Touch me: Japanische Nudelsuppe

Mittwoch, 28. Juni 2017

Alles antouchen. Alles anfingern. Ich glaube, das Handwerk hat mich nach der Schule auch deshalb so magisch angezogen, weil ich einfach alles gerne mit den Händen anfasse (Momentchen, schiebt der Habib an der Stelle ein: bei Spinnen übst du noch -  hey, und ich trainiere wirklich). Du brauchst für das Kochen prinzipiell angeschaltene Sinne, aber erst durch die Hände beginnt die Transformation zur Zutat. Etwas, das mir das Kochen immer wieder lustvoll macht: alles mit den Händen zu greifen. Alles muß durch meine Hände gehen, bevor es im Kochtopf oder der Pfanne landet. Jedes Handwerk ist ein haptisches Erlebnis, aber das Kochen ist es ganz besonders.

Lustigerweise stand ich mal mit einer ebenfalls passionierten Köchin (sogar gleichfalls eine, die ihr Essen fotographierte) in der Küche und sie meinte zu mir, sie vermeide es ja, Teige zu kneten. Davon würde sie so fettige und klebrige Finger bekommen. Sie schüttelte es bereits bei der Vorstellung. Überhaupt, sie arbeite am liebsten mit Handschuhen. Ich kicherte. Ich kichere heute noch darüber. Tsss, wie skurril ist die Welt, oder? Das ist doch wie wenn ein Zahnart sagt, ich mag ja meinen Beruf, wenn ich nur nicht immer in offene Münder schauen müßte. Oder wenn man sich als Kindergärterin von den Kindern gestört fühlt. Oder wenn man als Fleischerfachverkäuferin nicht gerne Wurst aufschneidet. Oder als Fischer den Seegang nicht ab kann. Oder als Arzthelferin Termine koordinieren lästig findet. Oder als Leistungssportler nicht gerne schwitzt. Oder... ihr könnt mir folgen. Amüsiert mich königlich! Mais bon, jedem Tierchen sein Pläsierchen...

Eigentlich hatte ich vor euch Sommersonnenrezepte zu zeigen, heute schiebe ich stattdessen - wie eine kleine Gewitterwolke - eine Suppe dazwischen. Eigentlich eine saisonal- und außentemperatur unabhängige Suppe. Und eine sehr köstliche von M. Mälzer obendrein. Die merke ich mir auch als Ersatz, wenn ein Erkältungskontergericht gefragt wäre. Sowas à la Hühnersuppe gegen tropfende Nasen. Nicht zu vergessen: hier muß ich noch ein dickes Dankeschön an zwei meiner Leser loswerden, die mich nicht nur für dieses Gericht, sondern für mein restliches Leben mit Shiitake-Pilze versorgten: einen grand bisou an Peter und Jesse!

Zutaten:

1,5 l Gemüsebrühe
1 Blatt Kombu-Alge*
8 getrocknete Shiitakepilze
½-1 Knoblauchzehe
3-4 El helle Sojasauce
½ El Zucker
½ Chinakohl
4 Frühlingszwiebeln
200 g fester Tofu
50 g Sojasprossen 
(m: ersetzt durch Karotte)
2 El Öl
Salz
Pfeffer
200 g dicke asiatische Nudeln
1 Bund Koriandergrün

Zubereitung:

In einem großen Topf die Gemüsebrühe zusammen mit der Kmobu-Alge aufsetzen und zugedeckt auf kleiner Flamme ca 1 Stunde köcheln lassen.

Die Shiitakepilze für ca. 30min in 200ml kochendem Wasser einweichen.

Die Alge aus dem Topf entfernen. Von den Pilzen die Stiele entfernen und in Scheiben schneiden. Den Knoblauch fein hacken. Sowohl Knoblauch wie Pilze zurück in die Brühe geben und mit Sojasauce und Zucker abschmecken. Aufkochen und 5 Min. weiterkochen
Chinakohl putzen, längs halbieren und in 1 cm breite Streifen schneiden. Frühlingszwiebeln putzen und in dünne Ringe schneiden. Tofu trocken tupfen und würfeln. Karotte in Julienne schneiden.

Auf heißer Flamme in Öl Chinakohl, Tofu und die Hälfte der Zwiebeln sowie die Karotten-Julienne unter wenden leicht Farbe annehmen lassen. Dabei salzen und pfeffern

Nudeln nach Packungsanweisung garen und abgießen. Nudeln und Kohlmischung in eine große Schüssel geben. Brühe darübergießen. Restliche Zwiebeln und Korianderblättchen daraufgeben und die Suppe sofort servieren.

*Anmerkung m: die wunderbare Amy füllt eine ganzes Kapitel zum Thema Algen, ihren Geschmack und ihre Inhaltstoffe. Kombu-Algen - schreibt sie - werden *als die asiatischen Lorbeerblätter bezeichnet*. 

Quelle: Tim Mälzer 

Dazu DAS Anfasslied überhaupt aus den swinging 80s:




Rauschen: Mango-Lassi-Eis

Sonntag, 25. Juni 2017


Mir geht es heute in der Natur genauso wie früher als Kind, wenn ich gestreunert bin: das ist meine Wiese, mein Wald, meine Lichtung oder wie gestern mein Bach. Sobald ich zu einem Ort eine Verbindung habe, eine Geschichte, eine Erinnerung, einen Namen, der mehr ist als eine Ortsbestimmung, dann gehört dieser Platz mir. Und gerne bin ich auch ganz alleine an meiner Gervanne (ausgesprochen: Scherwann) - was bereits klingt, wie die Schwester von Nscho-Tschi. Indianermädchen unter sich. Momente, in denen Raum und Zeit deutlicher miteinander verknüpft sind und ich mir näher bin als sonst.

