jetzt mal kausal: Chili mit schwarzen Bohnen und Maissalsa

Dienstag, 16. Juni 2015

Die Tage fiel mir die fünfjährige Fini (von Josephine) in ihrem Motiv-Shirt wieder ein. Mit ihr an der Hand ging ich an den Koppelzaun und wir riefen die Pferde. Lang mussten wir nicht locken, schon machten sie Schritte auf uns zu. Fini schaute selbstsicher, fast ein bißchen selbstverliebt zu mir hoch und meinte: *Nich, die kommen, weil sie gesehen habe, dass ich Pferde auf meinem Pullover habe*. Das KANN nur in Zusammenhang stehen!

Sie kam mir in den Sinn, weil ich mich erwischte, wie ich GENAU auf diese Art *gedacht* habe. Die ausführliche Geschichte erzähle ich aus Prestige-Gründen lieber nicht. Aber wie schnell ist das Leben manchmal mit *wenn-dann* oder *weil* erklärt. Und man selbst dabei der Mittelpunkt der Welt. Doch, es gibt schon Momente des Bedauerns, dass die Erde keine Scheibe ist...

Manchmal hilfts möglicherweise, der Wahrheit nicht ins bittere Angesicht schauen zu müssen. In Guatemala - wo wir den vorletzten Winter hauptsächlich verbrachten - gabs einige Dörfer, die direkt zu Fuße eines schlummernden Vulkans in üppiger Fruchtbarkeit siedelten. Dass dabei ein Risiko bleibt, läßt sich offensichtlich einigermaßen verdrängen. Erheitert hat uns dann aber doch der religiöse Kuhhandel einer kleinen Gemeinde, die original zwischen sich und den Vulkan ihre Kirche erbaute. Wird der Vulkan ausbrechen, dann wird er als erstes die Kirche platt machen - und das kann Gott ja nun unmöglich wollen...

Während unseres Aufenthaltes in Südamerika haben wir schwarze Bohnen in Mengen für mehrere Jahre gegessen. Nun bekomme ich wieder Lust darauf. Sehr fein ist dieses Chili - vorallem in der Kombi von allem. Lediglich mein Pfannenbrot, das ich uns dazu gebacken habe, war zweite Wahl. Dafür gibt es deshalb kein Rezept.
Zutaten ca. 4-6P:

400 g getrocknete schwarze Bohnenkerne, gewaschen und abgetropft (oder 800 g schwarze Bohnenkerne aus der Dose)
2 EL Olivenöl
1 Zwiebel, fein gehackt
2 Zucchini, gewürfelt
2 Stangen Staudensellerie, fein gewürfelt
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
1 lange rote Chilischote (auf Wunsch entkernt)
1 TL Korianderpulver
1 TL Kreuzkümmelpulver
4 Tomaten, gehackt
Saft von 1 Zitrone


Maissalsa (siehe unten)
zerbröckelter Feta oder Sauerrahm (m: Ziegenfrischkäse)
1 Avocado, in Würfel geschnitten
Koriandergrün
Limettenspalten
warme Tortillas oder Reis (m: Fladenbrot)

Zubereitung:

Die getrockneten Bohnenkerne 8 Stunden in der dreifachen Menge kaltem Wasser einweichen, dann durch ein Sieb schütten. Die Bohnen in einen großen Topf geben und mit frischem Wasser bedecken. Das Wasser zum Kochen bringen, die Temperatur reduzieren und die Bohnen 30 Minuten köcheln lassen, dann abgießen.


Das Olivenöl in einem großen schweren Topf erhitzen. Die Zwiebel, die Zucchini und den Staudensellerie darin unter gelegentlichem Rühren 6–7 Minuten anschwitzen. Den Knoblauch, den Chili und die Gewürze hinzufügen und 1–2 Minuten unter Rühren mitschwitzen, bis alles duftet. Die Tomaten, die Bohnen und 125 ml Wasser hinzufügen und aufkochen. Die Herdtemperatur auf niedrigste Stufe reduzieren und alles 10–15 Minuten köcheln lassen. Dabei immer wieder umrühren. Den Limettensaft hineinrühren und das Chili mit Meersalz und frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer
abschmecken.

Mit Maissalsa, Feta (m: Ziegenfrischkäse), Avocado, Koriandergrün, Limettenspalten und warmen Tortillas oder Reis servieren.

Maissalsa

Zutaten:

1 1/2 EL Olivenöl
300 g Maiskörner, vom Kolben geschnitten
1 kleine Zwiebel, fein gehackt
1 EL frisch gepresster Limettensaft
1 grüne Chilischote, fein gehackt (auf Wunsch entkernt)

Zubereitung:

1 EL Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen. Den Mais darin 3–4 Minuten unter ständigem Rühren anschwitzen. Den Mais dann in eine große Schüssel geben. Die Zwiebel, den Limettensaft, den Chili und das restliche Olivenöl hineinmengen. Mit Meersalz und Pfeffer abschmecken.

5 Kommentare

  1. Oje, poste ein Gericht mit Avocado und ich springe sofort drauf an ;-) Schwarze Bohnen hab ich auch noch irgendwo vorrätig, das nehme ich dann einfach mal als Zeichen meinen Essensplan für die Woche etwas zu ändern. Liebe Grüße, Miriam

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  2. Diese Art des Denkens ist mir vertraut. Details gebe ich jetzt aber nicht preis :-)

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  3. Erwischt! Aber die Welt wäre doch so schön einfach, wenn es für gewisse Dinge einfach echte Regeln gäbe – und ich meine jetzt nicht die dämlichen Naturgesetze...!
    Dass ich das hier – trotz nicht allzu großer Affinität zu süd- bzw. zentralamerikanischer Küche – mögen würde, wäre so eins...

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  4. ...Nein..das kann Gott ja nun unmöglich wollen...Was für eine hübsche Geschichte...;-). LG Lotta.

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  5. Toll geschrieben! Ich glaube das sollte ich auch mal ausprobieren, ich liebe schwarze Bohnen! Ein bisschen wie die Chipotle Burritos in Amerika :-) Liebe Grüße aus St. Martin im Passeiertal!

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