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WBD 2024: Dinkelweckerl

Mittwoch, 16. Oktober 2024


Brotbackfernsehen nannte es Juli einst- das bleibt mir ewig. Einfach weil jeder, dessen Herz mit Leidenschaft fürs Brotbacken schlägt, anfangs mit der Nase an der Ofentür klebt. Und ich würde lügen, wenn ich anderes behaupte, als dass ich bis heute gespannt auf Ofentrieb bin, wie das Brot aufspringt und wie die Krume ist. Allerdings bin ich nicht mehr so ehrgeizig wie zu Beginn. Ich greife hauptsächlich auf altbewährte Rezepte zurück

Schon zum 19. Mal lädt Zorra zum World Bread Day ein, einen Tag den wir Foodis unter Zorras Schirmherrschaft selbstverständlich mit selbst gebackenem Brot feiern. Einen Tag, an dem ich mitmache seit ich blogge: Weltbrottag-Beiträge (bitte hier entlang). Für heute habe ich mir ein neues Brötchenrezept bei Dietmar rausgesucht: die Dinkelweckerl

In den letzten Jahren ist ja mein absolutes Lieblingsbrötchen das rustikale Dinkelchen von Dietmar. Das backe ich mittlerweile nebenher. Nein: das Dinkelchen backt sich nebenher. Alle backen das nebenher, auch Anfänger. Und Faule. Unkomplizierter kann man nicht zu frischen Brötchen zum Frühstück kommen. Dinkel muss man lediglich ein bißchen Zeit geben und darf ihn nicht überkneten, daher benötigt der Teig nicht viel Zuwendung. Ich kann mich nur wiederholen: unbedingt ausprobieren!

Im Vergleich zu den rustikalen Dinkelchen sind die Dinkelweckerl deutlich aufwendiger. Aber mindestens genauso lecker. Für mich ja schon alleine mit Butter eine der größten Köstlichkeiten, die diese Welt zu bieten hat. Und irgendwann (davon träume ich) mache ich bei Meister Dietmar noch einen Backkurs - für schöner eingeschnittene Brote. Oder in diesem Fall: rustikaler eingeschlagene Dinkelweckerl...


 

Zutaten: 9 Stück

Sauerteig - 12h:
80g D630
80g Wasser
8g ASG
...
Brühstück - mindestens 3h:
80g D630
130g Wasser (100°C)
...
Quellstück - mindestens 3h:
30g Sonnenblumenkerne
30g Leinsaat
20g Sesam
80g Wasser (35C)
...
Hauptteig:
Sauerteig
Brühstück
Quellstöck
170g D630
180g Dinkel-Vollkorn
12 Salz
8g Hefe
ca.180g Wasser
(m: Mohn zum Bestreuen) 

 

Zubereitung:

Dinkelsauerteig, Brühstück, Quellstück rechtzeitig ansetzen (m: Brühstück und Quellstück mit Sauerteig angesetzt, dann kühl gestellt)

Am Backtag Dinkelsauerteig, Brühstück, Quellstück, Dinkelmehl und Wasser klumenfrei vermischen.
Anschließend 30 Minuten abgedeckt zur Autolyse stehen lassen.

Nach der Autolyse Salz und Hefe hinzufügen und 4 Minuten langsam mischen. Sollte der Teig zu fest erscheinen, kann Wasser nachgeschüttet werden. Den Teig so lange mischen, bis dieser sich von der Kesselwand löst. Anschließend den Teig eine weitere halbe Minute schnell kneten. 

Den Teig nach der Teigherstellung in eine geölte Wanne geben. Nach 30 Minuten 1x falten.

Anschließend den Teig abgedeckt 75-90 Minuten bei Raumtemperatur reifen lassen.

Zur Aufarbeitung den Teig auf eine bemehlte Arbeitsplatte kippen und in 100g (m: ca 120g) schwere Teigstücke teilen. Die geteilten Teigstücke mit leichter Spannung rustikal zusammenfalten und mit Schluss nach unten auf bemehlte Leinentücher ablegen.

Endgare 30-45 Minuten bei Raumtemperatur.

Zum Backen die geformten Teiglinge auf Backblech (mit Teigschluss oben) absetzten.
Gebacken werden die Teiglinge im vorgeheizten Backrohr bei gleichbleibenden 235-240°C (Ober-Unterhitze) mit kräftigen Schaden.

Backzeit ca. 16-17 Minuten (m: etwas länger, da etwas schwerer)

Quelle: Dietmar - Homebaking 

 

Fundstücke: vegane Kartoffel-Mais-Chowder

Dienstag, 15. Oktober 2024

 

Wer bei uns urlaubt, den verweise ich immer auf die Wochenmärkte hier. Und wenn man nur eine Woche hat: zumindest einer der Märkte ist Pflicht. Hier findet für mich das konzentrierte, französische Landleben statt, das ganze Savoir-Vivre an einem Ort. Wie an den Marktständen die Bauern mit ihren Kunden plaudern, wie die Marktbesucher mit Genuss Obst und Gemüse wählen und erlesen, die Cafés drumherum, von denen das ganze Geschehen beobachtet werden kann, während man entspannt an einem Croissant knabbert... das alles ist für mich durch und durch Südfrankreich.