Dann sitze ich mit den Füßen im klaren, auqamarinfarbenen Wasser und lausche. Die Gervanne klingt überall anders, aber es ist immer ein Konzert. Ich lausche dem Gluckern des Wassers und spüre, wie sich Verspannung löst. Das Rauschen gleicht in seiner gleichmäßigen Eintönigkeit dem Gewiegtwerden in einer Schaukel. Alles ist gut. Alles ist geborgen. Alles bleibt gleich. Alles ist in Bewegung. Alles ist im Fluss. Das Rauschen bricht nicht ab. Manchmal schlafe ich sogar neben der Gervanne im Schatten ein. 

Alles, was im Kopf rauscht, wird von dem gurgelnden Wasser übertönt. Ruhe kehrt ein, während das Wasser in seinem ewigen Rhythmus über Steine springt und dabei glucksende Geräusche macht. Der Ozean der Gedanken wird von einem kleinen Bach überspült, der in glizzernden Strudeln talabwärts strömt. Gedanken, die von außen auf mich einprasseln, bringt die Wassermusik zum Schweigen. Der Geist hat zwei Ausrichtungen: nach innen und nach außen. Nun kann die Aufmerksamkeit wie geschützt nach innen schauen. Sie schließt sich dem Bach an und beobachtet, wie die Gedanken nach innen zu fließen beginnen.

Oder um es mit einem meiner lebensbegleitenden Büchern zu schreiben, *Das tibetische Buch vom Leben und Sterben*: *Wir bestehen aus so vielen verschiedenen Bruchstücken, dass wir weder wissen, wer wir wirklich sind, noch mit welchem unserer Aspekte wir uns identifizieren sollen. So viele widersprüchliche Stimmen, Gebote und Gefühle kämpfen um die Vorherrschaft über unser Innenleben, dass wir in kleine Stückchen zerfallen sind, in alle Richtungen verstreut und niemand ist daheim. - Meditation bedeutet also, den Geist heimbringen.*

Nach dieser körperlichen und geistigen Erfrischung teile ich mir mit dem Habib ein Eis. Die Idee war ein Mango-Lassi-Eis. Ich liebe Mango-Lassi. Schon bevor ich kochen konnte, schon bevor ich in Indien war. Aber jetzt beginnt in der Drôme die Aprikosenzeit - also wurde es ein rotbackiges Marillen-Lassi-Eis!

Rezept:

200g Joghurt (m: griechischer)
200g Sahne, geschlagen
250g Mango/ oder Aprikose
80g Zucker (m: Rohrzucker zu Staubzucker gemahlen)
1/4 TL Kardamom
2 Msp Ingwer
1 EL Zitronensaft

Zubereitung:

Die Mango schälen, fein pürieren und bei einem fasrigen Exemplar durch ein Sieb streichen (die Aprikosen entkernen und feinst pürieren). Die Sahne schlagen.

Früchtpüree mit Zucker, Gewürzen und Joghurt vermengen. Die Sahne unterheben und die Masse in einer Eismaschine zu Eis rühren lassen.




Tunke: ofengegarter Zwiebeldip und Anchovis-Sauce

Freitag, 23. Juni 2017

Das Wetter ist IMMER beliebtes Thema auf dem Land. Allen Fränzi-Urlaubern, die nur fünf Worte französisch sprechen, würde ich raten, sich zwei, drei kurze Sätze zum Thema Temperatur, Wolken, Wind (Mistral) und Sonnenstand anzueignen. Die kann man IMMER anbringen. So zum Eingliedern, Anbiedern, Brückenbauen, Anfreunden, Akklimatisieren - kurz: um sich in ein französisches Bauernherz zu parlieren.

Gerade reicht ein Stöhnen unterlegt mit etwas Mimik. Die Fränzis reden eh sehr gerne mit dem Gesicht. Die Lippen werden häufiger gestürzt beim Sprechen und wohin die Mädels hier überall mit ihren Augenbrauen hinkommen, begeistert mich noch nach Jahren. *Drama, Baby* - ihr kennt ja diese französischen, verwickelten Beziehungsfilme, oder? Eben so. Dazu braucht es nicht nur ein bewegtes Leben sondern das passende bewegte Gesicht dazu.

*Ouf* tönt es unisono, *ça chauffe*. Wir werden tüchtig eingeheizt. Der Garagiste vom côntrole technique (TÜV) träumt mir laut von seinem Sommerurlaub in Schweden vor , weil es dort nie heißer würde als 25°. Die Schusterin, die meine Sandalen flickt, steht nacktfüßig auf ihrem Werkstattboden mit offener Tür, und der Koch in unserem Stammcafé hat seine vom Herd geröteten Wangen bereits vor Arbeitsbeginn. Die Hitze drückt uns alle in die Langsamkeit. Als würde es hier je hektisch werden. Aber gerade hat es was von Slowmotion, das Landleben... Sommer halt.

Erst abends mit dem Grillen wird es wieder lebendiger (also mal schauen, wie lebhaft der Dorf-Apéro von Gigors et Lozeron heute abend ausfällt). Hier habe ich für euch zwei schöne Rezepte für Grillsaucen, etwas, das leichterdings unter den Tisch fällt. Dipps und Tunken scheinen mir deutlich unterschätzt. Dabei werden die IMMER (so, öfters schreibe ich das heute nicht mehr groß) sehr gut angenommen. Man nehme Zazziki (kennt jeder, griechischer Joghurt, Knofi, fein geraspelte Gurke, gut ausgedrückt) oder eine Guakamole (zum Avokodo-Dipp brauche ich auch nix mehr zu schreiben), zig fach zubereitet die Tomatenbutter (dicke Empfehlung), Tapenade (Oilvenpaste - nehme ich gerne vom Markt mit), oder auch gerne selbst gemachter Ketchup (siehe hier oder hier). Möglichkeiten über Möglichkeiten.

