Wer weiß, ob ich ohne Garten so viel Lust am Kochen hätte. Für mich ist unser Garten die Hauptmuse: er inspiriert und drängt - je nachdem was reif ist und geerntet werden kann.
Gerade blühen die Rosen. Und weil wir davon soviele im Garten haben, wird einem beim Durchlaufen fast schwindelig. Die Nase mußte ich ja hier erst wieder aktivieren. Während meines Stadtlebens hatte ich sie größtenteils *ausgestellt*.
Voller Blüten ist auch der Strauch unserer Damaszener-Rose, der Rose de Resht. Trotz ihres starken Duftes ist sie erstaunlich krankheitsresistent.
Den ein oder anderen würde ich heute mit der Confiture de pétales de rose vielleicht in die Flucht schlagen, weil unbekanntes Terrain. Nicht so meinen Habib. Der Habib heißt ja nicht einfach nur aus naheliegenstem Grund Habib. Der Liebling ist deshalb arabisch, weil er im arabischen Raum mehrere Jahre gelebt und als Architekt gearbeitet hat. Rosenmarmelade ist für ihn daher altvertraut.
So mußte ich mir dann auch seine Kritik gefallen lassen, dass das Rosengelee zwar bereits gut ist (und ich mochte es mit dem zweiten Glas sogar um einiges mehr), aber das es noch Dimensionen darüber gibt. Was mich für dieses Jahr auf die Suche gehen ließ, wie ich die Rose sonst noch ins Glas bannen könnte, um so das ganze arabische Wohlgefallen meines weitgereisten Habibs zu erlangen...
Ich möchte nun behaupten, dass es nicht möglich ist, eine intensivere confiture de rose herzustellen: eine Schüssel Rosen (200g) ergeben 2 kleine Gläser dunkles Elaborat.
Zutaten:
200g Rosenblätter
150g brauner Zucker
50g brauner Gelierzucker
200-250ml Wasser
1 Zitrone, der Saft
Von den Rosenblättern muß zuerst die Basis, dort wo sie mit der Knospe verbunden waren, abgeschnitten werden - diese würden sonst die Marmelade bitter machen.
Dann die Blätter in einen großen Topf geben, mit dem Wasser überschütten und bei kleinem Feuer eine halbe Stunde köcheln lassen, um so Duft und Farbe zu extrahieren - dabei den Deckel auflegen. Sollte das Wasser zu sehr verdunsten dabei, etwas nachschütten.
Nun den Extrakt durch ein Sieb geben und die Blätter dabei gut ausdrücken. Die Blätter zurücklegen.
Den Zucker und den Zitronensaft zu dem Rosenwasser fügen und den Zucker sorfältig auflösen lassen. Nun die Hitze vergrößern, damit der größte Teil des Wassers verdampft und die Flüssigkeit sirupös wird. Die Rosenblätter wieder dazugeben und gut unterrühren. In kleine, vorbereitete Gläser füllen.
Quelle: d'origina
Quelle: d'origina
Mal wieder wunderschöne Fotos von Dir liebe Micha. Genau wie gestern. Oder meinst Du, durch das gestrige Ausschalten der Kommentarfunktion bliebe Dir erspart, dass ich meinen Senf dazu gebe? ;-)
AntwortenLöschenAlso, danke, dass Du uns gestern wieder ein bisschen mehr über Dich gezeigt hast. Für mich gehört nicht unbedingt ein Gesicht zu einem Blog dazu, aber wenn es ein so schönes Gesicht wie das Deinige ist, dann freue ich mich über die schöne Frau mit dem schönen Rosen-Bouquet
Mich schlägt man mit Rosenmarmelade auch nicht in die Flucht, eher im Gegenteil ;-) Leider hab ich nicht genügend Duftrosen, um eine zu machen, statt Garten gibt es ja nur eine große Terrasse... und die paar Duftrosenblüte die ich habe kann ich nicht opfern.
AntwortenLöschenWünsche einen schönen Sonntag!
