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Unmenschlich: Süßkartoffel-Gnocchi mit Buschbohnen und Salbei

Donnerstag, 25. Mai 2023

 

*Erdrückender als das Schicksal, das man mit vielen teilt, ist das Schicksal, das einen ganz alleine betrifft* zitiere ich Christian Berkel aus seinem Buch *Der Apfelbaum*, welches ich gerade abgeschlossen habe - eine Geschichte über die transgenerationale Weitergabe von Traumata durch die Geschehnisse im 2. Weltkrieg.

Dem stimme ich zu. In meinem Universum steht das Individuum über allem. Wobei die Menschheit gerade an einem gemeinsamen Meilenstein angekommen ist: KI, die Künstlichen Intelligenz. Yuval Noah Harari - den ich bereits zu meinen Gedanken zum Transhumanismus hier vorgestellt habe - ist israelischer Historiker, Militärexperte und Philosoph. Er postuliert in einem Vortrag zu AI, den ich euch unten eingestellt habe: *What we are potentialy talking about is nothing less than the end of human history. Not the end of history - but the end of the human dominated part of what we call history.*

Obwohl er die positiven Möglichkeiten, die mit KI einher gehen können, nicht verneinen will, sieht er seine Rolle mehr darin, vor den Risiken zu warnen. Selbst die KI-Software-Entwickler haben keinerlei Vorstellung, ín welche Richtung, in welcher Geschwindigkeit, in welcher Weise sich KI zukünftig selbstständig weiterentwickeln wird. So dass man zusammenfassend feststellen muss, dass den Menschen ihr Produkt aus den Händen gleitet und sich buchstäblich *selbstständig* macht - ohne, dass jemand die Konsequenzen in irgendeiner Form absehen kann. Wie bei allen großen Erfindungen reden wir bei KI gleichzeitig über eine Waffentechnologie - und das globale Wettrüsten ist eröffnet. Darin sieht Harari aktuell die größte Bedrohung: die Menschheit benötige dringend mehr Zeit, um KI zum Wohle aller zu begrenzen und zu reglementieren. Ein frommer Wunsch: Die Moral wird in Kriegsfragen ja zuerst beerdigt.

Spannend finde ich Hararis Gedankengang, dass KI weder ein eigenes Bewußtsein benötige noch die physische Kontrolle wie Kampfroboter oder implantierte Chips, um den Menschen zu überflügeln und zu überwältigen: *Simply by gaining mastery of human language AI has all it needs in order to cocoon us in a matrix like world of illusions* (Allein durch die Beherrschung der menschlichen Sprache verfügt die KI über alles, was sie braucht, um uns in eine Matrix-artige Welt der Illusionen zu hüllen). Die Fähigkeit, Geschichten zu erzählen können, reicht aus, um den Menschen zu manipulieren, kontrollieren und um eine Gesellschaft umzuformen. Harari legt anschaulich dar, dass seither Geschichte aus einer Interaktion zwischen Biologie und Kultur entstand. Nun aber ist eine nicht menschliche Lebensform, KI, in der Lage eine neue Kultur zu kreieren. Sprache als Werkzeug, um Gedanken zu erschaffen, um Gedanken  zu beeinflussen. *Am Anfang war das Wort.*

Berührt werden in seinem Vortrag damit die ganz großen Fragen, auf die man dringend Antworten für sich finden sollte, bevor es nun nicht mehr andere sondern vielmehr das Andere für einen tut: Wie definierten wir Leben? Oder wo fängt Leben an? Wie unterscheidet man Wahrheit von Lüge/ Illusion? Welchem Ideal strebt der Einzelne nach? Und wie bewahrt sich ein Individuum einen festen Kern, der sich nicht mit dem Außen dreht wie eine Fahne im Wind?

Aufregend, wenn die eigene Biographie durch *historische Zeiten* mit Bedeutung aufgeladen wird, oder? Die Scheiße brennt.



