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Geld 1 - Pastinaken-Gnocchi mit geschmortem Radicchio

Donnerstag, 11. Februar 2021

 
 
Eines dieser großen Mysterien dieses Planeten ist für mich Geld. Wie abstrakt eigentlich, dass ein bißchen bedrucktes Papier schier alles bestimmt, oder? Vielleicht staune ich nochmals mehr mit offenem Mund, weil ich das Kind eines Bankkaufmanns bin. Sparkässler um genau zu sein. Tatsächlich gibt es Kinderfotos von mir, wo ich in eines dieser roten Shirts mit dem weißen Emblem gesteckt wurde! Schlimm, also echt: als wandelnde Werbe-Litfass-Säule für den Beruf vom Papa. Es war eben auch die Zeit, in der die Vater-Generation stets in ein und dem selben Betrieb arbeiten sollte - voller Hingabe opferten sie diesem ihre Lebenszeit und er schenkte ihnen im Gegenzug ihre ganze Identität. Nichts schlimmer als Rente, denn was blieb dann noch. Mein Vater saß selbst an Weihnachten im Anzug zwischen seiner Familie, die Sparkassen-Anstecknadel am Revers.
 
In jedem deutschen Dorf gab es eine Sparkassen-Niederlassung. Die Geld-Oma ging mindestens ein Mal wöchentlich zur Filiale - auch weil die dortige Leiterin (und einzige Angestellte) DER Umschlagplatz für allen Klatsch und Tratsch war. Wer von Isolde zurückkam, war anschließend besser als gut über die Zustände der einzelnen Gemeindemitglieder informiert.
 
Und - bien sûr - machte ich das komplette Grundprogramm mit: von Sparschwein, Weltspartag bis Mitgliedschaft im Knax-Club. Ach, damals schien die Welt noch in Ordnung. Man glaubte, dass das eigene Geld treusorgerisch verwaltet werden würde. Keiner wäre auf die Idee gekommen, dass dort Menschen um ihre Altersabsicherung gebracht werden, noch trübten ans Licht gekommene systematische  Betrugsmaschen das Verhältnis. Tja, damals gabs auf ein Sparbuch satte 5% Zins.
 
Und heute? Heute werden jene, die finanzielle Rücklagen bilden wollen, von vielen Banken bestraft mit einem Negativzins.  So à la: Was, Sie wollen Geld bei uns hinterlegen? Nicht mit uns! Soweit kommts noch! - Ist das irre? Und nix mehr mit Geld ist Geld. Schon gar nicht bei der Bank. Wenn man monatlich mehr als 50 Euro Münzgeld in der Bank abgeben will, dann verlangen viele dafür mittlerweile Gebühren (bis zu 7 Euro)  - problematisch beispielsweise für Bäckereien, bei denen traditionell viel Kleingeld zusammenkommt. Das muss man sich mal vorstellen! Wohin sind die Werte meiner Kindheit *Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert* oder *Spare in der Zeit, dann hast du in der Not* sowie das alte Straßennutten-Freiheitsmotto *Nur Bares ist Wahres* hin verschwunden?

Tja, und wie sieht der Dank der Banken an ihre Kunden aus? Hochriskante Spekulationsgeschäfte brachten zuletzt viele Geldhäuser in Schieflage - man erinnere sich an die letzte Finanzkrise 2008. Doch das Schöne für diese Institutionen ist: wer haftete nämlich für deren grandiose Misswirtschaft? Anleger und Steuerzahler. Bei der nächsten Krise, wenn wieder mehrere Banken gleichzeitig ins Wackeln kommen sollten, ob dann ein Einlagefond hält, was er verspricht? Und ob der Einzelanleger tatsächlich im Fall der Fälle so systemrelevant ist wie die Bankhäuser, die weltweit operieren...
 
Banken wie Börsen haben längst nichts mehr mit ihrer ursprünglichen Aufgabe als Dienstleister zu tun. Die Börse sammelt kein Geld mehr ein, um es Unternehmen zur Verfügung stellen zu können, sie ist zum Casino mutiert. Man braucht nur mal schauen, wer gerade die großen Profitöre dort sind: Pharma-Aktien (honi soit qui mal  pense) sowie die Technologie-Aktien! Amazon-Aktien konnten alleine letztes Jahr um 65% zulegen, der Kursgewinn von Tesla liegt gar bei 740% - völlig losgelöst von jedem realwirtschaftlichen Gegenwert. Doch nirgends sind Regulierungsbehörden zu finden, die Banken und Börsen Einhalt gebieten würden - im Gegenteil. Bitte, das MUSS man doch kurios finden, oder?

Also ich verstehs nicht! Henry Ford sagte *Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, dann hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh*. Und jetzt frage ich euch: was ist denn eigentlich falsch daran, wenn man erkennbar kritisch über ein solches System nachdenkt? Wer brandmarkt denn all jene zu Verschwörungstheoretikern und warum? Mit welchem Recht?
 


