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Ahnungsvoll: Mandarinen-Törtchen

Donnerstag, 14. Dezember 2017


Meine Urgroßmutter doppelt mütterlicherseits kam mir gestern in den Sinn. Ich war dabei, Holz umzuschichten - wir haben das nächst greifbare direkt vor der Tür gut verbraucht und das füllte ich von dem Stoß etwas weiter entfernt nach. Meine Großmutter (folgerichtig mütterlicherseits) erzählte gerne über ihre Mutter, dass diese *ja Holz wie Streichhölzer setzen konnte.* Als Kind imponierte mir dieses Bild sehr und es fließt mir - eigentümlicherweise - wirklich stets durch die Gedanken, wenn ich selbst an dieser Arbeit bin.

Inès aka Mme Kaltmamsell fragte nach der Erwerbstätigkeit der Ahnen - mit großem Echo in Blogistan (= ich betone gerne, dass ich hierbei auf eine Wortschöpfung von eben jener zurück greife) ebenso unter ihren Kommentatoren.  Ich las mit großer Neugier mit. Im Mittelalter - so lehrte mich mein Mediävistik-Studium - sprich: vor der Verschriftlichung reichte die mündliche Überlieferung nur zwei Generationen zurück. Aber ich vermute dafür deutlich umfänglicher (also im Vergleich zu heute).

Das Wissen über meine Ahnen ist bestenfalls bruchstückhaft zu bezeichnen. Gerade wenn man bedenkt, dass man bei den Urgroßeltern schon unterscheiden können müßte zwischen vier Urgroßmüttern und vier Urgroßvätern. Regelrecht kurios finde ich, WELCHE Bruchstücke dann überdauern und im Gedächtnis der Nachkommen bleiben. Das Gedächtnis, tssss, welch verschlungene, rätselhaft selektive Pfade nimmt es. Über den Mann dieser Urgroßmutter - übrigens Küfer und Bauer von Beruf - entsinne ich mich einer weiteren Geschichte meiner Großmutter, im gleichen Maße losgelöst aus allen größeren Zusammenhängen. Wieder nur ein einzelnes Bild. Sie berichtete mir lachend, wie ihr Vater - *und wenn er in Unterhose am Frühstückstisch saß* - aufspringen konnte, sobald sein Regimentsmarsch im Radio lief, um dazu im Stechschritt um den Tisch zu marschieren. 

Mir dünkt, man hat zumeist kaum bis keinerlei Einfluß darauf, *WAS* einen an Dichtung und Wahrheit überlebt...

Diese Törtchen werden ganz bestimmt keine nennenswerte Existenz erreichen. Gerade wenn wir Gäste erwarten, stehe ich als Dessert sehr auf diese Art Törtchen. Denn außer etwas Wartezeit bedarf es bei der Zubereitung keinem aufwendigen Spektakel. Dafür wirken sie - zumindest für meine Verhältnisse - bereits schon fast nach Pâtisserie.

Zutaten:

Boden*
75g gemahlene Mandeln
75g Mehl
30g Puderzucker
60g Butter
1 Ei
Salz

weiße Kuvertüre

200g Quark
150g Sahne
30g Puderzucker
2 1/2 Blatt Gelatine
40ml Mandarinensaft

100ml Mandarinensaft (ca. 2 Stück)*
1 1/4 Gelatine
(optional: 1 EL Grand Manier)

Zubereitung:

Die Dessertringe von 5cm Durchmesser am unteren Ende fetten und mit Mehl bestäuben. Die Zutaten für den Boden zügig ohne zu langes Kneten zu einem homogenen Teig verkneten und 1 Stunde kühl stellen. Den Teig ausrollen, mit Dessertringen 4 Kreise ausstechen und zusammen mit den Ringen 30min in die Tiefkühle stellen.

Dann mit einer Gabel mehrfach einstechen und - ebenfalls in den Ringen - bei 170 (O/U-Hitze) etwa 25min backen. Währenddessen kontrollieren, dass sich die Böden nicht wellen - gegebenenfalls mit Hilfe einer Gabel wieder nach unten drücken.

Die ausgekühlten Böden mit über einem Wasserbad geschmolzener, weißer Kuvertüre bepinseln, abkühlen lassen und wieder in die Desserringe setzen.