An Bertrands allerersten, zartfrischen Böhnchen bin ich auf dem Markt nicht vorbeigekommen. Zusammen mit den Süßkartoffel-Nocken, die ich noch im Froster hatte, war das ein schnelles und köstliches Mittagessen. Süßkartoffel-Gnocchi habe ich schon einige gemacht - diese hier schmecken gut nach Süßkartoffeln und haben eine recht feste Konsistenz, so dass man sie in der Pfanne gut anbraten kann. Da die Teigmenge für 4 Personen reicht, friere ich die Hälfte ein - auf Backpapier nebeneinanderliegend geht das gut. Zum Verzehr lasse ich sie dann auftauen und brauche sie nurmehr anbraten.

Ist einfach wiederholt eine Spitzen-Kombi: Süßkartoffel-Salbei-Balsamico-Reduktion!


Zutaten 2P:

2 Süßkartoffeln (ca. 750-800g)
130g Hartweizenmehl (oder feiner Hartweizengrieß)
30g Speisestärke (m: Kartoffel)
30g Mehl (m: D1050)
1 Ei
...
1 große Zwiebel (oder 2 Stück)
3 Knoblauchzehen
1 Bund Salbei (ca. 30 Blätter)
300g Buschbohnen
Salz, Pfeffer
Piment d'Espelette
2-3 EL Balsamico-Reduktion
Olivenöl
1 Stich Butter
frisch geriebener Parmesan

 

Zubereitung:

Süßkartoffeln waschen, der Länge nach halbieren und mit der Schnittfläche auf ein geöltes Backblech legen (kann man vorher mit Backpapier auslegen, dann ist schneller geputzt). Den Ofen auf 200°C vorheizen und die Süßkartoffeln ca. 30 min darin garen.

Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen. Süßkartoffeln etwas abkühlen lassen, dann schälen und mit einem Kartoffelstampfer fein zerstampfen. Mit den restlichen Zutaten vermengen, bis ein homogener Teig entstanden ist. Mit zwei kleinen Löffeln Nocken formen und ins Wasser gleiten lassen. So lange darin garen, bis sie an die Wasseroberfläche steigen, aus dem Wasser heben, abtropfen lassen und nebeneinander auslegen, abkühlen und abtrocknen lassen.* 

Dann - für 2 Personen die Hälfte - in Öl braten, bis sie Farbe annehmen.

Buschbohnen gipfeln, je nach Größe halbieren oder dritteln und in Salzwasser weich bis al dente garen. (Bohnen sollten eher weich als knackig gegart sein).

Einige Salbei-Blätter vorab in Öl frittieren für die spätere Deko und zur Seite stellen.

Zwiebeln viereln und in feine Streifen schneiden, Knofi fein hacken. Zwiebeln in einer zweiten Pfanne in Öl mit Geduld golden garen, kurz vor Ende Knofi und restlichen, fein geschnittenen Salbei zufügen. Salzen, pfeffern und mit Piment würzen.

Nun alles miteinander vermengen in der Nocken-Pfanne: Zwiebel-Salbei-Mischung und Buschbohnen. Einen guten Stich Butter einschmelzen lassen, zuletzt die Balsamico-Reduktion untermischen und mit Parmesan bestreut servieren.

Anmerkung m: Süßkartoffel-Nocken reichen für 4 Personen

 

 

Das Nocken-Prinzip

Montag, 4. Dezember 2017


Weil wir es doch gerade von den Quenelles aka Nocken hatten - ich wollte euch direkt nochmals demonstrieren, wie hübsch damit zu spielen ist. 

Volle Gemüsegarten-Küche, wie ich sie besonders schätze. Und eben auch ein leichter Start in einen gemeinsamen Abend. Ach, ich brauche bestimmt nicht nochmals die ganze Story aufrollen. Ist ja schon alles gesagt. Wenn euch die Vorteile nicht spätestens jetzt einleuchten, dann fällt mir zur Erhellung auch nicht mehr ein. Das hier ist auf jeden Fall die Karottenvariante - in klassisch und der purpurnen Variante. Gerade die leuchtend-lila Möhren lagen so neckisch am Wochenende auf dem Markttisch und riefen: *Nimm mich mit nach Hause*, dass ich glatt zugegriffen habe. Und dann nahm es genau dieses Ende. So, nun wißt ihr mal wieder alles...

