Schmuddelwetter. Alle Zeichen stehen auf Eintopf.
Entschieden habe ich mich für ein Potpourri aus verschiedenem Gemüse. Weiterhin auf Garten-Erfolgskurs dieses Jahr: die Kohlrabi (oder der?). Die roten Mangoldstiele schenken dem Eintopf den zarten Effekt, alles wie durch eine rosarote Brille zu sehen. Mit dem Nebel hingegen lüftet sich der Schleier, für all jene, die in der Natur ein Geplänkel netten Nebeneinanders sehen wollen. Was eben noch eine weite, grüne Wiese war, ist nun gespickt mit unzähligen Netzfallen für die Kleinkrabbler und Kleinflieger (wunderschön eingefangen von Katja).
Wie atemberaubend war es in der Serengeti (was eine Reise) zu beobachten, wie alle Tiere stets auf Habacht sind, selbst beim Grasen. Nur der Mensch wähnt sich so leicht sicher. Wobei ich als Parzifist bestimmt nicht zur Unruhe aufrufe, bestimmt nicht. Der eigene Garten steht ja direkt vor der Haustür voller Unkraut. Da ist der emsige Gärtner mit beherztem Kultivieren bis über beide Ohren beschäftigt. Nur sind alle Scharlatane und Bösewichte/innen in böser Absicht leider dem Gutgläubigen immer eine Nasenlänge vorraus. Für Außenattaken stelle ich mir dann gern den Igel aus der Kästner Fabel vor:
Entschieden habe ich mich für ein Potpourri aus verschiedenem Gemüse. Weiterhin auf Garten-Erfolgskurs dieses Jahr: die Kohlrabi (oder der?). Die roten Mangoldstiele schenken dem Eintopf den zarten Effekt, alles wie durch eine rosarote Brille zu sehen. Mit dem Nebel hingegen lüftet sich der Schleier, für all jene, die in der Natur ein Geplänkel netten Nebeneinanders sehen wollen. Was eben noch eine weite, grüne Wiese war, ist nun gespickt mit unzähligen Netzfallen für die Kleinkrabbler und Kleinflieger (wunderschön eingefangen von Katja).
Parallel dazu ist mir ein Bild in die Hände gefallen, welches mich schon lange begleitet, nämlich *Das Leben ist ein Kampf* von Klimt (wobei die vorletzte Jahrhundertwende ja bekanntermaßen eh eine meiner Epochen ist. Was mich nicht hindert den Dürer Ritter auch zu mögen - herrliche Renaissance ;). Eines der ältesten Bücher der Welt schreibt *Ich bin nicht gekommen, um euch den Frieden zu bringen, sondern das Schwert*.
Wie atemberaubend war es in der Serengeti (was eine Reise) zu beobachten, wie alle Tiere stets auf Habacht sind, selbst beim Grasen. Nur der Mensch wähnt sich so leicht sicher. Wobei ich als Parzifist bestimmt nicht zur Unruhe aufrufe, bestimmt nicht. Der eigene Garten steht ja direkt vor der Haustür voller Unkraut. Da ist der emsige Gärtner mit beherztem Kultivieren bis über beide Ohren beschäftigt. Nur sind alle Scharlatane und Bösewichte/innen in böser Absicht leider dem Gutgläubigen immer eine Nasenlänge vorraus. Für Außenattaken stelle ich mir dann gern den Igel aus der Kästner Fabel vor:
Ganz unverhofft an einem Hügel
Sind sich begegnet Fuchs und Igel.
Halt, rief der Fuchs, du Bösewicht!
Kennst du des Königs Ordre nicht?
Ist nicht der Friede längst verkündigt,
Und weißt du nicht, daß jeder sündigt,
Der immer noch gerüstet geht?
Im Namen seiner Majestät
Geh her und übergib dein Fell.
Der Igel sprach: Nur nicht so schnell.
Laß dir erst deine Zähne brechen,
Dann wollen wir uns weiter sprechen!
Und allsogleich macht er sich rund,
Schließt seinen dichten Stachelbund
Und trotzt getrost der ganzen Welt
Bewaffnet, doch als Friedensheld.
Sind sich begegnet Fuchs und Igel.
Halt, rief der Fuchs, du Bösewicht!
Kennst du des Königs Ordre nicht?
Ist nicht der Friede längst verkündigt,
Und weißt du nicht, daß jeder sündigt,
Der immer noch gerüstet geht?
Im Namen seiner Majestät
Geh her und übergib dein Fell.
Der Igel sprach: Nur nicht so schnell.
Laß dir erst deine Zähne brechen,
Dann wollen wir uns weiter sprechen!
Und allsogleich macht er sich rund,
Schließt seinen dichten Stachelbund
Und trotzt getrost der ganzen Welt
Bewaffnet, doch als Friedensheld.
