Ein wenig muss ich immer die Stirn runzeln, wenn jemand in gar so schillernden Farben über Gartenarbeit spricht - wo bleibt die Realität? Ohne wenn und aber stimme ich zu, dass Garten eine unbeschreibliche Freude schenken kann, hilft sich ausgeglichener zu fühlen, beruhigt und sogar in der Lage ist, die ein oder andere Philosophie über das Leben im allgemeinen zu vermitteln.
Aber von dieser Arbeit existieren zu müssen, wirtschaftlich abhängig davon zu sein, das ist eine andere Kiste, als schlicht daran Spass zu haben, was gedeiht und was nicht. Und kaum eine Garten-Tätigkeit ist so rücken- und kniefreundlich auszuüben wie ein paar Rosen für die Vase abzuschneiden. Es sei denn man hat das Personal der Rosamunde-Pilcher-Protagonisten...
Wer auch immer den Gemüsegarten tagtäglich pflegt: alle Mühen und aller Aufwand wird entlohnt mit der sonnenwarmen Frische und dem damit einhergehenden Geschmack, der nicht zu kaufen ist. Das ist die Wahrheit!
Für Rohkost bin ich leicht zu begeistern. Abgesehen davon, dass mir Salate aller Art immer schmecken, leuchtet es mir ein, dass roh verwendetes Gemüse noch voll der Kraft der ihm innewohnenden Inhaltsstoffe sein muss.
Gute Gelegenheit hat mir ein Mal mehr Valentinas Kochbuch geboten, um nun ein Rezept des mehrfach aufgefallenen Nigel Slater auszuprobieren. Fast hätte ich mich über die Rezept-Angabe hinweggesetzt, um doch obligaten Prisen Salz und Pfeffer dazuzufunken - was aber wirklich nicht nötig ist. Der Blauschimmel, bei mir der geschätzte, etwas zartere Fourme d'ambert reicht mit seiner Würze vollkommen aus.
Bei den Mengenangaben pro Person allerdings habe ich gestreikt. Was laut Rezept für eine Person ausreichen soll, hätte bei uns locker vier Personen satt bekommen. Und 150g Käse pro Person... ???
Zutaten pro Person:(m: = Portion für 4 )
ein Viertel Rotkohl
eine halbe mittelgroße Fenchelknolle
ein Boskop-Apfel
ein wenig Zitronensaft
eine mittelgroße Karotte
Blauschimmelkäse (m: fourme d'ambert) – 150 g
Walnüsse – 1 Handvoll
Staudensellerie – 1 Stange
Für das Salatdressing
milder Rotweinessig – 2 Esslöffel
feiner Dijon-Senf – 2 Teelöffel
Erdnussöl – 3 Esslöffel
Walnussöl – 2 Esslöffel
eine Prise Zucker
Zubereitung:
Kohl und Fenchel fein schneiden. Den Apfel vierteln, Kerngehäuse
entfernen und in feine Scheiben schneiden. Die Apfelscheiben sofort in
ein wenig Zitronensaft wenden, damit sie nicht braun werden. Die Karotte
zu streichholzdicken Stiften verarbeiten (oder grob reiben). Den Käse
in dünne Scheiben schneiden.
Die Walnüsse in einer beschichteten Pfanne rösten, bis sie warm und nussig duften. Den Sellerie in dünne Scheiben schneiden.
Das Dressing machen Sie, indem Sie den Essig und den Senf mit ein
wenig Salz und schwarzem Pfeffer vermischen. Dann das Erdnuss- und
Walnussöl darunterschlagen, abschmecken und ein wenig Zucker zugeben,
falls nötig.
Die Salatzutaten sanft vermengen, damit der Käse nicht zu sehr
zerkrümelt. Auf die Teller verteilen und das Dressing darüberträufeln.
Quelle: Nigel Slater - Von der Aubergine bis zur Zwiebel/ Valentinas Kochbuch
Wow, allein diese leuchtenden Farben machen Lust auf mehr! Ich muss mich echt immer daran erinnern mehr Salat und Rohkost zu essen...Solch tolle Rezepte überzeugen sogar mich :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Ann-Katrin
von penneimtopf.blogspot.de
Was für ein wundervolles Foto, überzeugt mich ebenfalls. Auch ich tue mich schwer mit Rohkost ;-) Was die Gartenarbeit anbelangt, sich ist sie "schwer" und oft langweilig, weil sich wiederholend. Aber das ist Hausarbeit auch... Ich habe das Glück, sowohl bei Mutter als auch Freundin mitarbeiten und -ernten zu dürfen :-) Und du hast recht, gemschmacklich sind die Sachen gekauften haushoch überlegen. Wenn ich doch auch bloß einen Garten hätte...