Quark mit dem Puderzucker mischen. Die Gelatine in Wasser einweichen und gut ausdrücken. In dem Mandarinensaft erwärmen und auflösen - 2 EL Quark dazugeben, dann diese Mischung sorgfältig unter den restlichen Quark verquirlen (m: mit Handrührer). Die Gelatine etwa 10min anziehen lassen. Währenddessen die Sahne steif schlagen - diese dann unter die Quarkmasse mischen. Den Mandarinen-Quark auf die vier Desserringe verteilen. Etwa 30min (oder länger) kühl stellen.

Für die abschließende Fruchtschicht die Mandarinen auspressen. Die Gelatine einweichen, ausdrücken, in wenig Saft erwärmen und auflösen und mit restlichem Saft und Mus vermischen  - als Schlußschicht auf den nun fester gewordenen Quark gießen.

*Anmerkung m: der Teig für die Böden reicht für insgesamt 6 Böden - die Quarkmasse allerdings nur für 4 Törtchen/ das Kompott kann komplett mit Mandarinensaft ersetzt werden - wer mag, gibt für noch kleingeschnittene Mandarinen-Fruchtstücke dazu.


Blog-Buster: Honig-Nuss-Feigen-Tartelettes mit Bleu und Topfenblätterteig

Donnerstag, 14. September 2017

Was war ich mir sicher, dass Feige auch *die Honigfrucht* genannt wird. Aber kein Mensch und keine Suchmaschine wollten mich bestätigen. Ich fürchte, die Wette hätte ich verloren. Aber nich, ihr wisst, was ich meine? Gibt es eine Frucht, die honigsüßer schmeckt wie die Feige? Eben! Ich komme ja nicht einfach so auf solche Ideen...

Genau diese Lieblichkeit wollte ich verstärken durch das Topping: in Honig eingelegte Walnüsse. Dabei handelt es sich um das langgehütete Mitbringsel von lieben Feriengästen mit eigener Imkerei (coucou - wir freuen uns auf euch!) Honig - das Gold der Natur!

Jeden Morgen beginne ich mit einem Teelöffel Honig begleitend zu unserem Porridge (schon gut, ich verlinke es jetzt nicht schon wieder). Selbst beim klassischen Heilfasten wird der Tag mit einem Löffel Honig begonnen - zum einen als kräftigenden Start, zum anderen wegen seiner Heilwirkung! Und habt ihr diese hübschen, rotschaligen Walnüsse bemerkt. Kein Wunder, dass ich mir den Schatz zu einem besonderen Anlaß aufhob.

Feigen sind ja eigentlich fast ZU süß, also zuviel des Guten. Überzuckrig. Wieso ich Feige am liebsten ein salziges Widerlager gegenüber stelle: Käse. Einer der Klassiker dazu kennt jeder, den Bleu. Ich habe den *fourme d'ambert* gewählt, weil er mein liebster Blauschimmel-Käse ist. Zu guter letzt - neben Schärfe (Chili) und Kraut (Rosmarin) fehlt noch der Boden.

Gerade unter den Ösi-Foodies ist dieser eine olle Kamelle, und zwar eine extrem beliebt: der Blitz-Blätterteig oder auch Topfenblätterteig genannt. Katha hat dazu eine anschauliche Versuchsreihe unternommen, der rein nichts mehr hinzuzufügen ist. Und was ein derart beliebtes Rezept ist, das wird bei mir - ihr wißt es - Blog-Buster genannt. Nicht überraschend bringen solche Rezepte immer gute Ergebnisse. Meinen Blätterteig überflügelt er zwar nicht, aber er ist durchaus eine Alternative, wenn man sich nicht (warum auch immer) an richtigen Blätterteig traut.

Bref: setzt man hier alles zusammen, dann ergibt das eine wunderbare Vorspeise!


Zutaten 8-9 Stück:
Vorspeise für 4P

Topfenblätterteig aus
125 Mehl
125g Quark
125g Butter 
1/4 TL Salz

8 Feigen (je nach Größe)*
100g fourme d'Ambert
1 Chili
1 EL Rosmarin, fein gehackt
Pfeffer
8 Walnusshälften in Honig*

(begleitend: grüner Salat)

Zubereitung:

Die Butter mit der Reibe grob raspeln (oder händisch in kleine Stücke schneiden). Alle Zutaten - Mehl, Quark, Butter, Salz - zügig zu einem homogenen Teig verkneten. Eingewickelt im Kühlschrank eine Stunde ruhen lassen. Dann zwei Touren geben - s. Blätterteig

Den Ofen auf 200* Umluft vorheizen zusammen mit einem Backblech.

