Posts mit dem Label Physalis werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Physalis werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

der große Wurf: Schoko-Mandel-Tarte mit Feigen/ Birnen/ Quitten/ Physalis

Sonntag, 25. September 2022

 

Wie Gedächntis oder Erinnerung funktioniert ist ja nachwievor eines dieser großen Mysterien, die bis heute unerklärt sind (ich komme immer wieder darauf zurück). Apropo Mysterium: den neuesten Kornkreis in England mitbekommen? Meine Meinung dazu kennt ihr. Lächelnd machte mich, dass eine Mehrheit der Presse dieses Phänomen als Vandalismus bezeichnet, als illegale Kornkreise. Tsss, hat doch keiner die Erlaubnis dafür erteilt. Ah, so ist das, stelle ich fest: Staunen und Wundern voll verlernt dafür aber Recht und Ordnung sowie Obrigkeitshörigkeit verinnerlicht. Wie unterschiedlich kann Wahrnehmung funktionierten - samt den daraus resultierenden Schlüssen. Nächstes Mysterium!

Zurück zum Thema Erinnerung. Mein Elefantengedächtnis funktioniert besonders gut im Hinblick auf den Umgang mit mir. War jemand freundlich zu mir, dann erinnere ich mich daran und belohne mit meinem hauseigenen Treuebonus. Hat mich jemand schlecht behandelt, dann bleibt mir das ebenfalls. Gott sei Dank gibt es aber noch Faktor Zeit und der läßt doch Gras über vieles wachsen. Das Üble sollte man irgendwann begraben können - sonst trägt man nur gewichtig daran. Und rum ist schließlich rum, oder? Aber je älter ich werde, umso mehr halte ich mich an das uralte *Trau-schau-wem*. Das hat mich meine Erfahrung gelehrt.

Mit guten Rezepten geht es mir ähnlich. Die kleben fest in meinem Poesie-Album der Erinnerung und auf die guten greife ich immer wieder zurück. Das heutige Rezept ist genau genommen eine Mariage aus zwei Rezepten, die das beste aus beiden zusammenbringt. Konnte somit eigentlich nur ein Treffer werden, denn beide sind bereits jedes für sich super. Doch es gelang mir die Tarte mit Birne und Kardamom und die Tarte mit Feigen und Schokolade zu einer kosmischen Verbindung zu vereinen.

Zumindest wenn ich den Reaktionen auf diese Tarte Glauben schenke, die waren nämlich regelrecht euphorisch à la beste Tarte ever und so... Aber wir wissen ja alle, wie schnell der Magen vergißt. In puncto süßen Schleckereien sind alle polyamor veranlagt. Trotzdem schwebte ich ein kleines Weilchen in einer schwer selbstverliebten Blase, dass mir mit dieser Tarte der ganz große Wurf geglückt ist. Und wißt ihr was: ausschließen will ich es nicht. Probiert selbst.

 


Mit Feigen sind wir in Südfrankreich üppig versorgt. Ihr könnt die Tarte gleichfalls mit Birne backen oder aber etwa auch mit Quitten, die vorher kurz gegart wurden wie für die schöne Apfel-Quitten-Tarte mit Salzbutter-Karamell. Physalis stelle ich mir ebenfalls toll darin vor... Oder mit Aprikose... Mir bleibt das Grundgerüst dieser Tarte definitiv im Ultralangzeitgedächtnis haften!


Zutaten:

Tarteboden:
200g Mehl (m: davon 50g Dinkel-VK)
100g Butter
1 Pr Salz
30g brauner Zucker
1 EL Crème fraîche
1 TL Kardamom, gemahlen
etwas kaltes Wasser

Füllung:
60g Schokolade, schwarz, gehackt
3EL Kakao
2 Eier
90g Butter, weich
120g Mandeln (nicht zu feinst gemahlen)
1/2 TL Piment
1 Orange, Zesten davon
2 TL Thymian
ca. 600g Feigen

 


 

Zubereitung

Den Tarteboden wie gewohnt zügig zu einem homogenen Teig verarbeiten und kühl stellen.

Ofen auf 200°C vorheizen.