Tolle Bilder! Die Marmelade ist sehr interessant.So in dieser Art habe ich meine Rosenblüten noch nicht verarbeitet. Dein Ergebnis ist einfach umwerfend. Vielen Dank für dieses schöne Rezept und liebe
AntwortenLöschenGrüße
Ingrid
Das ist ja wirklich eine ganz andere Dimension als die zuckrige "Marmelade" aus dem türkischen Laden....
AntwortenLöschenLeider kann ich mit meinem Handtuch-Garten auch nicht mit genügend Rosen aufwarten, um diese Köstlichkeit nachmachen zu können.
Meine Lieblingsrose! Leider nicht so toll winterhart, als dass sie in Wien mein Balkonien überlebt hätte. Und gerade letztens hätte ich sie so dringend gebraucht, weil ich Rosenwasser gemacht habe - mit den Rosen, die ich jetzt habe, war das gar nix.
AntwortenLöschenNoch nie hat es mich gereizt Rosenmarmelade zu machen...jetzt schon!!
AntwortenLöschenZitat Robert: "Danke für die schön bebilderten Blumen!"
AntwortenLöschenTreffender und eleganter kann auch ich es nicht sagen ;-)
P.S. Die Rosenkonfitüre ist jedoch nicht meines - gar nicht.
Ja, der Robert ist ein Feiner!
LöschenUnd zur confiture: Urteil nach Verkostung einer solchen oder vorneweg?
Durch Reisen im Fränziland kam ich schon in frühen Jahren in den "Genuss" von Rosenkonfitüre, Gebäck mit Rosenwasser, etc.
LöschenVorneweg gibt es bei mir eigentlich nicht, ausser bei Insekten/Larven, Ratten, Fledermäusen und Schlangen (Isan).
@Sabine: Merci, Sabine - ich brauche auch nicht zwingend ein Bild. Zumal sich in Bewegung wieder alles verändert ;)
AntwortenLöschen@Britta: Ohne eigenen üppigen Garten kommt man wohl nicht zu eigener Rosenmarmelade. Der Nachbar, der sich zum Abernten seiner Rosen überreden läßt, den gibt es nicht. Aber die Rose de Resht ist prinzipiell schön buschig - da fällt das Abschneiden der Blüten nicht weiters auf.
@Ingrid: Diese Marmelade ist wirklich ein Konzentrat - geschmacklich aber weit entfernt davon, nach Seife oder Parfum zu schmecken.
@Susanne: Die gekauften sind mir üblicherweise durch den Zusatz von Rosenöl zu intensiv wie ebenalls zu süß - da gehts mir wie dir.
@Susi: Ich bewundere sehr, was du auf deinem Inselstaat Balkonien alles zum Gedeihen bringst!
@Sybille: Mal wieder ein ganz zauberhaftes Kompliment - Merci, liebe Sybille!
Liebe Micha, danke für das Rezept. Die Habibs dieser Welt, vor allem die des nahem Ostens, machen in diese Marmelade meist noch einen EL Rosenwasser - ob sie dadurch besser schmeckt überlasse ich jedem einzelnen, aber sicherlich schmeckt sie arabischer. Lieben Gruß und danke für Deinen schönen Blog
AntwortenLöschenauch von mir bleibt Dir ein Kommentar zu den gestrigen Bildern nicht erspart… sehr schön sind sie! Und Rosen esse ich gerne (wenn auch nicht sehr häufig) als Gelee, in Sirup beim Libanesen und mit Litchis in Pâtisserien… so jetzt weisst Du mal wieder alles… liebe Grüsse!
AntwortenLöschenAm liebsten würde ich Konfitüre sofort nachmachen, aber dafür müsste ich den ganzen Hof entrosen. Das mag ich den anderen "Stadtpflanzen" nicht antun ;) Also schmachte ich erst einmal Deine Bilder an, und wenn dann mal so'n fescher Prinz mich mit Blumen überhäufen mag, fordere ich ungespritzte fette Rosensträuße ein :D Liebe Grüße!
AntwortenLöschenWas für eine sympathische, strahlend schöne Frau hält da einen Arm voller Rosen. Es gibt Menschen, die leuchten von innen... das muss die Liebe sein, die Freude am Genuß und das gute Essen. Bisher habe ich noch keinen Kostverächter strahlen sehen, das muss irgendwie zusammenhängen.