Heute zwei Tunken mit wenig Aufwand, die - wie mir gerade kommt - einen Burger ebenfalls sehr gut tunen könnten.

Zubereitung:

Zwiebeldip*:

1 rote Zwiebel
2 weiße Zwiebeln
4 Knoblauchzehen
6 Lorbeerblätter
1 TL herbes de provence
(Rosmarin/ Thymian/ Oregano)
2-3 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
1 Pr Rohrzucker
1-2 EL Balsamico-Reduktion

Zubereitung:

Den Ofen auf 200° (O/U-Hitze) vorheizen. Mit dem Messer in die nicht geschälten Zwiebel Einschnitte machen, in die die Lorbeerblätter gesteckt werden. Die Zwiebeln und den Knoblauch (ebenfalls ungeschält) in eine ofenfeste Form setzen, 1EL Olivenöl darüber geben und ca. 45min backen.

Etwas abkühlen lassen, Lorbeerblätter wegmachen, von den Zwiebeln die äußere Schicht entfernen, den Knoblauch aus der Schale drücken. Die Kräuter und das restliche Olivenöl untermengen und kurz mit dem Zauberstab anpürieren. Mit Salz, Pfeffer, Zucker und dem Balsamico abschmecken.

Anchovis-Sauce:

2 EL Joghurt
1 EL Majonnaise
1 TL Dijon-Senf
6 Anchovis-Filets
1 Pr Zucker
Salz, Pfeffer
Piment d'Espelette

Zubereitung:

Alle Zutaten in ein hohes Gefäß füllen und glatt pürieren. Nochmals abschmecken und kalt stellen.

*Anmerkung m: Um die Hitze des Ofens auszunutzen, zeige ich euch, was ich uns damit gleichzeitig gebacken habe. Als nächstes...


6

Montag, 19. Juni 2017


Menschmensch, wie die Zeit vergeht. Sie ist regelrecht verflogen. Seit sechs Jahren seit ihr eingeladen, bei mir am Tisch Platz zu nehmen, euch bekochen zu lassen und dabei ein bißchen ins Gespräch zu kommen. Gut, ich neige zum Monologisieren -  das bringt das System so mit sich - aber dank euren mir so kostbaren Kommentaren nicht ohne Gegenüber.

Was habe ich euch dabei nicht alles erzählt. Von verpatzten Erziehungsversuchen, über die Harmonie der Stille, dem so schweren Nein-Sagen, von niederschmetternden Friseurmomenten, der Mimikry, von Komplexen, von tief einschneidenen Erfahrungen, Ziehen der Weißheitszähne, dem Fremdeln, Richard-Gere-Schwärmereien... Sogar ins Hamam nahm ich euch mit, mitten durch Lavendelfeldern oder  Flugverkehr, über südfranzösische Märkte, in die Kunstgeschichte, an Wäsche und Briefkästen vorbei... ach, was sammeln sich in sechs Jahren nicht alles an Geschichten an. Und das Leben schreibt ständig neue. Mein liebes Huhn, da kommt ein Berg zusammen. Von den hunderten an Rezepten ganz zu schweigen. Faktisch reden wir von über 1200 Posts.

Gut, alles wird nicht zum Schreibanlaß genommen. Geschichten über Feriengäste etwa bleiben Diskretion - keine Sorge also, wenn ihr das Sonderangebot annehmen wollt zum 6Jährigen in Sonne und Lavendel zu baden..... verliere ich hier kein Sterbenswörtchen darüber... alter Hotelier-Ehrenkodex!

Zu meinem eigenen Erstaunen mußte ich in all der Zeit nie ein großes Tal der Lustlosigkeit durchwandern. Die Motivation zu bloggen hat Rückenwind. Ich denke, das hat viele Gründe.

Vorneweg lebe ich in stabilen Verhältnissen und das zeigt sich an so kleinen Dingen wie mein stetiges Kochen für uns beide, um uns den Alltag zu verschönern. Etwas, das ich nachwievor gerne mache und nicht als Pflicht empfinde. Auch bleibt ein gemeinsames Essen einfach ein entspannter Rahmen für Begegnungen mit Freunden und Gästen. Nicht zu vergessen die Umgebung, die auf mich abfärbt: ich kann mir kein Volk vorstellen, dass ähnlich genussfreudig ist wie die Fränzis. Und dann gibt es noch meinen eigenen Antrieb: ich brauche die Sinnlichkeit als Lebenselexier - und dafür ist die Küche samt Garten wunderherrlichster Ort.

Vor allem anderen bleibt der Anstoß zum Schreiben aber mein Habib: unsere Gespräche, seine Sicht auf die Welt, die Klarheit seiner Beobachtungen sind mir endloser Quell der Inspiration. Ihm zuzuhören, ist - wie Goethe so schön sagt - *erquickender als das Licht*. Ohne den Habib würde ich sehr wahrscheinlich wie die meisten Foodblogs vorallem über Geschmack und Aroma schreiben. Manchmal (rarement) gar schreibt er hier, wie über *das Salz der Erde* - wenn es nach mir geht gerne öfter.

