Die Hartgesottenen der Vorvorweihnachtsphase, also bevor die Adventszeit begonnen hat, fangen mit großer Voraussicht bereits an ihr Plätzchen-Sortiment zusammen zu backen. Zu denen gehöre ich nicht, denn zu einem ganzen Arsenal werde ich es nicht bringen. Dieses Jahr will ich aber doch für Weihnachten einige Plätzchen backen, denn oft waren wir um die Weihnachtszeit auf Reisen. So genieße ich diese Zeit mit allem drum und dran zuhause - eben auch mit ein paar Plätzchen, für die paar einige ich aber keinen Schlachtplan à la Napoleon brauche.
Diese Plätzchen sind ursprünglich Kekse, weil Fränzis Plätzchen nun ja kulturell nicht kennen. Und dieses Rezept ist von einer Französin, genauer gesagt von unserer Pariser Nachbarin. Seit Jahren war ich auf ihre Versorgung damit angewiesen und diesen Herbst habe ich sie um das Rezept gebeten. Wäre ich vorher nicht so verrückt auf diese adorablen, mürben Kekse gewesen, hätte ich sie mit einem Blick auf die Zutatenliste mit Sicherheit nie ausprobiert. Olivenöl?! Im Plätzchenteig?! Nee, hätte ich mir skeptisch gedacht, neenee. Aber ihr habt ja mich, um alle Zweifel bei Seite zu wischen: die sind wirklich ungewöhnlich und lohnen das ausprobieren absolument.
Habe ich bei gefüllter Pasta bereits Geduldprobleme, steigern die sich bei Plätzchen ins Dramatische. Zum Glück nicht bei diesen: mischen, ausrollen, zuschneiden, backen; kein Ausstechen, kein Füllen mit Marmelade, keine Verzierungen mit Schokolade, kein Pinseln mit Zuckerguß: die schlichten unter den künstlerischen - und fürs ganze Jahr, auch für die Voradventszeit, exakt einen Monat vor Weihnachten!
Zutaten - für ein Blech:
150g Mehl
70g gemahlene Nuss (m: Walnuss)
50g gehackte Nüsse (m: Walnuss)
1 Ei, zerquirlt
75g Zucker
6 EL Olivenöl
2 TL Backpulver (orginal: levure alsacienne)
1 TL Salz
Zubereitung:
Das Mehl mit dem Backpulver, dem Zucker, dem Salz und den gehackten Nüssen mischen. In einer anderen Schüssel das Ei verkleppern und mit den gemahlenen Nüssen und dem Olivenöl vermengen.
Nun beide Schüsselinhalte zu einem homogenen Teig verkneten*. Den Ofen auf 180° vorheizen. Den Teig ca. einen 1/2 cm dick ausrollen und nach Belieben zu kleinen Quadarte, Rechtecke, Dreiecke... ausschneiden. (m: Quadrate 2x2cm).
Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech mit etwas Abstand zueinander setzen und auf der 2.Schiene von unten 12-15 Minuten backen bis die Ränder Farbe annehmen.
* Anmerkung m: nicht irritiert sein durch die ölige Konsistenz - der Teig läßt sich dennoch gut verarbeiten und ist formbeständig/ wenn er sich beim Kneten nicht ganz verbindet unbeeindruckt davon einfach auswellen und Ränder mit Hilfe einer Teigkarte etwa in Form schieben
* Anmerkung m: nicht irritiert sein durch die ölige Konsistenz - der Teig läßt sich dennoch gut verarbeiten und ist formbeständig/ wenn er sich beim Kneten nicht ganz verbindet unbeeindruckt davon einfach auswellen und Ränder mit Hilfe einer Teigkarte etwa in Form schieben
Quelle: Nachbarin Nicole, die Nicole, von der auch das karamellisierte Ofenapfelmus stammt...
So die Frenchies kennen also auch keine Plaetzchen, das ist hier auf der Insel auch so. Ich bin seit Jahren regelrecht 'befreit' vom Plaetzchenzwang, das geniesse ich. Allerdings schleicht sich in den letzten Jahren doch wieder das eine oder andere Rezept ein. Lg und Compliments zu dem schoenen Blog.
AntwortenLöschenGudrun
In Weihnachtsstimmung bin ich noch kein bisschen, doch Deine Plätzchen find ich klasse.
AntwortenLöschenViele Nüsse und Olivenöl, mal was Anderes.