Soweit die Theorie in Friedenszeiten - ich hoffe, nie zwischen Fronten zu geraten. Wenn ich kann, dann mummle ich mich - vor Regenschauer schützend - lieber mit diesem Eintopf ein, der irgendwie in seiner unspektakulären Gemüseschlichtheit nach beruhigender Großmutter schmeckt.
Gnocchi *
300g Kartoffeln
60g Mehl
40g Parmesan
1 Eigelb
1/2 Bund Petersilie
Muskatnuss
Salz, Pfeffer
2 junge Kohlrabi
1 Stange Staudensellerie
2 Möhre
1 Stange Lauch
1 EL Butter
1 Stange Staudensellerie
2 Möhre
1 Stange Lauch
1 EL Butter
7 Blätter junger Mangold
1/2 Zitrone, Abrieb und Saft
400ml Gemüsebrühe
300ml Milch
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
½ Bund glatte Petersilie
400ml Gemüsebrühe
300ml Milch
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
½ Bund glatte Petersilie
Zubereitung:
Für die Gnocchi die Kartoffeln weich garen, noch warm pellen und zwei Mal durch die Kartoffelpresse drücken. Die Petersilie fein hacken, den Parmesan fein reiben. Alle Zutaten in einer Schüssel miteinander vermengen und kräftig abschmecken (das braucht das zarte Gemüse als Gegengewicht). Auf einer bemehlten Arbeitsfläche nochmals gut verkneten, den Teig halbieren und zu zwei Rollen (Ø 1,5-2
cm) formen. Rollen in 2 cm lange Stücke schneiden und jedes Stück mit
dem Finger einmal eindrücken (oder über ein Gnocchibrett rollen). Gnocchi in reichlich leicht kochendes
Salzwasser geben und bei kleiner Hitze gar ziehen
lassen bis sie nach oben aufsteigen. Mit einer Schaumkelle herausnehmen und abtropfen lassen. Gnocchi
abgedeckt warm stellen.
Für den Eintopf die Kohlrabi schälen, dabei die zarten Blätter beiseite legen. Kohlrabi in kleine Würfel schneiden. Staudensellerie, Möhre und Lauch putzen und in dünne Scheiben schneiden. Butter in einem großen Topf erhitzen und Sellerie, Möhre und Porree darin andünsten. Die Kohlrabiwürfel dazugeben und unter Rühren weiterdünsten. Brühe und Milch dazugießen und alles zugedeckt etwa 10 Minuten kochen lassen, bis das Gemüse knapp gar ist. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die fertigen Gnocchi im Eintopf erhitzen. Den Zitronensaft und die Zesten dazugeben. Petersilie und Kohlrabiblätter in feine Streifen schneiden und in den Eintopf streuen.Falls Brühe fehlen sollte, noch etwas Gemüsebrühe nachschütten.
*Anmerkung m: als Einlage für uns beide etwa ein Drittel verwendet - den Rest gabs angebraten am nächsten Tag mit einer Gemüsepfanne.
Für den Eintopf die Kohlrabi schälen, dabei die zarten Blätter beiseite legen. Kohlrabi in kleine Würfel schneiden. Staudensellerie, Möhre und Lauch putzen und in dünne Scheiben schneiden. Butter in einem großen Topf erhitzen und Sellerie, Möhre und Porree darin andünsten. Die Kohlrabiwürfel dazugeben und unter Rühren weiterdünsten. Brühe und Milch dazugießen und alles zugedeckt etwa 10 Minuten kochen lassen, bis das Gemüse knapp gar ist. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die fertigen Gnocchi im Eintopf erhitzen. Den Zitronensaft und die Zesten dazugeben. Petersilie und Kohlrabiblätter in feine Streifen schneiden und in den Eintopf streuen.Falls Brühe fehlen sollte, noch etwas Gemüsebrühe nachschütten.
*Anmerkung m: als Einlage für uns beide etwa ein Drittel verwendet - den Rest gabs angebraten am nächsten Tag mit einer Gemüsepfanne.
Sorry, aber ich kann keine Kartoffeln in deinem Gnocchi-Rezept finden...
AntwortenLöschenEdiert - merci!
Löschen> vorletzte Jahrhundertwende ja bekanntermaßen eh eine meiner Epochen ist
AntwortenLöschenUnd das ganze in Paris...
>herrliche Renaissance
Ohhh ja!
und dann: Macht Schwerter zu Kochtöpfen...
Interessante Kopfreise auf die Du uns geschickt hast, da vergesse ich ganz auf kochen und essen...
Möge sich der Nebel, dann, heben und der Sonne Platz machen.
