Den Mispelbaum vor unserem Haus hat der Habib aus Algerien mitgebracht. Ich kannte Mispeln vor meinem Umzug nach Frankreich gar nicht.
Und dieses Jahr ist der Baum richtig schön trächtig - im Gegensatz zu letztem. Denn die zwei eiskalten Wochen des vorherigen Winters, von denen ganz Europa heimgesucht und über die sogar in Indien berichtet wurden, hatten ihm die Spitzen samt Fruchttriebe abgefroren.
Mispeln sind sehr süß und sehr saftig und schmecken ein wenig wie die Kreuzung aus Honigmelone und Pfirsich. Eine Frucht, die nach meinem Geschmack - ähnlich wie die Feige - einen salzigen Ausgleich braucht.
Dieser Salat mit Artischocke hat es nun bereits zum zwei Mal gegeben. Köstlich! Und das, obwohl es etwas Zeit kostet, ihn zuzubereiten: bis die Artischocken geputzt sind und auch die Mispeln muß man schälen und entkernen. Solltet ihr die Mispeln mit Pfirsichen ersetzten (geht super), seit ihr schneller fertig zum Genuß.
Auswählen könnt ihr zwischen der Kräutervariante *Petersilie-Basilikum* und *Petersilie-Pfefferminze*. Ich wüßte nicht, was mir besser gefallen hat.
Zutaten:
4 kleinere Artischocken
3 Zweige Zitronenthymian
6 Mispeln (oder 2 Pfirsiche)
1 Schalotte (m: Simiane)
1 Mozzarella
3 Scheiben Serrano Schinken
Petersilie
Basilikum (oder Pfefferminze)
Salz, Pfeffer
Olivenöl
Zitronensaft
Zubereitung:
In einer Schale Wasser mit Zitronensaft richten. Die Artischocken schälen, vierteln und im Zitronenwasser zwischenlagern.
In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen und die Artischocken mit dem Zitronenthymian darin anschwitzen. Salzen, pfeffern, etwas Zitronensaft und Wasser dazugeben. Den Deckel auflegen und bei kleiner Temperatur gar dünsten.
Die Mispeln schälen, entkernen und vierteln. Mit Zitronensaft beträufeln, damit sie nicht bräunlich werden. Die Schalotten in feine Ringe schneiden, die Kräuter gröber hacken.
Mispeln und Artischocken auf einer Platte anrichten und den Schinken und den Mozarella in Stücken dazwischen drapieren. Die frischen Kräuter darüber streuen und mit Olivenöl und Zitrnensaft beträufeln. Salzen, pfeffern und servieren.
Ich musste erstmal googeln, welche Zwiebelart Simiane ist... und kann mir immer noch nicht viel darunter vorstellen.
AntwortenLöschenIm Saarland heisst die Mipel übrigens "Hundsärsch" ;-)
Mispeln sind mir im normalen Supermarkt oder Wochenmarkt hier noch nie über den Weg gelaufen, aber ich glaube ich muss mal beim Türken schauen.
AntwortenLöschenDer Salat macht lust darauf
Diese 'Mispeln' habe ich auch beim letzten Mallorca Besuch kennengelernt. Da ich sie vorher noch nie gesehen hatte, habe ich ein wenig recherchiert. Die leckeren Fruechtchen haben mit der bei uns bekannten Mispel nichts gemein, sie heissen Loquat und kommen eigentlich aus China/Japan und werden seit einigen Jahren in Spanien kommerziell angebaut. Nicht zu verwechseln mit der 'echten' Mispel - engl. Medlar (oder auch Dogs Arse - wer sie angeschaut hat, weiss warum). Um aus Medlars Jam zu machen muss man sie uebrigens erst anrotten lassen.... Viele Gruesse nach France, not long now! Gudrun
AntwortenLöschenAlleine schon die Farben! Herrlich :D
AntwortenLöschenMüsste etwas für IHN sein, er liebt Artischocken. Ich brauche wohl noch 2-3 Anläufe, bis wir uns so ganz verstehen ....
Was du nicht alles im Garten hast, unglaublich! Hier gibt es Mispeln im türkischen Supermarkt, aber oft sind sie nicht wirklich reif und es ist nicht immer leicht zu erkennen, ob sie wirklich süß sind...
