Risotto für Fortgeschrittene - Rucola-Mokka-Risotto

Samstag, 11. Juli 2015

Um mit dem Thema Risotto einzusteigen, mag die Kombi Rucola und Café wohl etwas forsch sein. Wer aber Risotto im allgemeinen liebt, wird mit diesem einen neuen Stern am Risotto-Himmel entdecken. 

Mit meiner Gartenrauke bin ich ja schon gehörig auf die Schnauze gefallen, weil der Geschmack VIEL intensiver ist, als der des Rucolas, den man abgepackt vom Supermarkt kennt. Da kommts auf die Dosierung an, dass die Rauke nicht einem beherzten Biss in englischen Rasen gleichkommt. Oder aber man kennt den Kniff von Tanja Grandits und blanchiert die Rauke - das kappt ihm die Rauheit. Wodurch ich nun meine Rauke ganz neu entdecke. Tanja Grandits scheint mir mehr und mehr berechtigterweise allerortens durch die Foodie-Szene zu spazieren...

Obs diese Käse-Chips extra braucht, oder obs bereits schischi ist, darüber kann man meiner Meinung nach streiten. Ansonsten hat dieses Risotto alle Anlagen, um zu einem mustergültigen Blog-Buster zu avancieren (allein das Pesto!!). Susanne - von der ich den Ball flink fing - schwärmt ebenfalls. Und weißt zudem auf die Tücken des Frittierens der Rauke hin. Die hatte ich völlig vergessen. Wohl aber wußte ich noch um die faszinierende gläserne Konsistenz. Danke Susanne für die köstliche Vorlage!

Zutaten 4P:

Für das Pesto:

300g Rucola
50g Pistazien
200ml Rapsöl (m: weniger/ halb Olivenöl)
1/2 TL salz
1Pr Zucker
etwas frisch geriebene Muskatnuss

Den Rucola in kochendem Salzwasser kurz blanchieren, dann gleich mit kaltem Wasser abschrecken und alle Flüssigkeit in einem Küchenhandtuch gründlich ausdrücken. Pistazien in einer Pfanne bei mittlerer Temperatur rösten, dann grob hacken. Alle Zutaten zu einer feinen Paste mixen.

Für das Risotto:

2 EL Olivenöl
2 Schalotten
1 Zehe Knoblauch
200g Risottoreis (m: 300ml)
100 ml Weisswein (m: 120ml)
450 ml Gemüsefond, heiß (m: ca. 500ml)
4 EL reifer Bergkäse, frisch gerieben (m: Comté)
1 Tasse Espresso
6 EL Rucola-Pistazien-Pesto
Salz
Pfeffer aus der Mühle
ein Stich Butter

Für den Käsecrunch:

80 gr. reifer Bergkäse
2 Messerspitzen Kaffeepulver

Rucolatopping:

1 Bund Rucola
Öl zum Frittieren
Salz

Für den Bergkäse-Crunch den Backofen auf 180°C vorheizen und ein Blech mit Backpapier auslegen. Den Käse fein reiben und in einer Schüssel mit dem Kaffee vermengen.  Die Mischung dünn auf das Blech streuen udn in ca. 8 min goldbraun backen. Auf einem Gitter auskühlen lassen und in Stücke brechen.

Die Schalotten schälen und fein würfeln. Knoblauch ebenfalls schälen und würfeln.

Das Olivenöl in einem Topf erhitzen. Schalotten, Knoblauch und Reis darin glasig anschwitzen. Mit dem Weisswein ablöschen und diesem einkochen lassen. Dann unter Rühren immer wieder schöpflöffelweise Gemüsebrühe angießen. Neue Brühe immer erst zugeben, wenn die vorhergehende aufgesogen wurde. Am Ende Käse, Espresso und das Pesto einrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Und das Stückchen Butter reinschmelzen lassen.

Während der Reis gart, den Rucola portionsweise in heißem Öl knusprig frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen lassen und salzen.

Zum Anrichten den Risotto in Schalen geben. Käse-Crunch und frittiertern Rucola darauf verteilen.

Und mit dem Blick auf die andere Seite in den Himmel denke ich heute wie Katja an Nils...

6 Kommentare

  1. Das entwickelt sich ja zum echten Blogbuster – gut, dass ich damit schon "durch" bin... ;) Ist aber auch verdammt gut!

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  2. Ja, das ist wirklich gut....Frau Grandits ist meist eine sichere Bank :-)

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  3. Oh, ich liebe Risotto und hab das Rezept gleich mal auf meine Nachkochliste gepackt. :D

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  4. hab auch so würzige scharfes rucola im garten. rucolasalz ist auch fein. einfach die blätter mit grobem salz mörsern, das ergibt eine wunderschön intensiv grüne paste...

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  5. Liebe Micha, aus welchen Gründen auch immer gibt es bei mir Reis seltener als z.B. Couscous, Nudeln, Kartoffeln und ihre Zubereitungsvarianten wie Pü, Gratin etc. Nun hatte ich aber einen Rest Sekt, den wir nicht trinken, wohl aber manchmal eine Flasche für Besuch öffnen. Der musste weg. In einem Risotto. Aus deinen Risotto Rezepten habe ich mir dann obenstehendes rausgepickt (klaro, gleich den Einstieg mit "für Fortgeschrittene" ;-), nee, mich reizte die Kombi mit dem Mokka, die ich niemandem anders als dir vertrauensvoll nachkochen würde UND die frische Winterrukola von unserem Bauern... Nun sind unsere Mägen mit Nachschlag gefüllt, die Schüsseln ausgekratzt, das Rezept mit dem jamiesken Vermerk "absolut genial lecker" abgelegt - kreativer ließ es mein voller Bauch nicht zu. Also, hier flüstere ich auch nochmal DUBB - allein das Rukolapesto ist schon DUBBverdächtig... Danke fürs Teilen... Liebe Grüße aus dem vorfrühlingshaften Süddeutschland von Hannah

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    1. Ein guter Anstoß, Hannah, den ich mir merken werde. Rauke habe ich langelange üppig zur Verfügung. Und dann werde ich mich (Hoffentlich!)deines Freudenaufrufs niedergeschriebener Art erinnern und auch mal wieder Risotto wie Pesto, beides oder getrennt voneinander machen. Vor lauter neuen Rezepten, die auf dem Blog vorgestellt werden wollen, leiden manchmal die wirklich tollen alten. Wie gut, dass es dich gibt, die mich wieder mit dem Kopf darauf stößt. liebe Grüße gen Vorfrühling...

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