Der ein oder andere weiß vielleicht noch, dass zwischen mir und der Saubohne eine ganz besondere karmische Verbindung besteht. Gut möglich, dass es deshalb recht einfach für mich ist, eine Beziehung zu ihr herzustellen.
Beim Putzen verbringt man ja so seine Zeit miteinander - kommt sich auf kuscheligem Terrain näher und näher... na, ihr wißt, wie das so läuft. Jedenfalls hat sie mir, Mme Fêve, beim Pulen den ein oder anderen Einblick gegeben in den großen Zyklus aller Lebewesen dieser Erde, den auch sie gedenkt zu durchlaufen. Verläßt sie die Flora, dann wird sie wohl berufen sein, - ist nun auch nicht weiters schwierig, diesen Bogen zu spannen - ihr Gemüsedaunen verlassen, um übergehend in das Reich der Fauna in ähnliche Verhältnisse geboren zu werden. So fiel die einstimmige Wahl derer, die das sagen haben unter Beibehaltung gleicher Prioritäten (gut gebetteter Start) auf ein hüpfendes Tier: das Känguruh. Eigentlich logisch, das alles, oder?
Findet sie gar den Sprung zu einer menschlichen Inkarnation, hat sie mir anvertraut, dann... Aber das quetscht ihr besser selbst aus ihr heraus, wenn ihr sie aus ihrer Hülle drückt... So plaudert es vor sich hin, wenn man einen Haufen Saubohnen zu putzen hat.
Dieses Essen ist herrlich leicht und bringt endlich mal wieder meine große, kulinarische Liebe (Obst zu Herzhaftem) auf den Teller. Auch als Vorspeise kann ich mir dieses Gericht ganz wunderbar vorstellen.
Ach, und glaubt jemandem, der *Saubohne* heißt, nicht alles...
Zutaten:
2 filet de lotte (Seeteufel)
etwas Noilly Prat
etwas Geflügelfond
Abrieb einer 1/2 Zitrone
einige Minzblätte, fein geschnitten
Salz, Pfeffer
700g fêves (Saubohnen)
300g junge Erbsen (m: tiefgefroren)
1 EL Nussbutter
1 handvoll Zuckerschoten
einige Erdbeeren
Holunderblütensirup (m: selbstgemacht)
weißer Pfeffer
Zubereitung:
Zuerst das Gemüse vorbereiten. Die Saubohnen aus der Schale schälen. Die Bohnen kurz in kochendes Wasser geben, abschrecken und die Saubohnen aus ihrer Hülle befreien.
Die Zuckererbsen gipfeln und wenn nötig die an den Seiten der Schoten entlang wachsenden Fäden entfernen. Kurz blanchieren und ebenfalls abschrecken.
1 EL braune Butter erhitzen und die Saubohnen und die Erbsen zusammen kurz darin wenden, etwas Wasser zugeben und bei geschlossenem Topf weich dünsten. Mit dem Zauberstab grob pürieren. Zur gewünschten Konsistenz noch etwas Wasser zufügen. Salzen und pfeffern.
Die Erdbeeren waschen, von ihrem Strunk entfernen und halbieren. Mit etwas Holunderblütensirup und frisch gemahlenem weißen Pfeffer marinieren.
Die Filets nach Gräten durchgehen und gegebenenfalls entfernen. Die Filets kurz in Olivenöl anbraten mit einem Schuß Noilly und etwas Geflügelfond ablöschen und die Zitronenzesten darüber streuen. Anschließend im Ofen bei 70° - 10 Minuten ziehen lassen. Beim Anrichten mit den Minzblättern bestreuen.
Die Zuckererbsen vor dem Servieren kurz in etwas Butter schwenken.
Zuerst das Pü auf dem Teller anrichten, die Zuckerschoten und die Erdbeeren darum verteilen und das Filet auf das Pü setzen. Voilà.
Och *neidvollguck* Du hat schon Saubohnen, hier gibt es noch keine *schnüff* Ich mach die gerne mit ner Vinaigrette zu Büffelmorzarella :-) Aber der Seeteufel hätte nicht besser inszeniert werden können, schaut toll & sehr lecker aus :-) Herzlichst Nadja
AntwortenLöschenAlles drin, was grün und gut ist:-)und dann noch der herrliche Fisch und die wunderbaren Erdbeeren...seufz...
AntwortenLöschenWas läuft mir jetzt das Wasser im Mund zusammen - und das kurz nach dem Frühstück. Deine Gerichte sind einfach immer ein optisches Feuerwerk - zur Freude für mich als reine Leserin, wenn ich es schon nicht probieren kann, denn es liest sich natürlich auch wie eine Geschmacksexplosion - Noilly Prat, Holunderblütensirup, Zitrone, Erdbeeren, Lotte, Minze... und natürlich die kleine Sau im plüschigen Bett, die ich hier so schwer kriege und liebe, seit ich sie mal in England gegessen habe. Und die Geschichte dazu ist... :-)))
AntwortenLöschenHerzlich, Katja
Sieht hübsch aus, mit den roten Tupfern. Von Karma verstehe ich zwar nichts, aber Saubohnen schälen kann ich. Hab eben welche eingefroren.
AntwortenLöschensieht absolut lecker aus! warum nur bekomme ich beim anblick deiner fotos immer hunger?
AntwortenLöschenDas sieht fantastisch aus und die Deko mit den Erdbeeren und den Blüten einfach traumhaft ;-)
AntwortenLöschenSaubohne. Was für ein blöder Name aber auch für dieses schöne grüne Geschöpf. Das war mal wieder sooo was Schönes fürs Auge! Mit passender Blumenwiese zur Tellergestaltung. Hach, Und welch poetischer Text zur------------SAUBOHNE. Da sind die Franzosen mit "fève" tatsächlich mal etwas netter.
AntwortenLöschenWas für ein wundervoller Teller, der seinen optischen Reiz noch durch die schönen roten Erdbeertupfen toppt.
AntwortenLöschen@Nadja: Fêves hat es wirklich immer zu dieser Jahreszeit auf dem Markt - auf die im Garten müssen wir noch warten. Merci für dein Kompliment!
AntwortenLöschen@Susanne: So in etwa stelle ich mir das Mittagessen von So-leicht-ganz-ohne-Schokolade-Frau-Rafaello vor :)
@Katja: Eigentlich schon seltsam über Essen nur zu reden und ein Bild zu zeigen, ohne es schmecken zu können. Oder wie du vielleicht heute sagen würdest: eigenartig ;)
@Robert: Vermutlich gilt auch bei Karma mein Goethe-Allrounder mit dem Magnetismus:
*Der Magnet ist ein Urphänomen, das man nur aussprechen darf, um es erklärt zu haben; dadurch wird es denn auch ein Symbol für alles Übrige, wofür wir keine Worte noch Namen zu suchen brauchen*
@Isabell: Das ist GENAU das, was ich hören will :)
@Ines: Die Erdbeeren sollen aber nicht nur Deko sein - das paßt auch geschmacklich super! Aber wahre Schmuckstücke sind Erdbeeren obendrein. Danke für deinen süßen Kommentar!
@Mange-tout: Fêve ist um Welten netter als Saubohne. Ob früher vielleicht Säue damit gefüttert wurden??
@Sabine: Wir sind ja keine Kostverächter - und wenns hübsch aussieht, kanns nix schaden, n'est-ce pas?