dem Eßlöffel Zucker und dem Calvados bestreuen - so eine Stunde durchziehen lassen.

Währenddessen das Mehl zusammen mit dem Backpulver sieben. In einer Schüssel die Eier mit der Crème, dem Öl, dem Salz und dem Zucker verqurilen (nur gut vermengen).

Den Ofen auf 200° (O/U-Hitze) vorheizen.

Die Birnen unter den Teig mengen und in die vorbereitete Form füllen, glatt streichen und für ca. 35-40min in den Ofen schieben.

Vor dem Servieren mit Puderzucker und Zimt bestäuben - schmeckt lauwarm und kalt.
 Inspiration: Landlust

Umworben - Spaghetti al pomodoro

Freitag, 19. September 2014

Ich stehe auf wagemutige Abenteurer, auf Französinnen, die Akkordeon spielen, auf geschickte Handwerker, auf Katzen, die so schlafen, dass die flaumigen Bauchhaare nach oben stehen, Gesichter mit offenen Augen, auf Hubschrauberpiloten, auf Häuser mit blühenden Gärten, auf die weiche Stelle am Pferdeohransatz und Menschen, die fachkundig für eine Sache ins Schwärmen geraten. Unter anderem. Wenn letztere sich *Essen* vornehmen, haben diese -  zugegebenermaßen besonders leichtes Spiel. Womit wir bei Claudio wären. Gut, man könnte nun polemisch meckern, der Mann arbeitet für die Werbung. Aber hey: genau da gehört er auch hin. Er versteht es so gekonnt zu schwärmen, dass ich unweigerlich in sein Flötenkonzert miteinstimme. Obacht Zirze! Und ein wenig später stehe ich auch schon in der Küche. Zum Nachkochen.

Zu dieser Pasta fällt mir keine weitere Zeile ein. Claudio beschreibt diesen Geschmack so herrlich -   ich könnte bestenfalls den Papagei machen.

Bei einem Gericht, bei dem die Zutatenliste derart übersichtlich ist, kommt es auf die Qualität an  - sprich auf die Tomaten. Und wie sich alles zur rechten Zeit zusammenfindet, schustert mir der Spätsommer noch tiefrote Tomaten zu, die nun derart geduldig und lange am Strauch hingen, dass sie beim Abpflücken vor voller Reife aufplatzen.

Was man Claudio bestimmt nicht unterstellen kann, ist, dass er dem Verzicht zugetan ist. Au contraire, kaum einer steht so für den uneingeschränkten Genuß unter den Foodies wie er (mein bestes Beispiel dafür ist, dass er noch nicht mal vor andouillette scheut). Und wenn eben ein solcher ein Rezept bloggt, das *ausversehen vegan* ist, tja dann zittern meine kulinarischen Schnurrhaare. Ich verspreche euch: diese Pasta will auf nichts, auf rein gar nichts verzichten. Und genauso schmeckt sie. So geht für mich die einzig wahre vegane Küche! Naja, oder um eine Etage tiefer einzusteigen: die crème de la crème unter den veganen Rezepten. Man müßte diese Rezepte sammeln und ein Buch draus machen... wirklich ...

Zutaten 2P:

9 Tomaten, gehäutet, geviertelt
500g Kirsch- und Datteltomaten*
Thymian
2 Knoblauchzehen, fein gehackt 
1 Zwiebel (m: ohne)
Puderzucker
Salz, Pfeffer
Olivenöl
Basilikumblätter

200g Spaghetti (m: Quinoa-Hartweizen)

Zubereitung:

Die Kirsch- und Datteltomaten halbieren, mit der Schnittfläche nach oben auf ein Backblech legen (gegebenenfalls ausgelegt mit Backpapier) mit Puderzucker, Salz und Pfeffer würzen und mit etwas Olivenöl beträufeln. Für 1 Stunde bei 140° im Ofen confieren. 10 Minuten vor Ende mit den Thymianblättchen und dem Knoblauch bestreuen.

Die Tomaten häuten, von ihrem Strunk befreien und vierteln. In einem hohen Topf die Tomaten 1 Stunde köcheln lassen (m: ohne Deckel/ Claudio: mit Deckel). Dann durch ein Sieb streichen. Wer nun die Zwiebel dazugeben will, würfelt diese fein, schwitzt sie in Olivenöl glasig und gibt das Tomatenpüree dazu (m: ohne Zwiebel). Wie lange das Tomatenpürree noch einreduzieren muß, hängt von der Saftigkeit der Tomaten ab - trotz offenen Deckels habe ich die Tomaten noch mehr einköcheln lassen (etwa 10min). Mit Salz, Pfeffer und Zucker würzen.