Eine Tarteform (m: 26cm Durchmesser) buttern, den Teig ausrollen und den Boden auslegen, dabei einen Rand hochziehen, Boden mit einer Gabel einstechen. (: 15min in die Tiefkühle gestellt - soll verhindern, dass sich Boden wellt).  Mit Hülsenfrüchte 20 Minuten blind backen.

Währenddessen die Schoko-Mandel-Füllung herstellen. Zuerst die Schokolade klein hacken. Dann aus Eiern, Mandeln, Butter, Kakao, Piment und Orangenschalenabrieb mit dem Handrührgerät eine Paste verrühren - zuletzt die Schokolade untermischen. Die Masse gleichmäßig auf dem Tarteboden verteilen.

Den Ofen auf 180° runterschalten.

Feigen halbieren und auf der Mandel-Schoko-Paste verteilen.  Zuletzt den Thymian darüber streuen. Für weitere 30 Minuten backen. Entweder noch warm oder abgekühlt servieren. Ich finde, es tut dieser Tarte gut, einen Tag durchzuziehen, damit sich die Aromen entfalten können.

Anmerkung m: skeptisch wegen dem Thymian? Ich ermutige euch neugierig zu sein: das macht das Tüpfelchen auf dem i.


Pabuk: Physalis-Tarte

Donnerstag, 9. April 2020


Silbern erhellt der Mond das Tal. Ich bin aus tiefem Schlaf erwacht und blicke aus dem Fenster, das ich vorsorglich abgedunkelt habe. Es tut mir nicht gut, wenn das Mondlicht direkt auf mich trifft. Vollmond. Er macht mich unruhig. Ich lausche in die tiefe Stille. Kein Geräusch ist zu hören. Es ist eine Stille, der der Frieden fehlt. Man merkt, dass irgendetwas nicht stimmt. Eine Atmosphäre, die mich an Thailand erinnert:


Kein Lüftchen bewegte sich. Als würde alles innehalten. Die Blätter hingen regungslos an den Zweigen, das Grillenzierpen legte eine Pause ein und das Froschkonzert wurde aus aktuellen Gründen vertagt. Kein Mopedheulen weit und breit. Alles blieb zuhause. Unbeteiligt. Lahmgelegt. Wie Mehltau über allem. Man konnte es mit Händen greifen: irgendetwas liegt in der Luft. Man spürte es wie ein Tier.

Und so warteten wir mit allen anderen. Wie warten aufs Christkind. Nur andersherum. Es hieß, ein Tropensturm rollt auf uns zu, der schwerste den die Andaman-See seit vielen Jahrzehnten zu erwarten hat. Chai - unser Vermieter - hatte Angst. Und Angst steckt an. Er kannte Geschichten über solche Stürme nur von seinem verstorbenen Vater - wie Dächer und ganze Häuser wegfliegen und Palmen umknicken wie Mikado-Stäbchen. Das Militär fuhr regelmäßig die Küstenstrasse entlang und informierte über Lautsprecher alle Anwohner, dass sie nicht in ihren Häusern bleiben konnten. Über hunderte Kilometer wurde ein Küstenstreifen am thailändischen Festland evakuiert - ebenso wie die Inseln Koh Tao, Koh Samui und Koh Phangan.

Ich schlief schlecht, diese erste Nacht nach seiner Ankündigung, ein Ohr auf laut gestellt, stets auf Habacht, jederzeit bereit hochzuschrecken. Aber Pabuk bewegte sich auf dem Meer sehr langsam. Wir warteten drei Tage und Nächte auf ihn - wie in einem Zeitvakuum mit bleiernen Gewichten an den Stunden. Unvergesslich. Wie verschluckt von einem Schlund aus grauem Nebel. So muss es sich anfühlen, wenn sich *das Nichts* aus *Die unendliche Geschichte* nähert. Große Hektik als wir zum evacuation center gebracht wurden (mein eigentliches Pabuk-Ereignis - doch dazu ein anderes Mal). Denn dann - am Schluß - kam alles anders. Denn dann ging Pabuk - hingegen aller Ankündigungen - die Puste aus. Der Zyklon schrumpfte zu einem Stürmchen zusammen.


