rückwärtiges Couscous-Potpourri

Dienstag, 1. September 2015

*Il faut reculer pour mieux sauter* lautet ein französisches Sprichwort. Man muß rüchwärts gehen, um besser springen zu können. Und wer dieses Blog von Anfang an verfolgt, wird erkennen, dass das in etwa meine Marschrichtung wurde - ohne dieses Ziel je wirklich so angepeilt zu haben. 

Zuerst - ohne jede Kocherfahrung - war die Neugier groß: wie bereitet man dieses oder jenes zu. Darunter sammelten sich wie von alleine viele Fleischgerichte, weil man mit denen vor Gästen glänzen kann. Klar, ein bißchen auf den Putz hauen, das wollte ich zu Beginn schon. Und die traditionellen Sonntagsgerichte meiner Kindheit waren nun mal verschiedene Braten.  Fleisch stellt außerdem die Königsdisziplin dar - nicht nur moralisch, auch technisch. Wieso es durchaus vorkommen konnte, dass ich ein Gericht versaut habe.

Dann folgte die Erkenntnis, dass wenn man den Speck aus allem rauskürzt, spannender würzen muß. Tja, und das geht gut. Sehr gut sogar. Und schon ist man unter den Vegetariern. Mit meiner selbstauferlegten Quotenregelung nun zwei Mal die Woche vegan zu kochen, entdecke ich die Lust am puren Genuß der einzelnen Zutaten. Manchmal gibts einem Schonkosttag gleichkommend einfach nur eine Gemüsesuppe. Oder eben so schlichte Gerichte wie dieses Couscous. Mir bleibt mehr Zeit für den Garten. Und als Fototapete habe ich mich dieses Mal vorher auch nicht umgezogen. Real life - in schlicht und ungekünstelt. Es hüpft sich damit gut... im Blaumann im Garten. So wie überhaupt...
Zubereitung:

100g Couscous, grob
190ml Gemüsebrühe
1 Brokkoli
1 rote Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 Avocado
1 EL Mandelmus
1/2 Salzzitrone, sehr feine, kleine Streifen
einige grüne Oliven
1/2 Bund Petersilie, mittelfein geschnitten
Salz, Pfeffer
Zitronensaft
1-2 EL Einlegewasser der Salzzitronen
Cayenne-Pfeffer
1 EL Olivenöl
Zubereitung:

Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen. Den Brokkoli in kleine Röschen teilen. Den Strunk schälen und ebenfalls kleiner schneiden. In dem Salzwasser bißfest garen, abschütten und mit kaltem Wasser abschrecken. (m: Brokkoli nochmals etwas kleiner gehackt).

Die Gemüsebrühe zum Kochen bringen, das Couscous einrieseln lassen und bei sanfter Hitze mit aufgelegtem Deckel ca. 10min weich dünsten.

Den Knoblauch fein würfeln, die Zwiebel in dünne Scheiben schneiden und in dem Olivenöl beides glasig braten. Mandelmus unterrühren, Brokkoli zufügen und erwärmen.

In einer Schüssel die kleingeschnittene Avocado mit der Salzzitrone, Zitronensaft und Einlegewasser sowie die Oliven vermengen. Ebenso die Petersilie dazugeben. Das Couscous unterheben. Am Schluß den Pfanneninhalt untermischen. Nochmals abschmecken und nachwürzen. Servieren.

6 Kommentare

  1. Für mich könnte die Fototapete nicht perfekter sein. Unprätentiös. :-)
    Die Zutatenkombination klingt spannend und doch nach einfacher und zügiger Zubereitung. Ich komme wohl um das Herstellen von Salzzitronen doch nicht herum, die sind hier nirgends zu bekommen.
    "Gute Ernährung kann ganz unaufgeregt sein."... genauso wie alles Gute im Leben. Design, Texte, perfekte Urlaubsorte. Das Leben ist prätentiös genug.

    Herzlich, Katja
    ... die jetzt erst mal ein paar Wochen nachlesen muss.

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  2. jetzt hab ich erstmal zwei wochen salzkorn nachgelesen und so richtig hunger bekommen. auf kartoffelsalat mit meerrettichcreme, auf auberginenpizza und -röllchen und auf dieses schlicht leckere couscous.
    im blau gefällst du mir ausgesprochen gut!
    lieben gruß von mano

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  3. Ich sag's ja: Was will man(n) mehr? ;-)
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

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  4. Wunderbares Blau, der Blaumann! Und das Couscous ist toll, wer braucht schon jeden Tag Fleisch. Ich merke immer wieder, dass ich unabsichtlich vegan koche....

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  5. Deine Worte mache Gaumenlust und Du im Blaumann, der Salat, so ein gutes Bild!

    Deinen Eingangssatz merke ich mir. Er erinnert mich an einen meiner Lieblingssätze von Kierkegaard "Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.".

    Herzliche Grüße :)

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  6. @Katja: Ja, genau, das ist es vielleicht wirklich, was ich meine: das Leben ist stürmisch genug - da kann man froh sein, wenn man ruhige Ecken auftut! Aber wir sind uns ja eh meistens (immer ? ;) einig...

    @Mano: Man möchte es nicht meinen, aber so ein Blaumann steht quasi allen und jedem :)

    @Andy: Anständig essen, anständig leben - damit wäre schon SEHR viel abgedeckt...

    @Ilse: Gell? So gehts mir auch. Einfach unabsichtlich. Und schon hat man viel Frische und Leichtigkeit auf dem Tisch. Gut tuts...

    @Minza: Oh, der Satz gefällt mir aber auch. Sehr. Den werde ich umgehend übernehmen. So wahr. sonnige Grüße zurück....

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