AntwortenLöschenIch habe vor 3 Jahren mal 3 Kerne in die Erde gesetzt. Die Bäumchen sind noch zu klein um Früchte zu tragen. Mal gucken, ob sie es je werden.
AntwortenLöschenSo einen Baum hätte ich auch gern! Meine Mispelsaison ist längst vorbei - es gab die leckeren Früchtchen (die ja in Wahrheit "Japanische Wollmispeln" heißen, siehe Kommentar oben von "Island Girl") bei meinem Biohändler parallel zum Spargel. Und die Kombination mit pikanten Zutaten ist auch meine Lieblingsvariante - ich hatte sie in diesem Jahr in eine Mispel-Vinaigrette zum Spargel verwandelt. Die Kerne habe ich überall im Garten verteilt ;-)
AntwortenLöschenDeine Version als Salat gefällt mir sehr - merke ich mir vor für meine nächste Mispelsaison.
der salat sieht köstlichst aus... eine geniale zutatenvariante!!!
AntwortenLöschenherzliche grüße & wünsche an dich
amy
Mispeln habe ich schon zu Marmelade verarbeitet. Mit Aprikosen, sehr lecker! Bei uns verkauft sie der türkische Obst- und Gemüsehändler auf dem Markt. Deine Kombi merke ich mir vor, wenn ich demnächst endlich mal Artischocken hole :) Viele liebe Grüße!
AntwortenLöschenDieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenmispeln ... wie schön. kichernd lispeln.
AntwortenLöschenliebe grüße von ulma
@Sabine: Die Zwiebel-Geschichte ist leicht zu klären: es sind längliche, rosane Schalotten:
AntwortenLöschenhttp://www.graines-voltz.com/images/articles/grand/044018BS_Oignon%20Simiane%20-%20Gautier.jpg... aber mit den unterschiedlichen Mispeln habt ihr mich jetzt durcheinander gebracht.
@Tina: Türke hört sich nach einer guten Idee an. Ich kenne Mispeln sonst eben aus Nordafrika und Afrika...
@Gudrun: Wie gut, dass du das aufklärst. Da ich eben nur diese eine unsere Mispel kenne, bin ich gar nicht auf die Idee gekommen, es gäbe noch eine andere Sorte. Aber du hast völlig recht: ich meine den néflier du japon.
@Sandra: Keine Artischocken? Gibts ja gar nicht! Du müßtest an meinem Tisch sitzen ;)
@Susanne: Wenn sie schön orange sind und nicht bockelhart, sollten sie süß sein. Aber Türke ist ein guter Hinweis!
@Zorra: Die Kerne sind original *kleine, schlüpfrige Scheißerchen* - wieso sie beim Zubereiten auch gerne in der Küche rumhüpfen... und die Kinder in Afrika diese zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen und damit meterweite Wettschnippsereien spielen...
@Antje: Ja, in Nordafrika oder Afrika sind die Mispeln natürlich früher reif als bei uns, etwa im März und April. In unseren Breitengraden brauchen sie entsprechend länger.
@Amy: Hach, Salat im Sommer ist einfach immer ein Hit - fast egal mit was für Zutaten ;)
@Uschi: Warum gelöscht? War doch alles richtig und erhellend und hat zur weiteren Mispel-Aufklärung beigetragen.
@Mme Ulma: Ja, finde ich auch ein schönes Wort - wie von Pippi Langstrumpf erfunden. *spunk*ende Grüße zurück
Ja, das Zwiebelwirrwarr ist jetzt geklärt... aber diese Mispelgeschichte ist sehr verwirrend. Wie heissen die denn auf französisch? Vielleicht bringt mir das ein bisschen Klarheit....
AntwortenLöschenSchau mal bei Gudrun (Island Girl) weiter oben, dort habe ich es bereits geschrieben. Bei uns heißt die Mispel néflier, bzw. néflier du japon. Jetzt ist nur noch Licht, oder :)?
LöschenIch liebe Mispeln, eine gar herrliche Frucht, die ich bis vor einigen Jahren auch überhaupt nicht kannte. Heute könnte ich mich ganzjährig und ohne Unterlass von ihnen ernähren :-)
AntwortenLöschen