AntwortenLöschenLG Eva
Das Buch ist als englisches Original an Weihnachten bei uns eingezogen, obwohl der eigene Garten leider noch nicht existent ist. Aber ich nähre meine Vorfreude und die Rezepte entschädigen schon mal. So gab es bei uns vorgestern "pan cooked pumpkin with duck fat and garlic" daraus. Lecker war's und am Ende war so einiges darin aus der vergangenen eigenen Ernte! Da schmeckt es gleich noch viel besser!
AntwortenLöschenLG
Das Rezept wird gleich für das Wochenende genommen (außer Rotkohl und Staudensellerie ist alles schon im Kühlschrank).
AntwortenLöschenMit der Gartenarbeit ist's wie mit allen Hobbies. Sobald ein Geschäft draus wird, bleibt Mühe und Anstrengung nicht aus.
Und dann möchte ich mich noch bedanken für die tollen Rezepte. Das ist ein ganz wunderbarer Blog, er ist bereits in meinem Blogroll. Vielen Dank.
Dieses „verromantisieren“ der Landwirtschaft kann ich auch nicht haben. Gut, dass Du es mal erwähnt hast. Aber wer ist Rosamunde Pilcher?
AntwortenLöschenSehe ich das richtig, dass sich auch ein paar Granatapfelkerne über das Rezept hinweggesetzt haben? Scheint mir kein Fehler zu sein.
Sieht der schön knackig und lecker aus! Ähem ... und ich gestehe, an so richtig, ich meine, RICHTIG käse-lüsternen Tagen schaffe ich schonmal 150g ... ;-) Aber das sind dann eher milderer Fetakäse & Co., bei deftigem Blauschimmelkäse wär´s mir auch viel zu viel. Liebe Grüße in die Ferne
AntwortenLöschenIch bin total weg von Rohkost...wieso eigentlich? Du hast mich wieder neugierig gemacht, Danke dafür!
AntwortenLöschenEin schönes neues Jahr wünsche ich dir noch, ich kehre jetzt erst langsam in die Bloggerwelt zurück :-)
AntwortenLöschenSalat und Rohkost esse ich schon immer total gerne, ohne mir darüber aber Gedanken zu machen, es schmeckt mir einfach und gehört zu meinem Tag dazu.
Dein Salat sieht wundervoll aus, volle Winterpower :-)
Das sieht wie immer toll aus!
AntwortenLöschenKommt auf meine "Winter-Ausprobier-Liste"
Mit leckerem Gruß, Peter
@Ann-Katrin: Vielleicht liegt es daran, dass ich im chin. Horoskop Hase bin, aber Salat geht fuer mich IMMER. Da leiste ich dann fuer dich gerne ein kleinwenig Ueberzeugungsarbeit :)
AntwortenLöschen@Eva: Aber so eine Teihlaber-Gartenschaft ist bestimmt nicht das schlechteste. Du kommst in den den Genuss von feinem Obst und Gemuese, ohne die *Arbeit* immer vor Augen zu haben :). Obwohl, so ein eigener Garten...
@Lena: Gell?! So gehts mir auch. Fuer mich ein echter Appetit-Anreger, wenn ich weiss, das Gemuese heute kommt aus meiner *Zucht*!
@Fasertraeume: Oh, vielen Dank fuer deinen netten Kommentar! Das freut mich zu lesen. Und wie recht du hast. Leider macht Unkraut nie blau, krank oder feiert irgendwelche Festtage ;)
@Gottfried: Du kennst Rosamunde Pilcher nicht?! Vielleicht deine Frau? Bei Tatort noch nie in die Schmonzette auf dem anderen Kanal ruebergezeppt? Kurz zusammengefasst eine Upperclass-Familientragoedie mit absehbaren Happyend nach den ersten 5 Minuten. Ok, muss man nicht kennen :O). Habe ich jetzt ausreichend abgelenkt von meinem weiteren Rezepte-Ausschwenken.
@Christina: Ich lIEBE, dass du *kaeseluestern* schreibst. Das kann ich naemlich triebhaft ebenfalls sein. SEHR :)
@Pimpimella: Aber bitte, aber gerne!
@Britta: Dann hoffentlich mit voller Winterpower zurueck im Blogger-Geschehen. Auch dir die besten Wuensche fuers Neue!
@Peter: Danke fuer deine stets so freundlichen Kommentare!