Den Topfenblätterteig etwa 0,5cm dick auswellen und Kreise von etwa 5cm Durchmesser ausstechen, auf Backpapier und ca.8min backen. Dann rausholen, mit dem gewürfelten Bleu belegen und mit Rosmarin bestreuen und weitere 7min backen.

Vor dem Servieren die Feigen-Scheiben darauf setzen, mit den Nüssen samt Honig krönen und mit Chili und Pfeffer würzen. Zusammen mit einem Salat servieren.

*Anmerkung m: unsere Feigen aus dem Garten ist eine kleine Frucht, die nicht geschält werden muß. Ihr wählt die Früchte, die euch in die Hände fallen - und paßt die Menge entsprechend ihrer Größe an




Hier in der Drôme steht fast in jedem Garten ein Feigenbaum - er gehört hier zum Landschaftsbild. Und Feigen schmecken nun mal wie die meisten Beeren direkt vom Baum am allerbesten. Außerdem finde ich, dass Feigen unglaublich fotogen sind. Nichts leichter, als ein Gericht mit Feigen zu fotographieren. Einer unserer Feigenbäume steht direkt vor dem Schlafzimmerfenster. Mit geschlossenen Augen erkenne ich deshalb leichterdings einen Feigenbaum: am papierneren Geraschel seiner Blätter. 

Für euch ein Bonus mit meinen liebsten Feigenrezepten:



http://salzkorn.blogspot.fr/2014/09/feige-ubersicht-zur-erinnerung.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2016/10/eingepackt-feigentarte-mit.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2015/08/optimierung-pasta-mit-feige-gorgonzola.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2013/09/beziehungsfahig-kartoffeltaler-mit.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2013/10/niemals-lakritze-aber-salat-mit-fenchel.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2015/09/purpurrotes-schlecksel.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2013/10/ni-lun-ni-lautre-gepfefferte.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2012/09/feigensenf-zum-kase-oder-etwa-zum.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2012/10/bleib-noch-herbst-salat-mit.html

Wahrnehmbar: Erdbeer-Holunderblüten-Pudding-Tartelettes

Samstag, 11. Juni 2016

Die meisten von uns gehen davon aus, dass wir im kausalen Denken ganz gut sind. Das üben wir in den staatlichen Schule schließlich hauptsächlich: *Wenn ..., dann ...*. Als Kind habe ich auf dem Heimweg gerne damit gespielt. *Wenn bei den gezählten Zaunpfählen eine ungerade Zahl rauskommt, dann bekomme ich was Süßes* (naja, reden wir nicht über Wahrscheinlichkeit). Beschäftigt man sich allerdings tiefer mit der Kausalität, muß man feststellen, dass das eine ganz schön komplexe Angelegenheit ist.

Mir dünkt manchmal, als würden wir nur SEHR wenig Möglichkeiten ausschöpfen, die uns geistig zur Verfügung stehen. Ich finde es immer wieder spannend, sich darüber nicht nur Gedanken zu machen, WAS man denkt, sondern auch WIE. So sagt mein Goethe: *Beachte das Was, mehr beachte das Wie*! Eben. 

Das ist einer der Gründe, wieso der Buddhismus so skeptisch ist, was die Wahrnehmung angeht. Im chinesischen bedeutet der obere Teil des Schriftzeichens für Wahrnehmung *Merkmal*, *(Kenn)zeichen* oder *Erscheinung* und der untere *Geist*. Das Problem: die Hülle kann trügerisch sein. Ein buddhistischer Rat lautet daher, sich von seinen Wahrnehmungen nicht täuschen zu lassen. Mehrfach lehrt Buddha, dass die meisten unserer Wahrnehmungen auf einem Irrtum beruhen. Der edle achtfache Weg beginnt deshalb mit *der rechte Anschauung*, *dem rechten Denken* und *der rechten Achtsamkeit*.

