Die besten Kürbisgnocchi ever - von Welt - überhaupt

Freitag, 30. Oktober 2015

Niemals nie, also sowas von überhaupt gar nicht, käme Robert auf die Idee, seine Kürbisgnocchi derart marktschreierisch anzupreisen. Er heißt ja nicht Jamie Oliver. Und darüber wird niemand so glücklich sein wie Robert.

Aber ich Landtrampel brauche da gar nicht weiter *gschamig* rumzuhampeln und haue es donnernd raus, wie es ist (schließlich auch kein Eigenlob): DAS SIND DIE BESTEN KÜRBISGNOCCHI VON WELT.

Und (wartet, ich muß mir kurz meinen Bonnie-Tyler-Mopp aus der Stirn pusten): ich habe Erfahrung in dieser Sparte. Also RICHTIG Erfahrung. Meinen ersten Kürbisgnocchi konnte ich zusehen, wie sie als schwebende Breipartikel im Kochwasser zum Topfboden sanken. Mit meinem zweiten Versuch hätte ich dem übelsten Agnostiker ein drittes Auge in die Stirn trümmern können. Worauf ich mich zu einer länger anhaltenen Pause zum Thema *Kürbsignocchi* inspirierten ließ.
Mit den Lafer-Kürbisgnocchi ging es dann deutlich bergauf. Allerdings sind das genau genommen Kürbis-Kartoffel-Gnocchi - soviel Präzision muß sein. Ein weiterer Versuch galt diesen hier, (bereits letzten Herbst) ebenfalls von Robert, die ich uns an einem trüben Tag als Stimmungserheller zubereitet habe (wie unschwer an den Lichtverhältnissen zu erkennen ist). Obacht: köstlich, jedoch durch die weiche Teig-Konsistenz von der Zubereitung nur etwas für Fortgeschrittene.

Meine heutigen Robert-Gnocchi gabs bereits zum zweiten Mal (ihr seht, nur Millisekunden trennen mich vom Doktorgrad unter den Kürbisgnocchikennern). Man beachte bitte die Verhältnismäßigkeit: 750g Kürbis (!!) auf 60g Mehl. Allein das ist exeptionell. Zusammen mit dem Steinpilz-Sößchen seuftzen wir sonntagsessenswürdig. Noch etwas zarter werden die Gnocchi, wie sich rausstellte, wenn man sie halb mit Butternut/ halb mit Hokkaido zubereitet - also im Vergleich nur mit Hokkaido. Die nächsten werde ich nur mit Butternut (dem allgemeinen Popstar unter den Kürbissen) zubereiten. So oder so: der Teig händelt sich wunderbar - womit sich auch absolute Gnocchi-Beginner an dieses Rezept wagen dürfen!

Zusammenfassung: DUBB! Vielen Dank Robert für deine stetige, bereichernde Muse!
Zutaten:

750 g Kürbis (m: halb Butternut, halb Hokkaido)
Nelkenpfeffer (Piment)
40 g Hartweizendunst*
40 g Weissmehl*
1 Eigelb
20 g Parmesan, fein gerieben
Muskatnuss
Salz
Pfeffer
Orangenzesten einer 1/2 Orange

250 g Steinpilze
300g Kirschtomaten, confiert
Thymian
2 Knoblauchzehen
1 Schalotte, geschält, gehackt
je 1/2 EL Olivenöl und Butter
100ml Gemüsebrühe
Fleur de Sel
2 TL Tomatenmark
1 EL Crème fraîche
Zubereitung:

Kürbis schälen und entkernen, in kleine Stücke schneiden. (Neuerdings gelesen, dass man auch den Butternut nicht zu schälen braucht - mir fehlen noch die Erfahrungswerte). Im Ofen bei 200°C Umluft während etwa 20 Minuten rösten, gut ausdämpfen lassen. Durch die flotte Lotte (m: Kartoffelpresse)  drücken (braucht etwas Kraft und Geduld), Eigelb, Hartweizendunst, Weissmehl, Parmesan und Gewürze unter den noch warmen, durchgedrückten Kürbisbrei mengen. Gnocchiteig 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.

Nun die Kirschtomaten confieren. Dafür den Ofen auf 110° Umluft vorheizen. Mit einer gehakten Knoblauchzehe und 2 TL Thymian bestreuen, 1 EL Olivenöl betrüufeln, salzen, pfeffern und etwas zuckern und 50min im Ofen garen.

