Keine Meuterei um Bounty

Freitag, 13. November 2015

An den Ami-Schokoriegeln kann man erkennen, wie sich diese Kultur in die verwildersten Ritzen dieses Planeten gedrückt hat. (Wäre die Welt schön, wenns nur der amerikanische Süßkram wäre...) Gibts den vor Ort nicht, dann gibts auch kein WiFi. Es ist, wie es ist. Halt wie Coka Cola  - worldwide Kult.

Und jeder weiß sofort, was gemeint ist. So wurde ein Kollege von einer Kollegin und mir *Schniggas* genannt, weil er aussah wie der aus der Lion-Werbung (Mädchenlogik). Überhaupt könnte man die Menschheit formidable einteilen in die unterschiedlichen Gruppen der verschiedenen Schoko-Riegel. Der Habib gehört beispielsweise der Snickers-Fraktion an. Ich wiederum bin Teil der Raider heißt jetzt Twix-Geschichte (eine Werbestrategie, die mir bis zum heutigen Tag Rätsel aufgibt).

Dank der Omi zu Kindheitszeiten im gleichen Haus, hatte ich süßeste Möglichkeiten, mich durch sämtliche Fabrikate zu schlecken (Omi versaute die Ernährungserziehung durch Zucker-Sabotage). Eine Bounty-Phase reihte sich da natürlich auch ein. Und wenn man nun den Ehrgeiz hätte, Bounty zuhause mehr oder minder originalgetreu nachbauen zu wollen, dann hätte ich das Rezept dazu. In DUBB-Qualität.  Aufgegriffen von Inés, entwickelt von Maître David Lebovitz.

Obwohl wir ein paar von den kleinen Dingern abgegeben haben, möchte ich dennoch lieber nicht verraten, mit welcher Affengeschwindigkeit wir sie verdrückten. Fast schon unanständig. Voilà, das wäre mein Vorschlag, um die Eiweiße zu verwerten, die sich beim Pasteis-Backen ergeben. Eine echte Win-Win-Situation... für die Eier und ihre Umgebung.
Zutaten (2 Bleche*):

7-8 Eiweiß (250 ml / ca. 260 gr)
470g Zucker (m: Rohrzucker, fein gemahlen*)
1/2 TL Salz
40g Honig (m: Akkazie)
350g Kokosflocken
70g Mehl
1TL Vanilleextrakt 

120g dunkle Kuvertüre

Zubereitung:

In einem großen Kochtoopf alle zutaten miteinander vermischen. Bei mittlerer Hitze unter Rühren erhitzen, bis die Mischung etwas getrocknet ist. Wenn sie am Topfboden anfängt zu bräunen und zu etwas zu zischen (und zwar nicht bei dem allerersten zarten Geräusch), vom Herd ziehen und abkühlen lassen.

Ofen auf 175 Grad Heißluft vorheizen.

Zwei Backbleche mit Backpapier belegen. Mit einem Teelöffel Teighäufchen aufs Backpapier setzen; die Makronen laufen nicht auseinander, sie können also dicht stehen. Mit nassen Fingern rund oder in Pyramiden formen.

20 Minuten backen, bei Heißluft beide Bleche zugleich.

Auf dem Blech völlig abkühlen lassen.

120 gr dunkle Kuvertüre im Wasserbad schmelzen. Die Unterseite der Makronen damit bepinseln, auf einem Kuchengitter trocknen lassen.

Anmerkung m: ergab bei mir 2 Bleche von 36 Stück und etwas größeren von 25Stück/ Zucker könnte man vermutlich noch auf 450g drücken).
Quelle Kaltmamsell bzw. David Lebovitz

9 Kommentare

  1. raider/twix in jugendzeiten, danach bis vor ein paar jahren von zeit zu zeit ein lion :)
    jetzt schon lange abstinent, aber ein selbstgemachtes bounty – oh yeah!

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  2. gelegentlich knabbere ich mal ein kitkat und frage mich jedesmal, wer sich denn diesen namen ausgedacht hat, die nähe zum katzenfutter hat mich lange vom naschen dieses teils abgehalten! und diese rai/twix geschichte ...ich glaube, jedem sind die beiden namen im gedächtnis, alsoer doch eine gute werbestrategie?
    gut zu wissen, dass leckeres mit den eiweiß anstellen kann als zu trockene makronen!