Schlußendlich dient mir das Schreiben als Mittel der Erkenntnis. Ich übe mich im Formulieren und das ähnelt dem Lernen in der Schule: was man in eigene Worten fassen und erklären kann, hat man verstanden. Und manche Erlebnisse kann ich auf diese Weise gut verarbeiten.

Nicht zu vergessen, der Widerstand, an dem ich wuchs: der doppelte Boden meines Blogs. Aber das wißt ihr ja bereits.

Ein seither verschwiegener Grund ist, dass das Schreiben ein - hiermit erfüllter - Jungmädchentraum von mir ist. Die Berge an Tagebücher übergab ich irgendwann dem Feuer, was blieb war das Geburtstagsgeschenk meiner ersten großen Liebe: ein von ihm in Stein gemeißeltes Buch, das mich immer an den Wunsch erinnern sollte, mir meinen eigenen Traum zu erfüllen: das Schreiben. Es wurde wohl kein Buch, aber doch immerhin festgehaltene Gedanken in Blogistan. Hey, immerhin! Ich finde, das gilt.

*Gerichte mit Geschichte* - das bleibt weiterhin und zukünftig mein Blog-Motto. So viel steht fest.

Aber - soviel will ich verraten - das siebenten Blogjahr bringt Veränderungen mit sich. Große Veränderungen. Ich bin selbst gespannt wie ein Flizzebogen... Klaro, ihr werdet die ersten sein, die es erfahren. Auf in die Zukunft - dort warten neben Neuerungen die ersten, sonnengereiften Tomaten!

Angrillen: Kichererbsenfladen

Sonntag, 18. Juni 2017


Wir stecken mitten in der Zeit, die ausgekostet, gelebt und draußen verbracht werden will. Time for Grillfeste, ladies and gentleman! Die Zeit der erleuchteten, bunten Lichterketten! Juchuh!! Also das hoffe ich zumindest für euch. Da wir schon öfters hier zusammen auf der Terrasse gegessen haben, staut sich bereits einiges an Rezepten. Man kommt ja zu nix bei güldenem Sonnenschein vor lauter Dolce Vita! Hier habe ich euch bereits Lieblinge für gemeinsame Gartenfeste zusammengetragen - da zahlt sich nun der Fleiß aus in kürzester Kürze bereits seit 6 Jahren zu bloggen.

Nachvollziehbar auch, dass weder ihr noch ich Lust habt, lange am Herd zu stehen, wenn die Sonne vor der Tür derart zum Spielen ruft. Genau an diese Bedürfnisse habe ich meine nächsten Rezepte angepaßt: entweder geeignet zum Grillen oder ein schnelles Mittag-/Abendessen. Oder - im Idealfall - sowohl als auch.

Heute beginne ich mit einem Kichererbsenfladen, den man wirklich nebenher machen kann und der suppi geeignet ist, in verschiedene Saucen getunkt zu werden. Abends wird der Teig geknetet und vor dem Grillen ausgerollt und in den Ofen geschoben. Selbst für absolute Broteinsteiger bestens geeignet - dafür braucht es wirklich keinerlei Vorerfahrung. Zu den Saucen komme ich dann in beim nächsten Mal...

Zutaten - ergibt ein Blech:

Fladen
120g Kichererbsenmehl
280g Weizenmehl (m: T65)
100g Roggenmehl T 1150
7g Hefe
2 EL Olivenöl
(optional 1 TL Weizen-ASG)
1/2 TLSalz
340ml Wasser

bestreuen
2 EL Olivenöl
1 TL fleur de sel
2 EL Rosmarin, fein gehackt 

Mehl (m: Hartweizengrieß) zum Ausrollen

Zubereitung:

Die Zutaten für den Fladen sorgfältig und mit Geduld zu einem homogenen Teig verkneten, bis er beginnt, sich von demSchüsselrand zu lösen. Die Schüssel abdecken und den Teig bei Raumtemperatur etwa 1 Stunde anspringen lassen, dann für 12-24 Stunden in den Kühlschrank stellen.

Den Backofen auf 200° (O/U-Hitze) vorheizen (m: mit Backstein/ oder Backblech)

Den Teig auf einer Arbeitsfläche (m: mit Hartweizengrieß - das gibt einen zusätzlichen, leichten Crunch) etwa 1/2cm dick ausrollen. Abgedeckt etwa 15min entspannen lassen. Mit den Fingern kleine Dellen in den Teig dupsen und mit dem Olivenöl bepinseln und mit dem Rosmarin bestreuen. Mit einer Gabel mehrfach einstechen. In den Ofen (m: mit Dampf) schieben und etwa 25min backen bis die Ränder sich golden verfärben. In Stücke schneiden und zu verschiedenen (Grill)Saucen servieren.

Nimm' das, du Schurke: Tagliatelle mit Knoblauch und Erbsen

Freitag, 16. Juni 2017

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass wir in einer Gewalt verherrlichenden Zeit leben. Was ist da los im Fernsehen? Krimis wie Sand am Meer. Tagtäglich. Oder diese ganzen Serien auf Netflix und Konsorten - alle eint die minutiöse Darstellung von Gewalt, die sich zusätzliche durch besondere, nie da gewesene Grausamkeit im Detail auszeichnet. Wer will das sehen?

In allen Industrieländern wird irgendwann begonnen zu hinterfragen, was man konsumiert, wen oder was das unterstützt und mit welchen (schädlichen) Folgen. Warum gilt das nicht genauso für den geistigen Konsum?

