Sommer in Tüten - Sommertee-Mischung nach dem Klostergarten Fulda

Dienstag, 9. August 2011

Mit Garten ist das Kräutersammeln ein besonderer Spaß. So ein wenig à la Rosamunde Pilcher, mit nem flachen Weidekorb am Ellenbogen, darin eine Gartenschere, auf dem Kopf einen Strohhut (wahrscheinlich mit Blume), und dann ein bißchen Schnippschnapp hier und ein bißchen Schnippeln dort - munter durch das vom Personal gepflegten Anwesen. Aristokratische Gartenarbeit vom Feinsten. Nur Blumen für die Vase sammeln kommt noch davor.

Unser Kräutergarten ist wunderbar groß und im Moment wunderbar ungepflegt. Keiner macht sich eine Vorstellung, wie gerne gerade Kräuter wuchern. Die Melisse ist von dort ebenso verbannt worden wie die Minze. Zu dominant ausufernd. Nun, ordentlicher sieht es deshalb nicht aus. Mais tant pis, was eine Auswahl!

Aber zum Tee. Am liebsten trinken wir Zitronen-Verveine - der darf daher sogar ins Treibhaus. Aber warum nicht mal mischeln? Rosmarin (auch ausgelagert - zu buschig) wird eine belebende Wirkung nachgesagt, weshalb die klugen Nonnen des Klostergartens Fulda ihn mit in ihren Sommertee genommen haben. Und sie wissen, was sie tun: So packt man ein Stück Sommer in kleine Tüten! Schluck für Schluck geht so die Sommersonne auf  - zumindest innerlich.
Zutaten:

Minze (Nane-Minze, Bergamotte-Minze, Pfefferminze)
Zitronen-Melisse
Zitronen-Verveine (viel)
Rosenblätter
Rosmarin
(wenig im Vergleich zu den anderen Kräutern - soll nicht vorschmecken)
Lavendelblüten (als Farbklekse)

Zubereitung:

Aus dem Garten läßt sich nun aus den Sommerkräutern ein belebender und erfrischender Sommertee zusammenstellen. Am besten eignet sich zum Trocknen ein Dachboden oder ein anderer kühler Raum, wie zum Beispiel das Schlafzimmer. In der Küche ist es zu feucht, sie eignet sich zum Trocknen nicht, da dort durch das Kochen die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist.

Ich breite auf einem großes Leinentuch meine gesammelten Kräuter aus, und wende sie die ersten beiden Tage mehrfach. Die Kräuter sollen gut durchgetrocknet sein - sie knistern dann beim Anfassen. Dann erst in Tüten oder Schraubgläser verpacken (noch etwas feucht verwahrt, fangen sie an zu schimmeln).

Und ist übrigens auch ein schönes Weihnachtsgeschenk - kann man an einem regnerischen Tag schon mal verpacken...
Tips:

Wer schon immer Tees mit spezieller Heilwirkung zusammenstellen wollte, dem kann ich das Buch von Maria Treben empfehlen.

Mit Garten: Zitronemelisse darf nicht blühen, sonst verliert sie ihre ätherischen Öle - daher mehrfach im Jahr zurückschneiden.

Ohne Garten: In den Apotheken kann man wunderbar einzeln und in allen gewünschten Mengen getrocknete Kräuter kaufen und ist dann auch in der Lage, nach Herzenslust zu mischeln.

4 Kommentare

  1. sommer in tüten - eine schöne vorstellung :)

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  2. Hach, schön! Ich träume auch irgendwann von einem großen Garten, bis dahin muss ich mich noch mit gekauften Tees und Kräutern begnügen. Meine mickrigen Balkon-Kräuter werfen nicht genug ab.

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  3. Wunderschöne Fotos - wundervolle Idee vom Sommer in Tüten. Ach, bitte schicke doch ganz schnell ein paar von den Tüten vorbei ;-)

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  4. @Nina: Das greift so ein wenig die Idee von meinem Habib auf: Man müßte in guten Zeiten was in kleine Tüten packen können, und in den schlechten kann man dann eine öffnen.

    @Christina: Tobe dich noch was in der Stadt aus und dann wenn die Kinderplanung.... :)

    @Sabine: Ich komme - gibts noch Reste von der Pasta?

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