Die Spaghetti knapp (wirklich knapp) al dente kochen, abschütten und zu dem Tomatensugo geben - sie sollen darin fertig garen. Die gute Hälfte der confierten Tomaten untermengen. Zusammen mit kleingerupften Basilikum, den restlichen Kirschtomaten und ordentlich Basilikumöl servieren.

*Anmerkung m: ein ganzes Blech mit Kirschtomaten gemacht und den Rest eingefroren.
Quelle: Claudio - Anonyme Köche

Damit verlängere ich selbsredend die Liste von Kathas Tierfreitag:
tierfreitag

Alltag mit Tim und Otto: karamellisierter Fenchel zu Kräuterstampf

Mittwoch, 17. September 2014

Darauf hätte man gut selbst kommen können. Das ist kein Essen, das mit stürmischen Gefühlen winkt. Das ist Alltag. Alltagsküche. Aber aus dem Garten und handgemacht. Wer sucht schon im Leben nach dem Dauerhoch? Zu dem konsequenterweise die Bezahlung des Absturztiefs dazugehört. Den Preis muß man zahlen.

Nein, ich bin froh darüber, verstanden zu haben, dass Zufriedenheit nur dann von Dauer ist, wenn man nicht lechzt nach dem ganz großen Kino. Sondern es ist der Versuch des Festhaltens am so viel berufenen Einfachen, Kleinen, Bescheidenen - ohne all die Tugenden man im Leben weiter kommt, nur nicht zufrieden wird.

Und da ich Fenchel lange sehr skeptisch gegenüber stand, freue ich mich selbst, wenn ich ungewohnterweise doch manchmal nach der Fenchelsaat zum Würzen greife. Hach, könnte es nur stets so simpel sein, eigene Trampelpfade zu verlassen ... Äh, über den Dill bin ich allerdings wie auf dem Schwebebalken im Pferdchenschritt rübergehüpft (schon IMMER meine Parade-Sportdisziplin) - theoretisch, ihr versteht... Man muß es ja nicht gleich übertreiben mit dem Abschütteln liebgewonnener Abneigungen...
Zutaten 2 P:

400g Kartoffeln (m: Mona Lisa)
Salz
70 ml Vollmilch
1 Bund glatte Petersilie (20 Stiele)
2EL Nussbutter
Pfeffer
Muskatnuss

2 junge Fenchelknollen
20g Butter
2 EL Olivenöl
1 EL Zucker
1/2 TL Fenchelsaat
fleur de sel
Pfeffer
20g Dill (m: weggelassen)
70g Ziegenquark (m: faisselle)
1/2 Zitrone, Abrieb davon

Zubereitung:

Die geschälten und in grobe Würfel geschnittenen Kartoffel in kaltem Salzwasser hinstellen und zugedeckt 20–25 Minuten kochen lassen, bis sie gut weich sind.

Die Milch zusammen mit den Petersilienblättchen in ein hohes Gefäß geben und mit einem Zauberstab fein pürieren. Butter in einem Topf schmelzen und zu Nussbutter bräunen. 

Die Kartoffeln gut abschütten, kurz ausdämpfen lassen und zur gebräunten Butter und zur Petersilienmilch in einen Topf geben. Mit Hilfe eines Kartoffelstampfers fein zerdrücken. Mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss abschmecken.

Für das Fenchelgemüse vom Fenchel die Stängel mit dem Grün abschneiden - das Grün als Deko zur Seite legen. Den Fenchel putzen und mit dem Sparschälter braune oder trockene Stellen entfernen - den Wurzelboden abschneiden. Die Knollen in 1-1,5cm Dicke Scheiben schneiden oder hobeln.

Die Butter in einer Pfanne zusammen mit dem Öl portionsweise schmelzen und die Fenchelscheiben nacheinander von beiden Seiten goldbraun braten - dabei darauf achten, dass der Fenchel gut durchgart und die Temperatur daran anpassen (Otto behauptet auf heißer Flamme 1-2min - da waren meine Fenchelscheiben aber noch halb roh). 

Wenn alle Fenchelscheiben fertig gebraten sind, diese auf eine Platte zur Seite legen. Den Zucker samt Fenchelsaat sowie dem fleur de sel (nicht zu sparsam) und dem Pfeffer karamellisieren lassen. Die Fenchelscheiben zurück in die Pfanne geben und bei sanfter Hitze in dem Karamell wenden. (1-2min).

Den Ziegenquark mit Knofi und dem Zitronenabrieb vermengen und gemeinsam mit dem lauwarmen Fenchel und dem Pü servieren.
Quelle: Stampf - Tim Mälzer/ Yotam Ottolenghi - Genussvoll vegetarisch

Feige Übersicht zur Erinnerung - lauwarmer Linsensalat mit Feigen und Mozzarella

Montag, 15. September 2014

In dem großen Ehebett Typ *Eiche rustikal* lag ich neben meiner schon lange verwitweten Oma. Über uns das damals klassische Einrichtungsaccesoir eines Schlafzimmers: ein überdimensionales, goldumrahmtes Gemälde auf dem Josef, Maria, samt Jesuskind und mindestens einem Engel zu sehen waren - in Pastelltönen gehalten und im Stil der Nazarener.