In der Homöopathie übt man sich, in Prozessen zu denken, bzw. in Feldern. So zeigen die Erfahrungen bei Arzneimittelprüfungen, dass manche Prozesse sich bereits zeigen, schon bevor die Verreibung begonnen hat. Gerade auch allen Anfängen wird eine besondere Bedeutung zuteil, denn in ihnen liegt bereits eine komplette Entwicklung verborgen. Dazu sagt ebenfalls mal wieder mein Goethe: *Und was die Mitte bringt ist offenbar: das was zu Ende bleibt und anfangs war.*

Ein weiteres Puzzelteil kann ab und an die Snychronizität liefern: Ereignisse, die zeitgleich zur Erscheinung kommen, ohne dass sie direkt in einem Zusammenhang stehen. 

Bei uns blüht gerade atemberaubend lieblich der Hollunder. Und dicht daneben steht unser Erdbeerfeld mit roten, verlockenden Früchten. Schön blöd, wem dieser (synchrone) Hinweis nicht ausreicht, um diese Zwei miteinander zu verbinden. Übrigens nicht meine erste Zusammenführung von Erdbeeren und Holunderblüten-Sirup, sondern bereits die zweite gelungene! Ganz und gar *assoziativ-kreatives Denken*, das man (überprüfend) schmecken kann. Und wie man Holunderblüten-Sirup zubereitet, dazu braucht ihr mich bestimmt nicht mehr...
Zutaten 12 Stück/ 1 Muffinsblech:

Teig:
160g Mehl
40g geschälte, gemahlene Mandeln
40g Puderzucker
2 EL Quark
100g Butter, kalt, in Flöckchen
1 Pr Salz

1/2 Zitrone, Abrieb davon
etwas kaltes Wasser

Füllung
300g Erdbeeren
100ml Milch
100ml Sahne
30g Speisestärke
60ml Holunderblütensirup
10g Vanillezucker
2 Eier

12 Erdbeeren zum Dekorieren
Zubereitung:

Aus den Zutaten für den Boden einen homogenen Teig kneten und eingewickelt etwa 1 Stunde kalt stellen. Die Muffinsform buttern. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen, 12 Kreise ausstechen und die Mulden damit derart auskleiden, dass man einen hohen Rand (etwas über die Form) damit bildet. Ca. 20min in die Tiefkühltruhe stellen.

Die Erdbeeren waschen, vom Grün befreien und klein schneiden. Holunderblütensirup, Zucker und Eier zufügen und mit dem Zauberstab verquirlen. Die Späsestärke mit Milch und Sahne glatt rühren und unter die Erdbeermischung rühren. Die Füllung auf die 12 Böden verteilen.

Im vorgeheizten Backofen bei 180° - ca. 30min backen. 10min in der Form auskühlen lassen, dann vorsichtig mit Hilfe einer Gabel (oder Messer) aus den Förmchen lüpfen und auf einem Kuchengitter restlos auskühlen lassen.

Die einzelnen Tartelettes mit aufgeschnittenen Erdbeeren verzieren.

*Anmerkung m: Wer die Tartelettes als Dessert servieren möchte, dem empfehle ich begleitend Stefanies Ofen-Rhabarber - das Beste, das man aus/mit/von Rhabarber machen kann!

Von Null auf Hundert: Pasteis de nata

Sonntag, 25. Oktober 2015

Vorneweg - ich hatte es ja bereits angekündigt: mit Karacho sausen diese Pasteis in den Olymp der DUBBs. Und sie erfüllen dabei sogar alle Eigenschaften für ein vollkommenes DUBB (die Quadratur des Kreises): es ist ein traditionelles, klassisches Gericht/ Gebäck - und das ist das perfekte Rezept dazu. Besser geht nimmer!

Selbst wie das Rezept in meine Hände gelang, fand genau so statt, wie ich mir das wünsche: als die Empfehlung einer Empfehlung. Das Rezept wurde mir von einem Lieblingsgast schwärmerisch zugeschickt, die es selbst wiederum einer begeisterten Freundin verdankt. Daher ist es zigfach erprobt und mit funkelnden Ausrufezeichen versehen - ihr werdet es an der durchgeschliffenen Zubereitungsbeschreibung merken. Etwa der ausgepufften Idee, die Pasteis in den knallheißen Ofen zu schieben. Nur so kann der Blätterteig rundherum durchgebacken sein.  Herzlichen Dank, liebe Ute für dieses Freude verbreitende Rezept. Und ja, auch bei mir setzt sich der Fackellauf dieser Pasteis fort: ich wurde direkt nach dem Rezept gefragt. Cremig-zarte Füllung von krachend-knusperndem Teig umhüllt, das rafft jeden dahin! Dazu einen Galao...

