Mein morgentliches Butterbrot hat Zuwachs bekommen. Einen Aufstrich. Neben Honig gibt es gerade nur eines täglich: Quittengelee. Ich habe mich entschlossen, es euch heute doch zu zeigen, obwohl die meisten bestimmt bereits ein Rezept haben.
Aber ich weiß auch, dass es einige gibt, die - selbst wenn sie es mit dem Kochen nicht haben - sich für Süßes doch mal in die Küche stellen. Und selbstgemachte Marmelade ist obendrein nun wirklich ein schönes Geschenk.
Gerade eine derart schlichte Marmelade wie Quittengelee, den dafür nimmt man gewöhnlichen Kristallzucker gegen den auch Veganer nichts einzuwenden haben (allerdings mit Einschränkung). Eine Marmelade also für alle kulinarische Philosophien.
Bei Marmelade bin ich Purist (alle Ausnahmen verblogge ich). Normal nehme ich meinen komplett pflanzlichen Rohr-Gelierzucker - auf den ich hier verlinkt habe - und mische 1kg Frucht auf 700g dieses Zuckers. Mehr brauchts etwa bei Himbeer oder Erdbeer einfach nicht. Bei Quitte allerdings kommt noch der Saft einer Zitrone dazu. Entgegen aller althergebrachten Rezepte drücke ich die abgetropften Quitten noch etwas aus. Wegen dieser federleichten, zarten Schwebepartikel.
Die sollen normal strickt vermieden werden. Aber ich liebe sie. Sie geben dem Gelee mehr Charakter, es erinnert damit nicht mehr an Aspik (den ich noch nie mochte) und ich finds schlicht hübscher. Das könnt ihr aber natürlich halten wie ihr wollt.
Ich empfehle euch, nicht mehr als 1Kilo auf ein Mal zu verarbeiten. So habt ihr den Moment des Gelierens am Besten unter Kontrolle, was die heikelste Stelle der stinkeinfachen Zubereitung ist. Aber Quitte ist lässig, da kann ich euch beruhigen. Keine Schälerei und gelieren tut sie auch brav. Und damit einfachstes Einglasen überhaupt. Ihr müßt euch lediglich aussuchen, welche Quittenart euch näher liegt: Apfel- oder Birnenquitte.
Zutaten:
1kg Quitten
2l Wasser
das gleiche Gewicht Zucker wie die erhaltene Saftmenge
1 Zitrone
Zubereitung:
Die Quitten mit einem Küchentuch abreiben, um ihren Flaum zu entfernen. Unter klarem Wasser abspülen und mit Haut und Kernen in Stücke schneiden.
Die Quitten-Stücke in einem Topf mit 2l Wasser aufsetzen und 30-40min sanft köcheln lassen bis sie schön weich sind. Ein Sieb mit einem Mulltuch auslegen und auf einen Topf stellen, damit der Saft aufgegangen wird. Die Quitten mitsamt der Flüssigkeit in das Sieb geben und über Nacht abtropfen lassen.
Nun die Quitten in dem Tuch nicht ausdrücken (oder doch ;) und den Saft abwiegen. Den Zitronensaft zufügen, die gleiche Menge Zucker wie die gewogene Menge an Saft. Alles zum Kochen bringen und unter lebhafter Hitze etwa 10min kochen lassen, bis der Saft zu gelieren beginnt. Hitze senken und sofort in vorbereitete, sterilisierte Gläser abfüllen und für 3min auf den Kopf stellen.
(Gelierprobe: Etwas Flüssigkeit vom Topf auf einem kalten Teller tropfen lassen - kommt er auf dem Teller zu stehen, beginnt die Flüssigkeit zu gelieren.)
danke für das rezept!
AntwortenLöschenquittengelbe ist für mich das beste!
die herbe geschmacksnote liebe ich.
ich habe mich aber noch nie selber dran getraut…..
jetzt muss ich wohl auf den nächsten herbst warten!
gelee und ich, wir haben eine ganz sonderbare beziehung — einen tag liebe ich es, einen tag halte ich es gar nicht aus. verzitronte quitten allerdings, hm, so für die geleeliebestage eine ganz formidabel klingende version.
AntwortenLöschenQuittenduft ist etwa vom Besten das es gibt. Vielleicht probiere ich mal ein Sorbet draus zu machen.
AntwortenLöschenGelee hab ich von Quitten noch nie gemacht, nur Marmelade. Ich liebe den Duft von Quitten!
