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Lebensreise: Paprika-Flan

Montag, 19. November 2018


Die grosse Unbekannte, oder ihren Gatten Faktor X, die mögen wir nicht. Der wird die Tür vor der Nase zugeschlagen wie unliebsamem Überraschungsbesuch. Außerdem passt die in unseren gut organisierten, durchstrukturierten, vorausdurchdachten Alltag so gar nicht hinein. Durcheinander und Chaos, wo eben noch Ordnung herrschte (zumindest ungefähr), kann keiner wollen. In Zeiten von Handy gibt es zudem keinerlei Gründe, sich vorher nicht anzumelden. Wirklich nicht. *Zufällig in die Gegend verirrt und dann einfach geklingt* - das passiert heute keinem Menschen mehr. Einfach so. Bref: es kann nur als astreines Assi-Indiz bewertet werden

Komischerweise ist es beim Reisen gerade das, was nachher wie Junk die Blutgefäße durchströmt: die Ungewissheit. Ja, ich behaupte: die besten Momente ereignen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit dann, wenn man null Erwartungen hat und die Dinge einfach geschehen lässt. Nicht, dass ich das sofort gekonnt hätte. Oder immer könnte. Bei meiner allerersten Reise, bei der ich drei Monate alleine unterwegs war, gelang mir das gerade einmal eine handvoll Tage. Das weiß ich deshalb so genau, weil ich die besonders intensiv im Gedächtnis habe. Und weil ich generell eher der Typ bin, der gerne stets ein Tag im voraus informiert wäre. Um die Zahnbürste noch einpacken zu können... oder so. Für Spontanität im Hause Falk ist der Habib zuständig.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass in unseren Breitengraden dem Leben nach aller Regel der Kunst aus dem Weg gegangen wird. Wir dünken uns in Sicherheit, wenn nur alles geregelt ist. Je größer wir den Bogen um Lebendigkeit ziehen, umso mehr hoffen wir, so ungeschoren wie möglich davon zu kommen. Dabei wissen wir ganz genau, dass wir uns in die Tasche lügen, dass wir einer  - weit verbreiteten - Illusion unterliegen. Das ist nicht die Wirklichkeit. Und der Preis, den wir dafür bezahlen ist hoch: das Glitzern in den Augen geht verloren.

Machen wir uns nichts vor: Das Leben ist lebensgefährlich. Und es endet tödlich. Lässt sich nicht ändern. Habe ich selbst mal um die Ohren gehauen bekommen, als junges Mädchen von einer Zufallsbegegnung im Zug. Joh, keine Erkenntnis für die man länger meditieren müsste, aber damals für mich ein Knüllersatz. Und im richtigen Moment. 

Trotzdem gewinnt die Angst vor Fremden gerne die Oberhand. Auf der ganzen Welt scheint *das Andere* bedrohlich. Das dachte ich, als ich auf dem empfehlenswerten Blog *Outthere* am Ende dieses Posts las, wie sie die Gefahren ihrer Reise erlebten. Im Gespräch mit anderen nämlich vorallem als deren Vorurteile!! Super gefiel mir auch der tolle Bericht ihres Amazonas-Abenteuer, insbesondere dem Abschnitt *Am Rande der Komfortzone*, in dem sie eben den Mehrwert so schön schildern. Was keiner nachvollziehen kann, der es nicht selbst erlebte. Für mich hatte da Madagaskar viel zu bieten. Mit dem Durchstehen von Entbehrungen und Unwohlsein stellt sich im Nachhinein eines ein: Angst baut sich ab und Welt wird größer. Ich nennt es ja Ambrosia. (By the way gleiches Prinzip gilt für diesen erstaunlichen Erfahrungsbericht = Durchstehen mit erstaunlichem Effekt... als weiterer Mutmacher).

Um eine letzte Perle zum Thema anzureihen, passt dazu ein Schatzmoment der letzten Tage: ich wachte auf, nachdem die ganze Nacht ein Sturm um das Haus peitschte. *Fühlst du dich eigentlich immer behütet und geborgen*, fragte ich an den Habib gekuschelt. *Hmmm*, murmelte der noch halbschläfrig, *es kann halt so viel passieren.* *EBEN!* antwortete ich aufgeraut von dem brausenden Wind. *Dann passiert es halt* sagte mein weiser Habib...

So, Vorspeise, liebe Leserschaft. Zurück zum Fundament eines Foodblogs und hier zu einem bevorzugten Start in ein Menu, dem Flan. Mit Erbsen habe ich ihn zuerst gezeigt, mit Blumenkohl, Karotten, Spargel - und jetzt mit Paprika. Es wurde direkt nach dem Rezept gefragt. Was hiermit erfüllt ist...