Pastinaken gelten als altes, unterschätztes Gemüse, wieso sie mir trotzdem nicht sonderlich schmecken. Ich griff nach ihnen auf dem Markttisch, um etwas Abwechslung ins Kohl-Geschäft zu bringen. Und auch, weil ich einem Rezept für Pastinaken-Gnocchi begegnet war - allerdings mit völlig schwammigen Mengenangaben: 4 Kartoffeln, 4 Pastinaken, Ruchmehl, Paniermehl... Letzteres ließ mich aufmerken. Das wollte ich probieren! Und Fazit: gerade in Kombination mit der bitteren Note des Radicchio gefielen mir diese Pastinaken-Gnocchi sehr gut. Meine Semmelbrösel sind eher dunkel, daher schmeckt man sie etwas aus den Gnocchi - was mich aber nicht gestört hat.

 
 
Zutaten 2P:
 
250g Pastinaken
250g Kartoffeln (mehlig kochend /m: Agria)
50-60g Mehl (m: D1050)
30g Semmelbrösel
Salz
Piment d'Espelette
Muskatnuss-Abrieb

1 rote Zwiebel
2 Knoblauchzehen
2 Köpfe Radicchio (ca. 300g)
Mandarine, Saft davon
1 TL Thymian
2-3 EL Balsamico-Reduktion
Piment d'Espelette
Salz, Pfeffer
Olivenöl
2 EL Pinienkerne, geröstet 
etwas geriebener Käse (m: Tomme de Brebis)

Zubereitung:

Kartoffeln als Pellkartoffeln weich garen und schälen. Pastinaken schälen, klein schneiden und in etwas Wasser weich dämpfen. Die beiden zusammen noch warm miteinander gut verstampfen. Gewürze und Mehle untermischen und zügig zu einem homogenen Teig verarbeiten (der Teig sollte nicht mehr sehr kleben - gegebenenfalls etwas mehr Mehl verwenden). Im Kühlschrank etwas abkühlen lassen.

Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen. Den Teig in Stränge von ca. 1cm rollen und davon dann Gnocchi abschneiden (m: auf Hartweizengrieß bestreutem Küchenbrett), die Gnocchi nochmals leicht länglich rollen (oder in eine andere, gewünschte Form bringen). Ins Kochwasser geben und mit der Schaumkelle rausheben, wenn sie an die Wasseroberfläche steigen. Warm stellen.

Äußere Blätter des Radicchio entfernen, halbieren und den Strunk entfernen. Radiccio in 4 cm breite Spalten schneiden. Die Zwiebeln etwas gröber Würfeln, Knoblauch fein hacken. 

Olivenöl erhitzen und die Zwiebel darin zusammen mit dem Thymian glasig dünsten. Dann Radicchio zufügen und kurz anbraten und mit Mandarinensaft ablöschen. Salzen, pfeffern und mit Balsamico-Reduktion abschmecken und zugedeckt 2-3 Minuten schmoren.

Den Radicchio auf zwei Teller verteilen, Gnocchi darüber anrichten und Pinienkerne wie Käse zum Servieren darüber streuen.

Anmerkung m: ich mag die meisten Gnocchi lieber, wenn sie in einer Pfanne noch kurz angebraten werden und etwas Röstaroma erhalten. Das geht am besten dann, wenn man die Gnocchi auskühlen und dabei austrocknen hat lassen - am allerbesten sogar, wenn sie am Vortag gemacht wurden. Ansonsten liegt es an einer guten Pfanne, ob sie anhängen oder nicht.

 

Wärmekatalysator: Rotkohleintopf mit Petersilien-Haselnüssen

Sonntag, 17. April 2016

Was haben wir auf Madagaskar geschwitzt. Der Schweiß drückte sich aus sämtlichen Poren der Haut. Wie prickelnd-perlend ohne Schampus, wie das Gegenteil von Ganzkörper-Gänsehaut. Dementsprechend folgte das Ankleiden keinerlei modischen Aspekten, sondern der Überlegung, was auch nassgeschwitzt nicht völlig unanständig aussieht. Die Haare wurden jeden Tag hochgebunden - Hauptsache aus dem Nacken. Und ein Schweißtuch mit sich zu tragen, ist wirklich keine dumme Idee.

Drei Monate habe ich nach tropischem Insektenschutzmittel gerochen - was höchstens  so viel hilft wie ein Placebo. Wir konnten es beide nicht mehr riechen! Da wir uns aber mitten in einem Malaria-Gebiet aufhielten (und das während der Regenzeit) verhedderten sich unsere Füße nachts brav im Moskitonetz, das den erstaunlichen Nebeneffekt erzeugt, auch das noch so kleinste Lüftchen vom Bett fernzuhalten.

Und nicht zu vergessen, große Hitze birgt immer eine Begleiterscheinung: viele Fliegen. Viele, viele, kitzelige Fliegen. Viele penetrante Fliegen, die jede einzelne für sich, eine Extraaufforderung benötigt, um abzuhauen. Ja, man muß sie anstoßen, weil es scheint, als wären sie mit kitzeligen Saugnäpfen an den winzigen Füßchen ausgestattet.

