Dass ausgerechnet die unglücklichen Liebespaare besonderen Ruhm erlangten. Unzertrennlich, von magischen Banden aneinander gebunden, und doch keinen irdischen Raum, ihre Liebe zu leben. Und es gibt so viele Beispiele... Aber was zusammengehört, das kann die Welt nicht trennen. So überdauern Romeo und Julia wie Tristan und Isolde wie verschmolzen, *dass man sie als eines kennt*.
Zu diesen für einander bestimmten Pärchen in der Kulinarik, das wißt ihr, gehören für mich Erbsen und Karotten. So spielt sich auf diesem Teller auch nur eine weitere Klaviatur der gleichen Geschichte ab - das Gewand leicht verändert, aber nicht weniger dramatisch gut im Geschmack. Und wie schön, wie wunderherrlich, dass es sich dabei um eine glückliche und wieder und wieder herbeizuführende Vereinigung handelt. Zeugt nicht dieser Teller, dass die beiden für einander erfunden wurden? Herje, ich könnte mich sich so richtig in Stimmung reden!
Ihr misstraut dem Zauber? Hinter jeder Magie steckt nur ein Taschenspieler-Trick? Oh, du ungläubiger Thomas: kocht nach!
Mit Kusshand danke ich Petra für die Inspiration zur Möhrenbutter (bei mir etwas verschlankt) Und die Gnocchi kennt ihr bereits in dieser oder dieser oder auch jener bewährten Fassung.
Zutaten 2P:
Gnocchi
250g Erbsen, tiefgekühlt
150g Kartoffeln
50g Ziegenfrischkäse
30g Parmesan, gerieben
1 Eigelb
70-80g Mehl
Salz
1/2 Limette, Abrieb davon
Möhrenbutter
150g Karotten, in Scheiben
150ml Gemüsebrühe
1 Schalotte, fein gewürfelt
1 EL Zucker
1 1/2 EL Weißweinessig
1 EL crème fraîche
30g Butter
Salz, Pfeffer
3 Karotten (in je unterschiedlichen Farben), in dünnen Scheiben
Zubereitung:
Die Schalotte in etwas von der Butter andünsten, die Möhrenscheiben dazugeben und mit dem Zucker karamellisieren lassen. Die Gemüsebrühe anschütten, alles zum
Kochen bringen und zugedeckt etwa 20 Minuten köcheln. Den
Topfinhalt in ein hohes Gefäß gießen und mit Essig und Butter mixen (m: komplett püriert). Durch ein feines Sieb in
den gesäuberten Topf geben und soviel Möhrenmasse durchdrücken, bis man
die gewünschte Konsistenz für eine Sauce erhält (m: komplett). Mit Salz und Pfeffer
abschmecken.
In etwas Gemüsebrühe die fein geschnittenen Scheiben der unterschiedlich-farbigen Möhren nacheinander (erst die hellen) garen und zur Seite stellen (gart man alle zusammen färben die lilanen ab...)
Die Erbsen in kochendes Wasser geben, drei Minuten kochen lassen bis sie gar sind, dann abschütten und unter kaltem Wasser abschrecken. Sehr gut abtropfen lassen (m: zusätzlich mit einem Küchentuch getrocknet). Die Erbsen in einem hohen Gefäß sehr fein pürieren (m: zusammen mit dem Ziegenfrischkäse).
Die Kartoffeln waschen und in einem Topf mit Wasser knapp bedeckt aufsetzen. Die fertig gegarten
Kartoffeln abgießen und noch heiß pellen. Die gepellten Kartoffeln zweimal durch eine Kartoffelpresse drücken.
Die durchgepressten
Kartoffeln mit dem Ziegenfrischkäse, dem Mehl, dem Eigelb und dem
Parmesan zu einem glatten Teig mischen. Mit Salz, Pfeffer und Limettenabrieb abschmecken. Den Teig auf einer gut bemehlten
Arbeitsfläche zu
etwa 2cm dicken Rollen formen (der Teig ist etwas weicher als bei seinen Vorgängern, daher benötigt man beim Rollen etwas mehr Mehl). Mit eine Messer in 2cm lange Stücke
schneiden. Wer mag formt nun noch nach mit den Händen zu kleinen Kugeln
und drückt mit einer Gabel den Gnocchis ein Muster auf. Sie über ein
geriffeltes Gnocchibrett zu rollen, wäre natürlich ebenfalls eine schöne
Möglichkeit (m: hier nur sanft in Mehl gerollt).
Die Gnocchis in leicht kochendes Salzwasser geben. Wenn sie nach oben steigen, mit einer Schöpfkelle herausheben und in kaltem Wasser abschrecken. Auf einem Teller zwischenlagern, bis alle Gnocchis fertig sind - dadurch leicht abtrocknen lassen.