Zutaten 4 Stück:

175g Paprika, rot
2 Eier
100ml Sahne
1/2 TL Paprika, rot
1 Msp Pimenton de la verra
Piment d'Espelette
Salz, Pfeffer

1 Avocado
1/2 Mango
1/2 Limette, Saft davon
2 Spritzer Workchester-Sauce
Salz, Pfeffer
1 Bund Schnittlauch
2 EL Chicorée, fein geschnitten

Zubereitung:

Paprika unter den Grill legen, bis die Haut schwarze Blasen wirft, dann häuten. 

Den Ofen auf 150° (Umluft 130°) vorheizen

Die Eier mit der Sahne und der Paprika fein pürieren. (wer darauf achten will, dass die Flans eine feine, glatte Struktur bekommen, der rühre nur mit einer Gabel glatt (nicht den Pürierstab), damit sich kein Schaum bildet. Mit den Gewürzen abschmecken.

Vier ofenfeste Förmchen großzügig ausbuttern, (m: Boden mit kleinen, runden Backpapier-Schalonen ausgelegt - dann klappt das Stürzen auf jeden Fall) damit die Flans sich später gut stürzen lassen.

Die gefüllten Förmchen in ein tiefes Backblech (m: rechteckige Backform) stellen und so viel kochendes Wasser dazugeben, dass sie zu etwa zwei Drittel darin stehen. Die Flans etwa 45min im Wasserbad garen (Stäbchenprobe). Vor dem Stürzen 5-10min ruhen lassen. Mit dem Messer vom Rand lösen (m: nicht nötig gewesen) und lauwarm oder kalt servieren

Für den toppenden Salat Avocado und Mango in Würfel von etwa 1/2cm schneiden, Schnittlauch in Röllchen und den Chicoree in feine Streifen (auf dem Foto vergessen ;). Alles miteinander vermengen und mit Limettensaft, Workchester-Sauce und Salz und Pfeffer abschmecken. Mit Hilfe eines Servierrings auf den gestürzten Flans anrichten. Wer mag serviert noch etwas grünen Salat dazu... Bei mir gabs als Boden aus der letzten Garten-Aubergine eine Art Auberginen-Kichererbsen-Humus angelehnt an diese...


eine haarige Angelegenheit - Karottenflan an Karottensalat

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Es passiert mir immer wieder. Dieses Verständigungsproblem mit einer ganz bestimmten Berufsgruppe. Wobei ich manchmal zweifle, ob Friseur/innen nicht einfach generell auf Durchzug schalten, weil an sie den lieben langen Tag deutlich zu viel rangequatscht wird. Nicht, dass sie dafür nicht mein Verständnis hätten... höchstwahrscheinlich purer Selbstschutz.

Es läuft meinem großen Traum nur leider frontal entgegen, dass mir eines Tages in einem Friseursalon die Frise meines Lebens verpaßt wird. Eine, bei der ich in den Spiegel schaue und sage schreie: DIE IST ES! Eine, bei der ich bis an das Ende meiner Tage bleiben kann. Und ab diesem seligen Moment nur noch zu meinem Coiffeur sagen muß: *ein Mal nachschneiden bitten*. Bei dieser Vorstellung lächle ich bereits beim Schreiben. Davon träumen viele Mädels, ich weiß, ich weiß... (hier immerhin auf Platz 3) und die Problematik itself ist ebenfalls nicht unbekannt (hier, hier oder hier zuletzt begegnet)

Bei aller Träumerei bleibt die Realität leider ein hintermistiger Dreckskerl. Zumindest wenn es um meine Haare geht. Ich weiß auch wirklich nicht, was die Dame mit der Schere in der Hand DIESES MAL missverstanden hat - hielt ich ihr doch extra Bilder unter die Nase, wie genau ich mir den Haarschnitt vorstelle: eine Mischung aus Charlotte und Helle - durchaus also mit etwas Spielraum. Ich komme ja nicht mit einer Modell-Perrücke als Anschauungsobjekt. 

Gut, es überrascht jetzt vermutlich niemanden, dass ich anschließend nicht ANSATZWEISE wie Charlotte oder Helle aussehe - und wir reden immernoch von den Haaren. Naja, und dass sich die Fransen ungeföhnt derart gebärden, war ebenfalls nicht zwingend zu erwarten (Föhnen ist KEINE Option). Aber dass es so hart kommt... Man nennt es schonend Typveränderung: Ich sehe nun aus wie die uneheliche Tochter von Bonnie Tyler und dem Frontman von Europe. Möglicherweise wars auch der Drummer - wer weiß das schon. Aber dass ich mich GENAU JETZT an diese Band wieder erinnere, sagt (seufzend) ALLES. 