Manchmal lagen wir am Bettuch klebend, unfähig einzuschlafen und fragten einander: kannst du dir vorstellen, wie es jetzt im Winter wäre? UNMÖGLICH! Auch so eine menschliche Eigenart, dass man sich im Regen den Sonnenschein nicht vorstellen kann und umgekehrt. Aber Rollkragen-Pullover, Socken und Daunendecken bekamen auf Madagaskar ungeahnte, neue Reize - das verspreche ich euch.

Ein Regentag wie heute ruft nach Schmorgericht. Bei diesem Salat hatte ich bereits festgestellt, dass ich die Kombi *Rotkohl-Granatapfel* toll finde. An diesem Rezept gefiel mir, dass eine Pastinake als *Bindung* in den Kohl gerieben wird. Das Tüpfelchen auf dem i macht das Abschmecken mit Granatapfelsirup (wie man Granatapfelsirup selbst herzustellen kann, findet ihr bei Sabine)  - bref: absolut regentauglich, dieser Rotkrauteintopf!

Zutaten 3-4P:

600 g Rotkohl
400 g Pastinaken
2 rote Zwiebeln
1 Bio-Orange
3 Gewürznelken
6 getrocknete Datteln
2 EL Olivenöl
Harissa
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
1 TL gemahlener Koriander
2 Zacken Sternanis
1-2 EL Granatapfelsirup
800ml Gemüsebrühe (evt. plus)
Salz
Pfeffer aus der Mühle
2 Lorbeerblätter

1/2 Bund glatte Petersilie
3 EL Haselnusskerne
1 Granatapfel
Schmand*
Zubereitung:

Die äußeren Blätter des Rotkohls abschneiden, Kohl halbieren, den Strunk entfernen, vierteln und in feine Streifen schneiden. Die Pastinake schälen und grob raspeln. Die Zwiebeln schälen und ebenfalls in feine Streifen schneiden.

Die Orange heiß abwaschen und halbieren. In die Hälften die Gewürznelken stecken. Die Datteln entkernen und klein schneiden.

In einem Topf 1 EL Olivenöl erhitzen. Zwiebeln darin glasig dünsten. Kreuzkümmel, Ingwer, Harissa  und Koriander kurz mitdünsten. Den Rotkohl dazugeben und unter Rühren bei mittlerer Hitze 3 Minuten mitdünsten. Datteln und Pastinakenraspeln unterrühren. Die Brühe angießen und den Eintopf mit Salz und Pfeffer würzen. Lorbeerblätter und gespickte Orangenhälften hineinlegen. Zugedeckt bei schwacher Hitze ca. 25 Minuten köcheln lassen.

Inzwischen die Petersilie fein hacken, anschließend die Nüsse. Übriges Olivenöl (1 EL) in einer Pfanne erhitzen und die Haselnüsse darin 1 Minute rösten. Petersilie dazugeben, unter Rühren zusammenfallen lassen und vom Herd nehmen. Den Granatapfel quer halbieren und die Kerne aus den weißen Trennhäutchen herauslösen.

Die Orangenhälften und Lorbeerblätter entfernen und den Eintopf mit Granatapfelsirup würzen. Zum Servieren den Rotkohleintopf auf Teller verteilen, je 1 EL Schmand daraufgeben und mit Petersilien-Haselnüssen und Granatapfelkernen bestreuen.

*Anmerkung m: anstelle des Schmands habe ich uns ein sahniges Kartoffelpü aus 3 mittelkleinen Kartoffeln als Begleitung zubereitet

Inspiration: Valentinas Kochbuch

Mittendrin im Mainstream mit GMK: Pastinake-Kürbis-Taler

Mittwoch, 14. Januar 2015


Immer wenn die breite Volksmasse auf der Straße sich zu einig ist mit sämtlicher Presse, dann rollen mir die Schauer den Rücken hinab. Auf solche Art der Gleichschaltung reagiere ich gerade als Deutsche seismographisch. Ich bin mir gewiß, dass aus großen Wogen der Emotionalisierung noch nie etwas dauerhaft Gutes erwachsen ist - das vermag nur ein Geisteszustand der Nüchternheit. Zumal ich nicht verstehe, was an Terrorismus verachtenswerter sein soll als an Krieg als solchem. Und warum man erst dann betroffen auf Gewalt reagiert, wenn sie unmittelbar vor der Haustür geschieht. Da dachte ich, gäbe es mehr, die sich als Weltenbürger empfinden. Wir wissen alle, wie kriegerisch es schon lange auf der Erde zugeht (siehe die aktuellen Flüchtlingsströme). Der eigentliche Schock ist doch, dass davon die ersten Böen auf einmal bis zu uns wehen. Es hat was, dass ausgerechnet Teile der amerikanischen Medien uns darauf aufmerksam machen müssen, dass die Grenze der Pressefreiheit da erreicht ist, wo sie *demonstrativ, absichtlich oder unnötigerweise Mitglieder religiöser Gruppen beleidigt*.

Aber sich einzugruppieren in das lauwarme Bad der allgemein gängigen Meinung tut wohl. *Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn das Licht angeht*. Kann ich nachvollziehen.

