Im Moment weiß man gar nicht, mit was man backen soll. Alles ist gleichzeitig reif: Himbeeren, Johannisbeeren, einzelne Erdbeeren, Stachelbeeren (nunja, die werden weitestgehend ignoriert) und weiterhin herrlich Aprikosen. Der Überfluß des Sommers!
Dieses Rezept ist inspiriert von dem Buch *Feinschmeckermenus aus Frankreich - Rezepte aus meiner Mühle*. Mit knapp 20 Jahren auf den Deckeln ist es etwas in die Jahre gekommen, aber der Autor ist kein geringerer als Roger Vervé, immerhin seinerzeits 3-Sterne-Koch. Daher gibt es darin mehr als nur eine gute Idee zu entdecken und viele Bilder verströmen immernoch südliches Flair. Von ihm habe ich übernommen, die Aprikosen mit Stein 24 Stunden in einem Sirup ziehen zu lassen, sodass die Kerne den Aprikosen einen Mandel-und Kirschgeschmack verleihen.
Erst vor kurzem habe ich für diese Tarte bereits Aprikosen und Mandeln kombiniert. Das ist der Grund, warum ich mich nicht ans Rezept gehalten und die Original-Gratins mit Mandelcréme gebacken habe, sondern wieder einmal Tartelettes - allerdings etwas größere mit 12cm Durchmesser. Und diese wurden so fein, dass auch sie in das sich stets wiederholende Saison-Repertoire aufgenommen werden.
Selbst wenn die IS genug vom Tischdecken und Geschirrberge-Spülen für das Riesen-Kaffee-Kränzchen hat (wofür sie mein vollstes Verständnis auf ihrer Seite wissen) bleibe ich beim Süßen Sonntag. So wie ich mich daran gewöhnt habe, dass wir sonntäglich mit Robert durch die Schweiz spazieren gehen, so ist mir das Zuckerbacken am gleichen Tag zum Ritual geworden. Und so solls hier erst einmal bleiben.
Zutaten für 4 Tartelettes à 12cm Durchmesser:
120g Mehl
30g Mandeln
80g Butter (halb demi-sel)
50g Zucker
etwas Wasser
600g Aprikosen
Sirup für 1kg Aprikosen (für 600g entsprechend weniger):
200g Honig (m: Lavendel)
200g Zucker (m: braun)
1 Vanilleschote
600ml Wasser
4 EL Mandelblättchen
einige Himbeeren
einige Johannisbeeren
4 (gute)TL brauner Vanillezucker
gehackte Pistazie zur Deko
Zubereitung:
Am Tag zuvor die Zutaten für den Sirup zum Kochen bringen und kochend über die ganzen Arikosen geben. Den Topf schließen und die Aprikosen 24 Stunden ziehen lassen. Darauf achten, dass die Aprikosen ganz von der Flüssigkeit bedeckt sind, weil sie sonst braun werden. Zur Sicherheit einen kleinen Teller auf die Früchte legen, um sie zu beschweren und auf diese Weise unter dem Sirup zu halten.
Den Teig für die Tartelettes wie gewohnt zubereiten und 2 Stunden kühl stellen. Die Tartelette-Formen buttern. Den Teig dünn ausrollen und mit etwas höherem Rand als benötigt auslegen. 20 Minuten in die Tiefkühltruhe stellen.
Die Aprikosen entsteinen. Die Joahnnisbeeren von ihren Rispen entfernen.
Ofen auf 210° vorheizen.
Die Tarteletteböden mit den Mandelblättchen bestreuen. Die halbierten Aprikosen auf die Tartelettes verteilen. Einige Johannisbeeren und Himbeeren darauf verteilen und den Zucker darüber streuen. Den leicht angeforenen Teig in Form *biegen*. 10 Minuten bei 210° backen, 10 Minuten bei 200° und 15 Minuten bei 180°.
(Möglichkeit 2: Tartelette-Böden vorbacken (20 Minuten bei 190°), dann belegen und 25 Minuten bei 180° backen)
Käfersutra |
Und das geht wieder zu Madame Hedonistin und ihrem Kleinen-Kuchen-Event!
