Erdbeerbomber: Erdbeer-Charlotte

Montag, 11. Juni 2018


Mich ganz auf die klassischen Aufgaben eines typischen Food-Blogs besinnend, gibt es heute ein Erdbeer-Rezept zum Angeben. Ich finde ja, dass die Charlotte ordentlich was hermacht. Und so aufwenig herzustellen, wie man meinen möchte, ist sie gar nicht.

Ihr kennt ja die Kategorie von Pâtisserie, in der ich mich bewege: ich hänge im Anfänger-Modus fest. Vermutlich wird sich das nie ändern - Süßbäckerei ist einfach nicht meine Kernkompetenz. Und dafür - kommt Leute, jetzt mal ehrlich - macht die Charlotte mords was her. Im Grunde genommen ist dieser Kuchen nichts anderes wie eine Erdbeer-Crème zusammengesetzt mit einem Biskuit (und beim Biskuit habt ihr im gleichen Zug eine ganze Fülle hochkarätiger Erdbeer-Rezept-Ideen).

Für meine Charlotte habe ich eifrig recherchiert, damit ich sie so basteln kann, wie ich sie mir vorstelle. Gerade als Dessert für eine größere Runde an Gästen halte ich sie für ideal. Gut, und auf der Sonntagskuchentafel wird sie an mit Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit allem anderen Gebäck die Schau stehlen.

Beim Machen habe ich mich ganz an das Prinzip *Never-change-a-winning-team* gehalten. Ich glaube, das ist ja auch der Grund, weshalb ich Backen (ausgenommen Brot) nicht so mag: man ist so ganz gezwungen, sich an die Zahlen zu halten, sonst kann man es vermasseln. Kochen hingegen bleibt ein kreativer und veränderlicher Prozess, auf den man bis zum Schluß Einfluß nehmen kann. Aber um es gleich vorweg zu nehmen: mit dieser Charlotte kann rein gar nix schief gehen, haltet ihr euch an die Vorgaben. Dann ist das sogar ein waschechter Anfänger-Kuchen.

Gerade bei Biskuitrollen, bzw. Biskuit-Rouladen ziehen viele schnell den Kopf ein. Ich kenne die Probleme ja ebenfalls (s. Biskuitrolle). Aber ähnlich wie bei Gnocchi kommt es nur auf ein gutes Rezept an und dem Gelingen steht nix im Weg. Und die Biskuit sowie die richtige Festigkeit der Mousse sind die eigentlichen Herausforderungen der Charlotte. Mit beidem bin ich hier sehr zufrieden: die Biskuit wurde herrlich locker und ließ sich wieder easy aufrollen und die Erdbeer-Crème war leicht, cremig, erdbeerig und von der Konsistenz comme il faut. Fertig ist der perfekte Angeber-Kuchen! Applaus vorprogrammiert...



Zutaten - 1 Schüssel von 2l Fassungsvermögen:

Biskuitrolle:
4 Eier
150g Rohrzucker
120g Mehl
30g Speisestärke
1/2 TL Backpulver
1/2 Zitrone, Schalenabrieb
1Pr Salz

200g Marmelade (m: Kirsche-Limone)

Füllung:
400g Erdbeeren
500g Joghurt
250g Mascarpone
100ml Kefir
60g Zucker*
20 Verveine-Blätter
1 Vanilleschote, das Mark davon
9 Blatt Gelatine


Zubereitung:

Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Den Ofen auf 190° (O/U-Hitze) vorheizen.

Die Eier trennen. Die Eigelb mit 30g Zucker und den Zitronenschalen mit einem Schneebesen gut verrühren. Mehl, Backpulver und Speisestärke zusammen in eine Schüssel sieben. Den Eischnee mit dem restlichen Zucker von 120g und der Prise Salz steif schlagen. Eischnee und Mehl-Mischung abwechselnd mit dem Schneebesen unter das Eigelb ziehen - darauf achten, dass die Masse luftig bleibt. Glatt und gleichhoch auf der ganzen Größe des Backpapiers verstreichen. Für ca. 12min backen.

Biskuit mit Kristallzucker bestreuen, ein zweites Backpapier auflegen, beide Papiere greifen und das Biskuit drehen und so zugedeckt auf dem Backblech auskühlen lassen. Dann mit der Marmelade bestreichen, einrollen und in ca. 22 Scheiben von einem guten 1cm Dicke abschneiden. Die Schüssel relativ glatt mit Klarsichtfolie auslegen und dann dicht an dicht und so eng wie möglich mit den Biskuitscheiben belegen.

Für die Füllung die Erdbeeren waschen, klein schneiden und 250g davon pürieren. Mascarpone mit dem Joghurt und dem Erdbeer-Pü verquirlen. Ebenfalls Zucker, das ausgekratzte Vanillemark und den kleingeschnittenen Verveine untermischen. Die Gelatine 10min einweichen, gut ausdrücken und bei kleiner Flamme in einem Topf mit dem Kefir auflösen. Mit 2-3 Eßlöffen der Joghurtmasse mischen, dann Topf- und Schüsselinhalt sorgfältig miteinander vermengen. Die Füllung im Kühlschrank etwa 10min anziehen lassen, dann die kleingeschnittenen Erdbeeren unterheben und die Füllung auf die Biskuitscheiben gießen und mit den restlichen Scheiben abdecken (ich habe - s. Foto - für den Boden zwei restliche Scheiben, die ich nicht untergebracht hätte, klein geschnitten und in die Lucken gedrückt). Die Schüssel so mindestens für 4 Stunden im Kühlschrank fest werden lassen. 

Stürzen und gut gekühlt servieren.

*Anmerkung m: ausgemachte Süßmäuler nehmen eventuell noch etwas mehr Zucker für die Erdbeer-Crème (ich mags ja generell nicht zu süß).

Unnötig zu erwähnen, dass es jede Menge an Variationsmöglichkeiten für die Charlotte gibt, wenn man nur das Obst und die Marmelade austauscht. Ich will dieses Jahr noch eine Aprikosen-Charlotte werkeln!


3 Kommentare

  1. Wooooow… das sieht ja hammermäßig aus...Muss ich an einem heissen Tag auch unbedingt ausprobieren :)) Ich danke schonmal für das tolle Rezept, wird nach meinem Urlaub im Ratschings Hotel sofort gemacht und mit den Kindern verspeist:)

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  2. Ein Traum in Rosa - ja, damit kann man schon ein bisschen angeben ;-)
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

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  3. Also das ist ein Träumchen - das möchte ich auch können!

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