Leider habe ich diese Hoffnung gerade nicht. *Was*, seufze ich beim Frühstück gen Habib sorgenvoll Richtung Zukunft blickend, *wenn die Grenzen zu bleiben? Was, wenn diese Saison kaum Feriengäste zu uns kommen können?* Ich schaue in das Garten gebräunte Gesicht des Habibs. *Ijooh*, macht er, *auch das kriegen wir hin. Auch das geht vorbei.* Wie Balsam wärmt mich die Kraft seiner Zuversicht und inneren Ruhe. Wie eine Katze fühle ich mich, über die eine entschiedene Hand einmal vom Kopf über den Rücken bis zum Schwanz streichelt und die dabei jeden berührten Muskel gespannt entgegenstreckt. Jede sollte einen Habib haben.


Mir fällt ein wie *Der Alchimist* Santiago zurechtweißt, warum ihn die Zukunft interessiere - denn komme etwas Gutes auf ihn zu, dann überrasche es ihn allzeit gut; ist es jedoch etwas Schlechtes, dann aber belaste ihn es vor der Zeit: *Wenn du der Gegenwart Beachtung schenkst, dann kannst Du sie verbessern. Und wenn Du sie verbessert hast, dann wird das Nachfolgende auch besser sein. Vergiss also die Zukunft und lebe jeden Tag im Vertrauen, dass jemand für uns sorgt. Jeder einzelne Tag enthält die Ewigkeit in sich.* Also halten wir uns an die Gegenwart: den duftenden Fliederstrauch auf dem Küchentisch, die ersten aufplatzenden Rosen im Garten, an das Rotschwänzchen, das direkt über der Terrassentür sein Nest errichtet, die Habib-Zöglinge im Treibhaus, die wacker ihre grünen Köpfchen rausstrecken. Und an ZAZ und die Zärtlichkeit! Und ein Stück Kuchen zwischen den Zähnen.


Tarteform 24cm

Teig:
60g Haselnüsse, geröstet, gemahlen
40g Einkorn-Vollkorn
90g Dinkel 630
Salz
1/4 TL Kardamom
etwas kaltes Wasser
90g Butter, kalt in Flöckchen
20g Crème fraîche*
etwas kaltes Wasser

250g Phyalis (m: eigene)
200g Mascarpone
70g Rohrzucker
Abrieb 1/2 Orange
30m Orangensaft
3 Eier
1 EL Maisstärke
(optional 2 EL Grand Manier
oder 1TL Orangenblütenwasser)

Zubereitung:

Aus den Zutaten für den Boden zügig einen homogenen Teig kneten, in Folie wickeln und mindestens 1 Stunde kalt stellen. Eine Tarteform (m: mit herausnehmbaren Boden) buttern und mit Mehl bestäuben. Teig so ausrollen, dass man damit die Form samt Rand auskleiden kann. Nochmals für 10 Minuten in die Tiefkühle.

Für die Füllung Phyalis aus ihrer Hülle befreien. Maisstärke in Orangensaft glatt rühren. Dann alle Zutaten glatt pürieren/ mixen.

Ofen auf 210° Umluft (m: Intensivbacken) vorheizen. Die Tarte für 15min blindbacken - dafür Boden mit Backpapier abdecken und mit Hülsenfrüchte ausfüllen. Nach der Viertelstunde im Ofen, Backpapier und Hülsenfrüchte entfernen und für weitere 5min bei 200° backen.

Die Phyalis-Crème auf den Boden gießen und in ca. 30min bei 175° (O/U-Hitze) fertigbacken. Auskühlen lassen.

*Anmerkung m: für weniger Geübte empfehle ich die Crème fraîche im Tarteteig durch ein Eigelb zu ersetzen - gibt dem Teig mehr Zusammenhalt. Die Fülle kann nach Belieben mit Grand Manier oder Orangenblütenwasser parfümiert werden (wie die Fränzis so hübsch sagen). Phyalis könnte man durch Mango (die bekomme ich gerade sehr günstig angeboten hier in F) ersetzen und etwas Limettenabrieb - dann aber möglicherweise (s. Kommentare) besser eine kalte Crème mischen, die mit Agar Agar (oder Gelatine) gebunden und auf den völlig blind gebackenen Boden gegossen wird...

der Löwenzahn färbt die Wiesen unseres Tals gelb

ZAZ singt den wunderschönen, alten Chanson *la tendresse* - man kann vieles entbehren, aber was ist das Leben ohne Zärtlichkeit...