Oh sehr lecker, zum Frühstück könnte Ich das jetzt verdrücken ;o)
AntwortenLöschenLiebe Grüße in den Sonntag
Kerstin
Wow - ich hab schon Deine anderen Tarte-Rezepte hier liegen, wann soll ich die denn alle backen ;-) Jetzt kommt dieses noch hinzu und ich muss dann mal den Aprikosen am Baum hier vor der Tür Beine machen :-), denn die wollen dieses Jahr so gar nicht reifen, vermutlich sind sie auch nicht ganz so schön aufgrund mangelnder Sonne und zuviel Wasser von oben. Wünsche Dir einen wunderschönen Sonntag. Herzlichst Nadja
AntwortenLöschenSo lange es zu Deinem Sonntags-Süßkram sooo schöne Fotos zu bewundern gibt, ertrage ich es geduldig ;-)
AntwortenLöschenich schliesse mich Sabine an und bewundere die Käfer.
AntwortenLöschenha, das Buch (bzw die Bücher, eines für Obst und eines für Gemüse) habe ich auch! am häufigsten habe ich, glaube ich, den süssen Zucchini-Kuchen daraus gemacht. Und Deine Bilder sind so schön, dass ich mich frage, ob aus den gerade gekauften für Marmelade bestimmten Aprikosen nicht eher Tartelette-Belag wird… danke für die Sonntagsversüssung! herzlichst!
AntwortenLöschenOh ja, ist noch was da? Ich hätte jetzt dringend Lust auf solch ein wunderhübsches Tartelette. Und pst, mir kannst Du auch ein Tartelette mit Stachelbeeren geben, ich scheine eine der wenigen zu sein, die Stachelbeeren mögen :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße und schöner Tag noch!
Juliane
Die Tartelettes find ich weitaus hübscher als die giftig gestreiften Dingsels. Es ist aber doch weise eingerichtet von der Natur, dass die Streifigen sich nur füreinander interessieren und nicht fürs süße Backwerk. So kriegen alle, was sie wollen, und der Sonntag bleibt dennoch friedlich. :-)
AntwortenLöschen@Kerstin: Ja, das geht zum Frühstück - ich hätte keine Bedenken dabei. Dazu ein bol café au lait - doch das geht!
AntwortenLöschen@Nadja: Wenn ein Fränzi keine Idee hat, was Kochen oder Backen, dann wird eine Tarte gebacken, süß oder herzhaft. Geht irgendwie immer und die Möglichkeiten sind unendlich! Dann wünsche ich deinen Aprikosen mehr Sonne und dir schicke ich viele liebe Grüße :)
@Sabine-Schätzchen: Si, ja, isch wais, es war die Woche ein bißchen viel Süßstoff: der verrutschte letzte süße Sonntag (wg der Frist), das 300 Fest und nun schon wieder. ICH HABE VERSTÄNDNIS :). Daher Beruhigung: nächster Angriff auf den Verbund aller Herzhaften erst wieder in einer Woche!
@Robert: Wegen dem Sutra :0)!
Aber vielleicht wäre die Idee mit den marinierten Aprikosen auch was für ein Sorbet. UND DANN könnte das vielleicht auch eine Idee für das Haus L. sein?!
@Swig: Hast du den Kuchen schon gezeigt? Ich geh gleich mal gucken bei dir! Viele liebe Grüße ins sonntägliche Paris :)
@Juliane: Du dürftest dir den Bauch voll schlagen mit den Stachelbeeren, die mir eh immer ein schlechtes Gewissen machen, weil ich sie derart stiefmütterlich behandle. Lieblings-Stachelbeer-Rezept?
Das Gute: ein Strauch Kreuzung dunkle Stachelbeere - schwarze Johannisbeere hat mir eine Marmelade geschenkt, die mir wirklich gefällt.
@Hedonistin: Scharf kombiniert, Watson - SO geht Harmonie :O)
Wobei ich das Ensemble vorne gepunktet-hinten gestreift durchaus adrett finde für eine Wanze.
Gut, dass du den Backofen angeschmissen hast, dafür ist es hier nämlich heute zu warm. Ich nehm dann ein Törtchen von hier mit. Okay?
AntwortenLöschenNachdem ich deinen Coupe gesehen habe, liebe Zorra, dieses Mal nur als knallhartes Tauschgeschäft: BECHER und LÖFFEL ;O)!
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