Ich freue mich nun wirklich, es euch weitergeben zu können. Nicht, ohne ein mal mehr eine Lanze für selbstgemachten Blätterteig zu brechen - der wird und wird ja den Ruf nicht los, aufwendig zu sein!

Auch passen die Pasteis als kleine Hommage an meine Leser, die in Portugal leben - ich vermute dort ähnlich viele, ausgewanderte Deutsche wie hier im französischen Outback. Man kann sich immer nur wundern, wie viele deutsche Expats es weltweit gibt. Die finden sich SCHARENWEISE überall. Glücklicherweise wandern andere Nationen parallel in Deutschland ein - man müßte sich ja sonst bei dem Schwund wirklich Sorgen machen.
Überhaupt ist das für mich eine der spannendste Funktionen meines Dashboards (meiner Blog-Schaltzentrale): der *Publikum*-Button, der mir verrät, von welchen Ländern aus mein Blog aufgerufen wird. Ich kann mich riesig freuen, wenn dann *Exoten* wie *Burundi*, *Pakistan*, *Japan*, *Finnland* oder *Côte d'Ivoire* darunter sind. *Portugal* zählt übrigens unter die Top 5 meiner Aufrufländer. Eigenartigerweise passen dazu selten die Zahlen zu den gleichzeitig aufgerufenen Posts. Die Schlenker der Aufrufzahlen - schlagartig etwa mal 300 Leser - fügen sich ebenso wenig ein. Naja, Bloggertechnik - ein unterirdisch ambitionierter Bereich in meinem Bloggerdasein. Und die Hauptsache scheint mir, dass Kollege Google das auszuwerten vermag - darauf kommts ja wohl an...

Zurück zur vollen Lieblichkeit des Lebens: den perfekten portugisieschen Pasteis de nata. Und bewahrt mir bitte das Eiweiß auf (läßt sich prima einfrieren) - ich habe damit das nächste Rezept in petto, dass ebenfalls (man mags nicht glauben) einen Hauch von DUBB umweht...
Zutaten für ein Muffinsblech, also 12 Stück:

1 Rolle Blätterteig
(m: 500g eigenen Einkorn-Blätterteig)

300ml Milch*
200ml Sahne
1 Vanillestange 
180g Zucker (evt. weniger)
40g Mehl, gesiebt
1 Pr Salz
1 Ei
5 Eigelb
Butter zum Ausfetten der Förmchen
(optional 1 EL Zitronensaft
Abrieb 1 Zitrone)

Zimt oder Puderzucker zum Bestäuben

Zubereitung:

Backofen auf 250° Umluft vorheizen 

Die Vertiefungen einer Muffinsform ausbuttern.

Den Blätterteig ausrollen (ca. 3mm) , das Muffinsblech drauflegen, den Teig ca. auf die Länge des Blechs zuschneiden. Dann 12 gleichgroße Quadrate ausschneiden und damit die Muffinmulden auslegen (ruhig mit etwas Höhe - also höher als ich -, um später die Füllung unterzubringen). Die Zipfel nach unten umklappen.

Die Vanilleschote der Länge nach aufschneiden und das Mark rausschaben. Die Milchsahnemischung zusammen mit der Schote und dem Mark fast zum Kochen bringen. Die Schote entfernen.

Mehl, Zucker, Pr Salz, Zitronenschalenabrieb (ist untypisch, schmeckt aber lecker) gut mit der Gabel verrühren.

Nun die Milch zum Kochen bringen, das Mehlgemisch dazugeben und kräftig rühren. Kurz aufkochen, dann vom Herd ziehen und etwas abkühlen lassen.

Die 5 Eigelb und das Ei gut verrühren. Dann unter die Milch rühren - es entsteht ein wunderbarer goldgelber Pudding. Den warmen Pudding in die mit Blätterteig ausgelegten Förmchen mit Hilfe eines Saucenlöffels einfüllen. Im vorgeheizten Ofen bei 250° ca. 10min backen.

