Apfelkuchen-Spezial: Apfel-Walnuss-Kuchen mit Zimtkruste
Sonntag, 29. Januar 2023
Eine der Fragen, über die ich grübeln kann, ist: *Du hast in deinem Garten nur Platz für einen einzigen Baum - welchen wählst du?* Ich finde das wirklich schwer zu beantworten. Es gibt so viele tolle Bäume! Und es kommt halt darauf an... Die Albizia habe ich erst in der Drôme kennengelernt. Der Seidenbaum besitzt wunderhübsch gefiederte Blätter und blüht in wuscheligen, elfengleich rosanen Puschel-Blüten. Und zwar im absoluten Hochsommer, genau dann wenn man sich besonders gerne im Schatten eines Baumes aufhält Ehrlich, das ist ein Bild, wenn in einem Garten der Tisch unter dem Blütenzelt einer alten Albizia steht - da geht mir das Herz auf. Ein Baum, wie für diesen Anlaß gemalt.
Oder wie prächtig können Lindenbäume werden! Ich mag allein die Farbe, das Lindgrün, sehr und den Geruch der Lindenblüten sowie die beruhigende Ausstrahlung einer Linde, die nicht von ungefähr in dem alten Volkslied *Kein schöner Land* besungen wird.
Oder der Ginkgo, dessen Blätterkleid sich im Herbst unvergleichlich golden färbt. Ginkgo biloba ist eines meiner absoluten Lieblingsgedichte von Goethe, daran lasse ich mich nur zu gerne durch die Anwesenheit eines Baumes erinnern.
Oder wie erfrischend es ist, zu Fuße einer Eiche zu ruhen - hätte ich die Erfahrung im eigenen Garten nicht gemacht, ich hätte es nicht für möglich gehalten. Oderoder... Ich könnte viele Bäume aufzählen, auf die ich nicht verzichten wollte. Wie gut, dass unser Grundstück viele Bäume möglich macht. Wären wir begrenzter, würde ich mich vielleicht doch für den Klassiker entscheiden, den Apfelbaum, den Baum der Erkenntnis. Bemerkenswert finde ich ja zum Thema *Erkenntnis*, dass Erkenntnis etwas Unumkehrbares ist. Was man ein Mal etwas als *wahr* erkannt hat (Beispiel *heiße Herdplatte*) bleibt ewig. Man kann nicht so tun, als hätte es dieses Erlebnis nicht gegeben. Erkenntnis brennt sich buchstäblich ein. Erkenntnis läßt sich nicht wieder abschütteln sondern klebt im Gedächtnis.
Äpfel zählen zu den Lebensmitteln, die ich immer zuhause habe. Kein Porridge ohne Apfel. One apple a day... fällt mir SEHR leicht, mich daran zu halten. Ich esse schon immer gerne Äpfel. In meiner Kindheit hat die Oma vor dem Schlafengehen sehr oft als Bett-Hupferl noch einen Apfel ans Bett gebracht - in ganz dünne Scheiben geschnitten, die sich mit Milchzähnen besonders genüßlich knabbern ließen.
Man kann auch unmöglich genügend gute Apfelkuchen-Rezepte besitzen. Und dieser Apfelkuchen heute darf direkt in die Favoriten-Schublade. Die Inspiration dafür ging von Ulrike aka Küchenlatein aus, die das Rezept wiederum in der Los Angeles Times entdeckte, das dort als holländischer Kuchen präsentiert wurde aus einem traditionsträchtigen Café in LA. Ich buk uns direkt zwei - den einen für uns, der andere wurde mitgenommen zu einem Nachbarn, der von seiner Atlantik-Überquerung mit dem Segelboot erzählte. Das Kuchen-Mitbringsel kam super an, denn er ist weit raffinierter als ein einfacher Rührkuchen, in den ein paar Apfelschnitze untergemischt werden. Die Kruste wird super knusprig und teilweise bilden sich von dem Topping kleine Lava-Spuren Richtung Kuchenmitte. Und dann noch die verläßliche Kombi von Apfel mit Nuss, meine Sugar-Spice-Mischung, auf die ich so verrückt bin, in der Zimtkruste... bref: lecker!!
Zutaten 20er Form (20cm x 10cm 8cm) *:
Zimtkruste:
60g Butter, kalt
30g Mehl (m: Einkorn-VK)
2 TL Zimt (m: Sugar-Spice)*
50g Muscovado-Zucker
...
Kuchenteig:
120g Butter, weich
170g Rohrzucker (m: mit Vanille angesetzt)
2 Eier
75g Joghurt (od. Buttermilch/ m: 50g davon Ofen-Apfelmus)
240g Mehl (m: D630)
1 TL Natron
1/2 TL Salz
220g Apfel
60g Walnüsse, gehackt, geröstet
Zubereitung:
Für die Knusperkruste Zucker, Mehl und Zimt miteinander vermischen. Die kalte Butter flöckenweise einarbeiten, bis eine krümelige Masse entstanden ist (m: geht am besten von Hand).
Den Backofen auf 180°C (O/U-Hitze) vorheizen.
Eine Kastenform von : 20 x 10 cm x 8 cm (Achtung! siehe Anmerkung unten dazu) mit Backpapier auskleiden. Mehl, Backpulver und Salz mischen.
Butter und Zucker schaumig rühren. Ein Ei nach dem anderen zugeben, danach Vanilleextrakt und Buttermilch bzw. Joghurt unterrühren.
Die trockenen Zutaten in die flüssigen Zutaten geben und nur so lange rühren, bis sie sich gerade eben verbunden haben. Mit einem Gummispatel die Apfelwürfel und gehackten Walnüsse unterheben und in die vorbereitete Form geben. Die Zimtauflage darüber verteilen.
Die Form in den Ofengeben und ca 55 bis 60min backen, bis der Kuchen aufgegangen und ein Holzstäbchen sauber wieder herauskommt. Den Kuchen in der Form 15min auskühlen lassen, aus der Form nehmen und auf einem Kuchengitter komplett auskühlen lassen. Erst komplett ausgekühlt anscheiden.
Anmerkung m: Zur Kastenform: Ulrike verwendete eine höhere Kastenform wie ich. Wenn man meine kleinformatigere richtig mit Backpapier auslegt (20cm x 10cm 8cm) funktioniert die auch gut - man muss nur das Backpapier ausreichend überstehenden lassen - ein Überstand von etwa 5cm plus, dann kann man die derart doppelt falten, dass 2cm überstehen (also den Überstand nicht ganz mittig falten) so bliebt 1cm bleibt, den man zurück in die Form klemmt zur Stabilität... verständlich? Bei mir funktionierte die Kuchenform bereits dank einfachen Überstand des Backpapiers. Für alle, die soetwas noch nie gemacht haben, gibt Ulrike eine tolle Anleitung dazu: Backpapier auskleiden
Quelle: Ulrike aka LA Times
Als Goodie gegen graue Wintertage, habe ich euch ein Apfelkuchen-Spezial zusammengestellt - ein paar ausgesuchte und besonders geschätzte Rezepte. Selbst wenn es die Tourte aux pommes , der gedeckte Apfelkuchen mit den (bestenfalls) selbstgemachten Amarettini oder die Eierschecke mit Äpfeln nicht in die Bilder-Gallerie geschafft haben, kann ich sie euch trotzdem empfehlen. Selbst unter den heutig ausgewählten fällt es mir schwer, die TOP 3 zu benennen. Habt ihr ein echtes Apfelkuchen-Lieblingsrezept? Dann bitte raus damit und teilt mit mir!