Hinzu kommt die Fruchtbarkeit der Drôme, die sie ihrem mediterranen und alpinen Mischklima verdankt - was mit einer Fülle und Vielfalt an unterschiedlichen Produkten einher geht, für die die Drôme Anbaugebiet ist. Viel Obst und Gemüse ist daher nicht nur sonnengeküßt, sondern hat auch nie eine Kühlkette gesehen: und das schmeckt man.

Der dritte Faktor, der einen Marktbesuch unumgänglich macht, sind die Kleinerzeuger hier. Einzelkämpfer, manchmal als Team zu zweit, manchmal auch als Lebensgemeinschaft bieten an ihren Tischen das an, was sie kultivieren - das ist übersichtlich, das ist Bio, von bester Qualität und an Frische nicht zu toppen. Unnötig zu erwähnen, dass ich immer bei den gleichen einkaufe...

Regelmäßig wie ein Uhrwerk besuchen der Habib und ich mindestens 2 Märkte pro Woche. Ich liebe die Marktbesuche. Ich liebe es, mit diesen hochwertigen Lebensmitteln zu kochen. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es nicht allen ganz genauso geht...



Was nur noch selten zu finden ist bei diesen Ständen ist Mais. Bei unserem Erdbeer-Dealer - der mit den Mara de Bois - habe ich Glück. Die ersten bereite ich ganz schlicht zu: kochen und dann knabbern mit etwas Butter und Salz.

Spätestens mit der Ottolenghi Polenta aus frischem Mais sollte man den Riesen-Unterschied entdeckt haben zu frischem Mais und Dosenmais. Und gleiches gilt auch für diese Chowder. Man sollte zwingend frischen Mais dafür verwenden - das macht diesen Eintopf um ein Vielfaches besser.

Cremig wird er zum einen durch die eingeweichten und pürrierten Cashews,zum anderen weil ein Drittel des gegarten Gemüses ebenfalls püriert wird. Das mag ich, weil man beides zugleich hat: was zum Beißen und trotzdem Suppen-Feeling. Dazu gab es einen Brotkeeper: Marlas Herbstlaib

Ein dickes Merci geht raus an Sabine für die Inspiration - das war nun eines der ersten Rezepte, die ich auf ihre Empfehlung nachkochte... weitere folgen. Es zeigt sich immer wieder, dass wem es an meinem virtuellen Tisch schmeckt, bei dem schmeckt es mir umgekehrt auch :)


Zutaten 2P:

2 frische Maiskolben
2 Karotten (m: teils Kürbis-Rest)
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
3 Kartoffeln (m: Mona Lisa)
1 Stück Sellerie
Gemüsebrühe
50g Cashews (über Nacht eingeweicht)
2 Lorbeer-Blätter
Salz, Pfeffer
Pimenton de la vera
Apfel-Esssig
Tamari Soja-Sauce
Sonnenblumen-Öl
Petersilie

 

Zubereitung:

Mit einem großen, scharfen Messer die Maiskörner vom Kolben runterschneiden. Kartoffeln schälen und in kleine Stücke schneiden. Ebenso die Karotten und die Sellerie. Petersilie von den Stielen befreien und die Blätter fein wiegen, die Stiele zur Seite legen.

Die eingeweichten Cashews abtropfen lassen und in der Küchenmaschine dann zu feinem Mus pürieren.

Die Zwiebel fein würfeln und den Knofi fein hacken. In Sonnenblumenöl zuerst die Zwiebel glasig dünsten, dann den Knofi zufügen. Nun das restliche Gemüse zufügen, Lorbeer-Blätter untermischen und mit Gemüsebrühe knapp bedecken. An den Rand (fürs spätere leichtere Entfernen) die Petersilien-Stängel auflegen. Etwa 15 - 20 min köcheln lassen..

Lorbeer-Blätter entfernen, ebenso die Petersilien-Stängel. Etwa einen Drittel des Eintopfs in den Blender geben und pürieren.

Jetzt alles vermengen: Cashew-Mus, pürierte Suppe zum Eintopf geben. Salzen, pfeffern, abschmecken mit Tamari und Apfelessig.

Zum Servieren mit Petersilie und Pimenton de la vera bestreuen.

 

Inspiration: Sarahs vegan Kitchen

 

Herzgeräusche: One-Pot-Pasta mit Kürbis, Feta und Spinat

Montag, 7. Oktober 2024


Ende der Brunft der Hirsche. Fast einen Monat röhrten sie sich Nacht für Nacht die Seele aus dem Leib. Feriengäste tippten auf Esel. Ja, auch viel Elend im Rufen aber mit mehr Verzweiflung bei den Eseln. Hirsche klingen eher als würde Pu, der Bär, traurige, lang gezogene Krokodilstränen vergießen und um Trost bitten.

Für uns gehören die Hirsche zum Herbst dazu, so wie das Gezirpe der Grillen zum Sommer oder das Zwitschern der Vögel zum Frühling. Unvorstellbar, wenn diese Geräuschkulisse fehlen würde. Sie ist ein Teil des Rhythmus der wiederkehrenden Gezeiten. Taktmeister Natur nannte es Dörte Hansen in *Altes Land*.