Werden die auch so schön mürbe wie Butterplätzchen, wenn man sie eine Weile liegen lässt.
@Gudrun: So als Auslandsdeutscher ist man völlig frei in der Plätzchenentscheidung. Das hat was, nich :)? Aber mal wieder so ein paar, darauf habe ich dieses Jahr einfach Lust. Vielen Dank für deine *compliments*!
AntwortenLöschen@Anna: Bei uns ist definitiv auch zu warm und zu sonnig für lange Backaktionen und Weihnachtsstimmung.
Die Walnusskekse sind direkt aus dem Ofen SEHR mürbe mit einem leichten Crunch und bleiben in der Dose auch genauso. *Schenial*, sag ich immer zur Nicole :)
Die kommen definitiv auch auf meinen Weihnachtsguetzliteller.
AntwortenLöschenMeins!
AntwortenLöschenDas krieg ich hin, bestimmt!
Ich wußte doch, auf Dich ist Verlaß!
AntwortenLöschenNachdem mein Repertoire an Plätzchenrezepten mich bei diesem sonnig-warmen Wetter nicht wirklich motivieren kann, das Backen derselben in Angriff zu nehmen (essen hingegen würde ich schon den einen oder anderen - oder auch mehr), hab ich mal geschaut, was es online so gibt.
....und jetzt weiß ich, was ich heute direkt backe....
Vielen Dank
dani
@Zorra: Für alle, dies nicht allzu süß mögen, werden die zum Hit. Ansonsten lasse ich mich auch noch gerne inspirieren, was auf den Guetzliteller muß diese Weihnachten.
AntwortenLöschen@Heike: Da habe ich ja sowas von keine Bedenken, dass dir das von der Hand geht ;O)
@Dani: Ich bin gespannt über dein Urteil! Für mich sind die Kekse auch schon von der Konsistenz her comme il faut. Und dann nicht quitschig-süß.
Na, ich warte, was du dazu sagst :)
Ja, wunderbar, da hast Du ja schon wieder was für mich gemacht: Einfach, schnell, nicht zu süss und dann auch noch für Back-Lehrlinge. Danke, liebe Micha.
AntwortenLöschen@Sabine: Also DAS sind Kekse, die auch von dem Internationalen Verbund der Herzhaften (IVH) hoch geschätzt werden ;O)
AntwortenLöschenTja Micha, was soll ich sagen...... es wird schwierig werden, zumindest zwei oder drei Exemplare fürs morgige Foto-Shooting zu retten. Während ich die drei Zeilen hier schreibe, bin ich auch schon genauso oft aufgestanden und zum Backblech geschlichen, wo die Kekschen aufs "eindosen" warten...und ihre Anzahl stetig abnimmt.
AntwortenLöschenEinzig meine Löffel scheinen kleiner zu sein als Deine, denn ich mußte Olivenöl nachgießen, um den Teig geschmeidig zu bekommen.
Fazit: Nachschub muß her - und zwar schnell ;-)
LG, dani
@Dani: Oh, das freut mich aber! So ne prompte und hochpreisende Reaktion! Meinen Geschmack treffen die einfach auch :)
AntwortenLöschenUnd ja, ich habe noch Oma-Besteck-Löffel und die sind groß, da hast du recht!
Ich backe morgen ebenfalls noch ne Ladung, als Mitbringsel zu einer Essenseinladung. Die verpuffen irgendwie, trotz *eindosen* ;O)
Gestern früh gelesen, sofort gebacken :-) Sind richtig lecker und nunmehr der Favorit meines Mannes und haben damit die russischen Lebkuchen verdrängt. Lieben Gruß Nadja
AntwortenLöschenVoll vergessen - das Walnussaroma ist der Knaller und dass die trotz des wenigen Olivenöls so mürbe sind wie klassisches Buttergebäck ist kaum zu glauben - danke für dieses schöne Rezept. Und Ihr habt Recht, die lösen sich auf wie nichts, wenn sie mal gebacken sind ;-) Gruß Nadja
AntwortenLöschen@Nadja: Daran habe ich ja besonders große Freude, über ein Feedback eines Nichtbloggers! Und dass dir die Kekse genauso gut gefallen wie mir, geht mir ja runter... :)
AntwortenLöschenSo, und nun schiebe ich die Kekse in den Favoriten-Ordner! Dein Mann weiß schließlich, was gut ist!