Wie ein Stagediver werfe ich mich auf das große Getümmel der Fangemeinde von Guido Maria Kretschmer - und weiß,  ich werde getragen. Wir haben alle absolut recht: GMK IST toll. Haargenau so stelle ich mir einen Philantrophen vor - wesensmäßig. Und zwar einen, der aus dem Bauch heraus die Menschen mag und nicht den Kopf dafür benötigt. Ja, ich bin Groupie! Wie halb Deutschland. Aber dazu diese Woche so richtig ausführlich - beim Thema Guido Maria Kretschmer kann ich leichterdings mich selbst vergessen. Ich werde es mir also nicht nehmen lassen, in ungezügelter Breite zu schwärmen. Morgen oder so.

Heute erstmal wieder eines dieser Alltagsessen wie ich sie gerne mag: Bratlinge aus Gemüse der Saison samt Salat - frisch und unkompliziert. In den Salat ist der restliche Granatapfel vom vorgestern gewackelt, und damit die Taler durch Pastinake und Kürbis nicht zu lieblich geraten, gabs dazu einen Dipp aus frischem Meerrettich, Preiselbeeren und Crème Fraîche.

Zutaten:

200 g Kürbis (m: Butternut)
250 g Pastinaken
1 EL etwas zartes Pastinakengrün, klein geschnitten
1 Knoblauchzehe, fein gewürfelt
2 Eier 
2 EL Mehl
2 EL Haferflocken
Chiliflocken
Salz (m: Gewürzsalz)
Pfeffer 
1/4 TL Koriander, gemahlen
1/4 TL Ras el Hanout
4 1/2 EL Öl

Zubereitung:

Kürbis und Pastinaken waschen, putzen und grob raspeln. Das Pastinakengrün fein schneiden, ebenso die Knoblauchzehe fein würfeln. In einer Schüssel das Gemüse mit den Eiern verrühren, dann das Mehl und die Haferflocken zufügen und alles gut vermengen.

Die Masse ordentlich salzen und mit Chiliflocken, Ras el Hanout, Koriander und Pfeffer würzen. Etwas Öl in einer  Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen. Mit Hilfe eines Esslöffel aus dem Gemüseteig Taler formen und diese nebeneinander in die Pfanne setzen und glatt drücken. Von beiden Seiten die Taler etwa 5min knusprig braten und solange warm stellen, bis alle fertig gebacken sind. 

Inspiration: Küchengötter

Löffelweise ein gutes Gefühl: Pastinaken-Süßkartoffelsuppe

Freitag, 9. Januar 2015

Die Post kommt manchmal nicht an. Ein Spediteur stieg mal schimpfend aus seinem Transporter: es wäre das Ende der Welt hier. Und keinem fällt auf, wenn man eine sehr gelungene Handtasche-Schuh-Kombination spazieren trägt. Und ob man frisch vom Friseur kommt oder einen Bad-Hair-Tag hat.

Der große Vorteil, der wiederum viele Nachteile übertrumpft, heißt *weltabgewandt*. Man blickt in das Tal, sinniert über die Klarheit des Lichtes und die da unten können treiben, was sie wollen. Was hat es mit unserem Leben zu tun. Denn selbst bis zu uns weht der Wind in der letzten Zeit zu viele Geschichten von Mord und Todschlag auf diesem Planeten. Und es zeichnet sich ab, wie sich die endlose Geschichte *Der Fluch der bösen Taten* weiter und weiter schreibt. *Es fürchte die Götter das Menschengeschlecht*. Ganz ehrlich: wäre ich zu Zeiten, als es noch diese Herrenzimmer gab, als Mann geboren worden, ich hätte dieser Tage wahrlich keine Lust mir im Kreise der Geschlechtsgenossen ein Pfeifchen anzuzünden und über das Weltgeschehen zu philosophieren. Also rein hypothetisch.

Halte ich mich an solchen Geschichten fest: die schwangere Frau eines Busfahrers in Nizza erlitt eine Gehirnblutung. Binnen einer Woche traten seine Kollegen für ihn 362 ihrer freien Tage ab, damit er sich um Frau und Kind kümmern kann - ohne finanzielle Not. Was Solidarität alles möglich macht. An soetwas denke ich, während ich meine Suppe löffle. Dem guten Ganzkörpergefühl wegen...

Zutaten:

3 Pastinaken (ca. 600g)
2 Süßkartoffeln (ca. 300g)
1 Zwiebel
1 Stück Sellerie (etwa 3 EL)
1 Stück Fenchel (etwa 1/4 Knolle)
500ml Gemüsebrühe
125g Kokosmilch
1/2 TL Koriander
1Msp Kreuzkümmel
1/2 TL Harissa
1 EL Apfelessig
Sonnenblumenöl

1 Birne
2 EL Mandeln, gehobelt
Schnittlauch
Salz, Pfeffer
1 Pr Zucker
Sonnenblumenöl

Zubereitunt:

Das Gemüse waschen, schälen und in Würfel schneiden. Die Zwiebel fein würfeln. Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel glasig dünsten. Alles weitere Gemüse zufügen und weitere 2min rösten. Dann die Gemüsebrühe anschütten. Ebenso die Kokosnussmilch, den Koriander und den Kreuzkümmel mit in den Topf geben.

