Kascha-Laibchen, Rotkohl und Petersilien-Pilzrahm

Mittwoch, 16. Dezember 2015

Da teilt man sich den gleichen Kontinent, aber was in Russland zu den Grundnahrungsmitteln gehört, fristet bei uns ein Schattendasein: Buchweizen, geröstet in Russland auch Kascha genannt. Die Fränzis kennen wohl die crêpes damit und diese lafersche Lasagne mit Buchweizenmehl habe ich euch ebenfalls bereits vorgestellt, aber ansonsten fällt mir nicht ein typisch deutsches Gericht mit Buchweizen ein.   

Buchweizen fällt durch seine besondere dreieckige Form auf und zählt zu den Pseudogetreiden. Überhaupt beinhaltet er eine ganze Litanei an guten bis hervorragenden Eigenschaften - wovon ihr euch beispielsweise hier überzeugen könnt. Nicht umsonst schwören die Ruskies Stein und Bein auf ihren kräfteerweckenden Kasha. Und uns haben die richtig nussig schmeckenden Buchweizen-Küchlein auch bestens gefallen, vorallem weil sie sich so schön knusprig ausbacken lassen.

Von meinem drei Schmor-Rotkohl-Gerichten mag ich tatsächlich alle drei (das Lafersche mit Äpfeln und das Schubecksche mit Schoko - beide etwas weihnachtlicher) gleich gerne. Dieses Mal habe ich mich wieder für das mit Balsamico und Preiselbeeren entschieden - pure Willkür.
Zutaten 2-3P:

100g Buchweizen
200ml Gemüsebrühe
1 TL Dijon-Senf
2 Knoblauchzehen, fein geschnitten
3 Thymianzweige
2 EL Semmelbrösel 
1 Ei
Salz, Pfeffer
Piment d'Espelette
Butterschmalz

100g Totentrompeten
100g  Champignons
1 Schalotte, fein gewürfelt
1/2 Bund Petersilie, fein gewiegt
ein Schuß Weißwein
100ml Sahne
1 TL Butterschmalz

Rotkohl nach diesem Rezept

Physalis-Mandarinen-Chutney 

Zubereitung:

Das Butterschmalz in einem kleinen Topf schmelzen lassen und den Buchweizen unter ständigem Rühren ca. 2min runderhum rösten. Die Gemüsebrühe anschütten, Deckel auflegen und auf kleiner Flamme ca. 12min garen. Zugedeckt weitere 5min ruhen lassen. Abkühlen lassen.

Restliche Zutaten untermischen und würzen. Mit feuchten Händen 10 kleine Laibchen formen und nacheinander in Butterschmalz von beiden Seiten knusprig braten.

Die Pilze putzen. Zuerst die Champignons in Scheiben schneiden und in wenig Butterschmalz Farbe annehmen lassen. Rausnehmen, zur Seite legen und die etwas kleiner geschnittenen Totentropmeten ebenfalls braten. Nun die Schalottenwürfelchen andünsten, mit Weißwein ablöschen und etwas einredzieren lassen. Sahne anschütten und ebenfalls cremig einreduzieren lassen, die Pilze zusammen mit der Petersilie untermischen und abschmecken.

Alles zusammen servieren.

10 Kommentare

  1. Nach zweieinhalb Tagen mehr oder weniger durchgehender Kascha-Diät (Brei mit ein bißchen Honig, wegen schlimmer Halsschmerzen) stoße ich ausgerechnet bei Dir in Frankreich wieder darauf... :-)
    Stimmt, Buchweizen gibt es häufig, hier in Russland. Mein Sohn isst ihn oft mit Milch beim Mittagessen in der Kita. Da es mir wieder gut geht, könnte ich jetzt gut einen Teller Deiner Küchlein wegknuspern...

    Liebe Grüße! Mond

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  2. Buchweizen hab ich auch noch nicht gemacht, deine Laibchen sehen gut aus. Die Teller erinnern mich an meine Omas, die hatten auch solche, damals waren die sehr edel....

    Liebe Grüße
    ennah

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  3. Wie gerne würde ich auf diesem Markt einkaufen, den du da zeigst!
    Auch in PL ist Buchweizen Top. Und in SüdD aufgewachsen gab es bestimmt 2mal im Monat Buchweizenauflauf (heller B.) mit Rosinen, was nichts

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    1. ... Anderes war als gebackener Brei angereichert mit Eiweißschaum und Rosinen.(Eigelb in den Brei rühren). Hier in PL verfeinere ich jeden Mürbteig mit Buchweizenmehl.
      Danke für das Rezept + alle Links,
      eine schöne Vorweihnachtszeit,
      Angelika
      P.s. hab da was falsch geklickt und schwupps war der erste Kommentar schon abgeschickt :-)

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  4. Bei Kasha fällt mir sofort der alte russische Aufreißerspruch ein, man wird nicht überredet, daheim die Briefmarkensammlung anzuschauen sondern zu Kasha eingeladen. Da das ein typisches Frühstück ist, ist der Rest dann klar... ;-)

    Buchweizen führt bei mir auch ein Schattendasein. Deine Laibchen könnten das ändern.

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  5. In der Vollwertkost ist Buchweizen hingegen ein alter Bekannter ... Die "Buchweizenknabberei" (dabei wird der Buchweizen geröstet und gewürzt und als Knabberei angeboten) steht bei mir schon so lange auf der Kochliste!
    Das kann ich mir gut vorstellen, dass diese Küchlein knusprig werden ... mjam! :-)
    Liebe Grüße!

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  6. Kenne ich als Körner kaum. Quillt denn der Buchweizen in der Brühe auf und bindet die Küchlein?

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  7. Ich liebe Buchweizen <3 mache ihn aber auch viel zu selten. Wenigstens haben wir ein paar km weiter nun ein ganz tolles kleines Bistro, das einem Bretonen gehört, der ganz tolle Galettes macht. Dazu steht er hinter der Theke und singt :D
    Diese Bratlinge probiere ich gerne mal aus.

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  8. Huhu meine Liebe,
    wie schön, dass du dem Buchweizen ein Rezept gewidmet hast. Schon lange liebe ich ihn heiß und innig, da er glutenfrei ist und so herrlich nussig schmeckt. In meiner Küche wurde er schon zu Buchweizen-Porridge, süßen Buchweizen-Pancakes und dem Tortenboden eines Rohkostkuchens. Und während ich das so lese, merke ich, dass ich die herzhaften Varianten bisher schändlich vernachlässig habe - danke fürs Anstupsen :-).
    Liebe Grüße
    Kirschbiene von kirschbienekocht.de

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  9. Das muss Telepathie gewesen sein. Ich bin kein großer Buchweizen-Fan, aber geröstet verwende ich es ganz gern. Erst letzten Monat hatte ich auch die Idee für Buchweizen-Bratlinge, ohne jemals davon gehört oder gelesen zu haben. Ich hatte eine Variante mit Sellerie-Pü probiert (schön knusprig, aber schon speziell im Geschmack) und eine pur mit Ei und Kräutern. Grundsätzlich finde ich wegen des kräftigen Buchweizen-Geschmacks eine Mischung besser. Als Nächstes probier ich mal Buchweizen-Möhre aus.

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