Zutaten 2-4P:

200g Karotten
1 Schalotte
2-3 EL Parmesan*
Salz, Pfeffer
Piment d'Espelette
1 Pr Zucker
1 TL Butter
(optional: Petersilie, fein gehackt)

Zubereitung:

Die Karotten (wenn farbig - dann getrennt von einander) dünsten mit der Hälfte Butter, der Prise Zucker und 2 EL Gemüsebrühe. Pürieren und abkühlen lassen. In der anderen Hälfte Butter die fein gewürfelte Schalotte braten.

Alle Zutaten miteinander vermengen und abschmecken. Wer mag gibt auch noch Zesten von Zitrone oder Orange dazu. Mit zwei Teelöffen oder zwei Esslöffeln (je nach gewünschter Größe) Nocken formen und auf einen bunten Salat setzen.

*Anmerkung m: die lilanen Karotten habe ich anstelle von Parmesan mit Ziegenfrischkäse vermengt. Alternativ bietet sich auch Frischkäse oder Feta an.

Basis: Mediterraner Ofenspargel mit Quarkpizokels

Montag, 1. Mai 2017

Nicht von ungefähr wird der Habib immer wieder auf Homöopathie angesprochen. Sehr oft sogar von Menschen, deren diesbezüglicher Erfahrungshorizont nicht weiter reicht als *ha, lieber ein Pflaster zur Hand als ein paar Kügelchen*. Das ist halb entgegekommend gemeint und offensichtlich vermischt mit der Vorstellung von Allopathie. Bref: von Tuten und Blasen keine Ahnung aber bereits ein Urteil.

Also skizziert der Habib die Grundprinzipien. Die Homöopathie geht davon aus, dass auf der Erde Materie und Geist zusammenfließen, also dass mit einem bestimmten Äußeren ein bestimmter Inhalt einher geht, dass zu einer bestimmten Hülle eine entsprechende Wirkungsweise gehört. Warum sehen Bäume sich so ähnlich und bringen dennoch unterschiedliche Früchte hervor? Wie kommt man überhaupt an das Wesen einer Gestalt? Was machen diese geistigen Felder mit dem Mensch? Oder gar wie unterschiedet sich dann dementsprechend der menschliche Geist? Und dabei schauen wir in ungläubige Augen als hätte man von kleinen blauen Zwergen aus dem Schlumpfenland erzählt.

Für mich ist das dann einer der Momente, in denen ich mir wünschte, in einer anderen Kultur heimisch zu sein (nehmt Island, Tibet, Uganda oderoder), in denen die beseelte Natur schlicht eine Selbstverständlichkeit ist und man nicht immer wieder so genötigt ist, bei Adam und Eva zu beginnen...

Hach, da kommen mir meine Maienwiese zum Runterkugeln wie gelegen, damit ich meine Unterlippe wieder gelöst bekomme und sie sich von ihrer akkuten Verspannung löst. Maienwiesen - ein Therapiezentrum für eigentlich fast alles! Wiederherstellung zart blockierter Sinne bereits nach einem Tauchgang...

Dazu gibt es heute einen meditarranen 1. Mai Teller mit grünem Spargel aus dem Ofen samt Roberts herrlichen Pizokels die sich mit Zitronen-Thymian vermählen durften - ganz und gar frühlingshaft...


Zutaten 2-3P:

120g Quark
100g  Ziegenfrischkäse
2 Eier
120g Mehl (m: D1150)
1/2 Bund Zitronen-Thymian
1/2 Zitrone, Abrieb davon
Salz, Peffer

400g grüner Spargel
6 halbe, in Öl eingelegte Tomaten
je 6 grüne und schwarze Oliven
Olivenöl
Salz, Pfeffer

Vinaigrette:
1/2 EL Balsamico
1/2 EL Sherry-Essig
1/2 EL Gemüsebrühe
2 EL Tomatenöl (von eingelegten Tomaten)
Salt, Pfeffer

Zubereitung:

Den Zitronen-Thymian vom Stängel zupfen und fein hacken. Alle Zutaten für die Pizokels zu einem glatten Teig vermengen und 10-15min quellen lassen. Reichlich Salzwasser erhitzen und mit Hilfe zweier Teelöffel Nocken abstechen. Diese ins Wasser gleiten lassen - wenn sie an die Wasseroberfläche steigen, sind sie gar. Nebeneinander in einer Form zwischenlagern.

