Wassertreten, auch Kneippen genannt, soll den Kreislauft anregen und die Durchblutung ankurbeln. Und Waldwaten, auch Waldspaziergang genannt, fördert das Denken und das allgemeine Wohlbefinden (ganz bei Friederike), während sich die zivilisationssteifen Glieder wie von alleine durchlockern (ganz bei Katja).
Der weiche Waldboden, sandig, teils von daunigem Moos überzogen, der rauschende Wind, der die Blätter zum Rascheln bringt, der erdig-frische Duft, nach dem man schnuppert, um ihn dann tief in die Lunge zu ziehen, das ist für mich mehr als Kur. Ein tiefes Gefühl der Lebendigkeit durchströmt mich. Alles webt und bebbt, die Sinne sind gespitzt, und was sie wahrnehmen ist wohltuend.
Ob wir dann beim Stromern Pilze finden oder nicht, das finde ich zweitrangig - Erlebnis Wald, der Ronja-Räubertocher-Moment zählt mehr. Gerade bei Steinpilzen habe ich manchmal eh den Eindruck, dass ich an den gutgetarnten Wichten solange vorbeilaufe, bis ich zufällig darauf gestoßen werde. Bei der letzten Pirsch mußte ich lächeln über den lumpigen Gauner von Wald, der mich zu einem einzigen Bilderbuch-Steinpilz führte, wie zum Beweis: *Mädel, es GIBT Pilze*, den Beweis-Pilz quasi, ohne dass ich danach aber auch nur noch über einen Pfifferling gestolpert wäre.
Geschenkte Ernte zum Erntedank - ein Tag, den ich als Gartenkochblog natürlich nicht übergehen kann. Auch wenn 2015 jetzt nicht DAS Gartenjahr war.
Geschenkte Ernte zum Erntedank - ein Tag, den ich als Gartenkochblog natürlich nicht übergehen kann. Auch wenn 2015 jetzt nicht DAS Gartenjahr war.
Dazu stelle ich euch einen weiteren Käse in meiner Ruprik *Vive le fromage français* vor: den Saint Nectaire (kein unbekannter hier oder hier). Seinen Geschmack kann man als
süßlich beschrieben, der an Nüsse, Pilze oder Zuckerrüben
erinnert. Und wenn ich ihn hier hochhalte, dann natürlich deshalb, weil ich ihn besonders mag. Ebenfalls seither hier für euch präsentiert: den Comté, den Saint-Félicien, den Mont d'Or und den Tomme
Zutaten:
1 x Flammkuchen nach diesem Rezept
1 rote Zwiebel
150g Saint Nectaire
200g Steinpilze
2 EL Crème fraîche
Abrieb 1/2 Zitrone
Salz, Pfeffer
2 TL Rosmarin, fein gehackt
etwas Olivenöl
Zubereitung:
Den Flammkuchen wie hier beschrieben zubereiten (m: etwas weniger Hefe verwendet - dafür dem Teig mehr Zeit zum Gehen gelassen).
Die Pilze putzen und in Scheiben schneiden. Die Zwiebel schälen, halbieren und in Streifen schneiden. In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen, darin zuerst die Zwiebel zusammen mit 1 TL Rosmarin glasig dünsten. Auf einen Teller beiseite stellen. Dann in der gleichen Pfanne die Pilze bei starker Hitze von beiden Seite braten. Ebenfalls zur Seite stellen.
Die Crème salzen, pfeffern und mit Zitonenschale und Rosmarin mischen. Den Saint Nectaire in Würfel scheiden.
Den Flammkuchenteig dünn auswellen (m: 3 dünne Fladen). Dünn mit der Crème bestreichen. Mit Pilzen, Zwiebel und Käse bestreuen. Nochmals leicht salzen und pfeffern.
Im vorgeheizten Ofen (m: 240°) mit Pizzastein nacheinander knusprig braten.
Zutaten:
1 x Flammkuchen nach diesem Rezept
1 rote Zwiebel
150g Saint Nectaire
200g Steinpilze
2 EL Crème fraîche
Abrieb 1/2 Zitrone
Salz, Pfeffer
2 TL Rosmarin, fein gehackt
etwas Olivenöl
Zubereitung:
Den Flammkuchen wie hier beschrieben zubereiten (m: etwas weniger Hefe verwendet - dafür dem Teig mehr Zeit zum Gehen gelassen).
Die Pilze putzen und in Scheiben schneiden. Die Zwiebel schälen, halbieren und in Streifen schneiden. In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen, darin zuerst die Zwiebel zusammen mit 1 TL Rosmarin glasig dünsten. Auf einen Teller beiseite stellen. Dann in der gleichen Pfanne die Pilze bei starker Hitze von beiden Seite braten. Ebenfalls zur Seite stellen.
Die Crème salzen, pfeffern und mit Zitonenschale und Rosmarin mischen. Den Saint Nectaire in Würfel scheiden.
Den Flammkuchenteig dünn auswellen (m: 3 dünne Fladen). Dünn mit der Crème bestreichen. Mit Pilzen, Zwiebel und Käse bestreuen. Nochmals leicht salzen und pfeffern.
Im vorgeheizten Ofen (m: 240°) mit Pizzastein nacheinander knusprig braten.
