an Politik teilnehmen

Donnerstag, 15. September 2016


Sagen wirs mal vorsichtig: Politik begeistert bin ich nicht. Also deutlich weniger als damals, als ich aus voller Überzeugung mein Kreuz bei den Grünen machte, für die ich mich entschied, weil sie mir drei grundlegende Versprechungen gaben: für die Natur, gegen Atomkraft, für Parzifismus. Und dann führten sie als erste Partei nach dem NS-Regime Deutschland wieder in den Krieg. Mit meiner Stimme!!! Das hat nachhaltige Spuren hinterlassen. Seither kämpft die Politik bei mir um Glaubwürdigkeit - und zwar nach dem guten, alten Bibel-Prinzip: *an den Taten werdet ihr gemessen*.

Immer wieder habe ich mich gegen TTIP positioniert. Vorneweg weil ich mich an den schlichten Symbolismus der Mittelalter-Literatur erinnerte: Alles, was im Dunkeln, Verborgenen, Geheimen stattfindet, ist böse, alles, was das Licht nicht scheut, ist gut. Bon, die Frau Bundeskanzlerin kündigte bereits an, dass das Handelsabkommen auf jeden Fall zustande kommen wird. Auch ist hinlänglich bekannt, dass diese Entscheidung auf EU-Ebene verschoben wurde (dort, wo der Lobbyismus besondere Blüten treibt) und die nationalen Parlamente eh keinen Einfluß mehr nehmen können. Nun steht zudem fest, dass Bayer Monsanto übernimmt - mit Hinblick auf einen sich öffnenden, europäischen Markt.

Wen interessieren da die paar Unterschriften dagegen?

Aber warum nicht den Don Quijote hochhalten. Wenn ihr in einer der sieben deutschen Großstädte lebt - in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leibzig, Stuttgart oder München  - Lust und Zeit für einen Spaziergang mit andernen habt, dann könnt ihr an den Demonstrationen gegen TTIP teilnehmen, die alle zeitgleich übermorgen, am 17.September stattfinden. Näheres siehe hier oder hier.

*Anmerkung m: das Foto zeigt, wie sehr der Buchsbaumzünsler in unserer Region zur Plage wurde


1 Kommentar

  1. Ich gebe schon immer gern den Don Quichote, auch wenn cih gegen Windmühlen laufe - weil ich es nicht mit mir vereinbaren könnte etwas resigniert abzunicken, nur weil ich es nicht ändern kann.
    Politikverdrossenheit. Ja, und wie. Wo die SPD zur CDU mutiert und dazu noch ein Abkommen wie Ceta durchwinkt, nur weil sie keine Alternative zu Sigmar Gabriel als Kanzlerkandidat haben, da kann man nur politikverdrossen werden. Was sagt es über den Zustand einer angeblich sozialdemokratischen Partei aus, wenn Gabriel das Beste ist, was sie aufbieten können und soziale und demokratische Aspekte keinerlei Rolle mehr spielen. Da wünsche ich mir doch dringend Gregor Gysi als Kanzler... wenn er nicht in der falschen Partei wäre.

    LG, Katja

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