Nach 5Minuten vor dem Ofen sitzen bleiben - die Natas sollten hoch aufgegangen sein und schöne braune Stellen bekommen - sie dürfen aber nicht platzen. Wenn sie zu lang gebacken werden, wird die Füllung innen zu trocken.

Das Muffinblech rausnehmen, kurz abkühlen lassen (5min) und dann vorsichtig mit einem Holzschaschlikspieß die Natas aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Wenn sie zu lange in der Muffinform bleiben, werden sie unten matschig.

Direkt vor dem Essen mit etwas Zimt und/oder Puderzucker bestreuen.

*Anmerkung m: Anstelle von 300ml Milch und 200ml Sahne kann man auch 500ml Milch verwenden - rein theoretisch...
Quelle: Ute

Festspiele: Doppeldecker-Beerentörtchen zum 28sten

Freitag, 19. Juni 2015

Heute wird mein Foodblog 28 Jahre alt. Foodbloggerjahre werden ja wie Hundejahre  berechnet - wodurch überhaupt erstmal vorstellbar wird, was das für ein 4jähriges Foodblog tatsächlich und überhaupt in virtueller Echtzeit bedeutet. Nie hätte ich es für möglich gehalten, so lange mitzumischen. Ich dachte ja, ich wäre eher so ein James Dean-Blog... ihr wißt schon. Und nun also doch seriös, konstant, mit Durchhaltevermögen. Quasi ne Festanstellung... Samt Dauer-Blog-Event (DUBB) (ja okay, das Banner fehlt noch) und einem, das sich dazu entwickeln will (*Zu Tisch mit....*). Unbezahlbar, wenn man sich noch selbst überraschen kann.

Ganz ehrlich: Wenn das kein Grund zum Feiern ist ?!! Und als erstes belohne ich mich: Happy Birthday to me! Das heißt, ich werde mindestens 10 Posts, deren Bilder mir mittlerweile in den Augen weh tun, löschen. Bei fast tausend Beiträgen wird euch das nicht einmal auffallen. Von einigen - deren Rezept mir nach wie vor gefallen - werde ich die Bilder austauschen. So. Damit wäre etwas staubgewischt.

Um noch etwas nachzupolieren, habe ich auch euch nicht vergessen. Hiermit eröffne ich die Salzkorn-4Jahres-Festtagsspiele, denn ich habe schöne Küchenschätzchen für euch zusammengesammelt ohne mich zu scheuen, dafür Klinken zu putzen. Lauter Sachen, über die ich mich umgekehrt als Leser auch freuen würde - weil ich selbst die nämlich bereits besitze, und die somit den Salzkorn-geprüften Stempel *TOP* samt *unverzichtbar* erhielten. Am Sonntag gehts los und wird mehrere Tage andauern. Zumal 4 ja so eine schöne Zahl ist, ne echte Lieblingszahl. Und ich weiß ja nie - bei aller Loyalität zum eigenen Blog - wie lange mich die Welle der Motivation noch trägt..

Die Vor-Eröffnung, das Warm-up dazu dürfen diese kleinen Doppeldecker-Törtchen machen mit dem zartesten aller Pâtisserie-Böden auf die sich eine Ziegenfrischkäse-Beerencrème türmt mit allem, was der Garten an Beeren zu bietet hat.
Zutaten 6-8 Stück*:


300g Beeren, gemischt (m: Himbeeren, Blaubeeren und Johannisbeeren)
300g Ziegenfrischkäse (m: Faisselle)
200ml Sahne
4 Blatt Gelatine
60g Puderzucker
einige Blätter frische Minze, fein geschnitten
1 Limette, Saft und Zesten davon

Beeren zur Dekoration
Ausstecher von 8cm

Zubereitung:

Den Sablé breton für die Tarteletteböden zubereiten und mindestens 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Den Teig ca. 1cm (oder ein wenig dünner) ausrollen und mit den runden Ausstechern Kreise ausstechen und zusammen mit ihnen auf ein mit Backpapier ausgekleidetes Backblech setzen. Mit Unterstützung des Bodens auf ein Kuchengitter setzen und einige Minuten abkühlen lassen. Dann mit den gleichen Ausstechern so fortfahren, bis aller Teig verbraucht und alle Tartelettes gebacken sind. Die Menge ergibt etwa 9-10 Stück. Sie halten sich einige Tage in einer Keksdose.
Den Ziegenfrischkäse mit der Minze und dem Limettensaft und -zesten glatt rühren. Für die Mousse die Beeren püireren (die Feinen streichen die Masse durch ein Sieb) - dann nochmals zusammen mit dem Zucker pürieren. Die Gelatine in Wasser für einige Minuten einweichen, anschließend tropfnass in einen Topf geben und bei geringer Hitze auflösen lassen. 2 EL des Beerenpürees mit der Gelatine mischen, dann mit allen Beeren vermengen. Den Ziegenkäse ebenfalls sorgfältig unterrühren und für ca. 20-30min in den Kühlschrank stellen bis die Crème anzieht. Dann die Sahne schlagen und unter die Crème ziehen.

Die Ausstecher auf eine Platte, die mit Frischhaltefolie verkleidet ist, setzen und die Beerenmousse darin verteilen und glatt streichen. Auch die Oberfläche mit Frischhaltefolie abdecken und mindestens 4 Stunden (oder über Nacht) im Kühlschrank fest werden lassen.

Zum Servieren die Ringe mit der Mousse auf die Böden setzen und zum Lösen mit dem Messer entlang der Ausstecher fahren. Mit Beeren dekorieren und servieren.

*Anmerkung m: ich habe 9-10 Böden aus dem Teig rausgebracht. Mit der Mousse habe ich 6 Törtchen getoppt - sie reicht allerdings auch für etwa 8 Törtchen, wenn man die Höhe dementsprechend bei allen reduziert.

rosarote Erdbeercrème im Erdbeer-Tartelette

Samstag, 11. Mai 2013

Was sich bereits als gute Idee im Töpfchen bewährt hat, wird sich auch im Tartelette gut machen - alte Tarte-Binsenweisheit.

Dieses Mal wurde die Crème deutlich mit Erdbeeren geschwängert und mit Zitronen-Verveine parfümiert. Damit das feine Kraut auch wirklich geschmacklich abfärbt, sollte die Crème am besten über Nacht ziehen. Und die Tartettes könnt ihr backen, wann ihr wollt - sie halten sich in einer Blechdose auf Vorrat mehrere Tage.

Wie üblich habe ich meine Tartelettes am liebsten ohne Ei im Teig. Aber das rate ich hier nur den Erfahrenen unter den Süßbäckern. Es gilt, dass der Teig ohne Ei knuspriger ist, aber mit Ei mehr Stand hat. Und beim Blindbacken hilft letzteres viel bis mehr.
Die Tartelettes habe ich zu einer Essenseinladung mitgenommen habe. Es ist üblich, dass der Eingeladene sich ums Dessert kümmert und so den Gastgeber entlastet - wobei das Angebot manchmal auch ausgeschlagen wird, aber man bietet es höflichkeitshalber stets an.

Für diesen Anlaß also habe ich die Tartelettes vorbereitet. Gemeinsam Essen ist in Frankreich mindestens halbtages-füllend. Damit mir mein Tartelette-Boden in der Zwischenzeit nicht durchweicht, habe ich sie mit Eiweiß als *Trennschicht* präperiert. Meist fülle ich uns die Tartelettes zum Sofortessen - da ist eine solche Maßnahme natürlich nicht nötig.

Wir haben uns die Finger geschleckt beim Essen. Délicieux! Echte Sonntags-Tartelettes. Und/ oder auch für liebe Mamis!
Zutaten - 4Tartelettes*:

90g Mehl
30g gemahlene Mandeln
1 Eigelb
70g Butter
40g Puderzucker
1 Pr Salz
Abrieb 1/2 Zitrone
etwas kaltes Wasser

1 Eiweiß

250g Quark (m: 8%)
100ml crème fraîche (m: 15%) 
100g Erdbeeren, püriert
40g Zucker
1/2 Vanillestange
Abrieb einer 1/2 Limone
3 EL Limonensaft
10 Blätter Verveine (Zitronenverbene), fein geschnitten
2 Blatt Gelatine

Erdbeeren zum Dekorieren (+/-150g) 
Zubereitung:

Den Teig für die Tartelettes zu einem homogenen Teig verarbeiten und mindestens 1 Stunde kalt stellen.