Den Backofen auf 200°C vorheizen.

Die Spargel enden abschneiden und das untere Drittel schälen. Eine ofenfeste Form mit Öl bepinseln und den Spargel darin einlagig ausbreiten. Mit Olivenöl bepinseln, salzen, pfeffern und mit einer Prise Zucker würzen.

Den Spargel für 15-18 Minuten auf der mittleren Ebene in den Ofen schieben, bis der Spargel gar. Die letzten 5Minuten die kleingeschnittenen Tomaten und die Oliven über den Spargel streuen.

Die Nocken in etwas Rapsöl anbraten

Parallel die Zutaten für die Vinaigrette verrühren und diese über den Ofenspargel träufeln. Pizokels gemeinsam mit dem Spargel servieren.

Inspiration: Quarkpizokels - Robert von Lamiacucina / Ofenspargel - Petra von Chili und Ciabatta

Mal angenommen... Salat mit Karottengröschtl

Sonntag, 5. April 2015

Mal angenommen, ich hätte ein Resto... oder sagen wir lieber Bistro, dann würde bei mir ja sowas von sicher ein stetig wechselndes Gericht auf der Karte stehen, das ich *Salat Plus* nennen würde. Demnächst suche ich die hier durchgekosteten mal zusammen, aber ich weiß es auch so: davon gibts  ne ordentliche Portion in meinem Fundus. Ich liebe diese Essen, die so frisch wie knackig, so leicht wie sättigend sind. Immer. 

Heute eine Variante dieser Kürbisgröschtl mit den huzzeligen Karotten aus dem Garten, die nun im Beet der neuen Aussaat weichen mußten. Und wenn man Ostern kulinarisch fleischlos feiert, dann liegt doch irgendetwas mit Möhren recht nahe, oder?

Mir hatten die mit Kürbis schon sehr gut geschmeckt, die nun mit Karotte mindestens ebenso gut. Wobei ich mit allen zehn Fingern für alle Gnocchi-Liebhaber auf die flotte Herstellungsart hinweise: große Nocken geformt mit Eßlöffeln, die gegart halbiert und in der Pfanne knusprig gebraten werden. Also ich würde mir die Karottengröschtl aus herzüberquellender, launigen Appetitlichkeit bestellen... wäre ich Kunde in meinem Bistro....
Zutaten für 4-6P:* 

400g Karotten, in Scheiben geschnitten
1 EL Olivenöl
1 Pr Zucker
3 EL Gemüsebrühe
3 Eier
200g Mehl (m: 100g Einkorn-Vollkorn, 100g Dinkel 630)
1/2 Bund Thymian/ Zitronenthymian
Muskatnuss
Salz, Pfeffer
Piment d'Espelette
1/4 TL Ras el Hanout
1 TL Orangenschalen-Abrieb 

Butterschmalz zum Braten
gehobelter Parmesan zum Drüberstreuen

Zubereitung:

Olivenöl in einem Topf erhitzen. Die Karottenscheiben darin wenden, mit Zucker würzen, die Gemüsebrühe dazugeben und bei leichter Hitze mit aufgelegtem Deckel gut gar kochen - das dauert ca. 20-30 Minuten (sollten die Möhren am Topfboden hängenbleiben, noch etwas Gemüsebrühe anschütten). Die gekochten Karottenscheiben mit einer Gabel zerdrücken (oder mit dem Zauberstab grob pürieren), mit Eier und Mehl zu einem dicken Teig verrühren. Die Thymianblättchen dazugeben, ebenso die anderen Gewürze und mit Salz und Pfeffer pikant abschmecken.

Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen.

Mit 2 Eßlöffe Nockerl formen (wie das geht sieht man in diesem Video) und die Nockerl in wallendes Salzwasser geben und ziehen lassen bis sie gar sind und an der Oberfläche schwimmen.

Die Kürbisnockerl mit einer Schaumkelle herausnehmen und abtropfen lassen. Entweder gleich oder 2, 3 Tage später die Nockerl in Scheiben schneiden (m: halbiert) und in Butterschmalz anbraten. Währenddessen den Salat richten und den Parmesan hoben. Die Karottengröschtl auf den Salat setzen und mit Parmesan bestreuen.

*Anmerkung m: Die Mengenangabe würde ich mittlerweile halbieren: das reicht (bei uns) für 2-3 Personen...
Ich wünsche Euch allen schöne Ostern mit einem meiner liebsten Ausschnitte aus den Duineser Elegien von Rilke:

*Nirgends, Geliebte, wird Welt sein, als innen. Unser Leben geht hin mit Verwandlung. Und immer geringer schwindet das Außen. Wo einmal ein dauerndes Haus war,
schlägt sich erdachtes Gebilde vor, quer, zu Erdenklichem völlig gehörig, als stünde es noch ganz im Gehirne. Weite Speicher der Kraft schafft sich der Zeitgeist gestaltlos
wie der spannende Drang, den er aus allem gewinnt. Tempel kennt er nicht mehr. Dieses, des Herzens Verschwendung,
sparen wir heimlich ein. Ja, wo noch eines übersteht, ein einst gebetetes Ding, ein gedientes, geknietes -, hält es sich, so wie es ist, schon ins Unsichtbare hin. Viele gewahrens nicht mehr, doch ohne den Vorteil, daß sie's nun innerlich baun, mit Pfeilern und Statuen größer!*

Dringend an der Zeit, dass wir selbst verantwortlich für unsere Innerlichkeit werden und dafür Sorge tragen, dass sie nicht zur Räuberhöhle verkommt. Am schwierigsten beizukommen ist der Wurzel allen Übels, der Auslöser ganzer Kettenreaktionen: der Lüge. Und ich rede nicht von charmenten Notlügen...

Aufrichtigkeit, mehr noch Wahrhaftigkeit braucht Werte, Mut, Gewissen, braucht Haltung, einen aufrechten Gang, ein Bezugnehmen zu Dingen, die größer sind, als man selbst. Das ist bisweilen ungemütlich, schenkt aber innerliches Gleichgewicht, Klarheit, Friede, einen gesunden Menschenverstand und echte Harmonie.

Fabuleuse zum Dritten: Süßkartoffel-Nocken mit Rucola, Gorgonzola und Schinken

Freitag, 14. Juni 2013

Die Paunzen waren toll und die Wirsingrollen richtig super. Alles inspiriert von NKOTB. Christina hat nicht nur den coolsten Blogname und eine selten erheiternde Art zu schreiben, nein, sie kocht zudem genau nach meinem Geschmack. Wäre ich männlich und unverheiratet, ich wüßte, was zu tun ist ;)!

Mit meinem dritten Rezept, das auf la muse charmante, Christina zurückgeht, führe ich diese fabuleuse Reihe fort. Ich fand diese Kombi zu köstlich: die lieblichen Süßkartoffel-Nockerln, die gemeinsame Sache mit den Kirschtomaten machen und dagegen halten der Bleu, der Rucola und der geräucherte Schinken. Zusammen rollt das nur so die Zunge runter. 

Abgeändert habe ich lediglich die Süßkartoffel-Gnocchis. Das Problem bei Gnocchis mit Süßkartoffeln ist das gleiche wie bei Kürbisgnocchis: meist braucht es zu viel Mehl. Deshalb habe ich für diese den gleichen Kniff aufgegriffen, den mein geschätzter Herr Lafer für seine Kürbisgnocchis anwendet. Er gibt den Kürbis nach dem Weichkochen in ein Tuch und drückt in aus. Hätte ich es bei der Süßkartoffel gründlicher gemacht, dann hätte ich ebensogut Gnocchis formen können - so wurden es wieder Nocken.