Gleichzeitig entwickle ich seit meiner neuen Frisur eine nie gespürte Woge der Sympathie für alle Hundebesitzer, die etwa ihrem Briard mit einer Schleifchen-Klammer die Zotteln aus den Augen halten... So bleibt mir nur der stets gleiche Trost: sie wachsen wieder - und notfalls kann ich mir die Haare immernoch zu einem Zopf zusammen binden. Neuerdings mit zusätzlichem Schleifchen.

Was das mit dem köstlichen Karottenflan zu tun hat? Gar nichts - heute wurde der Blog zum therapeutischen Schreiben zweckentfremdet. Der etwas herbere feingeraspelte Karottensalat zusammen mit dem etwas lieblicheren Flan (übrigens entlehnt aus dem wunderbaren *Gemüse kann auch anders* von Bettina Matthaei) - vorallem für alle Karottenliebhaber eine Traumvorspeise! Dabei lassen sich Haarschnitte alle Art völlig verdrängen - und Kinners, das will was heißen!
Zutaten 4P:

300g Karotten,geschält
120ml Sahne
1 TL Butter
80g Ziegenfrischkäse
3 Eier (Größe S) oder 2 Eier (Größe L)
Cayenne
1/4 TL Koriander, gemahlen
1/4 TL Ras el Hanout
Salz, Pfeffer
1 TL Zucker
1 Pr Cayenne
1 Pr Ingwer, gemahlen
2 EL frischer Orangensaft

5 Karotten
1 Schalotte
1 Knoblauchzehe
ca. 12 schwarze Oliven, entsteint
1/2 Bund Rucola
3 EL Olivenöl
2 EL Weißweinesseg (m: Melfort)
Salz, Pfeffer
1 Pr Zucker

Zubereitung:

Die Karotten für den Flan in Ringe schneiden und über Wasserdampf weich garen. Die Butter in einem Topf schmelzen. Den Zucker darin karamellisieren lassen. Die Karotten zufügen, ebenso die anderen Gewürze und alles 2-3min würzen. Den Orangensaft unterrühren und vom Herd ziehen. Abkühlen lassen. Karotten mit dem Käse und der Hälfte der Sahne pürieren und durch ein Sieb streichen (m: nicht durch ein Sieb gestrichen - nur für die, die es schicker mögen)

Die Eier mit der anderen Hälfte der Sahne mit einer Gabel glatt verrühren und mit dem Püree mischen. Alles nochmals abschmecken

Vier ofenfeste Förmchen großzügig ausbuttern, damit die Flans sich später gut stürzen lassen (m: manchmal lege ich den Boden mit einem zugeschnittenen Stück Backpapier aus). Beim Einfüllen der Karottenmasse immer wieder kräfig auf die Tischfläche klopfen, damit sich die Masse gleichmässig verteilt und Bläschen entweichen.

Die gefüllten Förmchen in ein tiefes Backblech (m: rechteckige Backform) stellen und so viel kochendes Wasser dazugeben, dass sie zu etwa zwei Drittel darin stehen. Die Flans etwa 45min im Wasserbad garen (Stäbchenprobe). Vor dem Stürzen 5-10min ruhen lassen. Mit dem Messer vom Rand lösen und lauwarm oder kalt servieren.

Für den Salat die anderen Karotten schälen und fein raspeln. Die Schalotte fein würfeln, ebenso den Knoblauch. Die Oliven grob würfeln. Den Rucola waschen, trocken schleudern und mittelfein schneiden. Öl und Essig untermischen und mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker abschmecken.


http://salzkorn.blogspot.fr/2014/03/wandelbarkeit-aus-blond-mach-brunett.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2015/05/mailindgrun-spargelflan-mit-vanille-und.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2013/03/veillchen-traumen-schon-lowenzahnsalat.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2014/10/entree-lachsterrine-mit-zitronenconfit.html


Flans - immer eine schöne Vorspeisen-Idee. Meine mache ich meist nach einem ähnlichen Muster. Hier in Südfrankreich bekommt man sie gerne und häufig als entrée serviert.