Oft aber spitzt man die Ohren und lauscht einfach in die Stille. So ruhig, dass Feriengäste uns immer wieder darauf ansprechen. So still - das kennt man gar nicht mehr. Das macht den Ort hier zusätzlich zu seiner Weite sehr pur. Es ist, als könnte man den inneren Radio-Funk auf viel mehr Sender einstellen; als könnte man hier viel mehr Wellen empfangen: als bestände die Möglichkeit, einen viel unmittelbareren Verbindung zu den eigenen Gefühlen zu bekommen. In einem solchen Umfeld ist es entschieden leichter, sich hier selbst beim Denken zuzuhören: was geht mir durch den Kopf, was bewegt mich, was beschäftigt mich - fast automatisch führt man Selbstgespräche.

Viel schwerer aber ist der Zugang zum Herzen. Und Kopf und Herz ist zweierlei. Das gilt es sich zuerst bewußt zu machen. Der zweite Schritt ist die Erkenntnis, dass Gefühle entgegen der gängigen Vorurteile etwas Eindeutiges sind. Selbst wenn Gefühle manchmal verworren erscheinen, ähnlich verhuddelt wie ein Knäuel Wolle, das erst wieder ordentlich aufgewickelt werden will. Dann liegt das aber nicht an den Gefühlen, sondern dann liegt das an unserem Umgang damit. Weil wir als Kopffüßler den Draht zu unserem Herzen verloren haben, weil unser Kopf mit manipulierenden Gedanken permanent dazwischen funkt, stehen wir unseren eigenen Gefühlen gegenüber wie einer Spinx.

Dabei sind Gefühle das genaue Gegenteil von Tohuwabohu, Gefühlsdusselei oder Kindeleien. In der Homöopathie, dem Gedankenuniversum, das Welt versucht vom Geist her zu begreifen, repräsentiert der Bergkristall, Silicea, das Gefühl. Klar, eindeutig, streng, durchscheinend, lichtdurchlassend, mit scharfen, glatten Kanten. Für andere Personen oft schwierig zu verstehen. Aber faszinierend, oder? Und irgendwie auch rätselhaft... Zumal echtes Gefühl zu oft mit verdrehtem, unechtem Gefühl verwechselt wird - mit Überschwänglichkeit oder Verniedlichungen wie ständiges Anhängen eines "i"s etwa Rucki-zucki  (statt Rucksack), an dem z.B. ein Bärli oder dergleichen baumelt.

Zurückkehrend zu dem Radiobild anfangs (der Mensch, der in die Stille lauscht) kann man hier wunderbar Parallelen spinnen. Der Habib hat in seiner Jugend nämlich Röhrenempfänger gebaut mit Detektor-Empfang. Ein Kristall dient hierfür als Sendersucher und mit ruhiger Hand tastet man mittels einem spitzen Metalldraht den Kristall ab nach Funk-Frequenzen. Vergleichbar kann man sein Herz abhören. 

Wie in einen Kristall werden unterschiedliche Impulse im Herzen aufgenommen und je nach dem, wo ich mein Stethoskop anlege, empfange ich Impulse, die ich persönlich gerade brauche. Das bedeutet, dass nicht nur das Herz als Empfänger eine große Rolle spielt, sondern gleichfalls meine Umgang damit. Das Herz sagt dir doch bereits alles, was zu tun ist - es ist der Kopf, der dich versucht, dabei zu stören. Und es braucht Strenge und Ernst, Herzensentscheidungen zu treffen.



Eintöpfe sind immer heimelige, unkomplizierte und schlonzige Herbstgerichte. Die Kombi von Kürbis und Mangold (oder Spinat) zählt ja wie Karotte und Erbsen zu einer meiner liebsten Gemüse-Verbindungen. Kann man nie was falsch mit machen. Hier sorgt die Kokosmilch dafür, dass es schön cremig wird und die Gewürze geben einen schönen Dreh - bref: sehr zu empfehlen! Das kocht sich auch gut bei nicht so viel Zeit in der Küche und schmecken tuts obendrein. Diese Pasta kommt wieder auf den Tisch!


Zutaten 2P:


1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
300g Kürbis (m: Butternut)
200g Babyspinat (oder junger Mangold)
100g Feta
Rapsöl zum braten
200g Spaghetti
500ml Gemüsebrühe (evt. etwas mehr)
200ml Kokosmilch  (Alternativ: Sahne) 
1/2 TL Ceylon-Zimt
1 TL Paprikapulver
1/2 TL Pimenton de la vera
1 TL Currypulver
Salz, Pfeffer
30g gehackte Walnüsse


Zubereitung:


Die Zwiebel würfeln und den Knoblauch fein hacken Je nach Sorte den Kürbis schälen (notwenig bei Butternut), Kerne entfernen und in etwa 2cm große Stücke schneiden. Walnüsse rösten.

Babyspinat waschen und trocken schütteln. Feta abtropfen lassen und in Stücke schneiden. Reichlich Rapsöl in einem hohen Topf heiß werden lassen. Die Zwiebeln hinzugeben und glasig braten. Den Knoblauch hinzugeben und mitbraten. Den Kürbis hinzugeben und zwei bis drei Minuten mitbraten. Ebenso die Gewüze bis sie duften. Gemüsebrühe sowie Kokosmilch anschütten. Salzen und Pfeffern. Nun die Pasta hinzugeben. Gut umrühren und schauen, dass sich die Pasta - langsam biegsam - komplett unter die Brühe rühren läßt. 

Alles aufkochen lassen. Dann ohne Deckel für auf geringer Hitze für 15 Minuten köcheln lassen. Regelmäßig umrühren. gegebenenfalls noch etwas Brühe zufügen. Nach etwa 12 Minuten den Feta unterheben.Topf vom Herd nehmen. Den Babyspinat unterheben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Auf Tellern anrichten, mit den gehackten Walnüssen bestreuen und heiß servieren.