Mist Mist Mist ;-) die haben echtes Suchtpotential und sind die ersten Plätzchen, die in dieser Plätzchensaison bereits zum 2. Mal aufs Blech wanderten :-) Dieses Mal versuchsweise mit 1050 Mehl, Walnussöl und Eiersatz ( wir haben im Bekanntenkreis einen Hühnereiallergiker ) - nun vermutlich aufgrund des Mehls war mehr Öl notwendig und sie wurden sehr mürbe - anders aber auch nicht unlecker ;-) Aber das mit dem Walnussöl kann man sich sparen, potenziert definitiv nicht das Aroma. Aber das Original ist das Original :-) Lieben Gruss Nadja
AntwortenLöschenP.S das Orignal hab ich auf Gattenwunsch teilweise mit Vollmilchkuverüre bepinselt, nett, aber meiner Ansicht nach ohne besser.
@Nadja: Huijujui, du bist aber tatkräftig!
AntwortenLöschenJa, Walnussöl würde ich auch als nicht für notwenig betrachten. Und selbst Schoko, die ja immer veredelt, brauchts auch nicht. Das Walnussige ist an den Keksen der Hit, das sehe ich wie du! Aber sehr spannend für mich zu lesen, auf welche Ideen die Suchtkekse so bringen können. Da hast du eine Art Probierküche aus deiner Küchenwerkstatt gemacht. Tolle, ausführliche Rückmeldung! Ganz lieben Dank dafür, Nadja, und herzliche Grüsse!
Hallo Micha, ich muss hier leider nochmals kommentieren ;-) auch auf die Gefahr hin zu nerven - wir lieben dieses Kekse/Plätzchen so sehr, dass sie unsere absoluten Favoriten sind, nicht dass es keine anderen Sorten dieses Jahr gäbe wie Brunsli, Basler,Ingwerli, russische Lebkuchen, Quarkstollenkonfekt etc, aber nein mein Mann und ich futtern eigentlich nur die und die anderen werden zum grossen Teil verschenkt. Lieben Gruss Nadja
AntwortenLöschen@Nadja: Du bist ja goldig! Aber ich bin auch verrückt nach den Dingern. Da scheine ich ja im Hause Nadja den schwarzen Punkt getroffen zu haben! Du, Nadja, hättest du nicht Lust mal einen Gastbeitrag zu schreiben? Du Text, Rezept und Foto - ich bastle alles hier im Blog zusammen.
AntwortenLöschenAllerdings könnte ich erst nach den Feiertagen näher darauf eingehen (über Weihnachten mache ich wenig oder zu?) - aber du könntest mit deinem Gedanken zu dem Vorschlag schon anfangen ;O)
Zu? Oh weh, wie schade, aber "Urlaub" muss sein ;-) Deine Idee finde ich super und fühle mich total geehrt, :-) Können wir gerne in Angriff nehmen. Werde jetzt mal versuchen ein Profil anzumelden, dann hast Du wahrscheinlich meine Emailadresse, über die wir dann kommunizieren können. Wünsche Dir dann schon mal eine schöne blogfreie Zeit und natürlich schöne besinnliche Weihnachtsfeiertage. LG Nadja
AntwortenLöschenIch habe heute diese Spezial-Plätzchen gebacken, bin mir aber nicht sicher, ob ich ausreichend Olivenöl zugefügt habe, denn der Teig hielt nicht besonders gut zusammen und machte Probleme beim Ausrollen. Welche Größe haben denn die "Oma-Besteck-Löffel" ? Läßt sich die Olivenöl-Menge eventuell in Gramm angeben, dann könnte jeder auch ohne "Oma-Besteck-Löffel" die köstlichen gâteaux aux noisettes nachbacken . . .
AntwortenLöschenDeine Probleme kann ich mir nicht recht vorstellen. An der Esslöffelgröße wird es nicht hängen, denn den Zusammenhalt gibt das Ei. Gerne messe ich beim nächsten Backen die Esslöffel in Gramm um. Oma-Esslöffel bedeutet, dass es sich um verhältnismäßig große Esslöffel handelt ...
LöschenAlso Du schaffst es immer wieder mit Deinem tollen Blog mich zum Backen zu animieren. Das ist ein Rezept ganz nach meinem Gusto: nicht so süß, unkompliziert zu machen und sehr lecker. Noch dazu mit Olivenöl! Hab gerade die Gutsle gebacken, allerdings mit Mandeln. Die werden sicher noch öfters mit verschiedenen Nüssen gemacht. DANKE !
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