Die Giovanni-Johann-Kooperation: Basilikum-Gnocchi mit Kirschtomaten und weißen Bohnen

Montag, 2. September 2013

WAS, das gibts doch nicht, der Laffi kannte Gios Oma - war das erste, was ich spekulierte, als ich dieses Rezept im* Der große Lafer* sah. Wie klein die Welt doch ist und wie ähnlich viele Gerichte. Die Zutaten sind nahezu verwunderlich identisch (nur Kartoffeln anstelle von Pasta) und können also nur das gleiche, erfreuliche Geschmacksergebnis bringen.

Diese Lafer-Gnocchis sind schlicht wunderbar. Das schätze ich so am Nachkochen: ich kann geradeaus darauf losschwärmen. Das Rezept ist völlig gelingsicher, die kleinen Kugeln werden fest, ohne nur ansatzweise zu fest zu sein und weich geradezu fluffig, ohne die Form zu verlieren. Ich nehme völlig bedenkenlos das Wort *perfekt* in den Mund.

Auch halte ich dagegen, dass Gnocchis zu Recht den Ruf haben, kapriziös und extrem aufwendig in der Herstellung zu sein. Paßt das Rezept (und das von Lafer paßt zu 100%), mischt man den Teig, rollt dünne Stränge, von denen man kleine Stücke abschneidet, diese nach Laune nochmals in der Handfläche rollt und ins Wasser wirft. 

Fertig gekocht genießt man in vollen Zügen den Spätsommer: eine große Dosis frisches Basilikum und die süßesten Kirschtomaten des Jahres.
Zutaten 2P:

Gnocchi:
250g Kartoffeln, mehligkochend
1 Eigelb
125g Ziegenfrischkäse (original: Ricotta)
75g Mehl (evt. 25g plus)
25g Parmesan, frisch gerieben
Salz, Pfeffer
Muskat  
1 großer Bund Basilikum

100g weiße, getrocknete Bohnen
200g Kirschtomaten
(m: einige fêves)
2 Knoblauchzehen, fein gewürfelt (original: 1 rote Zwiebel)
Oilvenöl (oder Basilikumöl)
1-2 EL Aceto balsamico bianco
frische Basilikumblätter
Parmesan, frisch gehobelt
Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Die weißen Bohnen über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Am nächsten Tag abgießen und in reichlich Wasser (ohne Salz) bei milder Hitze in etwa 1 Stunde (evt. etwas länger) weich garen. Abgießen und auskühlen lassen. 

Den Knoblauch fein würfeln und die Tomaten halbieren.

Die Kartoffeln waschen und in einem Topf mit Wasser knapp bedeckt aufsetzen. Die fertig gegarten Kartoffeln abgießen und noch heiß pellen. Die gepellten Kartoffeln zweimal durch eine Kartoffelpresse drücken
Die Basilikumblätter abzupfen und mit dem Ziegenrischkäse in einer Küchenmaschine fein pürieren. 

Die durchgepressten Kartoffeln mit dem Ziegenfrischkäse, dem Mehl, dem Eigelb und dem Parmesan zu einem glatten Teig mischen. Mit Salz, Pfeffer und frisch geriebenem Muskat abschmecken. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu etwa 2cm dicken Rollen formen. Mit eine Messer in 2cm lange Stücke schneiden. Wer mag formt nun noch nach mit den Händen zu kleinen Kugeln und drückt mit einer Gabel den Gnocchis ein Muster auf. Sie über ein geriffeltes Gnocchibrett zu rollen, wäre natürlich ebenfalls eine schöne Möglichkeit (m: hier mit den Handflächen rundlich gerollt).

Die Gnocchis in leicht kochendes Salzwasser geben. Wenn sie nach oben steigen, mit einer Schöpfkelle herausheben und in kaltem Wasser abschrecken. Auf einem Teller zwischenlagern, bis alle Gnocchis fertig sind - dadurch leicht abtrocknen lassen.
Die Gnocchis zusammen mit den weißen Bohnen, dem Knoblauch und den Kirschtomaten in Olivenöl in einer Pfanne warm schwenken. Auf einem Teller mit Basilikum und Parmesan anrichten. Den Balsamico darüber träufeln, salzen und pfeffern.

Laffer serviert dieses Gericht kalt als Salat - bei uns gab es diese Gnocchis warm als Mittagessen.
Quelle: Johann Lafer *Der große Lafer*

23 Kommentare

  1. Wenn du so schwärmst, kann das Ergebnis nur perfekt sein!

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  2. Hallo, hört sich köstlich an, aber warum heissen die "Bratkartoffelgnocchi" ?
    Gruss aus der Schweiz Lotta

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  3. Schon wieder so ein Tapir-Rind!
    also zum Kopf-ab kommt es natürlich nicht! aber dafür kriegst du jetzt eine oberlehrerhafte Belehrung von ILSE - Gnocchi ist schon der Plural. ;-)

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  4. @Eva: Ich habe die Gnocchi auch schon Gästen serviert (dafür einfach auf einer Platte gegart vorbereitet und abgedeckt) und später wieder in der Pfanne warm geschwenkt. Super!

    @Lotta: Weil ich von hier kopiert habe: http://salzkorn.blogspot.fr/2013/06/angefuttert-bratkartoffel-gnocchis-mit.html

    @ILSE: Oh, zweifacher Dank *knicks* - für Vergebung und Aufklärung :)

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  5. Ja, die sind wirklich perfekt! ;-)

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  6. Wenn Du sooo schwärmst, macht mich das neugierig und ich will diese Gnocchi auch probieren. Dann aber mit Ricotta, denn Gerhard schmeckt nur das geringste Fitzelchen Ziegenkäse raus und lässt mir den kompletten Teller stehen...