Anmerkung m: Veganer lassen einfach den Feta weg...

Quelle: Stern


Freiheit: saftiger Zucchini-Cake

Sonntag, 29. September 2024


Wenn Frankreich morgen chinesisch verwaltet wird, dann lebe ich hier genau so weiter. Das ist eine Aussage, die ich dieses Jahr öfters rausgehauen habe. Und dann schaute ich in zweifelnde, entgeisterte Gesichter und erhielt eigentlich unisono die Antwort: *Das glaube ich nicht, dass du dann weiterhin so frei leben kannst. Ohne Demokratie. Ohne Meinungsfreiheit.* Ich merkte wohl: ich wurde für bekloppt erklärt.

Aber hey, nix davon, was Obrige beschlossen haben, beeinflußt mein alltäglichliches Leben hier in dem Haus, von dem aus ich ins Tal schaue. Bestimmt würde sich dann periphär das ein oder andere ändern. Möglicherweise ändert sich die Währung, zahlt man andere Steuern, vielleicht müßte ich eine Mütze tragen, wäre die gängige Musik eine andere oder ich müßte heimlich auf die Guinguettes zum Tanzen gehen. Vielleicht gäbe es weniger Bananen - ich weiß es nicht. Aber DAS würde mein Leben nicht wesentlich ändern, damit würde ich zurecht kommen - im Gegensatz zu Krieg.

Nehmt die Geschichtsbücher. Da wandern Grenzen ein bißchen nach rechts oder links, nach oben oder unten. Und dafür sind Menschen gestorben. Es ist mir ein unfassliches Rätsel. Und nachher sitzen Kravattenträger an Tischen, deren Angehöre nicht *gefallen* oder verstümmelt sind, unterzeichnen Verträge und einigen sich auf neue Grenzen. Bis zum heutigen Tag. Das ergibt doch keinen Sinn.

Mit Nationalitäten wische ich mir den Hintern ab - ich hatte es bereits davon: ein Lieblingspost von mir. Vaterland ist nichts, worüber ich mich identifiziere. Wenn mich das Reisen eines gelehrt hat, dann, dass ich überall leben kann. Existentiell ist es überall auf der Welt das Gleiche: du mußt essen, du mußt aufs Klo, du mußt schlafen. Und dann gibt es noch eine Regel, die man befolgen muss: halte dich von Politik fern. Dann kann man überall leben.

Weil ungemütlich bis gefährlich wird es, wnn man systemkritisch denkt und redet (s. Julian Assange). Dann ist die Überschrift,  unter welcher Art der Regierung man lebt, egal. Da sind sich nämlich alle herrschenden Schichten gleich: Kritik mag man nicht. Wer das beachtet, lebt überall.

Gerne füge ich an der Stelle die Episode von den Großeltern an von der verstorbenen Frau des Habib. Die haben im dritten Reich Juden zur Flucht in die Schweiz verholfen. Auch darüber erzählte ich schon. Keiner wußte etwas davon - noch nicht einmal die Familie. Sie redeten nicht, sie machten einfach. Und wollten möglich Konsequenzen ganz alleine tragen.

SO geht gelebte Freiheit. Das ist doch etwas Innerliches und bestimmt nicht etwas, das von Außen vorgegeben wird. Nur weil mir irgendjemand sagt, ich habe das gut zu finden oder aber dadagen zu protestieren, ist das noch lange nicht MEINE Meinung. Die bilde ich mir doch höchstpersönlich selbst. Unabhängig davon, wer gerade hupen darf. Ich rede doch nicht Blödsinn hinterher, nur weil das gerade gängiger Konsens ist. In Freiheit zu leben, bedeut, sich freiwillig Werten zu unterwerfen - und nicht, weil man dafür belohnt oder bestraft wird. Mit der Bürde individueller Freiheit muss man schon alleine zurecht kommen. Das ist doch nicht schwer zu verstehen!

Wobei der Hund wohl in den unterschiedlichen Erfahrungen begraben liegt. Ohne die kein Verständnis, keine Erkenntnis, kein Urteilsvermögen. Ich habe bereits in unterschiedlichen Ländern gelebt. Und aus diesen Eindrücken und Erlebtem speißt sich meine Haltung zum Thema *Weltenbürger*. Dabei vertraue ich meiner Wahrnehmung - ganz so, wie ein befreundeter Psychoanalytiker mal formulierte: *Der Irsinn beginnt da, wo du an deiner eigenen Wahrnehmung zweifelst.*  So einfach lasse ich mich in meinen Auffassungen nicht in die eine oder andere Richtung schubsen. Oder vom Pazifismus abbringen.



Ende der Zucchini-Saison - ein Teil der Zucchinipflanzen mußten der Senfsaaft bereits weichen. Noch ist aber die Möglichkeit, Neues auszuprobieren. Dieser Zucchini-Cake eignet sich nicht nur hervorragend als Salat-Plus-Essen sondern macht sich mindestens so gut als Grill-Begleitung.

Es gilt wie eigentlich bei allen Zucchini-Rezepten (man kann es nicht oft genug wiederholen): viel hilft viel. Mehr ist mehr! Zucchini braucht ordentlich Unterstützung. Grundeigentlich bildet der Cake nur eine Basis und dann dürft ihr mit Gewürzen um euch werfen. Meine Version ist zitronig geworden.