Deckel auflegen und etwa 25min köcheln lassen, bis das Gemüse sehr weich ist. Mit Harissa und Apfelessig würzen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Während die Suppe vor sich hinköchelt das Topping zubereiten. Die Mandelblättchen ohne Fett in einer Pfanne rösten und zur Seite stellen. Die Birne schälen, vierteln, vom Kerngehäuse befreien, in kleine Stücke schneiden und in einer Pfanne mit wenig Öl dünsten.. Salzen und pfeffer, etwas Zucker darüber streuen und die Mandeln zufügen.

Die Suppe in Schalen füllen, die Mandel-Birnen darauf setzen und mit Schnittlauch bestreuen.

Badezusatz: Maronen-Kartoffel-Suppe

Montag, 10. November 2014

Ein kurzer Aufenthalt in Süddeutschland schenkte mir Bilderbuch-Herbsttage im Schwarzwald, eine freudige Begegnung, Petersilienwurzeln (dazu kommen wir noch) und die neueste *Essen und Trinken*. Unter anderem.

Beim ersten kurzen Durchblättern der Zeitschrift fiel mir die Suppe sofort ins Auge. Auch weil unsere Pastinaken dieses Jahr im Garten wirklich den Musterknaben machen (da hätten sich die Petersilienwurzel ruhig ein Beispiel dran nehmen können, die anarchistischen Verweigerer).

Gerne würde ich behaupten, dass ich es war, die die Zutaten für diese Suppe derart zusammengeführt hat. Eigentlich hätte ich dafür in der Lage sein MÜSSEN. Denn sie trifft absolut meinen Geschmack. Und dann diese Einlage: die herrlichen Karamell-Maronen (sowieso mit das Beste, das man aus Kastanien zaubern kann), das Gegengewicht dazu durch das Steinpilzsalz und die Frische dank dem Kräuteröl. Ich könnte darin baden!

Der einzige Wermutstropfen: Kastanien schälen finde ich noch schlimmer, als Pilze putzen...
Zutaten:

1 Schalotte, fein gewürfelt
300g Kartoffeln, in 2cm große Stücke
200g Pastinake, in  2cm große Stücke
45g Butter
1 Lorbeerblatt
100ml trockener Weißwein
800ml Gemüsebrühe
400ml Milch
300g geschälte Maronen 
(frisch gegart oder Vakuumpack)
60g Zucker
Piment d'Espelette
6g getrocknete Steinpilze
fleur de sel
1/2 Bund Schnittlauch (m: Kresse)
1 Beet Kresse (m: Kapuzinerkresse)
Zitronensaft
8 EL Rapsöl

Zubereitung:

In 30g Butter die Schalotte glasig dünsten. Die Pastinake und die Kartoffeln dazugeben und ebenfalls etwas mitschwitzen.

Das Wein und die Brühe anschütten, das Lorbeerblatt zufügen und aufkochen lassen. Ebenso die Milch anschütten, den Deckel auflegen und etwa 30min köcheln lassen.

Ein Drittel der Maronen in kleinere Stücke schneiden. Den Zucker in einem Topf hellbraun karamellisieren lassen. Dann die Brühe (80ml) anschütten ( Obacht, heiss) und die Maronen dazu in den Topf geben. Die übrige Butter reinschmelzen lassen und mit Piment d'Espelette würzen.

Die getrockneten Steinpilze im Blender zu Pulver zerkleinern, mit fleur de sel (etwa 3 TL) mischen und zur Seite stellen. Die Kräuter mit dem Öl zu einem dünnen Pesto vermischen.

Die restlichen Maronen am Ende der Garzeit in die Suppe erwärmen, das Lorbeerblatt entfernen und die Suppe mit Hilfe des Zauberstabs sehr fein pürieren. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Die Suppe in Tellern anrichten und mit den Karamell-Maronen, dem Seinpilzsalz und dem Kräuteröl garnieren. Finger lecken!
Quelle: Essen und Trinken 11'2014

Wahlfahrt durch den Garten - in Suppenform

Freitag, 20. September 2013

Der Spätsommer zählt bekanntlich zu den schönsten Jahreszeiten. Mittags T-Shirt, abends Pulli, der Himmel bietet abwechslungsreiches Wolkenspektakel und der Garten das reichhaltigste Angebot der Saison.

Doch, da kann man durchaus in Stimmung geraten, so beim Lustwandeln. Völlig ohne bewußtseinserweiternde Hilfe. Wobei ich durch die vielen Möglichkeiten zugegebenermaßen etwas haltlos wurde. Soviel erntereifes Gemüse...