Im Zuge einer Säuberungsaktion beschlossen der Habib und ich schon vor einer langen Weile, dass wir uns diesen *Genuß* versagen. Es wird nix mehr gelesen oder angeschaut, was Brutalität enthält. Alle Inhalte, in denen Lebewesen gequält werden, schlicht boykottiert. Psychische und mentale Gewalt mitgerechnet. Der bad energy wegen. Und um ein wenig mit Mahatma zu leben: *Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt.* Ihr versteht schon, dieses Pazifismus-Dingens. Und deswegen bin ich noch lange nicht konfliktscheu oder ein Hasenfuß. Das Wesen jeder Beziehung ist schließlich die Auseinandersetzung. Dabei bleiben Verletzungen nicht aus. Nur schaue ich heute viel genauer, wen ich in meine Peripherie, in meinen inneren Kreis lasse. Aus dem einfachen Grund, weil ich wie früher als Kind beim Fangenspielen ein Haus brauche. Ein Haus in dem Frieden herrscht, der nur durch Freiheit möglich ist. Sollen sie sich doch sonstwo die Köpfe einschlagen, sich gegenseitig verklagen oder psychisch unter Druck setzen. Das liegt außerhalb meiner Verantwortung, außerhalb meiner Einflußzone.

Viel lieber koche ich eine Pasta, für die man ein Kerl sein muß wie Bud Spencer. Hier gibts ordentlich was auf die Erbse (Achtung Spoiler!). Bei einer Knolle Knoblauch pro Person darf man keine Flachpfeife sein. Sogar in Südfrankreich nicht. Und ich fühle mich ja doch ein bißchen als Knoblauchabgesandte - so mitten in der Drôme, dem Anbaugebiet für den weltbesten, lila Knoblauch. Was ist diese Sauce herrlich. Von hier mit den Böhnchen habe ich sie wieder aufgegriffen - nur sorgfältiger püriert. 

Ich hätte mit den Fingern den Teller auswischen können. Auch wenn sie es dermaßen in sich hat, schmeckt man den Knoblauch nicht vor (kaum zu glauben, oder?) Ganz in der Tradition der Mantel-und-Degen-Filme serviere ich die Tagliatelle. Mit der Wucht der Knolle im Rücken stelle ich die Pasta vor den Habib auf den Tisch mit einem kaltblütig ausgestoßenem: *Voilà, nimm' das, du Schurke!*


Zutaten 2P:

Pasta
110g Mehl (m: Dinkel 630)
90g Hartweizenmehl
2 Eier
Salz
1 EL Öl

2 Knollen Knoblauch
2 TL Weißweinessig
2 TL Senf (m: Orangensenf)
1 TL Honig (m: Thymianhonig)
1 EL Thymian, fein gehackt
ca. 50ml Olivenöl*

250g Erbsen

Zubereitung:

Die Pasta wie hier beschrieben verarbeiten, zu Stufe 6 von 7 auswellen, auf der Arbeitsfläche noch etwas dünner und schließlich zu Tagliatelle schneiden. Auf einem sauberen Küchentuch ausbreiten.

Den Ofen auf 180° vorheizen. Den Knoblauch jeweils in Backpapier stecken und gut mit Küchengarn verschließen. Für ca. 25min im Ofen garen und abkühlen lassen.

Parallel dazu die gepalten Erbsen blanchieren (kurz kochen und kalt abschrecken). Nun einen großen Topf mit reichlich Salzwasser zum Kochen bringen.

Die Knoblauchzehen aus der Schale lösen und mit einer Gabel zusammen mit dem Weißweinessig zu einer homogenen Paste zerdrücken. Honig und Senf zufügen und gut verrühren. Das Öl wie beim Mayonnaise machen in dünnem Strahl langsam unter konstantem Pürieren anschütten bis die Crème andickt. Abschmecken und eventuell noch etwas Essig zugeben. 

Zeitgleich die Pasta al dente garen und beim Abschütten etwas Nudelwasser auffangen. Die Sauce mit den Erbsen und der Pasta auf kleinem Feuer vermengen. Mit dem Nudelwasser die Konsistenz auf besonders cremig justieren und servieren.

*Anmerkung m: Die Menge des Olivenöls war möglicherweise auch deutlich weniger. Ehrlich gesagt habe ich es nicht genau abbemessen, sondern einfach angeschüttet. Die Knoblauchcrème bekommt direkt Bindung - es braucht also gar nicht eine große Menge an Öl.
Knoblauchernte

Frei sein: Gugelhupf mit Joghurt und Johannisbeeren

Mittwoch, 14. Juni 2017

Mich rührte die kleine Geschichte an, die Maximilian in seinen 12ern versteckte: mit Kreide die wenigen Buchstaben *Frei sein* auf den Bürgersteig zu kritzeln, die vom nächsten Regen fortgespült werden, stellt erstaunlicherweise eine Ordnungswidrigkeit dar. Soso, eine Ordnungswidrigkeit...

Wie symbolisch das ist, oder? Mit einer solch gänzlich unbedeutenden Aktion erreicht man berreits die Grenzen der Freiheit. Und touchiert diese kleine Botschaft nicht eine der Grundsehnsüchte des Menschen: frein sein zu wollen?

Kinners, was war das für ein Freiheitsflash, als ich zum ersten Mal alleine im Auto saß! Endlich Führerschein! Ich dachte, ALLE müßten mich sehen, und dann denken: da schau an, die Kleine ist jetzt unabhängig. Abhauen zu können, und mich dafür nur ins Auto setzen zu müssen, das war für mich das ultimative Marlboro-Gefühl! Fenster auf, Motor an, Mucke an und weg war ich! Es hielt viele Festtage an, dieses Gefühl der weiten, offenen, endlosen Prärie um mich!