 Inspiration Flan: Gemüse kann auch anders von Bettina Matthaei

Veillchen träumen schon: Löwenzahnsalat mit Erbsenflan

Mittwoch, 20. März 2013

Wenn es darum geht, was ich in der Schule fürs Leben gelernt habe (eine Menge ist es nicht), dann zählt eindeutig Eduard Mörikes *Er ist's* Gedicht dazu. Das ist derart ins Ultra-Langzeitgedächtnis (ja, das gibts) gerutscht, dass ich den Anfang mit *Frühling läßt sein blaues Band* im Schlaf finde. Und ohne Holpern schaffe ich es auch bis zu dem albernen Ende mit *Horch, von fern ein leiser Harfenton...*

Zumindest habe ich diese Bildung nun mal anbringen können. Wann bietet sich schon Gelegenheit, öffentlich ein Gedicht zu rezitieren. Mittlerweile hätte ich einige auf Lager. Ich mag Gedichte. Und es gibt wunderschöne... Aber sie stammen allesamt nicht aus der jetzigen Epoche...

Dieses Jahr läßt sich der Frühling in Frankreich etwas mehr Zeit. Als wir aus dem warmen Asien zurückgekommen sind, demonstrierte uns der Winter direkt, dass er noch Zähne hat. Es gab tatsächlich nochmals Nachtfrost. Und der Pissenlit war deutlich zu klein für einen Salat. Aber mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen macht die Natur Hüpferungen wie ein kleines Lamm. Eben meinte ich noch, dass es selbst dem Unkraut zu ugattig ist, und schon drückt nun alles auf einmal: Estragon, Kerbel, Minze, Gras...

Und was blüht, wird besonders bestaunt: Primeln, Narzissen, Forsyzien oder eben die Hundsveillchen, die unbedenklich essbar wenn auch nicht weiters geschmacksintensiv aber hübsch anzusehen sind. Und weil die ersten Erbsen längst ausgesät werden mußten, kamen sie mir zu diesem Salat in den Sinn.
Zutaten:

2 Hände voll jungen Löwenzahnblättern
2 EL Olivenöl
1 EL Walnussöl
1 EL Sherry-Essig
1 EL weißer Basamico
ein Spritzer weißer Balsamico
Salz, Pfeffer

Erbsenflan
300g extrazarte TK-Erbsen
150ml Sahne
3 Eier (Gr. S)
Salz, Pfeffer
Chili

1 EL Haselnüsse gehackt, geröstet

Zubereitung:

Den Ofen auf 150° (Umluft 130°) vorheizen.

Die Erbsen in Salzwasser 10min garen, sodass sie weich, aber nicht verkocht sind. Die Erbsen abgießen, eiskalt abschrecken und mit der Hälfte der Sahne sehr fein pürieren. Für eine besonders zarte Konsistenz durch ein Sieb streichen (Rückstand NICHT wegwerfen, den brauchen wir übermorgen!). Mit Cayennepfeffer, Salz, Pfeffer und (m: einer Prise Zucker) würzen.

Die Eier mit der restlichen Sahne glatt rühren - dafür nur eine Gabel verwenden (nicht den Pürierstab), damit sich kein Schaum bildet und die Flans eine feine, glatte Struktur bekommen. Mit dem Erbsenpüree mischen, auf gleiche Weise, und nochmals abschmecken.

Vier ofenfeste Förmchen großzügig ausbuttern, damit die Flans sich später gut stürzen lassen. Beim Einfüllen der Erbsenmasse immer wieder kräfig auf die Tischfläche klopfen (m: vergessen), damit sich die Masse gleichmässig verteilt und Bläschen entweichen.

Die gefüllten Förmchen in ein tiefes Backblech (m: rechteckige Backform) stellen und so viel kochendes Wasser dazugeben, dass sie zu etwa zwei Drittel darin stehen. Die Flans etwa 45min im Wasserbad garen (Stäbchenprobe). Vor dem Stürzen 5-10min ruhen lassen. Mit dem Messer vom Rand lösen (m: nicht nötig gewesen) und lauwarm oder kalt servieren

Löwenzahnblätter gründlich waschen und trocken schleudern. 

Aus den darunter genannten Zutaten eine Vinaigrette verrühren. Die Löwenzahnblätter darin marinieren. Um die Flans anrichten. Die Flans mit dem Haselnusskrokant bestreuen und die Veillchenblüten darüber verteilen.
Quelle Erbsenflan: Bettina Matthei - Vegetarisch vom Feinsten = ein schönes Buch, das meine Empfehlung hat. Bereits daraus verbloggt:
Einen aus diesem Kochbuch inspirierten Erbsenflan hat ebenfalls Sybille von Tomatenblüte gezeigt.