Funky, funky - Flammkuchen mit Ziegenfrischkäse und Birne

Dienstag, 10. März 2015

*Funky, funky* spielte meine innere Musikanlage zur akkustischen Untermalung der ersten Stippvisite von *Reisehunger*. Was freute es mich, als ich bei genauerem Hinsehen Nickys Playlist ihrer liebsten Urlaubssongs entdeckte - ein Super-Goodie. Schließlich ist jede Reise vorallem eines: ein individueller Eindruck. Den ein oder anderen Schwank von unterwegs schiebt Nicky in ihrem Buch ein - das hätte für mein Interesse gerne mehr sein dürfen.

Ich entdeckte sogar ein echtes gemeinsames Lied unter Nickys Reisesongs *Be thankfull for what you've got* von Massive Attack (wer in meiner Generation ist daran vorbei gekommen??).  Hach, das weckt glasklare Erinnerungen wie ich mit Fluppe in der Hand im Auto sitze, vogelfrei, das Fenster offen und durch die Nacht fahre. Beim Schreiben lächle ich... genau *oft reichen einige Takte und schon fühlt man sich wie damals* (indeed). 

Für mich ist übrigens das ultimative Album aller Backpacker-Orte weltweit *Manu Chao*  (gefühlt dreihunderttausendsiebendhundertfünzig Mal von vorne bis hinten gehört) - was vermutlich damit zusammen hängt, dass es einem bei diesen Klängen schwerlich bis unmöglich gelingt, rauchend aus der Hängematte zu kippen.

Für dieses Rezept muß ich nicht weiter reisen, denn es ein französisches. Eher elsäßisch (da könnten die Fränzis jetzt spitzfindiger werden). Und eigentlich ist es auch nicht wirklich funky, sondern grundsolide, komplett unkompliziert und ewig wandelbar. Wieso nicht nur Nicky zuhause in regelmäßigen Abständen auf Flammkuchen zurück greift (zwei weitere Varianten schlummern bei mir auf Wartehalte). Sofort fällt mir außerdem natürlich Juliane ein... Und bevor die mir zuvor kommt, stelle ich mein zweites Rezept aus *Reisehunger* vor. Wieder mit einzwei Änderungen. Neu für mich ist, anteilig in den Flammkuchenteig etwas Roggenmehl beizumischen. Gute Idee... Auch um in die Ziegenkäse-Saison 2015 einzusteigen!
Zutaten 2 Flammkuchen (ca. 3P):

Teig:
250g Weizen 550 (m: D630)
50g Roggenmehl (m: 997)
1/2 TL Meersalz
15g Hefe
175ml Wasser, lauwarm
1 EL Olivenöl
(m: 2 EL Mohn)

Belag:
200g Crème Fraîche
50ml Sahne (m: komplett Crème)
Salz, Pfeffer
Muskatnuss (m: Zitronenschale 1/2 Zitrone)
2 rote Zwiebeln, klein, fein gewürfelt
2 kleine, eher festere Birnen
100g Ziegenfrischkäse
(m: einige Phyalis*)
(m: Thymianblättchen)

Zubereitung:

Die Zutaten für den Teig sorgfältig verkneten, bis in etwa 5min ein geschmeidiger, glatter Teig entstanden ist. Diesen abgedeckt warm stellen und an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat.

Dann den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben, teilen und zu zwei Kugel formen. Etwas entspannen lassen, dann vorauswellen und abgedeckt nochmals 10-15min gehen lassen. 

Den Ofen auf 250° vorheizen - wer hat mit Backstein, ansonsten mit Backblech. 

Die erste Teighälfte so dünn wie möglich ausrollen und auf ein Backpapier legen (darunter bereits den Schieber positionieren). Die Crème salzen, pfeffern und mit Zitronenzesten würzen - dabei einen kleinen Rand lassen. Mit jeweils der Hälfte der in Scheiben geschnittenen Birnen belegen, der Zwiebelwürfel bestreuen und den Ziegenkäse darüber krümeln (m: noch einige halbierte Physalis dazwischen gesetzt). Einige Thymainblättchen darüber streuen. (wer mag salzt und pfeffert nochmals).

