Essen, die sich in die Länge ziehen, sind in aller Regel gesellige Momente zusammen. Raclette fällt mir als Beispiel dafür ein. Oder gekochte, bretonische Artischocken. Ein Sinnbild der Entschleunigung. Man zupft Blatt für Blatt, dippt eines fürs andere in die Sauce und dabei ist keine Eile geboten. Das Essen mit den nackigen Fingern erhöht den Genuss sowie die Sinnlichkeit des Augenblicks.
Man genießt die fleischigen äußeren Blätter bevor man sich zu den weniger inhaltsvollen vorgearbeitet hat und freut sich auf das Finale in Form des Artischockenbodens. In der Mitte türmt sich die Schale mit den Blättern, die bereits durch die Zähne gezogen wurden. Un peu rustique, d'accord, aber vielleicht ist es auch das, was mir an dieser Köstlichkeit so gefällt: schnörkellose Schlichheit ganz dicht am Gemüse
Die Zubereitung kann man ebenso schlicht halten, der Artischocke lediglich den Stiel abrechen (das ist besser als abschneiden, weil auf diese Weise Fasern des Stiels aus dem Boden mit herausgezogen werden) und dann so wie sie ist einfach ab in den Kochtopf. Etwas gästetauglicher darf man den spitzeren Blättern die Enden kappen und an den Boden mit Hilfe von Küchengarn eine Zitronenscheibe binden, um ihn so vor dem Oxidieren zu schützen. Ich finde das aber alles nicht zwingend nötig für den Spaß an dieser klassischen Vorspeise.
Man genießt die fleischigen äußeren Blätter bevor man sich zu den weniger inhaltsvollen vorgearbeitet hat und freut sich auf das Finale in Form des Artischockenbodens. In der Mitte türmt sich die Schale mit den Blättern, die bereits durch die Zähne gezogen wurden. Un peu rustique, d'accord, aber vielleicht ist es auch das, was mir an dieser Köstlichkeit so gefällt: schnörkellose Schlichheit ganz dicht am Gemüse
Die Zubereitung kann man ebenso schlicht halten, der Artischocke lediglich den Stiel abrechen (das ist besser als abschneiden, weil auf diese Weise Fasern des Stiels aus dem Boden mit herausgezogen werden) und dann so wie sie ist einfach ab in den Kochtopf. Etwas gästetauglicher darf man den spitzeren Blättern die Enden kappen und an den Boden mit Hilfe von Küchengarn eine Zitronenscheibe binden, um ihn so vor dem Oxidieren zu schützen. Ich finde das aber alles nicht zwingend nötig für den Spaß an dieser klassischen Vorspeise.
2 bretonische Artischocken, groß
3 EL Olivenöl
2 EL Basilikumöl
einige Blätter Basilikum
1 Knoblauchzehe
1 TL Savora-Senf*
1/2 Zitrone, Saft davon
Salz, Pfeffer
Zubereitung 2P:
Von den Artischocken den Stiel abbrechen und von den unteren Blättern die Spitze abschneiden. Wer mag, bindet mit Hilfe eines Küchengarns eine Scheibe Zitrone an den Boden, um das Oxidieren zu vermeiden (m: nicht gemacht).
Reichlich Salzwasser in einem großen Topf zum Kochen bringen, die Artischocken reinlegen und ca. 25min garen.
Währenddessen den Dipp zubereiten, dafür sämtliche Zutaten zu einer homogenen Sauce mit Hilfe eines Zauberstabs pürieren. Das Olivenöl langsam nach und nach zugeben, um den gleichen Effekt wie bei Mayonese zu erzeugen, d.h., dass sich eine cremige Konsistenz ergibt.
Die Artischocken abtropfen und etwas abkühlen lassen. In tiefe Teller setzen. Eine große Schüssel auf den Tisch stellen. Nun die Blätter nacheinander von unten nach oben ringsherum rauszupfen und dabei in den Dipp ditschen und die Blätter derart durch die Zähne ziehen - solange fortfahren bis die Blätter zu dünn werden. Dann die restlichen Blätter samt dem Heu wegschneiden und den Boden frei legen. Deb Boden vierteln und wie bisher in den Dipp tunken.
*Anmerkung m: den Savora-Senf dürft ihr euch merken - der bekommt demnächst einen weiteren Auftritt... auf Empfehlung von Mme Anne-Sophie Pic...
Diese Vorspeise paßt prima zu Kathas Tierfreitag*Anmerkung m: den Savora-Senf dürft ihr euch merken - der bekommt demnächst einen weiteren Auftritt... auf Empfehlung von Mme Anne-Sophie Pic...
artischocken liebe ich seitdem ich in den 1980ern das erstemal in der bretagne war. der dip dazu war alleinfachst: dicke creme fraiche vom markt mit geschmolzener salzbutter im topf vermischen. ich sage dir, es ist göttlich!
AntwortenLöschenhierzulande ess ich nie artischocken. sie kommen einfach nicht an die bretonischen heran, auch wenn sie von dort eingeflogen werden. und irgendwie gehört für mich auch dieses französiche urlaubsgefühl dazu. mit freunden und kindern abends am langen tisch im ferienhaus sitzen und ewig lang essen, schwatzen und genießen.
wer weiß, vielleicht im nächsten jahr wieder mal... und dann wird auch dein dip ausprobiert!
herzliche grüße, mano
danke für die wunderschönen bilder und inspirationen, einen schönen freitag wünscht angie
AntwortenLöschenKöstlich! An so schönen Artischocken könnte ich auch nicht vorbei gehen, leider sind sie hier Mangelware. Bei unseren Campingurlauben an französischen Stränden standen sie aber oft als Vorspeise auf dem Tisch :-)
AntwortenLöschenFrische Artischicken habe ich tatsächlich nur einmal selbst zubereitet und war enttäuscht vom Geschmack. Vielleicht hab ich es falsch gemacht, oder mir ging dabei wie Mano das entsprechende Ambiente ab, das man für manche Speisen braucht, damit sie rund werden.
AntwortenLöschenHier welche zu bekommen ist dazu ein reichlich schwieriges und sehr kostspieliges Unterfangen - gibt es nur im italienischen Feinkostladen. Aber es reizt mich, es noch ein zweites Mal auszuprobieren... für ein abschließendes Urteil, ob das was für mich ist oder nicht. :-)
Herzlich, Katja
... die jetzt erstmal Mangold kaufen geht.
So mag ich sie am liebsten, einfach so wie sie sind. Wunderbar!
AntwortenLöschendanke für diese rezept. ich hab sie erst einmal auf dem teller gehabt und war überfragt, wie man sie richtig isst. dabei finde ich sie so unheimlich schön, dass ich es poetisch fände, mindestens einmal in der woche eine zu essen. na, vielleicht wirds ja jetzt was.
AntwortenLöschenIch bin auch erst vor kurzem auf die Artischocke gekommen, leider habe ich noch nicht das Non plus ultra zur Zubereitung gefunden. Aber probieren geht über studieren, zudem bin ich ein riesen Fan von frischen Dips. ;)
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