Zucchini-Cake:

2 Zucchini (ca. 700g)*
4 Eier
100ml Milch
60ml Öl (m: Olive)
1 kleiner TL Zucker (m: Rohrzucker)
120g Mehl, gesiebt (m: 60g Einkorn-VK, 630 Dinkel)
11g Back-Pu
1 mittlere Karoffel, grob gerieben
2 Schalotten
3 Knoblauchzehen
2-3 EL Parmesan (m: Comté)
150g Ziegenfrischkäse
1 Salzzitrone
2 TL Zitronen-Thymian
1/2 Bund Basilikum
Salz, Pfeffer
Olivenöl

Zubereitung:

Zucchini in feine Scheiben von ca. 2mm hobeln. Mit Salz bestreuen, mischen und etwas Wasser ziehen lassen. Dann in etwas Olivenöl kurz (2-3min - nicht länger) dünsten, dabei den Deckel auflegen - Zucchini-Scheiben sollen nicht durchgebraten sein oder Farbe annehmen.

4 Eier mit dem Schneebesen verquirlen zusammen mit Zucker (gibt goldene Farbe), Salz und Pfeffer. Milch zufügen, ebenso Öl und zuletzt das gesiebte Mehl samt Backpulver untermischen. Gut vermengen, bis alles schön glatt und homogen ist.

Die Kartoffel schälen, grob reiben, dann gut ausdrücken (m: nacheinander zwischen den Händen) und gemeinsam mit der fein gehackten Schalotte und dem Knofi unter den Teig heben. Außerdem kommen die Kräuter hinzu: fein geschnittenen Basilikum, die feinst geschnittene Schale der Salzzitrone und der Zitronen-Thymian.

Ofen auf 180°C vorheizen.

Zuletzt die Zucchini-Scheiben dazu geben. Diese mit einer Schaumkelle aus der Pfanne heben, um das beim Dünsten abgegebene Wasser nicht mitzunehmen. Dann den geriebenen Käse zufügen sowie den in Würfel geschnittenen Ziegenfrischkäse.

Eine Form von 28cm gut buttern und den Boden mit Backpapier auslegen. Die Cake-Masse einfüllen, glatt streichen. Im vorgeheizten Ofen ca. 45min backen lassen.

Auskühlen lassen, dann Stürzen und in Scheiben schneiden. Entweder lauwarm zum Salat oder gut gekühlt zum Grillen - beispielsweise.

Anmerkung m: in welche Richtung ihr den Cake mit Gewürzen trimmt, liegt an Euren Vorlieben. Sehr gut passen auch getrocknete, in Öl eingelegte Tomaten und entkernte Oliven. Dann mit Thymian, Oregano und/ oder Rosmarin begleitet, Piment d'Espelette, Pimenton de la vera... ihr macht das schon!

Ich habe dem Teig ganz am Schluß noch 2 EL Semmelbrösel zugefügt, weil meine Zucchini beim Garen nicht viel Wasser verloren hatten - zu flüssig sollte der Teig nicht sein. Nehmt ihr kleine, knackige Zucchini sollte das nicht notwendig sein. Mehr als 700g Zucchini würde ich nicht empfehlen (ich hatte etwas mehr verwendet).

Inspiration: YT - Ricette dolci

 

Ich darf auf meinem eigenen Blog immer noch nicht kommentieren - irgendeine Cookie-Einstellung hakt und ich checks nicht. Bis dahin wieder auf diese Weise:

Vielen Dank für die unterschiedlichen Perspektiven auf dieses Thema. Schön vielfältig - so mag ich das. Mit derlei Feedback macht Gedankenteilen wirklich Freude!

Mir wurde nochmals mehr bewußt, dass ich mehr *unter Menschen* als in *politischen Konstrukten* lebe. Und wie sehr die Dinge stets zusammenhängen. Keine Freiheit ohne Frieden. Keine Freiheit ohne Mut. Kein Mut ohne Vertrauen. Kein Vertrauen ohne Ehrlichkeit.... so verstricken sich Werte zu einem Ganzen. Und im Rahmen der kleinsten Möglichkeiten schafft sich jeder Mensch sein Reich selbst.

Karamell-Zwetschgenröster-Tarte de luxe

Donnerstag, 12. September 2024


Jedes Jahr im Frühherbst denke ich, dass mir der große Wurf geglückt ist: das ist eine der besten Tartes ever, die ich je gebacken habe. Wirklich jedes Jahr. Aber jetzt habe ich mich durchschaut. Dieser selbstverliebte Eindruck hängt stark damit zusammen, dass es für mich kaum ein besseres Obst für Tartes gibt wie Zwetschgen. Ich liebe allen Süßkram mit Zwetschgen. Deshalb brauchten wir auch unbedingt Zwetschgenbäume im Garten. Zu meinem Glück tragen sie eigentlich jedes Jahr gut.

Alleine das Wort Zwetschgen - ebenso wie das franzöische quetsches - finde ich adorable! Quetsche ist eines der wenigen französischen Worte (das einzige??), das mit sch geschrieben werden. Das muss an der deutschen Herkunft dieses Obstes liegen. Im Gegensatz zu Pflaume/ prune klingt Zwetschge/ quetsche doch nur halb so edel, stattdessen nach Land, Dorf, bäuerlich, einfach... Und all das sind exakt die Schlagwörter für die Art Küche, die es mir besonders angetan hat.