Nun den Flammkuchen auf dem heißen Stein knusprig braten - in etwa 12-15min. Mit dem zweiten Flammkuchen genauso verfahren.

*Anmerkung m: die Physalis bietet das Triebhaus an, wo sich die Physalis drinnen genauso wild verbreitet wie draußen der Borretsch.../ die leichte Säure hat aber dazu gut gefallen.

Christo-Phase: Milchreisröllchen in Filo zu Physalis-Granatapfel-Kompott

Dienstag, 16. Dezember 2014

Hast du ein Hammer in der Hand, ist die Welt voller Nägel. Ein echter Lieblingskalauer von mir - paßt quasi immer. Ungefähr wie *Neenee Kinners, es ist alles nicht ohne*. Ja, es gilt auch die richtigen Plattitüden zu pflegen.

Jeder kann sich auf einen anderen Hammer einschließen. Das kann sogar zur Phase ausarten. Arten im wahrsten Sinne - etwa so wie der Christo am Dauer-Einpacken ist, schlicht alles, was sich nicht sträubt, größenunabhängig, genauso habe ich gerade entdeckt, dass man alles, aber auch wirklich alles, was man in Filo/ Brick einwickelt, zum Knuspern bringt. Jaha, auch Milchreis. Ist das hittig? Vorallem aber lecker.

Ich habe die Röllchen kombiniert mit Phyalis aus unserem Treibhaus und Granatapfelkernen - beide sind zeitgleich reif und passen nicht nur gut zueinander, sondern auch zu den Röllchen.

Nicht, dass ich vorhabe, ständig Sand ins Getriebe zu werfen (schon gar nicht vor Weihnachten, wo wir doch alle auf Harmonie getrimmt sind), aber ich finde das Dessert eine gute Gelegenheit auf die aktuelle *Milchsituation* hinzuweisen. Im Frühjahr kommenden Jahres fällt die Milchquote, die seither die EU vorgeben hat. Was das vorallem für die kleinen Bauern bedeutet, die ihre Milch gerne unabhängig von den großen Konzernen vermarkten würden, zeigt die Sendung *Mut gegen Macht*, die man sich hier in der Mediathek von 1festival ansehen kann. Ich würde ja gerne mit dem Nina Ruge-Kalauer *Alles wird gut* schließen, allein... es sieht mal wieder mittelprächtig aus.
Zutaten 4P:

12 Röllchen
80g Risottoreis
400ml Mandelmilch
20g Rohrzucker
1Pr Salz
2 Msp Kardamom
2 Msp Ingwerpulver
1/2 Zitrone, Abrieb davon
6 Filo-Blätter

1 Granatapfel
1 handvoll Physalis*
30g Rohrzucker
50ml Orangensaft, frisch gepresst
50ml Portwein
2 EL Granatapfelsirup 

Zubereitung:

Die Mandelmilch zusammen mit den Gewürzen und dem Reis aufkochen und zugedeckt bei schwacher Hitze unter gelegentlichem Umrühren ca. 25min köcheln lassen. Den Milchreis eher etwas fester von der Konsistenz einreduzieren. Abkühlen lassen.

Ein Filoblatt (meine 30 x 40cm) mit Öl bepinseln, ein zweites darauf legen, wiederum mit Öl bestreichen und vierteln. Jeweils 1-2 TL Risottoreis auf das unter Ende der schmalen Seite setzen, die Ränder rechts und links nach innen klappen, diese mit Öl einstreichen und aufrollen. Mit den restlichen Filoblättern genauso verfahren.

Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und die Röllchen rundherum knusprig braten.

Für das Kompott die Granatapfelkerne aus dem Apfel lösen (bspweise unter Wasser). Die Physalis halbieren.

Den Zucker zusammen mit dem Orangensaft, dem Portwein und dem Granatapfelsirup aufkochen und sirupartig einköcheln lassen. Kurz vor Ende die Physalis und die Granatapfelkerne mit in den Topf geben und erwärmen. Zusammen mit den Knusperröllchen servieren.

*Anmerkung m: Ich habe die Röllchen abkühlen lassen und sie so mit dem warmen Kompott serviert - wegen dem Warm-Kalt-Unterschied. Schmeckt aber auch, wenn beides warm serviert wird.