Und selbst wenn sich ein diesig-grauer Tag dazwischen schwiebt, dann kann man mit dieser Suppe schwerstens dagegen steuern. Bunt belebt positiv. Schließlich vertrete ich Kraft meines Bloggerdaseins die Auffassung, dass man sich das Leben immer noch ein kleines Jota schöner kochen kann. Man muß es nur tun.
Zutaten:

1 Zwiebel
3 Knoblauchzehen
3 Karotten
1 Pastinake
1 kleine Kohlrabi
1 kleine Navet (Kohlrübchen)
3 kleine Stengel Sellerie
1/2 Fenchel
1 kleine rote Bete
1 kleine gelbe Paprika
1/2 rote Paprika
einige Knöspchen Brokkoli
200ml ofengeröstete Tomaten (oder Gemüse-Confit)
400ml Gemüsebrühe (m: Paste, 2.Edition)
2 Lorbeerblätter
1/2 Bund Zitronenthymian 
1 TL Fenchel, frisch gemörsert
einige Blätter Mangold, Rote Bete, zarte Blätter der Kohlrabi
eine handvoll Erbsen
Harissa
Salz, Pfeffer
Apfelessig
Olivenöl
Zubereitung:

Die Zwiebel und den Knoblauch fein hacken. Ebenso den Sellerie. Den Paprika in feine Streifen schneiden, gleichfalls die Mangold- und Rote-Bete-Stiell, sowie das Grün von Mangold, Rote Bete und Kohlrabi. Das Gemüse in mundgerechte Stücke.

In einem Schmortopf das Olivenöl erhitzen und die Zwiebel glasig braten. Gegen Ende den Knoblauch zufügen. Nun sämtliches Gemüse - außer Brokkoli, Grün von Mangold und Konsorten und Erbsen - und mehrere Minuten mitrösten (kann man auch sortenmäßig erst nacheinander machen wie bei der Minestrone)

Die Gewürze (außer dem Essig), die Brühe und die Tomaten zufügen und etwa 25 min bei geschlossenem Deckel und sanfter Hitze schmoren lassen bis das Gemüse weich ist. 10 Minuten vor Ende der Garzeit den Brokkoli zufügen, 5 min vorher das in Streifen geschnittene Grün und kurz vor dem Servieren die Erbsen.

Mit Harissa, Apfelessig, Salz und Pfeffer nochmals abschmecken und in Suppenteller füllen.
 

Mütze auf, Schal an, Suppe löffeln: Gemüsetopf mit Erbsenpesto

Freitag, 22. März 2013

Für Ende März kann es noch erstaunlich kalt werden. Die blühenden Veillchen haben richtig eines auf die Mütze bekommen. Diese Woche blickte ich morgens in dicke, nasse Flocken und auf ein weißes Tal. Zwei Stunden später lichtete sich der Nebel, die Sonne kam mit *blauem Band* wieder durch und das Schneegespenst verschwand.

Nichts besser, als sich dann gegen alle Widrigkeiten von außen mit Suppe zu wappnen. Suppe macht, wenns draußen kalt ist, einfach ein gutes Gefühl. Und so ungern ich im Sommer Suppe esse, so sehr kann man mir damit im Winter eine Freude machen.

Die Idee mit dem Erbsenpesto, ergab sich daraus, dass ich den Rest, der beim Durchsieben für die Flans zurück blieb, nicht wegwerfen wollte. Die übrigen Erbsen kamen so bestens zum Einsatz. Wir haben bei dieser Suppe richtig und ohne Reue reingehauen. Je nach dem wie viel Gemüsebrühe man angießt, kann man steuern, ob die Konsistenz eher suppig wird oder mehr zum Eintopf. Das Harissa gibt eine schöne Schärfe und auf die eingemachten Tomaten schwöre ich ja eh - das wißt ihr.

Diese schnell zubereitete und vegane Suppe wird es bei nun öfters geben - mit variablem Pesto. Phhhhh, es gibt kein falsches Wetter nur falsches Essen!

Zutaten:

1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Stange Lauch
2 Karotten
1 Pastinake
1 rote Paprika
1 Stange Sellerie
1 Dose weiße Bohnen
1 EL Tomatenmark
(oder 200g geschälte Tomaten)
1l Gemüsebrühe
1 Lorbeerblatt
2EL Olivenöl
Salz, Pfeffer 
etwas Zitronensaft

2 EL Erbsen (Rest von hier)
2 EL Pinienkerne, geröstet
2 EL Petersilie
1/2 EL frischer Minze
Abrieb 1/2 Orange
Salz, Pfeffer
Olivenöl

Zubereitung:

Zwiebel und Knoblauch fein würfeln. Den Lauch in dünne Ringe, das übrige Gemüse in etwa 1cm große Stücke schneiden.

Das Olivenöl in einem großen Topf erhitzen und das gewürfelte Gemüse bei mittlerer Hitze etwa 10min andünsten, ohne dass es Farbe annimmt. Dabei öfter umrühren. Das Tomatenmark unterrühren und kurz mitbraten.

Die Gemüsebrühe ebenso wie die Tomaten anschütten, das Lorbeerblatt beifügen, den Deckel auflegen und etwa 20min garen lassen. 5 min vor Ende der Garzeit die abgetropften und gespülten Bohnen dazugeben.

Für das Pesto die untengenannten Zutaten in einer Küchenmaschine fein pürieren. Mit dem Olivenöl zu einer cremigen Konsistenz bringen.

