Anstoß: Cake au Maïs et Poivrons

Freitag, 22. Juli 2016

Wer die Schule so wenig mochte wie ich, der spielt in meinem Verein. Nicht einer Minute trauere ich dieser Knastzeit hinterher. Und Klassentreffen mit mir wird es in diesem Leben nicht geben. Dafür verknüpft mich mit allen Menschen ein verborgenes Band, die die Schulstunden zwangsweise ebenfalls in der hintersten Reihe abgesessen haben.

Genau das fiel mir als Referendarin wieder in allen Einzelheiten ein. Was werden die Kids totgequatscht und an den Stühlen festgeschraubt. Schlimm. Zwei Dinge wären - hätte ich denn Fugnisgewalt - meine ersten Änderungsmaßnahmen gewesen. Vorneweg wird mir mit den Kindern zu wenig gesungen. Singen kann jeder, der sprechen kann und es ist für alle schlicht ein Stimmungsaufheller. Mit mir als Klassenlehrerin wäre jeder Schultag also zwangsweise mit einem Lied eingeläutet worden. Zumindest in der Unterstufe. Nicht, dass ich beim Singen sonderliches Talent gezeigt hätte oder Können (ihr erinnert euch), es geht mir dabei lediglich ums Gemüt.

Der zweite Antstoß würde dem gerecht werden, dass es mir bis heute schwer fällt, lange still zu sitzen, deshalb: raus mit den Kinners an die frische Luft. Gerade jetzt, wo die Sonne lacht und es nirgends schöner ist als im Schatten eines Baum mit nackigen Füßen, wer hält sich da bitte lieber drinnen auf? Da der Welt eine Lehrerin wie mich erspart blieb, unterbreite ich meine Vorschläge jetzt subtil hier (damit ichs abhaken kann  ;). Fürs Picknick, Freibad, für den Park oder die Wiese, mit diesem Cake habt ihr eine solide Grundlage um fingeressend satt zu werden. Dabei mit den Kindern gesungen, wie etwa... ja, welches (Kinder)lied würdet ihr euch raussuchen?
Zutaten 1kg-Form:

3 Paprika (rot/gelb/grün)
180g Maismehl
(m: 100g Polentagrieß fein vermahlen/ 80g Weizenmehl)
3 Eier
1 Päckchen Backpulver
80g Olivenöl
100ml Milch
100g Käse, gerieben (m: Comté)
1/2 Bund Frühlingszwiebeln
2 Knoblauchzehen
Salz, Pfeffer
Muskatnuss-Abrieb 
1 Pr Zucker
Chili-Pulver

Zubereitung:

Die Form leicht fetten und mit Backpapier auskleiden.

Die Paprika entkernen und unter den Grill leben, bis die Haut schwarze Blasen wirft. In ein feuchtes Tuch einschlagen und abkühlen lassen. Die Haut von der Paprika entfernen und in feine Streifen schneiden. Das Weiß der Frühlingszwiebeln fein würfeln,das Grün in Ringe schneiden.

Den Ofen auf 180° (O/U-Hitze) vorheizen.

Das Mehl mit dem Backpulver mischen. In einer zweiten Schüssel die Eier mit Öl und Milch verqurilen. Die Eiermischung nach und nach unter das Mehl vermengen (m: mit Schneebesen), dabei achten, dass keine Klümpchen entstehen. Salzen, pfeffern mit Muskatnuss und Chilipulver sowie der Prise Zucker abschmecken (nicht zu zaghaft würzen).

Nun erst Paprika, Frühlingszwiebeln und Käse untermischen.

Die Masse in die Form gießen, glatt streichen und ca. 40min backen (Stäbchenprobe). Schmeckt lauwarm oder abgeühlt besonders gut.

9 Kommentare

  1. Das Gejammer wegen zu wenig Bewegung der Jugend ist somit systembedingt... Dich als Lehrerin kann ich mir aber sehr gut vorstellen. Nicht nur zum Picknick-Kuchenbacken.
    Gruss Bea

    AntwortenLöschen
  2. Den Kuchen nehme ich mit, der ist optimal für die (endlich) nahende Ferienzeit.
    Und die Schule, ach. Ich habe sie durchgestanden, weil ich wollte Abi haben. Aber nie habe ich die Menschen verstanden, die der Schulzeit hinterhertrauern. Und jetzt habe ich Kinder in der Schule. Meine Tochter ist hier auf den Gymnasium....ich sage nur G12. Die Herrschaften, die den Kindern das eingebrockt haben, die sollten alle gezwungen werden, ihr Abi unter diesen Bedingungen nochmal zu machen 😈.

