Bevor wir Richtung Zentralamerika abgereist sind, habe ich dem Rosenkohl im Garten nochmals aufmunternd zugewinkert. Er war noch zu klein zum Ernten, aber bis wir wieder kommen, sollte er sich entwickelt haben. Prächtig waren meine Vermutungen, denn die Anlagen gaben sich verheißungsvoll.
Und eigentlich sollte der milde Winter sein übriges dazu tun. Aber ich habe die Rechnung ohne das Besucherreh gemacht. Aufgefundene Hufabdrücke können nur als *eindeutig* bezeichnet werden, jedes Abstreiten zwecklos, aber selbst rechtmäßiges Verurteilen (*blödes Reh*) konnte nichts am Tatbestand ändern: vor dem Umstechen liesen sich nur sauber (immerhin) abgenagte Stengel bergen.
So kam es, dass der Wirsing ahnungslos ins Visier rutschte (ihr erinnert euch an unser Wirsing-Gartenjahr). Während ich mich der anderen Hälfte meiner frischen Pici-Pasta-Liebe ersann. Nun kennt ihr die ganz Geschichte. Die Moral derselbigen ist übrigens: ich glaube, ich mache Wirsing nur noch im Ofen - wenns keine Roulade werden soll. Und die Pici-Liebe, die hält!
Zutaten (2 P):*
Kartoffelpasta
50 g Kartoffeln, mehlig kochend
100g Mehl
50g Hartweizenmehl
1 Ei
1 EL Öl
½ TL Salz
100g Mehl
50g Hartweizenmehl
1 Ei
1 EL Öl
½ TL Salz
1 kleiner Wirsing
1 EL Butterschmalz
50ml Gemüsebrühe (evt. plus)
1 Schalotte
1 TL Cumin
Salz, Pfeffer
1/2 Orange, Abrieb und Saft davon
1 Schluck Weißwein
100g Bleu de Chevre (oder ein anderer Blauschimmel)
Zubereitung:
Die Kartoffeln als Pellkartoffeln kochen, ausdämpfen lassen, schälen und durch die Kartoffelpresse drücken. Sie sollen noch lauwarm sein. Mit den restlichen Zutaten zu einem Teig verarbeiten. Der ist etwas weicher als ein herkömmlicher Nudelteig. Falls zu weich noch etwas Mehl, andernfalls etwas Wasser zugeben.
Mind. 30 min. ruhen lassen.
Mit der Nudelmaschine mit der gröbsten Einstellung zu Bahnen ausrollen und in schmale Streifen schneiden. Diese Streifen werden mit der Hand zu einer Art dünnen Schupfnudel gerollt und dürfen ruhig etwas rustikal werden. Die Nudeln auf ein mit doppelgriffigem Mehl oder Hartweizengrieß bestreuten Brett verteilen.
Die Kartoffeln als Pellkartoffeln kochen, ausdämpfen lassen, schälen und durch die Kartoffelpresse drücken. Sie sollen noch lauwarm sein. Mit den restlichen Zutaten zu einem Teig verarbeiten. Der ist etwas weicher als ein herkömmlicher Nudelteig. Falls zu weich noch etwas Mehl, andernfalls etwas Wasser zugeben.
Mind. 30 min. ruhen lassen.
Mit der Nudelmaschine mit der gröbsten Einstellung zu Bahnen ausrollen und in schmale Streifen schneiden. Diese Streifen werden mit der Hand zu einer Art dünnen Schupfnudel gerollt und dürfen ruhig etwas rustikal werden. Die Nudeln auf ein mit doppelgriffigem Mehl oder Hartweizengrieß bestreuten Brett verteilen.
Den Wirsing halbieren, vierteln, von seinem Strunk befreien und in 1/2cm dünne Streifen schneiden. Den Ofen auf 180° (Umluft) vorheizen. Ein Backblech mit dem Butterschmalz einfetten und den kleingeschnittenen Wirsing darauf verteilen. Etwa 10min anrösten, dann wenden und weitere 10min rösten bis sich erste, dunklere Stellen zeigen. Die Gemüsebrühe anschütten, auf O-/U-Hitze umstellen und weitere 15min im Backofen garen.
In der Zwischenzeit die Schalotte fein würfeln. Etwas Butter zerlassen, die Schalotte darin glasig dünsten. Den Wein angießen, einreduzieren lassen, den Wirsing dazugeben, evt. noch etwas Gemüsebrühe anschütten. Mit Cumin, Salz und Pfeffer abschmecken. Den Bleu und den Orangensaft untermischen. Kurz vor dem Servieren den Orangenabrieb unterrühren und gegebenenfalls nochmals abschmecken.
In reichlich kochendem Salzwasser die Pasta in ca. 3min kochen (je nach Dicke). Zusammen mit dem Wirsing servieren.
*Anmerkung m: die zweite Hälfte
Ich weiß nicht, was ich bei meinen letzten (= ersten) Kartoffelpici falsch gemacht habe, jedenfalls befanden mein Kerl und ich am Tisch sie für "ganz-nett-aber-wo-ist-jetzt-gleich-der-besondere-Clou"? Mit Wirsing brauch' ich ihm nicht kommen - aber ich merk' mir das mal vor für den zweiten Versuch. Denn allein die Form müsste mich Konsistenz-Esserin ins Himmelreich beamen...
AntwortenLöschendas Wort "Pici" genügt, und ich bin dabei. Mit Kartoffeln wird ihnen zwar der geliebte "Pici-Biss" fehlen, aber Hauptsache, wir haben wieder einen Grund, wieder einmal Pici zu machen.
AntwortenLöschenPici! Mit Kartoffeln habe ich die noch nie gemacht, Hartweizenmehl und Wasser ist meine Variante; aber die kartoffeligen muss ich mal probieren.
AntwortenLöschenDas ist ja fast wie Schneebällchen- oder Gnocchi-Teig, dünn gerollt ;-) Dazu könnte ich Gerhard ja vielleicht überreden - ich werds mal versuchen....
AntwortenLöschenIch habe ja schon viel von diesem herrlichen Blog nachgekocht … aber das war schlicht der Hammer :-) Da ich vegan esse gab es natürlich gewisse Variationen, aber nichts desto trotz … toll toll toll. Wenn ich darf, würde ich die vegane Variante gerne auf meinem Blog vorstellen? (Natürlich mit Ur-Quellen-Nachweis).
AntwortenLöschenEinzig mit der Mengenangabe haut das bei mir und meinem Monsieur nicht hin … ich hatte extra doppelte Menge gemacht (in der Hoffnung auf Aufgewärmtes morgen) … aber wir haben ratzeputz alles aufgegessen ;-) Danke für diesen Genuss!!
Oh, bei dir war ich doch vor Kurzem zu Besuch - es wird Zeit, dass du unter Beobachtung kommst. Vielleicht (bestimmt) kann ich mir einige vegane Kniffs bei dir abschauen!
LöschenMerci für deine ober(!)charmante Rückmeldung! Und ich stutze wegen der Mengenangabe... vielleicht sollte ich edieren. Den gleichen Hinweis (zu wenig) gabs schon bei den letzten Pici mit Artischocken...