Die Suppe mit Harissa, Salz, Pfeffer und Zitronensaft pikant abschmecken. Mit einem Teelöffel Pesto garnieren und servieren.
Inspiration: Essen und Trinken

einkuschelndes Suppenwetter: Pastinakencremesuppe mit Thymian-Crôutons

Dienstag, 4. Dezember 2012

Viel Freude habe ich stets, wenn ich etwas koche, wofür ich mich hauptsächlich aus dem Garten bedient habe. Keinerlei Betrugsgedanken (Wirklich-Bio, Fast-Bio, Möchtegern-Bio, Edikettenschwindel-Bio...) trüben nachher den Genuß. Im Gegenteil. Das ist überhaupt der Grund, weshalb wir die Mühen und Kosten des Gartens auf uns nehmen. Jeder, der selbst gärtnert, weiß, dass eigenes Gemüse nichts, rein gar nichts mit Profitlichkeit zu tun hat, bzw. haben kann.

Nur kurz möchte ich das Rosenkohl-Drama erwähnen, der nach einem apokalyptischen Befall von Kohlweißling-Raupen ein skelettöses Äußeres hat und schwer nach Schwindsucht aussieht.

Nun, die Pastinaken aber haben brav und unbehellig machen dürfen, ohne jedes Raubtier-Interesse. Erst in den letzten zwei Jahren bietet nun der ein oder andere Bio-Bauer auf dem Markt in Crest oder Die Pastinaken an. Davor habe ich sie nie gesehen. Und der Meerrettich verzweigt sich munter in einer Ecke im Kräutergarten. Mit frischem Meerrettisch darf man ruhig mutig würzen, da er schnell an Schärfe verliert. Ich stelle gerrne zusätzlich ein Schälchen mit Meerrettich auf den Tisch - so kann jeder nach Lust nachpeppen.

Wirklich eine schöne Suppe, ganz nach meinem Geschmack, die ins Standart-Repertoire kommt  - genau wie bei Kirsten.
Zutaten:

600 g Pastinaken
1 Zwiebel
3 EL Butter 
900 ml Gemüsebrühe
4 Zweige Thymian
200 g Baguette (vom Vortag) 
Salz, Pfeffer
200 g Sahne 
2 EL Meerrettich (aus dem Glas/m: frischer)
1-2 EL frisch gepresster Zitronensaft 
frisch geriebene Muskatnuss

Zubereitung:
 
Die Pastinaken schälen und in dünne Scheiben schneiden, sehr dicke Wurzeln davor eventuell noch längs halbieren oder vierteln. Die Zwiebel schälen und fein würfeln.

In einem Topf 1 EL Butter schmelzen, darin die Zwiebel goldgelb andünsten. Die Pastinaken dazugeben und 1-2 Min. mitdünsten, dann die Brühe angießen und das Gemüse zugedeckt ca. 20 Min. bei mittlerer Hitze garen. 

Inzwischen den Thymian abbrausen und trocken schütteln, Blättchen abzupfen und fein hacken. Baguette in ca. 1 cm große Würfel schneiden. Übrige Butter in einer kleinen beschichteten Pfanne schmelzen. Darin die Brotwürfel bei mittlerer Hitze unter Rühren goldbraun braten, Thymian unterrühren und kurz mitbraten. Croûtons leicht salzen und pfeffern, warm halten. 

Die Sahne und den Meerrettich unter die Suppe rühren, mit Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Suppe mit dem Pürierstab cremig pürieren, auf Teller oder in Suppenschalen verteilen, mit den Croûtons bestreuen und sofort servieren.
Früh übt sich, wer den Markteinkaufs-Schlepper hinter sich herziehen will...

Rebonjour - Baden im Herbst

Samstag, 19. November 2011

Salut zusammen, wieder zurück. Soviel sei verraten: wir waren in muttersprachlichem Gefilde unterwegs. Vielleicht raffe ich noch den ein oder anderen Schwank samt Foto dazu zusammen, on verra....

Und ist der nicht traumhaft, einfach nur traumhaft, der Herbst dieses Jahr. Also wenn auf die warmen bunten Farben die Sonne fällt, da wird einem doch anders. Als ich unter dem großen roten Ahorn stand, dachte ich, ich müßte vergehen. Dann hat der Wind auch noch die Zweige so bewegt: ich hätte STUNDENLANG darunter stehen können und Fotos machen. Diese Farben: so kann nur Natur berrauschen - vielleicht rauschts euch auch?!

Nun denn, mittlerweile ist in Fankreich immernoch Spätsommerwetter. Jaja, stimmt, zwischendrin hatte ich mal geunkt früher Wintereinbruch und so. Kleiner meterologischer Ausrutscher. Dieses Jahr bleibt ungewöhnlich, fängt früh an mit der Wärme und hält sie auch noch lange. Na, wer weiß, wann wir das wieder büßen müssen. Aber ich will nicht gleich weiterunken, bin wohl eh nicht das geborene Orakel, wettertechnisch ;).

Mit Riesenschritten geht die Saisonküche meines Gartens Richtung Herbst - machen wir uns nix vor - fast Winter, und diese Suppe hat mit Farbe und Geschmack aber noch den lieblichen Sommer in sich. Glaubt ihr nicht? Nachmachen! Ich war hinundwech, nicht umsonst erzähle ich euch im Zusammenhang mit der Suppe von dem Ahornerlebnis ;O)!