Cheers Axel
solange wir uns in unsern eigenen Frieden zurückziehen können, geht es uns gut. Wenn sich der böse Feind von Gulaschkanonen und Palmzweigen nicht mehr aufhalten lässt, müssen halt richtige Kanonen her. Die Menschheit ändert sich nie. Noch ist es nicht soweit. Freuen wir uns lieber an deinem Gemüseeintopf.
AntwortenLöschenAuch ich bin froh, dass ich die Chance habe mich einzumummeln. Das ist ein Privileg besonders, wenn man dann noch Kohlrabi und Kartoffeln hat und es sich gutgehen lassen kann.
AntwortenLöschenIch mummele gern mit, vor allem mit so einem behaglichen Eintopf. :-)
AntwortenLöschenHach, so schön sind die Taunetze...
AntwortenLöschenEssen das nach beruhigender großmutter schmeckt ist hier immer willkommen - Eintöpfe im herbst udn Winter sowieso. Kohlrabieintopf gab es hier gestren auch zufällig, aber in schnödem weiß mit Kartoffeln, Lauchzwiebeln und Speck - also deftiger und noch großmütterlicher. Quasi eine Bauernvariante von deinem feinen , mediterranen Kohlrabieintopf.
Ich mag den Kohlherbstwinter. :-)
Herzlich, Katja
die gekochtes-gemüse-zeit, am allerliebsten in eintopfform, hat gerade wieder so richtig angefangen (hier ist es heute den ersten tag kalt) und ich freue mich wirklich wahnsinnig darüber. und die feinen webereien! wunderschön.
AntwortenLöschenAch, jetzt endlich habe ich kapiert, wieso du rosa Kohlrabi hast - der rote Mangold ist schuld.
AntwortenLöschenSehr schöner herbstlicher Eintopf - und mal wieder ein sehr schöner Micha-typischer Post.
ich bin ein großer fan von schlichten gemüseeintöpfen. bei meiner großmutter kam immer noch "strünkchen" hinzu, eine kasseler spezialität. das waren die stängel vom endiviensalat (den es ja heute auch kaum noch gibt), wenn die blätter geschossen waren. sie wurden sie stangensellerie behandelt und ergaben ein gemüsegericht, das mit weißer soße zu frikadellen und salzkartoffeln gereicht wurde. mein absolutes lieblingskindergericht! und eben diese stängel kamen auch oft in einen eintopf. leider gibt es strünkchen in dieser gegend nicht. falls ich mal wieder nach kassel komme, werde ich mich umhören. falls es dich interessiert, hier ein link: http://www.dhb-netzwerkhaushalt-hessen.de/aktuelles/gemueseklassiker.html.
AntwortenLöschenach ja, und in hessen kamen in die suppe immer mehlklößchen, mmmhhh! lange nicht mehr gegessen!!
...und der gedanke, schwerter zu kochtöpfen zu machen, gefällt mir auch sehr.
herzlichst mano
nachtrag: quittenkompott auf griesflammerie ist in gedanken schon auf dem tisch!
wahrlich ein Potpourri für Auge und Gaumen, sehr passend zur Jahreszeit. Ich stelle mir gerade vor in einer Decke eingekuschelt, draußen stürmt es, und einen Teller Suppenpotpourri in der Hand (ich weiß man isst am Tisch). Ach Herbst, was lieb ich dich.
AntwortenLöschen@Axel: Das könnte meine Parole werden: Macht Schwerter zu Kochtöpfen ;) - sehr schöne Vorlage!
AntwortenLöschen@Robert: Du sagst es, du sagst es!
@Susanne: Bei dem Wort *mummeln* wird mir schon richtig gemütlich!
@Eva: Mummeln und Eintopf - das ist doch ein Pas de deux in dicken Socken!
@Katja: Den Herbst mag ich auch sehr - und bisher zeigt er sich von seiner goldigsten Seiten. Das genieße ich sehr.
@Mme Ulma: Bei uns hats auch abgekühlt, aber in voller Sonne. Herbst im Bilderbuchformat. Ich bin gespannt, wann wir das erste Mal heizen...
@Sabine: Ach, dank* dir, Sabine. Und der rote Mangold ist eine Blume unter den Gemüsen - zumindest für mich...
@Mano: Das ist ja spannend! Kochst du uns das mal vor - wenn du glücklich gefunden hast? Und wie sorgsam früher alles verbraucht wurde - und man wußte, wie man was bis in den Kochtopf *zweckentfremden* kann, bzw. *umtopfen*. Endivie-Chicoree zählt ja zu meinen großen Verwirrern ganz am Anfang in F - da in beiden Ländern nämlich genau umgekehrt benannt.
@Klärchen: Och, komm, so nebeneinander in ne Decke gekuschelt und Eintopf löffen - das machen wir einfach :)