Nun ist an euch herauszufinden, ob ihr meine kulinarische Neigung teilt. Ausgangspunkt dieser Tarte sind zum einen die Karamell-Zwetschgenröster (ein Vermächtnis der Mme Ziii, die schon lange nicht mehr bloggt) und die Verbindung von Obsttartes mit Lavendel/ Thymian oder Rosmarin.

Im Prinzip stelle ich euch heute gleich drei verschiedene Versionen ein und derselben Tarte vor: von eher französisch-schlicht bishin zum Kaffeehaustanten-Kuchen, den man am besten in einer klassischen Springform bäckt. Zwei Ideen davon habe ich direkt hintereinander weggebacken.



Mal kann man die Nuss-Note mehr betonen (mit Haselnuss oder Walnuss), oder aber man steigert die Tarte noch mit einem Dreh Richtung Käsekuchen. Alleine mit den Karamell-Zwetschgenröster als Basis kann man wirklich nicht viel falsch machen. Zumindest nicht in meinem kulinarischen Universum

 

Zutaten (Tarteform ⌀ 27/28cm) :

230g Mehl
70g Nüsse
150g Butter, weich
80g brauner Zucker
1 Pr Salz
1 Ei
2 EL Lavendelblätter, fein gehackt
kaltes Wasser
.
Karamell-Zwetgenröster:
800g Zwetschgen
80g brauner Zucker
Zimt
Kardamom
1 EL Cognac
3 EL kaltes Wasser
40g Speisestärke
.
50g gehackte Nüsse
etwas gehamhlene Nüsse

 

Zubereitung:

Für den Teig die trockenen Zutaten  - auch den Lavendel - mischen und das Ei dazu geben. Dann die weiche Butter zufügen und mit den Knethaken des Handrührers zu Streuseln verarbeiten. Etwa Dreiviertel des Teiges in die gefettete Form geben und fest drücken. (ich habe mit kalter Butter und von Hand gearbeitet und den Teig ausgewellt - aber wie zuerst beschrieben wird leichter sein). Das zuletzt genannten Nussmehl auf dem Boden verstreuen, den Boden mit einer Gabel mehrfach einstechen und ca. 10-15min in den Froster stellen.

Für den Zwetschgenröster die Zwetschgen je nach Größe halbieren oder vierteln. Den Zucker in einem Topf karamellisieren lassen, dann die Zwetschgen und die Gewürze zufügen. Nicht davon irritieren lassen, dass der karamellisierte Zucker davon wieder fest wird, sondern warten bis die Zwetschgen zu saften beginnen und achten, dass diese nicht anhängen. Etwa 5min köcheln lassen, dann den Cognac und Gewürze zufügen. Die Stärke mit 3-4 EL Wasser glatt rühren und unter stetigem Rühren zu den Zwetschgen geben. Nocmals kurz aufkochen lassen. Das Kompott gut abkühlen lassen.

Dann die Zwetschenröster auf dem Boden verteilen, glatt streichen, mit restlichem Teig streuseln und die gehackten Nüsse darauf verteilen.

Im heißen Backofen bei 200 °C Ober-/Unterhitze (Umluft 175 °C) ca. 45 - 50 Min. backen. 

 

Anmerkung m: wer zum ersten Mal Karamell macht, sollte für die Karamell-Zwetschgenröster weißen, raffinierten Zucker verwenden - mit Rohrzucker Karamell herzustellen ist ein bißchen delikater...

 

 

 

Für die Käsekuchenvariante in der Springform:

500g Quark
2 Eier
60g brauner Zucker
1 Päckchen Vanille-Pudding
Limetten-Abrieb (oder Tonkabohnen-Abrieb)

Für die Füllung den Zucker mit den Eiern schaumig rühren. Puddingpulver, Quark und Limettenabrieb unterrühren. Das abgekühlte Kompott auf dem Teig verteilen und die Käsemasse sehr vorsichtig darüber streichen. Die restlichen Streusel oben drauf streuen.

 

Und für die dritte Variante die Quarkmasse halbieren und ebenfalls als Tarte backen (s. Fotos)

 

Leider habe ich immer noch Probleme mit der Kommentarfunktion - ich selbst kann nicht kommentieren oder auf eure Kommentare antworten. Selbstredend freue ich mich sehr über eure Wortmeldungen und versuche, diese Blockade so schnell wie möglich in Grill zu bekommen. Schließlich würde ich ja gerne auf euer Feedback reagieren....

Pizza bianca - mit Zucchini

Sonntag, 8. September 2024

 

 

Bevor die Welt sich weiter dreht von Zucchini zu Kürbis, möchte ich gerne noch wenigstens zwei Rezepte mit euch teilen - schließlich darf keine Zucchini-Saison vrübergehen, in der nicht neue Rezepte ausprobiert werden. Beginnen werde ich mit dieser Pizza bianca - also fast weiß, aber das werdet ihr bestimmt durchgehen lassen.

Es gilt die gleiche Regel wie immer: mehr ist mehr, viel hilft viel. Schüchtern und zurückhaltend zu sein, darf man sich für andere Gelegenheiten aufheben, Zucchini aber braucht entschiedene, mutige,beherzte, wenn nicht gar verwegene Unterstützung. Sonst bleibt Zucchini ein blasses Gemüse, das vielen nur ablehnende Grimassen entlockt. Das hat dann wiederum aber nichts mit dem armen Zucchini zu tun, sondern nur mit dem Umgang dieser kleinen bis großen Keulen.