Den Gnocchiteig auf Hartweizendunst zu Rollen von 1 cm Durchmesser ausrollen, diese in 1 cm Stücke schneiden, zwischen den Händen rund abdrehen.

Gnocchi in knapp kochendem Salzwasser pochieren, herausheben *, abtropfen lassen und in einer beschichteten Pfanne in wenig Orangenöl anbraten. Nach Bedarf nachwürzen.

Pilze mit Messer, Bürste und mit angefeuchtetem Küchenpapier putzen, in Scheiben schneiden.

Pilze mit der Schalotte in Olivenöl-Butter anbraten. Würzen mit Thymian, Fleur de Sel und Pfeffer. Ablöschen mit Brühe, kurz zudecken, bis die Pilze gar sind. Tomatenmark, Crème und confierte Kirschtomaten zufügen. Nochmals abschmecken und mit den inzwischen gebratenen Gnocchi servieren. (m: Gnocchi nicht gebraten, sondern direkt zu den Pilzen in die Pfanne gegeben).

*Anmerkung m: TIPP - Blanchiert man die gegarten Gnocchi kurz in kaltem Wasser, kann man sie auch sehr gut einfrieren.

Für den Teig mit Butternut habe ich jeweils 10g mehr Mehl für den Gnocchiteig verwendet

15 Kommentare

  1. Hmmm, das klingt super lekcer,danke für das Rezept und die appetitanregenden schönen Bilder dazu!
    Ich wünsch Dir einen schönen Tag und ein wundervolles und sonniges Wochenende!
    ♥ Allerliebste Grüße , Claudia ♥

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  2. Micha, hör' auf damit, ich krieg' Angst! So viele DUBBs hintereinander – Pasteis, Gnocchi – wo soll das nur hinführen? Und vor allem: WANN soll ich das alles nachmachen? Ich komm doch so schon kaum hinterher!
    In diesem Sinne: Wunderbaren Freitag!

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  3. Vor paar Tagen habe ich beim Italiener einen köstlichen Kürbis-Amarettiravioli gegessen! Die Kürbisgnoccis sehen so köstlich aus! Die dürfen gleich morgen auf den Tisch. Habe noch einige verschiedene sorten hier rot-gelb-grün leuchten! Danke für die tolle inspiration! lg, éva

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  4. So viel Reklame ist mir tatsächlich schon fast peinlich, zumal kein grosses Geheimnis dahinter steckt und ich mir die Welt nicht mehr erobern will. Ob es nun Kartoffeln, Kürbisse oder was immer auch ist, die Feuchtigkeit der Erdfrüchte muss einfach im Ofen genügend heruntergetrocknet werden, dann kommt man mit wenig Mehl aus. Aber wenn sich mit deiner Begeisterung bis in den hintersten Winkel der Welt herumspricht, schadet es nicht und ist dein Verdienst.

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  5. Das klingt super und wird versucht! :D Hatten Kürbisgnocci auf dem Plan, hatte auch schon bei Dir geschaut.. Haben noch so viel Kürbis ;)

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  6. Mit deiner Begeisterung hast du mich angesteckt und ich bin nun sehr neugierig auf diese Gnocchi. Leider isst der Signore keinen Kürbis.... ich muss mal schauen, ob ich das für mich gaaanz alleine mache....

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  7. wenn es denn die weltbesten sind, komme ich nicht umhin, sie auszuprobieren. hier liegt noch ein butternut im kühlen und wartet auf verarbeitung. ich bin gespannt!
    die kleinen feinen leckeren pasteis esse ich übrigens immer in hamburg im karoviertel. ich meine, das sind die weltbesten. aber ich kenne ja deine noch nicht!


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  8. Ich muss die dann ja wohl auch noch auf den Speisplan setzen :-) Heute gab's hier übrigens auch schon wieder Butternut, als Stampf mit Miso und der war die Unterlage für den weltbesten knusprigsten (wirklich wahr, ich schwöre!) Schweinebauch aus NOPI nach Ottolenghi. In Kürze im Blog :-)

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  9. Das stimmt, in vielen Rezepten (Ottolenghi z.B.) wird der Butternut auch gleich ungeschält verwendet, wenn er in den Ofen kommt. Es klappt und schmeckt gut! Und die Gnocchi werden probiert!