Zum Einschlafen hat die Oma oft Geschichten aus ihrer eigenen Kindheit erzählt. Wie sie so arm waren, dass der Vater, der Schneider, nicht genügend über hatte, um seinen sieben Kindern wenigstens ein Stück Schnur zu geben, die sie für die Peitsche gebraucht hätten, um den Kreisel damit anzutreiben. Oder wie sie mit zwei ihrer Schwestern im nächsten Städtchen waren. Zum Fotos machen. Und sie bekamen alle drei Mädchen für das Machen des Foto eine Puppe in die Hand gedrückt. Und wie schlimm es war, die Puppen danach wieder hergeben zu müssen. Auch aus der Bibel hat sie viel erzählt. Vom Jona und dem Walfisch - die mochte ich besonders. Oder die vom Daniel in der Löwengrube. Wie ein Krimi wirkte die Geschichte von Lots Frau, die zur Salzäule erstarrte, als sie sich nach dem brennenden Sodom umkehrte. Oder vom verfluchten Feigenbaum.

Und auch wenn mich heute nichts mehr zu einen scheint mit dem kleinen Mädchen, das des Großmutters Geschichten lauschte, erstaunt mich, was sich so alles in die Tiefen des Gedächtnisses einkerbt. Das scheinen wir Menschen mit Elefanten gemeinsam zu haben. Wobei die Tiere angeblich nichts vergessen. Ob man sich aussuchen kann, welche Andekdote sich in den Erinnerungen bewahrt? Was verdrängt man? Was verklärt man? Welche Erinnerungen schnitzt die Vita wie ein Holzschnitt ein? Welche Geschehnisse zerfallen wie erlebt zu Staub?

Fragen über Fragen währenddessen man doch einen Salat mit Feigen aus des Nachbars Garten essen sollte. Eine schöne Kombi: die erdige Linse und die etwas überkandidelte Feige. Und wie schön die Säure der Physalis aus unserer Aufzucht sich dazwischen bewegte... leichtfüßig ... unbeschwert... spätsommerhaft...
Zutaten 2P:

100 g grüne Alblinsen
1 kleine Schalotte, fein gewürfelt
1Knoblauchzehe, fein gewürfelt
4 Feigen
1 handvoll Physalis
1Kuhmozzarella (oder vom Büffel), grob gewürfelt
1 Zweig Rosmarin
1/2 Bund Thymian
Salz
2 TL Thymianhonig
1 EL Olivenöl
2 EL Walnussöl
2 EL Balsamicoessig
etwas Zitronensaft
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
3 dünn geschnittene Scheiben Pancetta
Saft von 1 Bio-Orange
1 Bund Rucola
einige Basilikum

Zubereitung:

Die Alblinsen in reichlich kaltem Wasser aufsetzen, den Rosmarinzweig dazugeben (am besten in einem Teebeutel) und in etwa 25-30min weich kochen.

Solange die Vinaigrette zubereiten. Dafür die Schalotte und den Knofi zusammen mit den abgezupften Thymianblättchen in 1 Eßlöffel Olivenöl in einer Pfanne glasig dünsten. Aus dem Saft einer 1/2 Orange, dem Walnussöl, dem Balsamico, 1 Teelöffel Honig und dem Zitronensaft eine homogene Sauce herstellen. Den Pfanneninhalt dazugeben, ebenso die abgetropften, lauwarmen Linsen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Feigen je nach Größe halbieren oder vierteln. In einer Pfanne in etwas Olivenöl zusammen mit dem Honig und 2 EL Orangensaft bei mittlerer Hitze kurz rösten (da bei mir der Ofen bereits hochgefahren war, stellte ich die mit Honig, Öl und Saft überträufelten Feigen einfach für 5min in den heißen Ofen).

Auf zwei Tellern den gewaschenen Rucola verteilen. Den Linsensalat ebenfalls auf zwei Teller verteilen. Die Feigen, den Mozzarella und den in Stücke gezupften Schinken dazu setzen. Die halbierte Physalis und die Basilikumblätter darüber geben und servieren.

Inspiration: Valentinas Kochbuch


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chère Quetsche - fühl ' dich gedrückt

Sonntag, 14. September 2014

Zwetschgen, die in Frankreich das herrlich unfranzösische Wort quetsche (kwetsch) haben, sind bestes Beispiel dafür, dass Spätsommer toll ist. Ich liebe diese Frucht, die man dem Gewürm abringen muß. Klingt vachement unromantisch, aber ich kenne leider wirklich kein Obst, das bevorzugter befallen ist. Und wißt ihr was: schön egal!