Wie lautet schließlich einer meiner Lieblingskalendersprüche, den ich mit Sicherheit nicht zum ersten Mal zitiere, und sich mit nichts Besser beweisen ließe als mit Zucchini:

*Die Dinge sind nie so, wie sie sind. Sie sind immer das, was man daraus macht.* (Jean Anouilh)

 

 

Die Inspiration und Anregung zu dieser Pizza bianca geht auf liebe Feriengäste zurück (coucou Claudia und Martin), die Gastgeben zum Kinderspiel machen. Die beigefügten Fotos ihrer Pizza, die dokumentieren sollten, was aus dem mitgenommenen Gigors-Zucchini wurde, ließ keine Zweifel mehr, dass ich diese Pizza auf jeden Fall bei uns auf den Tisch bringen muss. Hoffentlich erreichen einen ähnlichen Nachmachzwang meine Bilder auch... Bleibt nur noch anzumerken, dass ich den Wild-Yeast-Pizzateig für den besten von allen halte und daher einst zum unerkannten Blog-Buster kürte!


Zutaten 1 Pizza:

Pizzateig (m: nach Wild Yeast)
ca. 500g Zucchini
ca. 2-3 EL Tapenade (m: schwarz)
ca. 2-3 EL Pesto (m: Bärlauch)
2 Kugeln Mozzarella
7-8 in Öl eingelegte Tomaten
Thymian
Piment d'Espelette
Salz, Pfeffer

 

Zubereitung:

Zucchini in feine Streifen hobeln (m: Sparschäler), in eine Schüssel geben, salzen, mischen und ca. 10-15 min ziehen lassen. Zucchini zwischen den Händen gut ausdrücken.

Pizzateig auswellen (Wild Yeast-Teig zieht man in die richtige Größe). Mit Tapenade bestreichen (eher mit Hilfe eines Löffels den Boden punkten). Zucchini-Streifen darüber verteilen, sprenkeln mit den klein geschnittenen Tomaten, dann den in Scheiben geschnittenen Mozzarella darauf setzen und zuletzt die Käsescheiben toppen mit Pesto.

Jetzt noch pfeffern und mit Piment würzen, mit Thymian und etwas Olivenöl bestreuen und im heißen Ofen (m: auf Pizzastein) knsuprig backen.


Realtalk: Muffins mit Schoko, Nuss und Frucht

Sonntag, 1. September 2024

 

 

Mit Rauskommen der Serie habe ich auf dem Kanal von Dave bei Youtube *The Race* gebingt. Direkt mittendrin im Thema Jungendsprache, worauf ich hinaus will. Aber ich drehe vorher noch eine Volte.

Endlich kann man den Youngstern mit der Hilfe von *The Race* mal erklären, wie der Habib in seiner Jugend auf Weltentdeckung loszog. Nämlich genau so. Ohne Geld. Und ohne Handy. Tsss, heute völlig fancy und eine echte Challenge - und eben exakt die Grundidee von *The Race*. Naja, und Trampen war zu Habibi-Jugend-Zeiten erst im Begriff erfunden zu werden, Kartenmaterial von etwa besuchten afghanischen oder syrischen Dörfern nicht angedacht und Couch-Surfing, BlaBla-Car und Flixbus selbstredend noch lange nicht am Start. 

Wobei der Mut, mit dem sich der Habib ins Abenteuer stürzte, immer schon bestaunt wurde. Und ein bißchen vorgeführt fühlen sich heute wie damals viele, dass lediglich die Neugier auf fremde Länder, andere Kulturen und Begnungen mit anders denkenden Menschen ausreicht, um loszuziehen. Da macht es einer vor: Just do it! ist  möglich. Es gehört halt die Zauberkraft *Überwindung* dazu. Plus, nicht zu vergessen, ein Stückchen gnadenreiches Papier: ein  entsprechender Reisepass, der Grenzen öffnet. Was aber Generationen übergreifend eint - und *The Race* prima vor Augen führt -, ist die Erfahrung, dass Leben mit dem Faktor X, die Ungewissheit, was der heutige Tag bringt, alles um ein zigfaches spannender, intensiver, erlebnisreicher macht. Sowie der Erkenntnis, was für ein wundervoller Wert praktizierte Gastfreundschaft ist. Gilt doch die altbekannte Weisheit heute mehr denn je: Alle Menschen sind Ausländer - fast überall.

Ein neues Modewort der Jugend ließ mir allerdings jedes Mal beim Fallen einseitig die Augenbraue hochrutschen (innerlich - meine Gesichtsmuskeln lassen ein derartiges Mimenspiel nicht wirklich zu). Und zwar das Wort *Realtalk*. Das ist ja wohl die Jung-Alternative zu dem inflationären Lieblingswort vieler Deutscher *tatsächlich*. Einem Wort, bei dem meine Augenbrauen schon gar nicht mehr wissen, wo sie hinrutschen sollen, wenn jeder zweite Satz mit *tatsächlich* beginnt.  