Den Ofen auf 190° vorheizen. Tarteletteförmchen buttern und mit Mehl bestäuben. Den Teig auswellen und damit die Tartelettes-Förmchen auskleiden - dabei den Rand so hoch wie möglich formen.

10 Minuten blind backen - dann das Backpapier mit den Hülsenfrüchten entfernen und weitere knappe 10 Minuten backen. Die Tartelettes herausholen, mit Eiweiß bestreichen und eine weitere Minute in den Ofen schieben bis das Eiweiß getrocknet ist.

Gelatineblätter in kaltem Wasser einweichen. Die Erdbeeren mit dem Zucker pürieren. Dann mit dem Quark, der Crème, den feingeschnittenen Verveine-Blättern und dem Limettenabrieb vermengen.

Den Saft der Limette bei kleiner Flamme erhitzen und darin die Gelatine lösen. Zu der Quark-Erdbeermischung geben und am besten über Nacht kühl stellen.

Die Crème auf die ausgekühlten Tartelettes verteilen und mit Erdbeeren dekorieren.

*Anmerkung zur Menge: Mulipliziert x2 kann man mit dem Tarteboden eine normalgroße Tarteform (28cm) auslegen. 

Die Mousse reicht in der angegebenen Menge auch dann, um den Erdbeeren in einer großen Tarte ein rosanes Bett zu bereiten - allerdings weniger hochgebockt als in den Tartelettes.

Sozialverträglich: Birnen-Tartelettes mit Minze

Sonntag, 4. November 2012

Dass Birnen und Kardamom krisenfest und -resistent miteinander harmonieren, ja das wissen wir. Nun schwärmte aber unlängst Madame Hedonistin von der Birne, die mit der Minze gemeinsame Sache macht. Das hat sie zudem auf so unterhaltsame Weise getan, dass ich Beweise, handfeste Beweise wollte, dass tatsächlich alles drumherum nur störend wirkt. Es blieb also nur der Selbstversuch.

Den Gedanken von Frau Hedonisten fand ich sehr erheiternd: *den Gefährten unvermittelt auf vor fünfzehn Jahren begangene Sünden* anzusprechen, in Momenten, in denen das Gemüt flattert. Nicht, dass ich dazu neigen würde, unwirsch zu werden, wenn mich etwas gegen den Strich bürstet. Nein! Nie! Und wenn, dann hilft unter anderem die Kombi Minze und Birne. Das habe ich nun dank Madame Hedonistin gelernt.

Also: das Wetter schlägt euch auf die Stimmung, ihr braucht einen Druck-Ausgleich egal wie geartet? Vielleicht einen kulinarischen? Dann beißt in Birnen-Tartelettes mit frischer Minze! Madame Hedonisten, ich kann Ihnen nur recht geben und mich für die Muse bedanken...
Zutaten 4 Tartelettes:

120g Mehl
40g Zucker
2 Kardamom-Kapseln
(die inneren Kerne davon) 
1 TL Zitronenschale
60g Butter
1 Pr Salz
etwas kaltes Wasser

4-5 EL Crème Fraîche
2 EL brauner Zucker (m: selbstangesetzter Vanillezucker)
10 Blättchen frische Minze, feingehackt
2 Birnen, süß und fest

Zubereitung:

Mit 2 Eßlöffel des Zuckers für den Tarteteig die Kardamomkerne fein mörsern. Dann den Tarteletteteig wie gewohnt zubereiten und kühl stellen.

Tarteletteförmchen buttern, Tarteteig auswellen und damit die Förmchen auslegen. 20 Minuten in die Tiefkühltruhe stellen. 

Ofen auf 190° vorheizen.

Birnen schälen und in feine Scheiben schneiden. Die Zutaten der Crème miteinander vermengen und auf die Tartelettes verteilen. Die Birnenscheiben hübsch darauf auslegen und etwa 40 Minuten backen.
Inspiration: Madame Hedonisten von Low Budget Cooking

Kleine Kuchen - Back-Event bei Low Budget CookingDas ist ein weiterer Beitrag für das von Madame Hedonisten betreute Dauer-Event