*Das wird so abgehen*, meinte ein Freund von uns euphorisch, *ich habe mir für die wichtigsten Spiele in fünf Städten Karten besorgt*. Und ich so: *Hä, was für Karten, was ist denn los?* Das Gesicht von ihm - unbezahlbar. Tatsächlich war meine Ahnungslosigkeit nicht ansatzweise Schmierenkomödie (für Schauspielerei habe ich nämlich keinerlei Talent). Ich kanns mir nur mit unserem Inselleben erklären, dass sich derartige *Großereignisse* wie Fußball-EM einfach ignorieren lassen. Selbst wenn sie im eigenen Land stattfinden.
Bon, zugegeben, dass ist schon wieder drei Wochen her. Mittlerweile drängen sich allerortens Fanartikel vor die Pupillen. Ich kann euch gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass mir Fußball ja sowas von schnuppe ist. Herrlich! Wie eigentlich alle Themen, die einem lediglich ein gepflegtes Achselzucken entlocken. Sonst neige ich ja eher zu schneller, emotionaler Entzündbarkeit - nur so langsam kommt mir die Altersabgeklärtheit zugute. Die ich allerdings nicht berrechnen kann in seither (bewußt) erlebten Fußball-Europameisterschaften. Wenns danach ging, dann wäre ich Knospe, komplett unbespielte Fläche :)!
Reden wir also über Brot, einem Thema, in dem ich mich bedeutend besser auskenne. Und der Goldhamster spielt für mich in der obersten Brotliga mit. Er ist eine Variante vom Schwarzen Hamster und der wiederum zählt für mich zu den besten Brotrezepten überhaupt, die im Netz zu finden sind. Dieses Rezept ist eine Wechselinspiration von zwei tollen Bäckern aus den einschlägigen Foren: Micha und Marlene. Der Vorzug zum Schwarzen Hamster ist: es entstanden mir beim Goldenden Hamster noch nie solche Höhlen. Geschmacklich sind beide einfach super. Wer Saaten im Brot liebt, wird beide Brote immer wieder backen.
Zutaten 2 Formen 750g:
Sauerteig 16-18h bei ca. 26°:
210g Weizen 1050 (m: T110)
185g Wasser
20g ASG
Brühstück - Stehzeit ca. 12h
170g Dinkel, angeschlagen*
170g Wasser, kochend
10g Salz
Quellstück - min. 3h:
85g Emmerschrot
85g Dinkelmalzflocken
85g Kürbiskerne
85g Sonnenblumenkerne
40g Leinsaat
40g Sesam (m: schwarzer)
12g Salz
370g Wasser
Brotteig:
Sauerteig
Brühstück
Quellstück
220g Weizen 1050 (m: T110)
85g Roggen-Vollkorn
12g Hefe
1 EL Gerstenmalz
vt. etwas Wasser (m: ca. 20ml)
Zubereitung:
Alle Zutaten in etwa 8min langsam zu einem homogenen Teig verkneten. 30min Teigruhe und nochmals kurz kneten. Teig auf bemehlter Arbeitsfläche 2x falten (m: nicht gemacht) -
anschließend langformen, etwas befeuchten und in einer Mischung aus
Leinsamen u. Sesam rollen oder die Teigoberfläche in der Form damit
bestreuen - mit dem Schluss nach unten in eine gefettete Kastenform (750g) legen - Teigoberfläche befeuchten. Brote abdecken.
Gehzeit etwa 60min (m: etwa 90min). Brotoberfläche einschneiden oder stippen. Brote im vorgeheitzen Backofen von 250° fallend auf 200° backen - Gesamtbackzeit etwa 45min. Die letzten 5min ohne Form backen. Klopfprobe.
Brot? Bon, alles gut und recht :-)
AntwortenLöschenAber Dein Bild mit Mohn! Hammer!
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
PS. Hopp Schwiiz ... ?
Tja. Brot.... die einen können es, die andern gucken zu.
AntwortenLöschenund wie ich saaten im brot liebe. herrlich sieht das aus!
AntwortenLöschenBrot kann ich inzwischen auch ganz leidlich, sogar einen lebendigen Sauerteig beherbergt mein Kühlschrank. Und habe viel bei Dir gelernt - danke einmal an dieser Stelle. Trotzdem: Beim Anblick dieses Brotes befällt mich Neid, der blanke. Brava!
AntwortenLöschenGruss Bea
@Andy: Ja, Brot ist nicht dein Gemüse, ich weiß ;)... Nur das PS, das verstehe ich leider nicht?!
AntwortenLöschen@Robert: Die einen brauchen eigenes Brot, die anderen nich...
@Mme Ulma: Ich auch, ich auch: Saaten im Brot - da kommt der Kanarienvogel in mir durch!
@Bea: Liebe Bea, dann kannst du dieses Brot ebenfalls leicht nachbacken. Schicke deinen Sauerteig durch die Hefeführung wie hier beschrieben und dann ganz nach Rezept... Schon ist keinerlei Neid notwendig ;) Merci für den netten Dank!