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  7. Wenn du Giovanni erwähnst, bin ich dabei!

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  8. Ich hab mal Gnocchi gemacht. Am Vorabend vor einer Reise. Die Dinger haben null zusammengehalten und irgendwann war die Küche ein Schlachtfeld, die Gnocchi ein eher misslungenes Abendessen und die Laune dahin. Aber bei dem Rezept, muss ich wohl mal wieder :-)
    Herzliche Grüße,
    Dani

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  9. Der intensive Farbton der Gnocchi ist der Hammer. Das kann nur extrem gut schmecken ;-)

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    1. Basilikum kann ich essen wie ein Hase - und solange er noch schön wächst... Die von Laffi sahen sogar noch homogener grün aus. Aber feiner habe ich den Basilikum mit meiner Küchenmaschine nicht püriert bekommen.

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  10. @Eva: Und du weißt es aus Erfahrung ;)

    @Juli: Die sind wirklich Bombe!

    @Sabine: Dir muß ich es wahrscheinlich nicht erklären, aber der Ziegenfrischkäse ist weniger feucht als Ricotta. Entweder man läßt den Ricotta gut abtropfen oder nimmt etwas mehr Mehl (laut Lafer bei Ricotta für obige Menge 100g Mehl).

    Gell, und beim Trinken seit ihr euch wieder einiger, der Gerhard und du ;O)?!

    @Mari: Der Gio weiß halt, was uns Mädels schmeckt ;)

    @Dani: Wer kennt sie nicht: die schlechten Erfahrungen mit Gnocchi. Es liegt wirklich nur am Rezept. Sämtliche hier gezeigten kann ich wärmstens empfehlen (ich liebe Gnocchi). Absoluter Kult sind beispielsweise die von Nicole Stich: http://www.kuechengoetter.de/rezepte/verschiedenes/15-Minuten-Gnocchi-mit-Ricotta-807359.html

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  11. was bin ich unbedarft in sachen kochen: gnocchi kann man selber machen, les ich mit offenem mund, haha. fehlt mir nur noch eine kartoffelpresse zum wahren glück :)
    liebe grüße und danke für deine tochterwünsche!

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  12. Gnocchi habe ich bisher nur entweder mit Ricotta oder Kartoffeln gemacht, die Mischung sieht aber auch ausgesprochen lecker aus! Und so liebevoll gerollt waren die bei mir noch nie :-)

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  13. Was für tolle Farben.
    Ich hab den Grossen Lafer auch im Regal stehen (auch die Back-Version), traute mich aber bislang nicht.

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  14. Da die Gnocchi so lecker aussehen, habe ich sie gestern nachgekocht. Leider sind sie nicht so geworden, wie ich mir vorgestellt hatte... Vom Ricotta habe ich nichts mehr gemerkt, mir waren sie zu kartoffelig/mehlig - habe die kompletten 100g genommen. Und so schön grün und basilikumsintensiv waren sie auch nicht. Die weißen Bohnen fand ich geschmacklich auch nicht so passend. Warm besser definitiv als kalt, da schmeckt es fast nach nix. Schade.

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    1. Schade, dass du keinen Namen hast und schade, dass die herrlichen Basilikum-Gnocchi nicht nach deinen Vorstellungen geworden sind. Da das Ausgangsrezept Kartoffel-Gnocchi sind, ist klar, dass sie auch nach Kartoffeln schmecken. Und erstaunlich finde ich, wieso meine sehr nach Basilikum geschmeckt haben und deine nicht. Und wenn du nun den Ricotta herausschmecken willst, dann solltest du diese hier (nach Nicole Stich) nehmen: http://salzkorn.blogspot.fr/2011/07/ziegenkasegnocchis-mit.html. Der Rest ist dann eine Frage des Abschmeckens und eine des Geschmacks. Voilà.

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    2. ...achja, und den Ricotta würde ich sehr gut abtropfen lassen...

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    3. Danke für die Tipps, werde ich gern beherzigen! Das mit dem Basilikum wundert mich auch. Leider ist 'ein großer Bund' ansichtssache, weil es bei uns keinen Bund zu kaufen gibt und ich zusätzlich zum gekauften meinen eigenen verwendet habe. Das Ricottapüree hat schon nach Basilikum geschmeckt. Aber deine grüne Farbe kann ich mir nicht erklären ;-)
      Mit Kartoffelgnocchi hatte ich bislang einfach kein Glück - nur mit Ricotta oder Kürbis anstelle von Kartoffeln haben sie besser geklappt.

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    4. Coucou Jana - hmmm, das mit dem *großen Bund* ist wohl wahr ;)! Ich habe von unserem eigenen einfach ziemlich *geschaufelt* - kann ja eigentlich nicht ZU nach Basilikum schmecken, oder? Ach, und mehlig-kochende Kartoffeln sind wichtig. Und - wie ich finde oberstes Gebot bei allen Gnocchi - gegart aus dem Wasser heben und auf einem Teller zwischenlagern. In der Zeit gewinnen sie nämlich an Festigkeit. Und dann zum Servieren in einer Pfanne schwenken. Hey, Jana, ich werde dich doch von Kartoffel-Gnocchi überzeugen ;)! Jetzt komm....

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  15. Ich glaube nicht, dass die Überzeugungskraft dazu reicht ;-), aber ich geb zumindest nicht auf, bis ich 'mein' Gnocchi-Rezept gefunden hab.

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