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  3. Süß, du machst sie wie meine Oma. Im Topf und einfach alles vermischen. Das hat wärmste Erinnerung in mir geweckt, liebsten Dank,
    Angelika

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  4. Ahhhh .... endlich kann ich mich ans Pasteis backen machen ;-)
    Die Raider Twix Geschichte wird übrigens auf Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Twix) gut und einigermassen nachvollziehbar erklärt.
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

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    1. Das hatte ich vermutet :-) aber gut recherchiert ist natürlich noch besser.

      Ich gehöre der Milkywayraidertwixbountymarssnickersfraktion an. Kennst Du noch Nappo, Micha? Und diese klebrigen Muscheln zum Schlecken? Wir sind mit den gleichen Süßigkeiten groß geworden...

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  5. Ich backe aus meinen Eiweissresten immer Zwieback. Aus dem nächsten Schwung mache ich, jetzt wo Weihnachten naht, deine Kokosmakronen bzw. Bounty!
    Ich finde es übrigens sehr witzig, dass, wenn eine Celebrations-Packung irgendwo herumsteht, die Mars zwar nicht übrig, aber immer bis zuletzt bleiben.
    Liebe Grüsse!

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  6. Na, das ist ja mal ein Beitrag zur richtigen Zeit. Gestern gerade checkte ich das Tiefkühlfach mit den vielen kleinen Döschen und fand mindestens 15 Eiweiß! Also, Amarettini von 15 Eiweiß sind doch etwas viel und für Kokos bin ich eh immer zu haben.
    Hab bisher die schöne Kokosmakronen mit etwas Quark von Nicole Stich gebacken, mal sehen ob diese auch so schön saftig sind. Ein bisschen blonder werden sie wohl werden und pööh, mit so wenig gepinselter Schokolade gebe ich mich gar nicht ab :) Die kriegen ein richtiges Füßchen!
    Twix, Mars und Nuts waren gar nicht meins. Mag nicht so gern Karamell, aber Bounty liebte ich und so ein Dings mit einer Pistaziencrememasse, von dem mir der Name nicht mehr einfällt. Aber die gab es schon nicht mehr, als du genug Zähne für solche Blombenzieher hattest;) Das Bounty musste ich übrigens immer mit meiner Schwester teilen, wenn wir mal eins bekamen, was wirklich selten war. So hart waren damals die Kinderzeiten...
    Liebe Grüße
    Ulrike

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  7. @Mme Ulma: Bei uns wird nach den Schokoriegeln auch nur unterwegs gegriffen. Gut im Gedächtnis: völlig unterzuckert Transit in NY.

    @Mano: Ja, witzig, bei Kitkat denke ich auch immer an Katzenfutter. Vielleicht liegt deshalb Twix vorne bei mir ;)

    @Angelika: Eigentlich habe ichs nicht so mit Kokosmakronen, aber die Bounty-Variante hat mir sehr gut gefallen. Nach Oma-Art? Umso schöner :)

    @Andy: Erwischt! Ich habe mich diesbezüglich auch nie auf Antwortensuche begeben ;)

    @Mond: Du meine Güte, diese Schleckmuscheln nachdem das Gesicht, die Finger, die Tasche, die Jacke... irgendwie alles hinterher geklebt hat...

    @Fräulein Schnürschuh: Vielen Dank für diesen wunderbaren, sachdienlichen Hinweis. Wir nickten beide beim Lesen: stimmt, Mars bleibt als letzter auf der Bank sitzen. Obs das überhaupt gibt, ein bekennender Mars-Schokoriegeltyp?

    @Ulrike: Die sind wirklich supersaftig und bleiben es auch. So klebrig à la Bountiy eben. Es ist allerdings schon ne tüchtige Menge, die da zusammen kommt - die Makronen sind jetzt nicht gerade winzig. Aber was rede ich: wir haben sie auch sowas von locker weg bekommen. Ich vermute, darüber muß man sich keine Gedanken machen? Vorallem, wenn du früher dein Bounty mit der Schwester teilen mußtest. Jeder dann eines, oder? Die waren doch zu zweit in der Packung...

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    1. So isses, aber wir waren trotzdem überglücklich. Ich bin ja ein paar Jährchen älter als du, ich denke das war so Mitte bis Ende der 60er. Da war es überhaupt nicht üblich, dass es ohne Anlass was Süßes gab. Meine Mutter hat das ganz clever gemacht. Wenn sie ab und zu allein nach Frankfurt shoppen ging, hat sie uns zur Belohnung fürs brave Zuhause bleiben immer was mitgebracht, z.B. ein Bounty für uns zwei. Das war das Höchste, die einzelnen Kokosfasern raus zu zutzeln. Nix da mit drei Happen weg ;-)

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