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  10. Diese feinen Gnocchi müssen unbedingt probiert werden. Bislang war alles, was ich nach deinen Rezepten gebacken und gekocht habe formidabel!
    Liebe Grüße
    Andrea

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  11. Kürbisgnocchi sind Seelenwärmer-Essen, immer wieder. Ich hab es kürzlich mit Kokos- statt Weizenmehl versucht, das ging auch, war mangels Kleber allerdings etwas zerfallsgefährdet.
    Nein, es ist leider nicht besser. Oder wie der Chirurg es ausdrückt: beschissener geht es eigentlich nicht.

    LG, Katja

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  12. Liebe Mischa, eine solche Hymne musste einfach mal sein, und du sprichst mir damit aus der Seele.
    Danke,
    Volker

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  13. So. Nun hast du es geschafft, Ich Gnocci-Verweigerer-ever hab sie nachgekocht. Heute. Und …waren ARG lecker :-) Musste zwar gehörig improvisieren … getrocknete Pilze (keine frische zu bekommen), veganiseren (eigentlich kein Problem, aber ich hatte "tierische" Probleme im Sojamehl und im Hartweizengrieß … ) aber allen Widrigkeiten zum Trotz, es ist geworden. Und wurde auch gleich frisch verbloggt. Ob es nun die besten-ever waren … keine Ahnung. Meine besten ever waren es… weil die ersten ever .... Danke für das schöne Rezept!

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  14. @Claudia: Immer wieder gerne - sonnige Grüße zurück!

    @Charlotte: Jaha, du weißt doch, wie es ist: *Hast du den Hammer in der Hand, ist die Welt voller Nägel* :) - ich habe noch nicht fertig...

    @Éva: oh, die Kombi Amarettini-Kürbis finde ich auch ganz köstlich. Dieses Risotto kann ich dir daher sehr empfehlen... liebe Grüße

    @Robert: Neben deinen wunderherrlichen Rezepten, deinem feinen Humor, den appetitlichen Fotos und deiner vielfältigen Inspiration schätze ich auch deine Bescheidenheit. Diese deine Kürbis-Gnocchi sind für mich PERFEKT - ich wüßte wirklich nicht, warum ich noch ein anderes Kürbis-Gnocchi-Rezept ausprobieren sollte. Dabei bleibe ich. Vielen Dank, Robert!

    @Juli: Für 2 Personen sind 750g auch ne tüchtige Menge - du wirst sehen...

    @Sabine: Du kannst die Gnocchi - wenn du sie nach dem Garen blanchierst - auch gut einfrieren. Ich kann die Daumen nur hochhalten. Beide ;)

    @Mano: Aber nicht wieder dir die Schulter ausrenken wegen eines Kürbis, gell ;) - das warst doch du, oder, liebe Mano, die mit einem Kürbis kämpfte?

    @Petra: Ich hoffe, nein ich wünsche mir natürlich sehr, dass du mir irgendwann auch einen DUBB verrätst? Dein Blog ist doch eigentlich vollervoller Blogbuster!

    @Rebekka: Vielen Dank für deine Bestätigung - dann gilts jetzt an den Praxistest zu gehen. Noch kann ich mir nicht ganz vorstellen, dass man die Schale weich bekommt. Aber das kann man sich beim Hokkaido ja eigentlich auch nicht :)

    @Andrea: Hach, liebe Andrea, du weißt aber genau, wie man charmante Kommentare schreibt - vielen Dank!

    @Katja: ach Katja, was eine Scheiße - ich bin in Gedanken mit dir

    @Volker: Ja, auf den Robert lobzududdeln ist meine einfachste Übung. Schön, dass ich bei der Laola-Welle nicht alleine bin. Also vielen Dank, dass du mit aufstehst!

    @Srachy: Schon gucken gewesen bei dir. Dass die Gnocchi ohne Eigelb zusammenhalten... ich staune sehr. Aber die Konsistenz scheint es wohl doch zu verändern. Dieser Teig von Robert läßt sich wirklich prima formen.... Vielen Dank für dein spannendes Feedback!

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  15. Ich möchte dieses Gericht heiraten. °Ja, °Nein, °Vielleicht ;)?!

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