Zutaten:

200 g Petersilienwurzeln,
200g Knollensellerie
200g Pastinake
200g Möhren
1 große Süßkartoffel
1 Zwiebel
1 EL Butter
50 ml Weißwein (ersatzweise Gemüsebrühe)
1l Gemüsebrühe (m: Gemüsebrühe la cucina verde*)
Salz
Pfeffer
Chilipulver
Saft von 1/2 Orange
100ml Sahne
Zubereitung:

Gemüse und Kartoffel schälen und klein würfeln. Die Zwiebel schälen und klein würfeln. 1 EL Butter in einem Suppentopf zerlassen, die Zwiebel darin andünsten. Gemüse und Kartoffel dazugeben und kurz mitdünsten. Wein und ca. 850 ml Brühe dazugießen, mit Salz, Pfeffer, Chili würzen, alles zugedeckt bei geringer Hitze 25 Min. köcheln lassen. Sahne anschütten.
Mit Orangensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.
Je nach gewünschter Konsistenz noch etwas Gemüsebrühe dazugeben.
Quelle: eigenes Rezept
*Rezept von der Gemüsebrühe aus cucina verde wird nachgereicht.

abonnierte Wurzel-Tortilla

Freitag, 28. Oktober 2011

Wer bei Tortilla schon denkt, schnarch - ja, kennt man, was Gemüse in viel Ei, dem kann ich gleich entgegensetzen, neeneenee, die hat ihre gewisses Eßwas dank der Paprika-Mandel-Vinigraitte und sieht durch die bunten Möhren bildhübsch aus! Das fand ich zumindest gleich beim ersten Durchblättern der neusten Essen und Trinken.

Wie, gell, wie kann ich aus der brandaktuellen Essen und Trinken kochen? Hab ich mir jetzt tatsächlich mein Abo erkocht? Fast :)! Die liebe Anna-Sybille hat mein Wünschen wohl vernommen und mir ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk gemacht. Ist ja heute nicht mehr viel, was an hübschen Sachen im Briefkasten ist (und das, wo es hier soviel Prachtexemplare von Briefkästen gibt). Schade eigentlich.

Gerade die gute alte Postkarte liebe ich vom Format ja sehr, und in Postkartenläden, auch mit den alten Meistern, kann ich mit stundenlang aufhalten. Aber ich verplaudere mich. Sybille-Anna, was ein schöner Moment, deinen Umschlag aus dem Briefkasten zu ziehen, und wie genüßlich danach, das Heft anschließend gemäß meiner alten Marotte von hinten nach vorne durchzuarbeiten. Herzlichen Dank für diese Überraschung! Um meine Freude zu teilen, wird alsgleich etwas daraus vorgekocht, und zwar entsprechend der möhrenaffinen Blogbetreiberin :)!

Zutaten:
2EL Zitronensaft
300g Schwarzwurzeln
(m: ersetzt durch gelbe Möhren)
200g lila Möhren
300g Pastinake
200g Zwiebeln
6 EL Olivenöl
Salz/ Pfeffer
8 Stiele Petersilie
7 Eier (Kl. M)
50ml Sahne
Muskat
rosenscharfer Paprika

Paprika-Mandel-Vinaigrette:

1 kleine rote Paprika
60g Schalotten
20g ungeschälte Mandelkerne
5 EL Weißweinessig
7 EL Olivenöl
Salz/ Pfeffer
1/2 TL abgeriebene Zitronenschale
Zubereitung:

Für die Tortilla Zitronensaft mit 200ml Wassermischen. Schwarzwurzel (am besten mit Handschuhen) schälen, in 2-3mm dünne Scheiben schneiden, sofort in das Zitronenwasser geben. Möhren und Pastinaken schälenm in 2-3mm dünne Scheiben schneiden. Zwiebel halbieren, in dünne Scheiben schneiden. Schwarzwurzel in einem Sieb gut abtropfen lassen.

Öl in einer ofenfesten beschichteten Pfanne (22cm) erhitzen, die Wurzlen mit den Zwiebeln darin bei mittlerer Hitze 15-20 Minuten garen, dabei gelegentlich wenden. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Petersilienblätter abzupfen, grob schneiden. Eier mit Sahne, Salz, Pfeffer, Muskat und Paprikapulver verqurilen. Petersilie unterrühren. Die Eiermasse über die Wurzeln gießen, gut mischen und glatt streichen. Tortilla im vorgeheizten Ofen beo 180° (Gas 2-3, Umluft 160°) auf der 2.Schiene von unten 15-20 Minuten backen.

Für die Paprika-Mandel-Vinaigrette die Paprikaschote längs vierteln, entkernen und sehr fein würfeln. Schalotte ebenfalls fein würfeln, Mandeln grob hacken. Essig und Olivenöl mit 3 EL Wasser verrühren und mit Salz, Pfeffer und Zitronenschale abschmecken. Paprikawürfel, Schalotten und Mandeln unterrühren.

Tortilla aus dem Ofen nehmen, auf eine Platte geben und in Stücke schneiden. Mit der Vinaigrette servieren.
Quelle: Sybille Anna - Essen und Trinken