Oder wenn ich - als ich noch in meinem 8-Stunden-Arbeitesverhältnis lebte - meinem Arbeitgeber einen Tag stahl, um blau zu machen. Wie oft kam das vor in all den Jahren? Es läßt sich an einer Hand abzählen. Aber dieses Gefühl, mitten in der Woche Zeit für mich und zu meiner eigenen Gestaltung zu haben, fühlte sich an wie ein Geschenk - Momos Zeitsparkasse abgetrotzt...

Klar, wenn wir winters unterwegs auf Reisen sind, das ist jedes Mal eine ganze Epoche der Selbstbestimmung. Und direkt rutscht mir auch Emily Ruete wieder durch den Sinn, die Prinzessin aus dem sansibarischen Sultanspalast, die der Liebe und einer Schwangerschaft wegen in Deutschland strandete und die schon vor über hundert Jahren von einer Überreglementierung der deutschen Gesellschaft sprach - für sie gleichgesetzt mit Gefängnisgitterstäben.

*Frei sein* mit Kreide auf den Gehweg geschrieben, stellt also eine Ordnungswidrigkeit dar. Doch, das nehme ich als pars pro toto.

Und damit mir dieser Post heute nicht zu nachdenklich oder gar zu traurig gerät, gibt es ein süßes Widerlager dazu: einen Kuchen mal wieder mit schwerer Schlagseite Richtung Brownie. Er ist wie gemacht, um damit vor die Hütte zu gehen, um damit mit Kreide auf den Boden - Scherzken - , um damit ins Schwimmbad zu gehen, auf die Parkbank oder Hauptsache irgendwo, irgendwie nach draußen. An der frischen Luft fühlt es sich gleich von ganz alleine ein Stückchen freier an...

Zutaten:

320g Mehl
30g Speisestärke, gesiebt
1 TL Backpulver
250g Butter, weich
5 Eier, getrennt 
230g Zucker (m: Rohrzucker)
200g Joghurt, natur
50g Crème fraîche
1 Vanillestange, das Mark davon
1 Pr Salz
250g Johannisbeeren

Zubereitung:

Die Butter mit dem Zucker und dem Vanillemark sehr schaumig rühren. Die Eidotter einzeln unterrühren. Mehl mit Backpulver vermischen, sieben und abwechselnd mit Joghurt und Créme zur Buttermasse geben. Eiweiß mit einer Prise Salz zu Schnee schlagen und unter die Teigmasse heben. Zuletzt die Johannisbeeren untermengen.

Den Teig in eine gefettete, bemehlte Gugelhupfform füllen und im vorgeheizten Backrohr bei 175°C ca. 60 Minuten backen.  Nach drei Viertel der Backzeit eventuell mit Folie abdecken.

Den Gugelhupf etwa 20m in der Form auskühlen lassen, dann stürzen und mit Puderzucker bestäuben.

175° (O/U-Hitze) ca. 60-65min

12/12

Montag, 12. Juni 2017


1.+2. --- der Tag beginnt wie der vorherige aufhörte: mit Sonnenschein und Zahnschmerzen des Habib. Das rituelle Frühstück fällt kürzer aus. (Herrlich übrigens, dieses *same procedure* - ich denke überhaupt nicht mehr darüber nach, was ich frühstücke... samesame... jeden Morgen)
3.+ 4.+ 5. --- Der Notfallzahnarzttermin führt uns ins von mir so gemochte Die. Dort bekommt der Habib den - wie sich rausstellt  - abgebrochenen Zahn mit freigelegtem Nerv repariert. Ich versuche den Wunsch eines Feriengastes nach deutscher Presse zu erfüllen und tigere durchs Städchen - sans succès, mais je faisais de mon mieux (nix zu machen). Zum Café-Trinken ziehe ich mich wie alle anderen in den Schatten zurück, wo ich den vom Scherz befreiten und erschöpften Habib wieder in Empfang nehme.
7. +8.. --- Ein weiterer Termin wartet: das Auto aus der Werkstatt abholen. Die heißesten Stunden des Tages verbringen wir im Auto - ich kann nur ans Baden denken.
9. --- Boxenstopp auf dem Heimweg in der Drôme. Kein Badezeugs dabei, so what, dann halt in Unterhose ins erfrischende Nass! Juchuh.... eeeendlich!
10. --- Unter der lauschigen Eiche läßt es sich zuhause gut aushalten. Für die Lektüre von Byung-Chul Han ist es trotzdem eigentlich zu heiß - ich lese seine Gedanken wie mise en bouche - in kleinen Häppchen. Das paßt gut zu seinen gewürzten Worten, die so erstaunliche Zusammenhänge herzustellen vermögen...
11. --- Vielleicht knipse ich später noch die bunte Lichterkette unter dem Kirschenbaum an. Gießen werde ich bestimmt müssen.
12. --- Zwiefelsohne aber drückt la canicule einen wie von alleine in den absoluten Reggae-Modus: so geht Sommer! Wieder Musik:




... und zur Erinnerung für alle Spontanen, die nach Sonne, Lavendel und Südfrankreich hungern: das Angebot gilt noch...

... mehr 12er-Einblicke wie jeden 12ten bei Mme Kännchen...

Sommerfrische: Ofengeröstetes Aloo Gobi

Sonntag, 11. Juni 2017

Kinners, was ein Wetter! Der Tag verwöhnt mit Sonnenschein, nicht ohne zu vergessen, auch etwas Wind zuzufächeln, und mit der Dämmerung erst offenbart sich die Frische des Vorsommers. Nachdem man tagsüber in kurzen Hosen und Kleidchen durch sie Sonne tanzte, darf man sich nachts bei offenem Fenster unter die weiche Decke kuscheln. Es schläft sich tief und sorglos.