Aber das Nockerln geht mittlerweile vollautomatisch - für was bin ich in einer echten Phase...
Zutaten 2P:

1 große Süßkartoffel (m: 570g)
150g Mehl
1 Eigelb
Salz, Pfeffer
100 g Gorgonzola (m: fourme d'ambert)
50ml Milch
eine Handvoll Kirschtomaten, halbiert
6 Scheiben Parmaschinken 
eine kleine Handvoll Rucola 
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung:

Süßkartoffel mit Schale in reichlich und leicht gesalzenem Wasser kochen bis sie gar ist (wahlweise auch schälen und wie Salzkartoffeln kochen). Schälen und in einem Küchentuch gut ausdrücken. Mit Eigelb und dem Mehl mischen, salzen und pfeffern

Reichlich Salzwasser in einem großen Topf zum Kochen bringen. Mit Hilfe zweier Teelöffel Nocken formen und in das siedendem Wasser geben,  3–5 Minuten garen, bis sie oben schwimmen. Dann mit einer Schaumkelle herausnehmen und gut abtropfen lassen und in einer Schüssel warm halten. 

Den Gorgonzola kleinschneiden und zusammen mit der Milch in einem kleinen Töpfchen langsam unter Rühren erhitzen, bis der Gorgonzola geschmolzen ist - ergibt eine dickflüssige Sauce.
Butter in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Gnocchi darin schwenken und ein wenig bräunen lassen. Kirschtomaten dazu geben und mitbraten, bis sie ein bisschen schrumpelig sind. 

Parmaschinken und Rucola dazugeben, kurz erhitzen, dann alles auf vorgewärmten Tellern anrichten und mit der Gorgonzola-Sauce beträufeln. Zum Schluss mit frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer bestreuen und servieren.
Quelle und Inspiration: Christina von New Kitch on the Blog

Romeo und Julia: Erbsennockerl mit Pesto aus Karottengrün

Mittwoch, 8. Mai 2013

Gnocchis, Nocken und Knödel sind mein Ding - kann ich endlos und in allen Varianten immer essen. Dabei sind sie frühlingshaft leicht und schwebend im Wasser gegart. Wie es so ist, kann man auch hier wieder von einer ausgeprägten Phase reden. Aber ich muß mich im vorraus gar nicht erklären, ihr werdet damit noch regelrecht beworfen. Ihr müßt nur fangen...

Vorallem wenn sie mit wenig Mehl auskommen und sie so richtigrichtig gemüselastig sind. Erbse total in der Nocke. Toll!

Allerdings zwang mich hier die Not zur Tugend. Ausgegangen bin ich nämlich von Sybilles Rezept, das Gnocchi herstellen möchte. Nachdem ich aber bereits am Maximum der Mehlzugabe für mich angelangt, und an rollen nicht zu denken war, habe ich gelöffelt. Dauert zwar etwas länger als Gnocchis von der Rolle abschneiden, dafür aber wurden sie luftig, locker und SEHR erbselig!
Und was dazu? Wer im Reiche der Flora gehört seit Äonen und Anbeginn der Zeitrechnung zusammen? Erbse und Karotte - Romeo und Julia unter den Gemüsesorten.

Für das Pesto wurden nur die zartesten jungen Farne der Karotte verwendet. Wer diese noch nie gekostet hat, wird erstaunt sein, wie kräftig grün der Geschmack ist. Er erinnert mich ein wenig an Gartenrauke (die wiederum deutlich stärker schmeckt wie gekaufter Ruccola). Aber was versuche ich, Geschmack zu erklären - ist ja fast wie Farbe beschreiben zu wollen. Selber schlecken!