Es gibt Filo und es gibt Filo. Der gute ist biegsam-schmiegsam - der billige blöde störrisch und unbrauchbar (also in F ;)

Feige Übersicht zur Erinnerung - lauwarmer Linsensalat mit Feigen und Mozzarella

Montag, 15. September 2014

In dem großen Ehebett Typ *Eiche rustikal* lag ich neben meiner schon lange verwitweten Oma. Über uns das damals klassische Einrichtungsaccesoir eines Schlafzimmers: ein überdimensionales, goldumrahmtes Gemälde auf dem Josef, Maria, samt Jesuskind und mindestens einem Engel zu sehen waren - in Pastelltönen gehalten und im Stil der Nazarener.

Zum Einschlafen hat die Oma oft Geschichten aus ihrer eigenen Kindheit erzählt. Wie sie so arm waren, dass der Vater, der Schneider, nicht genügend über hatte, um seinen sieben Kindern wenigstens ein Stück Schnur zu geben, die sie für die Peitsche gebraucht hätten, um den Kreisel damit anzutreiben. Oder wie sie mit zwei ihrer Schwestern im nächsten Städtchen waren. Zum Fotos machen. Und sie bekamen alle drei Mädchen für das Machen des Foto eine Puppe in die Hand gedrückt. Und wie schlimm es war, die Puppen danach wieder hergeben zu müssen. Auch aus der Bibel hat sie viel erzählt. Vom Jona und dem Walfisch - die mochte ich besonders. Oder die vom Daniel in der Löwengrube. Wie ein Krimi wirkte die Geschichte von Lots Frau, die zur Salzäule erstarrte, als sie sich nach dem brennenden Sodom umkehrte. Oder vom verfluchten Feigenbaum.

Und auch wenn mich heute nichts mehr zu einen scheint mit dem kleinen Mädchen, das des Großmutters Geschichten lauschte, erstaunt mich, was sich so alles in die Tiefen des Gedächtnisses einkerbt. Das scheinen wir Menschen mit Elefanten gemeinsam zu haben. Wobei die Tiere angeblich nichts vergessen. Ob man sich aussuchen kann, welche Andekdote sich in den Erinnerungen bewahrt? Was verdrängt man? Was verklärt man? Welche Erinnerungen schnitzt die Vita wie ein Holzschnitt ein? Welche Geschehnisse zerfallen wie erlebt zu Staub?

Fragen über Fragen währenddessen man doch einen Salat mit Feigen aus des Nachbars Garten essen sollte. Eine schöne Kombi: die erdige Linse und die etwas überkandidelte Feige. Und wie schön die Säure der Physalis aus unserer Aufzucht sich dazwischen bewegte... leichtfüßig ... unbeschwert... spätsommerhaft...
Zutaten 2P:

100 g grüne Alblinsen
1 kleine Schalotte, fein gewürfelt
1Knoblauchzehe, fein gewürfelt
4 Feigen
1 handvoll Physalis
1Kuhmozzarella (oder vom Büffel), grob gewürfelt
1 Zweig Rosmarin
1/2 Bund Thymian
Salz
2 TL Thymianhonig
1 EL Olivenöl
2 EL Walnussöl
2 EL Balsamicoessig
etwas Zitronensaft
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
3 dünn geschnittene Scheiben Pancetta
Saft von 1 Bio-Orange
1 Bund Rucola
einige Basilikum

Zubereitung:

Die Alblinsen in reichlich kaltem Wasser aufsetzen, den Rosmarinzweig dazugeben (am besten in einem Teebeutel) und in etwa 25-30min weich kochen.

Solange die Vinaigrette zubereiten. Dafür die Schalotte und den Knofi zusammen mit den abgezupften Thymianblättchen in 1 Eßlöffel Olivenöl in einer Pfanne glasig dünsten. Aus dem Saft einer 1/2 Orange, dem Walnussöl, dem Balsamico, 1 Teelöffel Honig und dem Zitronensaft eine homogene Sauce herstellen. Den Pfanneninhalt dazugeben, ebenso die abgetropften, lauwarmen Linsen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Feigen je nach Größe halbieren oder vierteln. In einer Pfanne in etwas Olivenöl zusammen mit dem Honig und 2 EL Orangensaft bei mittlerer Hitze kurz rösten (da bei mir der Ofen bereits hochgefahren war, stellte ich die mit Honig, Öl und Saft überträufelten Feigen einfach für 5min in den heißen Ofen).