Gleich morgens nach dem Frühstück laufe ich barfuß raus in den Garten, schnuppern, was der Tag wohl bringt. Ich schaue den Tomaten beim Wachsen zu, nasche ein paar Himbeeren, klemme mir Kirschen um die Ohren, raube unserer Linde einen großen Korb voller duftenden Blüten, um sie zu Tee zu trocknen. Die verblühten Akelei und Iris erfahren eine Stutzung, und der elendige Schrauber, die Winde, fliegt samt ihrem Kollegen, dem Vollverteiler Borretsch, in hohem Bogen aus dem Garten, wo immer sich unsere Wege kreuzen. Die Erbsenzweige biegen sich unter ihrer Last, ebenso wie die dicken Bohnen, die bald geerntet werden wollen...

In der Luft schwingt die Leichtigkeit des südfranzösischen Lebens mit.


Zum Mittagessen auf der Terrasse koche ich uns ein schnelles Gemüsegericht, und lege dazu diese warme, afrikanische Musik auf, die einen Hauch von Sehnsucht versprüht. So dürfte es noch ein Weilchen bleiben...


Zutaten 2P:

1 kleiner Blumenkohl
400 g Kartoffeln
1 rote Zwiebel
1/2 TL Kreuzkümmel

2 TL Koriander
1 EL Curry (m: Zitronen-Curry)*
2 EL Sonnenblumenöl

2 Zehen Knoblauch
400g Ofentomaten

150ml Gemüsebrühe
Zucker
Salz, Pfeffer
Harissa

4 Curry-Blätter 
etwas Limettensaft
Rapsöl

Joghurt und 

1 Knoblauchzehe 
frische Minze

Zubereitung:

Ofen auf 180°C (Umluft) vorheizen.

Die Kartoffeln schälen und in mundgerechte Würfel schneiden. Würfel in einen Topf geben, mit Wasser bedecken. Alles zum Kochen bringen, eine Minute kochen lassen, dann abgießen und abtropfen lassen.

Den Blumenkohl in Röschen zerteilen. Den Strunk schälen und in mundgerechte Würfel schneiden. Blumenkohl und Kartoffel auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben. Mit Kreuzkümmel, Koriander, Schwarzkümmel, Zimt, Kurkuma, Cayennepfeffer und 2 EL Öl vermengen, salzen und im heißen Ofen 45 min backen. Nach der Hälfte der Zeit einmal umrühren.

Währenddessen die Sauce vorbereiten: in einem großen Topf Knoblauchzehen fein hacken und kurz im Öl zusammen mit den Curryblättern anrösten. Die Ofentomaten und die Gemüsebrühe anschütten, erhitzen und abschmecken.

Das Joghurt mit der klein geschnittenen Minze und dem gepressten Knoblauch vermengen.

Das geröstete Gemüse in die Sauce geben. Alles noch 5 min köcheln lassen. Je nach gewünschter Konsistenz noch etwas Gemüsebrühe anschütten. Nochmals abschmecken.

*Anmerkung m: wer mag, mischt sich sein Curry selbst 

Inspiration: Susanne von Magentratzerl

 

Last call: Kräuter-Schmarrn mit Spargel

Freitag, 9. Juni 2017

Wie hieß es an der Akademie kurz vor einer Ausstellung gerne: *Torschlußpanik ist die beste Muse*.

Und Kommilitonen, die man über Wochen nicht mehr im Atelier gesehen hatte, die sich sonst gerne mit vielen Theorien in den Vordergrund schoben, lieber Bier tranken als zu arbeiten und überhaupt prinzipiell deutlich besser waren im Philosophieren wie im Machen, schoben mit einem Mal Sonderschichten. Und sie hatten alle keine Zeit mehr, große Reden zu schwingen: nun gings nur noch darum, produktiv zu sein. Irgendetwas MUSSTE später schließlich an der Wand hängen oder auf dem Sockel stehen.

Ladehemmung war nicht angesagt. Wobei mir just eine Studienkollegin aus der Nachbarklasse einfällt, die bei der Sommerausstellung *Den Absprung nicht schaffen* performte: auf einem gebastelten Startblock stand sie in wunderschönem, roten Badeanzug und zunehmend erhitzen Wangen, so lange in gebückter Haltung mit den Armen nach vorne, bereit ins Wasser zu köpfen, so lange bis die Beine zitternd die Kraft versagten. Eine sehr gute Gelegenheit als Hintergrundsmusik *Tranquillo* von Fischmob einzuspielen. 

Wenn ihr dieses Jahr nochmals Spargel essen wollt, dann dürft ihr nicht mehr lange fackeln. Wir gehen zielstrebig Richtung *letztem Moment*, sprich: Ende der Spargel-Saison. Last call also für dieses Spargel-Gericht, bei der mir das kleine Erdbeer-Chutney als Krönung besonders gefiel: geschmacklich wie als Farb-Akzent.

Zutaten 2P:

Kräuter-Schmarrn*
50g Dinkel-Vollkorn
50g Dinkel 630
3 Eier
110ml Milch
ein Schuß Mineralwasser
eine GROSSE Hand Kräuter
(m: Basilikum, Estragon, Koriander, Thymian)
Salz, Pfeffer

(ganz ähnlich nur ohne Estragon)

200g grüner Spargel
200g weißer Spargel

4 ELErdbeeren, klein geschnitten
das Grün einer Frühlingszwiebel
Pfeffer 

Zubereitung:

Die Kräuter für den Kräuter-Schmarrn zusammen mit den Eiern und einem Schluck Milch fein pürieren. Das Mehl zufügen und mit einem Schneebesen klümpchenfrei glatt rühren. Nun die Milch anschütten und unterrühren. Zuletzt den Schluck Mineralwasser untermischen und salzen und pfeffern. Etwa 10min quellen lassen.