Die Frage, die sich mir stellt, ist, wenn ich Worte wie *Realtalk* oder *tatsächlich* vorausschicken muss für eine Aussage, wie habe ich denn dann den kompletten Rest zu bewerten. Alles vorher ist nur Geföhne? Nur-so-dahin-geschwätzt? Selbstdarstellung? Pressemitteilung? Verkaufsgespräch? Werbeverantstaltung? Show-Buisness? Politik? Unterhaltungsindustrie? Versteht ihr, was ich meine? Ich kapiere nicht, wozu dieser Zusatz à la *jetzt mal ernsthaft* (jetzt schalte ich mal das Hirn an) gebraucht wird. Warum unterhalte ich mich denn mit jemanden? Doch genau weil ich eine ehrliche Meinung hören will. Es leuchtet mir überhaupt nicht ein, warum man einzelne Sätze mit einem *Achtung jetzt tatsächlich/ Realtalk* unterstreichen muss. Das Kurioseste dabei finde ich ja, dass die Gesellschaft Ehrlichkeit anscheinend gar nicht mehr erwartet!!

Als Vergleich, als kleines Spiegelbild ziehe ich eine Habib-Geschichte heran, wie Tuaregs sich in der Wüste begegnen. Da setzt man sich zusammen um ein winziges Feuer, das gerade ausreicht, um Tee zu machen, dabei tauscht man sich aus und unterhält sich. Jeder Satz mit Gehalt und keine Phrase dabei: Jeder Satz gesprochen mit der Hand auf dem Herz. Jetzt könnt ihr dagegen halten, Stadt-Kultur geht nun mal anders und wir sind auch nicht mehr auf Kamelen unterwegs. Aber bleibt die Qualität einer menschlicher Begegnung nicht stets die gleiche - unabhängig von Ort, Zeit und Kultur? Eben in dem man sich einander öffnet und sagt, was man denkt? Ohne Aufrichtigkeit keine Begegnung. Und ohne Ehrlichkeit in der Beziehung kein Glück und kein Vertrauen. Vielleicht kann man, vielleicht muss man Aufrichtigkeit üben. Beispielsweise in dem man einfach bei seiner Geschichte bleibt, immer ein und derselben Version der Geschichte und sie unabhängig vom Gegenüber immer gleich erzählt.

 


Füllhorn-Zeit. Da weiß man gar nicht, mit welchem Obst man etwas Süßes backen soll vor lauter Auswahl. Diese Muffins-Idee kann man wunderbar ebenso verwenden für Brombeeren. Thymian läßt sich gut austauschen mit Lavendel, Walnuss gegen Haselnuss oder Mandeln... Rauskommen werden saftige und trotzdem lockere, aromatische Muffins. Ich habe unsere kleinen, intensiven Feigen genommen, die kaum größer sind als ein Tischtennisball. Wie meist gesellte ich der Feige etwas Piment und Thymian zur Seite - zum Ausgleich ihrer Süße.

 

12 Muffins:

140g Butter, weich
125g brauner Zucker
1 Pr Salz
2 Eier
200g Mehl (m: D630)
2 TL Back-Pu
30g Nüsse, geröstet, gemahlen (m: Walnüsse)
50g Nüsse, geröstet, gehackt (m: Walnüsse)
2 EL Kakao (oder auch 2 EL mehr, wer mag)
50g Schoko-Drops
120ml Milch
40g Crème fraîche
2 Msp Piment
1/2 TL Kardamom
2 TL Thymian
200g Feigen (oder Brombeeren), klein geschnitten
 
Deko: jeweils ein paar gehackte Nüsse, Schoko-Drops, Feigen und Thymian

Zubereitung:

Ofen auf 175°C (O/U-Hitze) vorheizen.

Butter mit Salz und Zucker cremig aufschlagen. Gewürze zufügen. Mehl und Back-Pu mischen (wer mag: gesiebt). Eier nacheinander unter die Butter unterrühren. Dann abwechslend Mehl und Milch untermischen - dabei nur so viel rühren wie nötig.

Crème und Kakao, Drops und Nüsse dazu geben. Zuletzt die Früchte vorsichtig unterheben.

Muffinsform mit Förmchen rüsten.

Den Teig gleichmäßig auf die 12 Vertiefungen verteilen. Mit gehackten Nüssen, Frucht und Schoko-Drops sowie Thymian verzieren.

Für ca. 30 min im Ofen backen.

Anmerkung m: Die Muffins schmecken am nächsten Tag richtig durchgezogen noch besser.


Die Kommentarfunktion verweigert sich mir (Sch...gmpfhh....), aber dann halt so:

Was gebt ihr mir für ein warmes Gefühl, dass die Matrix eben doch kein luftleerer Raum ist, in dem man schneller vergessen wird, als man *Coucou* schreiben kann. Ich danke euch allen für die lieben Worte! Hoffentlich finde ich wieder etwas mehr Zeit für das Blog. Und wenn, dann liegt es mit an eurem Feedback. Am Schluß hat sich hier nach all den Jahren eine kleine eingeschworene Gruppe gebildet (eine zauberhafte Vorstellung für mich) - denn zusammen ist immer leichter als alleine: sogar vorm Computer :)

12 von 12 - Mai 2024

Sonntag, 12. Mai 2024

 

 



Heute einfach ein paar Bild-Impressionen zum Mai-Sonntag am 12ten des Monats - wenn Caro von *Draußen nur Kännchen* zum Blogevent aufruft - vom wild-blühenden Thymian, der Drôme, dem Marktbesuch, dem Garten, dem Mittagessen...