Zwetschgen MÜSSEN eingemacht werden. Dieses Jahr mit Hang zur Kardamom-Variante als Mus. K-ö-s-t-l-i-c-h! Dafür kein Chutney mehr. Ihr wißt ja, wir führen eine ignorante Beziehung, Chutney und ich. Dann probieren wir es wieder, um einzusehen, dass wir doch nicht wirklich zusammen kommen.

Zumal es DEUTLICH wundervollere Sachen für Zwetschgen gibt. Die Karamell-Zwetschgen der zauberhaften Mme Ziii etwa. Nun griffbereit eingemacht. Aus denen mache ich noch irgendwann ein Eis. Fest vorgenommen. Und zwar so ein ähnliches wie mit den Weinbergpfirischen. Das kann nur schmecken.

Besonders mag ich ganz schlichte Tartes mit Zwetschgen mit VIEL frisch geriebenem Zimt (wie hier) - heute zu sehen samt ein paar Pflaumen. Oder halt mit Streuseln. Wie hier. Und als mir die Kombi *Zwetschgen-Quark-Mohn-Zimt-Streusel* über den Weg lief, wars um mich geschehen. Auja. So ne Tarte wollte ich dieses Jahr auch. Et voilà, hier ist sie. Zusammen mit meinem Zuruf an euch: Macht was aus der Zwetschgen-Saison! So wie M. Hansen...
Zutaten - Tarteform 28cm:

170g Mehl
85g Butter
1Pr Salz
40g Puderzucker
1 TL frisch geriebener Zimt
kaltes Wasser

Füllung:
70g Mohn, gequetscht/ gemahlen
15g Butter
30g Zucker
50ml Milch

250g Quark
1 Ei
1 Eigelb
1EL Speisestärke
30g Zucker, braun

600g Zwetschgen

Streusel:
90g Mehl
40g brauner Zucker
1 TL frischer Zimtabrieb
1 Msp Kardamom
1 Msp gemahlene Nelke
1 EL Dinkelflocken
20g Mandelblättchen
1 Pr Salz
50g Butter
etwas kaltes Wasser
.... mit kwetschroten Grüßen an Melanie...
Zubereitung:

Aus den Zutaten für den Tarteboden einen homogenen Teig verkneten wie hier beschrieben und mindestens 1 Stunde kühl stellen.

Den Mohn quetschen (m: gemahlen mit dem Blender). Mohn, Butter, Milch und Zucker aufkochen, vom Herd ziehen, abdecken und 30min quellen lassen.

Die Zutaten für die Streusel vermengen, zu einer Kugel formen und kalt stellen.

Eine Tarteform buttern. Den Teig auswellen und die Tarteform mit einem Rand von 4cm damit auskleiden. 30min in die Tiefkühltruhe stellen.

In der Zwischenzeit die Quarkmasse verrühren - dafür alle Zutaten mit dem Schneebesen sorgfältig vermischen. Die Zwetschgen halbieren und entsteinen.

Den Ofen auf 190° Umluft vorheizen.

Die Quark-Mohnmasse auf dem Tarteboden verstreichen und mit den halbierten Zwetschgen belegen. Für 25min in den Ofen schieben.

Dann die Streusel auf der Tarte verteilen und für weitere 25min im Ofen backen, bis die Streusel schon goldbraun sind.
pas de quetsches - prunes...
Inspiration: Ich bin dann mal kurz in der Küche

Als kleine Inspiration für den Sonntag: Freiheitliebe - manchmal unbequem, aber...

12 von 12 im September

Freitag, 12. September 2014

(K)ein Bild für Katja - der Morgenhimmel bietet seine *Minimalversion*. Himbeeren, Brombeeren, Feigen und Äpfel zum Frühstück aus dem Garten. Auf dem Weg zur Post Café-Stop bei Daniel. Und der Habib wartet mit Überraschungsgeschenk aus dem Nichts auf: ein neues Lumix-Schätzchen (bei meinem alten klemmt der Zoom). Merci Cheri! Gekocht wurde auch. Mit Mangold. Stammgäste reisen einen Tag früher an - alles wird fein gerichtet. Und unter der Kirsche wird - mal wieder - Laub gefegt. Bis zur nächsten Mistral-Böe. Aus Nachbarsgarten hole ich ein paar Feigen - anders gut wie unsere. Ein Kuchen zum Plausch mit Feriengästen auf der Terrasse. Und endlich suche ich meine so lang aufgeschobene Post zusammen. Couverts sind bereits beschriftet, nun gehts ans Schreiben - genau JETZT...

Mehr 12er Eindrücke wie jeden 12ten des Monats bei Mme Kännchen...