AntwortenLöschenAllerdings lässt es mich fassungslos zürück, wie man so eine Figur haben kann, wenn man so toll kocht. Irgendwas mache ich grundlegend falsch... ;-)
Leider sind hier mangels Garten keine ungespritzten Duftrosen in ausreichender Menge zu bekommen, sonst würde ich das sofort ausprobieren.
Herzlich, Katja
Was für wunderschöne Bilder und Farben. Ich rieche die Rosen förmlich bis hierher. Meine Meinung zu essbaren Rosen ist bislang sehr zwiegespalten, ich kenne allerdings nur Gebäck etc. mit stark parfümiertem Rosenwasser - nichts für mich. Da keine eigenen Rosen vorhanden sind, wird das auch noch ein Weilchen so bleiben.
AntwortenLöschenSchön übrigens, jetzt noch einen "Baustein" mehr zu haben, der sich zum Bild Micha fügt. Wie scheinbar so viele hier, hätte ich dich irgendwie älter eingeschätzt ;). Interessant - denn wieso? Egal ob mit oder ohne Kopf darauf - ich freue mich jedenfalls immer sehr über deine Bilder, wollte ich nur nochmal gesagt haben :).
Liebe Grüße,
Kathi
@Anonym: Ich gebe zu, ich habe an das Rosenwasser gedacht. Aber leider habe ich ein nicht rein ätherisches und dann war es mir nicht gut genug für die Rosen (bißchen schnippisch, oder?). Aber geschmeckt hätte es uns auch bestimmt auch ein wenig arabischer. Danke für deinen netten Kommentar!
AntwortenLöschen@Svea: Oh, beim Libanesen... - da gehen wir dann auch irgendwann zusammen hin, d'accord? Und die Kombi mit Litschis hört sich ja sehr inspirativ an. Das merke ich mir!
@Schokozwerg: Es muß aber auch schon ein wirklich netter, charmanter und herzenswarmer Rosenkavalier sein, der dich Perle verdient hat ;)
@Katia: Sinnlichkeit, Genuß und Lebensfreude sind untrennbar miteinander verwoben. Das brauche ich dir aber nicht zu sagen ;)
Ach, und du kennst doch uns Frauen: der rare Typ, der mit seiner Figur völlig zufrieden ist, den mag man meist wegen seiner sonstigen Ausdünstung nicht - also ich :)
@Kathi: Herzlichen Dank für deinen Kommentar charmant, der mich sehr freut.
Ich vermute, dass die Lebensweisheit des älteren Habib gut auf mich abfärbt :). Aber hey, mit 30plusplus bin ich immernoch älter als du :O)
Wie schön ein Gesicht zu Geschichten und Bildern. Und ein so hübsches. Ich kann mich Raumfee nur anschließen. So gut kochen und soooo schlank. Entweder ich mach was ordentlich falsch oder ich habe, wie meine Oma immer sagte, schwere Knochen. Ich bin da sehr für schwere Knochen. Danke hab ich ja schon öfter gesagt, aber ich finde dieses kleine Wort kann nicht oft genug durch die Welt geschickt werden. Deshalb diesmal ein sehr liebes Danke an deinen Mann das er dir die Küche als Atelier schmackhaft gemacht hat (aber ehrlich du kochst wahrscheinlich und bist anschließend satt nur vom kochen und ißt gar nichts, oder?? ;-) Sehr liebe Grüße aus dem 15,6 Grad kalten verregnten Osnabrück von der Andrea
AntwortenLöschenLeider wohne ich nicht mehr bei meiner üppigen Louise Odier- von deren aberhundert Blüten die Ernte für eine solche Marmelade garnicht aufgefallen wäre.Dabei bin ich doch schon seit meiner Jugend und einem Türkei-Besuch auf der Suche nach richtiger Rosenmarmelade.... na, wer weiß, und wenn sich Frederic Mistral und Eden gut entwickeln weiß ich wo ich das Rezept finde- vielen Dank!
AntwortenLöschensagt Ninive