Die Sauce zubereiten und warm stellen.

Spargel schälen, in mundgerechte Stücke schneiden, zuerst den weißen Spargel, dann 4min später den grünen Spargel in den kochenden Spargelsud geben und weitere 6-8min garen. Warm stellen.

Parallel zum Spargel das kleine Erdbeer-Chutney zubereiten.

Etwas Öl (m: Raps) in einer großen Pfanne erhitzen und den Schmarrnteig einfüllen. Wenn die Unterseite beginnt zu bräunen, die Masse vierteln und weiter braten, dann in kleinere Stücke zerhacken.

Alles miteinander servieren und genießen!

*Anmerkung m: ihr dürft gerne die Eier trennen und den geschlagenen Eischnee unter die Pfannkuchenmasse heben. Ich habe den Weg der Abkürzung eingeschlagen...

Hochprozentig: Greyston Bakery Brownies, DIE

Mittwoch, 7. Juni 2017

Es gibt so Tage, da kann der Hals gar nicht so lange sein, wie man ihn gerne  zutiefst in schönster Vogelstrauß-Manier im Sand versenken wollte. Nix gelingt, man stolpert über alles und jeden, nix geht zusammen, von allen Seiten Gegenwind, und überall schlägt einen in rauen Mengen Disharmonie entgegen. Man ist geneigt, das Jahrhundert zu wechseln, den Planeten, das Geschlecht, die Haarfarbe... Ach man verdreht vor sich selbst so oft die Augen, dass sie im Schielen erstarren müßten und verwünscht sich, überhaupt morgens ein Fuß aus dem Bett gesetzt zu haben. Warum kann man manche Tage nicht einfach überspringen. Man könnte GROSSEN Anlauf nehmen und mit voller Wucht auf ein Tramoplin hüpfen... und Bumms: einfach 24 Stunden später. Was soll ich sagen, kennt ihr das auch, wenn alles,

einfach alles nach Hochprozentigem schreit?

Die so wunderbare wie sehr vermisste Mme Hedonistin von Low Budget Kitchen (sie macht mein kleines Blog-Event komplett) wartet mit Brownies auf, die darin schwer zu toppen sind: die volle Dröhnung Schokolade. So rabenschwarz wie eben diese Tage, für die die Sonne besser nicht aufgegangen wäre. Unnötig zu erklären, warum mir die Frau Hedonistin fehlt - der Name ist selbsterklärend, denn genau damit hat sie meine Blogistan-Foodie-Szene bereichert. Genauso selbsterklärend sind ihre Brownies. Ich wüßte wirklich nicht, was Brownies MEHR bieten könnten wie diese?! Ich nenne sie einfach mal ideal!

Ich hänge lediglich noch meine erlesene Liste schwerlastiger Schokoknüppel-Rezepte an - damit ihr mir für *unideale Tage* vorbereitet seid! Hey, ich lasse euch doch an solchen Tagen nicht im Regen stehen... also kulinarisch... und ein paar Blümchen habe ich vorsorglich auch dazu gestellt...

Zutaten - Backform 25x20cm

115g Butter, weich
175g Rohrzucker
2 Eier
95g Mehl
50g Kakao
1/4 TL Salz
135g Schokolade, 60%, gehackt
(m: zu 2/3 Zartbitter zu 1/3 Vollmilch)
25g Schokolade
(m: 10g Vollmilch, 15g Zartbitter, etwas Sahne)

Zubereitung:

Die Backform mit Backpapier samt Rand auslegen.

Den Ofen auf 160° O/U-Hitze vorheizen.

Butter und Zucker hellcremig rühren. Eier nacheinander gründlich einmixen. Mit Kakao und Salz gemischtes Mehl nach und nach einrühren. Die Hälfte der grob gehackten Schokolade untermengen. In die Form füllen, glattstreichen und mit dem Rest der gehackten Schokolade bestreuen. 

Ins untere Drittel des Backrohrs schieben und backen, bis die Masse sich von den Formrändern löst, die Stäbchenprobe aber eine noch leicht feuchte Mitte ergibt - zwischen 20-25min (m: genau 22min - die Backzeit ist für die perfekte Gatschigkeit entscheidend!). In der Form abkühlen lassen, dann mit geschmolzener Schokolade beträufeln (m: durch Huddelei übergangen und bepinselt) und diese fest werden lassen. Mithilfe des Backpapiers aus der Form heben und in Würfel schneiden.




http://salzkorn.blogspot.fr/2014/08/die-verhaltnismaigkeit-der-mittel.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2016/12/wetten-dass-mousse-au-chocolat-mit-xy.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2016/08/sommermoment-das-ultimative.html

http://salzkorn.blogspot.fr/2015/05/schokomania-schokoladencreme-mit-chili.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2015/03/mousse-au-chocolat-tortchen-mit-schmiss.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2013/11/gute-laune-hase.html

http://salzkorn.blogspot.fr/2013/12/veganes-dessert-avocado-schokomousse.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2012/05/tanz-mit-mir-gateau-chocolat-mit.html

http://salzkorn.blogspot.fr/2012/09/fondant-au-chocolat-brownies-au.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2016/12/wetten-dass-mousse-au-chocolat-mit-xy.html