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenWow, und das alles vor Ort zu finden... DAS steht definitiv auf der ToDo Liste, wenn ich auch mit dem Fromage etwas interpretieren muss. Und, ja, Deine Interpretation 'Wassertretens' das 'Waldwatens.... patentieren - das beste für den Kopf, chapeau!
AntwortenLöschenSchöne Grüße Axel
jede Käseempfehlung von Dir nehme ich gerne an. Als Schweizer hängt man gerne an den heimischen Sorten, da kann ein Blick über die Grenze nur Abwechslung bringen.
AntwortenLöschenDas Waldwaten, wie du es nennst, scheint grad populär zu werden. Bei uns nennt sich das "Waldbaden" und es gibt grade eine Projekt in der Region, das sich vorgenommen hat, die gesundheitlichen Auswirkungen des Waldbadens zu untersuchen und zu dokumentieren. Im Anschluss an das Projekt werden sogar "Waldbademeister" ausgebildet ... Sollte ich? :-)
AntwortenLöschenWie gerne ich deine Zeilen immer lese - besonders der Ronja Räubertochter-Moment hat es mir angetan. Ich habe das Buch geliebt als Kind!
Liebe Grüße vom Mädel!
glaub dieses Rezept muss ich mir merken, tönt super lecker
AntwortenLöschenNeid.Neid.Neid!!!!!
AntwortenLöschenIch such vergebens nach essbaren Pilzen hier! Außer Parasole nix los im Wald.
Sieht aber sehr lecker aus. Vielleicht koch`ich`s nächstes Jahr nach ;).
Liebe Grüße,
Helena
das mit dem finden klappt bei mir ja überhaupt nicht, niemals.
AntwortenLöschenflammkuchen ist allerdings so ein wunderbares herbst-rezept – und so gabs gestern einen mit pesto und tomaten, war auch fein.
Oh, wie lecker! Der kommt auf die Liste. Zum Pilze finden fühle ich mich nicht sicher genug. Aber Steinpilze kann man ja auch kaufen ;-) Und wenn ich ganz großes Glück habe, dann bringt mir meine Pilzsammlerfreundin mal wieder Hexen-Röhrlinge mit, für mich die allerbesten Pilze von allen. Gibt es die bei euch auch?
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Ulrike
@Axel: eine Runde durch den Wald kann ein Musenkuss sein. Oder zumindest eine der besten Formen, frische Luft zu schnappen. liebe Grüße nach W...
AntwortenLöschen@Robert: Nun, ihr Schweizer habt selbst so wunderbaren heimischen Käse - euch würde ich es ja als allererstes nachsehen, wenn ihr zu sehr abgelenkt seit, um euch dafür zu interessieren, was es sonst noch gibt ;)
@Maria: Ehrlich? Waldbaden? Das ist ja verrückt. Oder eigentlich auch wieder nicht. Und mit dir liebe Maria als Waldbademeisterin würde ich allzeit in Baumlandschaften springen - dann aber so richtig ronjamäßig :)?
@Silvia: Wie alle Flammkuchenrezepte: unkompliziert
@Helena: Jaha, Pilzesuchen - Pilzefinden... das gehört nicht zwangsläufig zusammen. Wem muß ich das erzählen? Aber zur Not würde der Flammkuchen auch ohne Waldpilze und mit Zuchtpilzen funktionieren.
@Mme Ulma: Flammkuchen mache ich eh gerne, wenn es schnell gehen muß. Und ein spontaner Pilzfund wirft alle Planung um...
@Ulrike: Ja, auf dem Markt hat es gerade völlig makellose Exemplare, die man aufschneidet und sie sind makellos weiß. Allerdings haben sie ihren Preis mit 28 Euro pro Kilo gehören sie (leider) in die Luxusfraktion. Hexenröhrlinge sehe ich ebenfalls immer wieder auf dem Markt, aber selbst habe ich noch keine gefunden.... liebe Grüße zurück
Ich war nur einmal in meinem Leben Pilze sammeln. Mit meinem Opa, als ich klein war. Ich geriet in die Speichen seines Fahrrads, auf dem ich per Gepäckträger mitfuhr. Ich kann mich nur an Pfifferlinge erinnern. Und überhaupt würde ich alleine sicher nichts mit Sicherheit erkennen. Mit Käse bin ich auch vorsichtig. Den Tomme habe ich auf Korsika kennengelernt. Und mit Ziege habe ich es ja beim besten Willen nicht so ;)! Aber auf Steinpilze stehe ich. Und auf Flammkuchen auch...
AntwortenLöschenWas steht er da aber auch bilderbuchhaft schön. Hier hilft derzeit alles Stolpern nix, der Sommer und Herbst waren furztrocken und gaben den Pilzen keine Chance. Ich hoffe darauf, dass sie bis nächstes Jahr nur ein Päuschen einlegen und dann wiederkommen. Herbst ohne Waldpilzrisotto ist schon etwas komisch. Und diese besondere Form des Flammkuchens hätte ich doch zu gerne ausprobiert. Zwar könnte ich auf dem Markt Steinpilze und Pfifferlinge aus Polen und der Ukraine kaufen, aber das widerstrebt mir doch, zumal diese Sammelgründe noch näher an Tschernobyl liegen. Noch hoffe ich bis Ende Oktober auf den heimischen Wald, ansonsten gerne nächstes Jahr.
AntwortenLöschenHerzlich, Katja