    AntwortenLöschen
  3. ich hatte das große glück, in der grundschule einen klassenlehrer zu haben, der ständig mit uns raus in die natur ging. mein wissen über bäume, blumen und gesteine habe ich tatsächlich noch von ihm! und wenn ich heute mal in meiner heimatgegend um kassel herum unterwegs bin, dann kenne ich noch alle flüsse, hügel, dörfer - sein heimatkundeunterricht war einfach genial! nach der 4. klasse hört dann aber meine schulleidenschaft auch auf. gründlich!
    da brot merk ich mir. ohne paprika. blöde allergie.
    hochsommergrüße!
    mano

    AntwortenLöschen
  4. Chère Micha,
    wieder einmal ein Lebenszeichen von mir aus Klagenfurt. In Bezug auf Schule muss ich sagen, dass ich sie auch nicht gerade mochte. Vor allem hatte ich immer diese Angst vor Prüfungen bzw. Schularbeiten. Aber ich hatte immer das Zeugnis als Ziel vor Augen und habe letztendlich die Handelsschule (d.h. ohne Abi - bei uns Matura) mit sehr gutem Erfolg abgeschlossen. Beruflich hatte ich dann kein Ziel mehr vor Augen (als Bankangestellte in einer höheren Position?????). Das spielt es nicht so ohne weiteres. Doch nun zu deinen genialen Rezepten: in den letzten Tagen habe ich zwei Mal die geniale Pfirsich-Aprikosen-Tarte mit Verveine gebacken und war begeistert. Gestern noch zusätzlich den türkischen Mangold Eintopf. Wirklich zum Hineinsetzen. Danke für die tollen Rezepte und bis zum nächsten Mal. Liebe Grüsse Marlies

    AntwortenLöschen
  5. Ein herrlicher Kuchen und eine noch herrlichere Einstellung. Ich durfte mal einen Kuchen mit Oliven und ... Salami oder Schinken (???) der von einer Französin gebacken wurde kosten. Unglaublich lecker.
    Sonnige freie Grüsse

    AntwortenLöschen
  6. Ich hatte das Glück, meine drei letzten Schuljahre und Abitur in einer wunderbaren Schule zu verbringen - ich hab's geliebt. Aber als Lehrerin finde ich das "festgeschraubtsein" auch unmöglich. Jede Schule sollte gleich mal einen Yogaraum haben... und deinen Kuchen sollte es in der Mensa geben. Verlockt zum Nachbacken.
    Liebe Grüße in deinen Sommer!

    AntwortenLöschen
  7. @Bea: Ich bin das Studium nicht wirklich angetreten, um Lehrerin zu werden. Vielmehr war der Habib damals in Begriff, ein neue Schule zu entwickeln, die ich mitaufbauen helfen wollte - und dann kam alles anders. Auch gut!

    @Susanne: Oder? Vielen scheint mir die Außenperspektive zu fehlen. Wenns ginge, sollten die mal in ihren eigenen Stunden hospitieren ;). Und ja, auch über den Lehrplan liese sich einiges - mir nicht gefälliges - sagen...

    @Mano: Oh wie schön! Ja, das ist wirklich ein Geschenk, einen solchen Lehrer mal erlebt zu haben. Hört sich super an!

    @Marlies: Ich träume - das darf man eigentlich gar nicht laut erzählen - manchmal immer noch, ich müßte das Abitur wieder machen. Horror! Vielen Dank dir, für die lieben Rückmeldungen vomNachkochen - das erfreut mich ja sehr!

    @Versuchsköchin: Ist das ein neues Bild? Ich bin gespannt, obs bald auch ein neues *About* über die Versuchsköchin gibt :)

    @Ilse: Unvorstellbar für mich - wirklich. Da kann ich regelrecht ein wenig neidisch werden. Du warst Lehrerin? Lese ich das richtig raus? Na, mit deinem Bewegungsdrang bis heute warst bestimmt auf SEiten der ruhiggestelten Kiddies!

    AntwortenLöschen
  8. Mal wieder was nachgebacken. Er wurde wunderbar. Kommt ins Standardrepertoire. Wie so vieles von Dir. Wenn Du wüsstest, wie präsent Du in unserem kulinarischen Alltag bist...
    Habe mich allerdings gefragt, wo der Knoblauch aus der Zutatenliste bei der Zubereitung abgeblieben ist.
    Danke!

    AntwortenLöschen
  9. Sehr feines Rezept.Danke dafür. Es hat gerade geklappt als hätt ichs schon 5x gebacken.Leider habe ich den Schittlauch vergessen.Frühlingszwiebeln hatte ich nicht. Jetzt gibts Schittlauchbutter dazu.Ein schönes WE wünscht euch a.

    AntwortenLöschen

Für Kommentare gilt: die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) wurden an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.