Die Gnocchi in einer beschichteten Pfanne in etwas Butterschmalz warm schwenken, mit der Möhrenbutter und -scheiben zusammen servieren.
Die Gnocchis in leicht kochendes Salzwasser geben. Wenn sie nach oben steigen, mit einer Schöpfkelle herausheben und in kaltem Wasser abschrecken. Auf einem Teller zwischenlagern, bis alle Gnocchis fertig sind - dadurch leicht abtrocknen lassen.
Die Gnocchi in einer beschichteten Pfanne in etwas Butterschmalz warm schwenken, mit der Möhrenbutter und -scheiben zusammen servieren.
*Anmerkung m: prima gästetauglich - läßt sich hervorragend vorbereiten!
Quelle: Möhrenbutter - Petra von Chili und Ciabatta
Ohne den Liebestrank hätten Tristan und Isolde nicht zusammen gefunden. Der gehört einfach dazu. Ersatzweise halt ein trockener Weisswein, wie etwa ein weisser Condrieu.
AntwortenLöschenOh, diese Gnocchi sind ja zauberhaft! Und sie enthalten alles was ich mag inklusive Ziegnekäse! Da läuft mir schon morgens das Wasser im Munde zusammen!
AntwortenLöschenKomisch, ich habe derzeit auch richtig Lust auf Erbsen. Kann dir allerdings versichern, dass Tristan und Isolde deutlich länger sterben ;-)
AntwortenLöschenEin Traumpaar, fürwahr :-)
AntwortenLöschenWas für eine schöne Idee. Die Zutaten habe ich schon aufgeschrieben und werde mich gleich morgen ans Nachkochen machen. Noch eine Frage hinsichtlich der Liebespaare: wäre Leipziger Allerlei dann eine Orgie ;-)
AntwortenLöschenMal sehen, was die Familie dazu sagt. Die könnte ich mir prima für Heilig Abend vorstellen. :-)
AntwortenLöschenEine raffinierte Version die eine Beilage zu einem tollen vegetarischen Gericht adelt,
AntwortenLöscheneinfach genial !
LG, Anna
wie romantisch :-) ich mag beide auch sehr und der Teller sieht absolut zauberhaft aus!
AntwortenLöschenWow, die sehen ja toll aus!! Erinnert mich an meine Kindheit, die Erbsen-Karotten-Mischung, aber ich mochte die Kombi immer und bei dir wird daraus ja ein richtig edles Gericht!
AntwortenLöschenLG
Ela
@Robert: Och, und ich dachte, ich wäre es, die hier als Liebestrank fungiert... ;)
AntwortenLöschen@Lena: Genau, die magische Zutat: Ziegenfrischkäse :)
@Gottfried: Ich schließe jetzt einfach mal ein Siechtum nach Genuß dieser Gnocchi aus!
@Susanne: Wir schwärmen für das Gleiche !
@Margit: Hihi, mindestens... ein Schwinger von der ausufernden Art :)
@Eva: Die Gnocchi werde ich demnächst auch vorstellen in meinen Dezember-Menus: weil super lecker und ebenso gut vorzubereiten...
@Anna: Ganz unverblümt: ich mochte diesen Teller auch sehr!
@Britta: Unverbesserlich romantisch - so auf die Welt gekommen. Mit Hang zur Karotte und Erbse :)
@Ela: Gell, mich auch. Gibts in unseren Breitengarden Kinder, die ohne ein solches Gläschen groß geworden sind?
Wusstest Du eigentlich, dass Du mir mit Deinen Gnocchi-Rezepten die Angst vor deren Zubereitung genommen hast? Du bist also meine Gnocchi-Heldin, dank der sie nun immer öfter auf unseren Tellern wandern :)
AntwortenLöschenMit der Zusammenstellung ist dir ein ganz großer Wurf gelungen! Und ich kann endlich die feine Karottenbutter wieder machen :-)
AntwortenLöschenUnd noch so ein Knaller, nachdem ich gerade vom Kürbis-Amarettini-Risotto komme... Dass Erbsen & Karotten mich in so aufgeregte Hochstimmung versetzen könnten, hätte ich bis gerade eben nicht vermutet :-).
AntwortenLöschenund diese sagenhaft leckeren "Archiv Gnocchi" gab es heute bei uns. Endlich - schon lange hatte ich sie mir ausgeguckt. "Noch mehr Klößchen!" Der Ritterschlag auch von der jüngsten (und kritischten) Mitesserin ;-) Liebe Grüße von Hannah
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