Auf zwei Tellern den gewaschenen Rucola verteilen. Den Linsensalat ebenfalls auf zwei Teller verteilen. Die Feigen, den Mozzarella und den in Stücke gezupften Schinken dazu setzen. Die halbierte Physalis und die Basilikumblätter darüber geben und servieren.

Inspiration: Valentinas Kochbuch


http://salzkorn.blogspot.fr/2013/10/niemals-lakritze-aber-salat-mit-fenchel.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2013/09/beziehungsfahig-kartoffeltaler-mit.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2011/10/rosa-pasta-mit-feigen.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2012/10/bleib-noch-herbst-salat-mit.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2011/10/rosa-pasta-mit-feigen.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2012/09/feigen-ziegefrischkase-tartelettes.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2012/09/feigenpizza-mit-raclettekase.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2013/10/ni-lun-ni-lautre-gepfefferte.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2012/10/feigensalat-mit-basilikum-ziegenquark.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2011/06/ziegenkase-feigen-focaccia.html

Crossinis mit Ziegenkäse und Andenbeeren-Mandarinen-Chutney

Montag, 8. April 2013

Meistens ist es ja so, dass man sich um einen Neuzugang im Garten schwerstens bemühen muß. Gießen, düngen und gutes Zureden sind dabei noch das wenigste. Aber manchmal wird ein solch warmes Willkommen auch schwer mißbraucht. Als ganz, ganz wüstes Beispiel fällt mir der Sandorn ein - stupfelige Sandornablegerwurzeln in Bereiche, die ihm NIE zugewiesen waren. Ein böses Gestrüpp!

Und ein eben weiteres solches Beispiel ist die Physalis. Sie bekam sogar einen Luxusplatz im Treibhaus. Und was hat sie daraus gemacht? Einen groben Missbrauch!

In alle Richtungen mit großen langen Zweigen wie Tentakeln hat sie sich ausgebreitet, kletterte über die Tomaten unter ihnen und an den Tomaten vorbei, ließ sich vom Zurückstutzen überhaupt nicht beeindrucken und machte sich bei mir - sagen wir es mal so - nicht sehr beliebt. Allein dem Habib hatte sie es zu verdanken, dass sie im Herbst beim großen Kehraus nicht mit aus dem Treibhaus flog.

Zu meiner Überraschung wartete sie nach unserer Rückkehr in bester Verfassung auf uns. Ich hatte ja auf ihre sterblichen Überreste gehofft. Beim Umstechen und Vorbereiten des Treibhauses war mir die Physalis ein Dorn im Auge. Und so wurde sie schließlich abgerntet und dann bekam sie vom Habib eine zweite Chance vor dem Treibhaus. Dort hätte sie von mir aus machen können, was sie will, aber Gevatter Frost zwei Tage später, den hat sie dann nicht überlebt.

Was also tun mit soviel Andenbeeren? In einem Chutney konnte ich sie mir am besten vorstellen. Und dieses wiederum auf einem gerösteten Brot mit Ziegenfrischkäse!
Zutaten:

800 g Physalis
25 g frischer Ingwer
Harissa
130 g brauner Zucker
2 TL Senfkörner 
3 EL Weißweinessig
80ml Mandarinensaft (2Mandarinen)
60ml Wasser
Salz

etwas Olivenöl
Ziegenfrischkäse
Zitronenthymian

Zubereitung:

Für das Chutney die Physalis putzen, waschen, halbieren. Ingwer schälen, fein würfeln. Chili putzen und fein schneiden. Zucker mit 120 ml Wasser aufkochen. Senfkörner, Physalis, Ingwer, Chili, Essig zugeben. Offen ca. 25 Minuten bei milder Hitze sirupartig einkochen, salzen. Zur Probe einen Tropfen Chutney auf einen Teller geben: Wenn er geliert, ist das Chutney fertig.
Inspiration: Charlottenblog - Essen und Trinken