Ich habe dieses Gericht geliebt  - wie angesteckt von Romeo und Julia. Ihr habt Zeit zum Kochen am Feiertag und kommt an gute Biokarotten noch mit Farn? Dann gibts nur eines: Nachmachen!
Zutaten:

Erbsen-Nocken:
400g junge Erbsen (m: tiefgekühlt)
110g Ziegenfrischkäse
4 EL Mehl
1 Eigelb
Salz, Pfeffer

Pesto aus Karottengrün:
3 EL Karottengrün, fein geschnitten
2 EL glatte Petersilie, fein geschnitten
1/2 TL Melisse, fein geschnitten (einige wenige Blättchen)
1/2 TL Minze, fein geschnitten (einige wenige Blättchen)
1/2 TL Limetten-Abrieb
2 EL Saft einer Limette
3 EL Mandeln, geschält, gemahlen
5 EL Parmesan
Salz, Pfeffer
Olivenöl, das gute
Zubereitung:

Die Zutaten für das Pesto mit Hilfe einer Küchenmaschine fein pürieren. Olivenöl dabei so angießen, bis es eine gefällige Konsistenz hat.

Erbsen kurz in kochendes Wasser geben. Abgießen und pürieren. Ein Sieb mit Küchentüchern auslegen und das Püree einfüllen. Gut abtropfen lassen, bis sich das Püree einigermaßen trocken anfühlt (m: wahrscheinlich zu kurz).

Mit den restlichen Zutaten verrühren. Mit dem Mehl ein bisschen ausprobieren. Waren die Erbsen noch sehr feucht, brauchts vielleicht ein bisschen mehr.
 
Sehr kleine Gnocchi formen (m: Nockerl gelöffelt wie hier). In Salzwasser garziehen lassen (m: habe die Nockerln kurz auf einem Teller zwischengelagert, bis alle fertig waren und dann vor dem Servieren mit etwas Olivenöl in der Pfanne warm geschwenkt - Obacht, dabei bleiben, sie hängen leicht an).

Mit dem Pesto vermischen und sich verlieben...
Quelle Erbsen-Nockerl: Sybille von Tomatenblüte

Malfatti, Quark-Nocken oder Topfennockerl mit Salbei

Mittwoch, 5. September 2012

Wer die kleinen Hutzel jetzt wie nennt, bleibt jedem überlassen. Angeregt hat mich Uschi dazu, aber von diesem Rezept bin ich letztlich ausgegangen, um die meinen Nockerl zu formen. Diese habe ich dann etwas entschlankt, um braune Butter am Schluß zum Schwenken wieder zuzugeben. 

*Gut, die Dinger* hat mein liebster und veritabelster Kritiker geurteilt. Fand ich auch. Schön fluffig, gut sättigend und einfach ganz anders als Gnocchis und Knödel. Ich halte direkt für mich fest, dass ich die Nocken auch mal mit Ziegenfrischkäse zubereiten möchte. Als Deko übrigens habe ich unsere zweierlei Salbei-Sorten, groß- und kleinblättrig, verwendet - wie natürlich fürs Kochen.

So ganz klar bin ich mir einzig nicht geworden, mit was/ anbei / in welcher Begleitung ich sie das nächste Mal serviere. Salat? Aber mit welchem?
Zutaten:

250g Topfen, 20% Fett (Quark)
- sehr gut abgetropft
100g Mehl
20g braune Butter
2 EL frisch geriebenen Parmesan oder Grana
2 Eier
1 handvoll frische Salbeiblätter
1 TL abgeriebene Zitronenschale
Salz

2 EL braune Butter (m: ungeklärt - daher die Pünktchen)
einige Salbeiblätter

Zubereitung:

Quark in einem Küchentuch gut abtropfen lassen (m: Sieb mit Küchenkrepp ausgelegt). Butter zum Schmelzen bringen, mit den Eiern und den fein geschnittenen Salbeiblättern (Rippe entfernt) vermischen und unter das Mehl mengen. Nun auch den Quark sowie den Parmesan einrühren. Im Kühlschrank mindestens 30 Minuten rasten lassen. Von der Topfenmasse mit zwei eingefetteten Löffeln Nockerl abstechen und diese in siedendem Salzwasser 15 Minuten lang garziehen lassen. Vor dem Servieren in heißer, brauner Butter mit kleingeschnittenem Salbei schwenken
Inspiration: Genussmousse