AntwortenLöschenDas Foto vom wilden Wein ist wieder einmal großartig! Ist bei euch noch so viel Laub auf dem Wein? Bei uns liegen die Blätter alle schon herunten und man sieht nur noch die Ranken.
Wenn ich mich für eine Marmelade entscheiden muss, dann wird das immer Quitten-Gelée sein. Dabei hab ich es noch nie selbst gekocht, weil Quitten hier so schwer zu finden sind, aber dafür immer welches von meinem Vater und meiner Schwester bekommen - mal mit zarter Zitronennote, mal mit Vanillehauch. Immer so lecker. Und wenn es dann die Reste noch als Quittenbrot dazu gab, dann war ich erst Recht glücklich. Ja, Essen kann glücklich machen... fatalerweise.
AntwortenLöschenHerzlich, Katja
ich habe vor ein paar tagen das erste gelee meines lebens gemacht und es waren auch die herrliche quitten, die mich verlockten. erst befürchtete ich kurz, es sei nicht fest genug geworden, jetzt bin ich sehr glücklich über die konsistenz und das köstliche blech mit quittenbrot.
AntwortenLöschenDein Quittengelee sieht sehr köstlich aus. Ich bin auch einer der Quittenliebhaber der sich hier hereingeschlichen hat ;)
AntwortenLöschenBei Quitte kann ich einfach nicht wiederstehen, da muss ich reinschauen. Nicht dass mir da noch ein Rz entgeht dass ich noch nicht kenne .
LG Kerstin
@Y: Ja, aber warum eine solange Geduldsprobe - schöne Quitten gibt es immernoch. Also rein von der Saison. Und ein Quittengelb extra für Y wäre ganz einfach zu machen... Na?
AntwortenLöschen@Mme Ulma: Jetzt hast du mich ein bißchen erwischt. Bei Marmelade bin ich nämlich sehr wankelmütig. War es gerade nur the one and only Erdbeermarmelade ist es nun Quittengelee. Kulinarisch bin ich professionell untreu :)
@Robert: Oh, Quittensorbet - wie spannend. Ich werde beobachten...
@Susi: Aus 1kg Quitten bekommt man etwa 5 Gläschen raus - die sind zu zweit gut zu schaffen (also wenn man mehr Hilfe wie ich hat... Der Habib isst fast keine Marmelade). Ist auch wirklich leicht herzustellen.
Und mittlerweile sieht der Wein ebenfalls bei uns kahler aus. Es ist merklich kälter geworden.... Dafür färbst sich nun der Wald bunt.
@Katja: Was heißt hier fatalerweise. Dass man sich das Leben ein winzigbißchen schöner Kochen kann ist das große Motto dieses Blogs! Wir reden also von *glücklicherweise* :) PRO Sinnlichkeit! Jawohl!
@Julie: Wie ich deinen Kommentar lese, überlege ich, ob ich noch ediere. Denn das finde ich bei Quittengelee auch ganz typisch: man hat den Eindruck, es hat noch nicht richtig geliert, aber wenn man später die ausgekühlten Gläser öffnet, ist alles tippitoppi.
@Kerstin: Als Quittenliebhaber hast du es bei Gelee wirklich gut erwischt. Es macht sich quasi nebenher. In einer Tagine habe ich Quitte auch schon probiert. Fand es aber eher.... eigen....
und wenn man dann auch noch die passende Portion Sonnenschein dazubekommt…
AntwortenLöschenliebe Grüsse aus dem Grau.
Wie schaffst du das, daß dein Quttengelee so hell bleibt?- meines wird immer orange ( normaler Topf) bis dunkelrot( Dampfdrucktopf)....ich habe einen Apfelquittenbaum und liebe Quittengelee, z.B. auf Hefezopf....Hast du da einen Tip für mich? Herzlichen Dank im Voraus und LG Omi., die sich täglich abends auf deinen Blog freut ....
AntwortenLöschenoh ich l i e b e es!
AntwortenLöschenso sehr!
und auch die dazugehörige Marmelade.
ein t r a u m !!!
@Svea: fotokonservierter Sonnenschein - ansonsten leben wir im grauen Nichts von Michael Ende...
AntwortenLöschen@Omi: Mein Quittengelee von letztem Jahr wurde auch etwas dunkler - und die Quitten stammten vom gleichen Baum aus unserem Garten. Allerdings habe ich mein Gelee bisher stets nach dieser Vorgehensweise zubereitet... obs daran liegt? Und Quittengelee auf Hefezopf ist wirklich oberlecker!
Danke für deinen netten Kommentar!
@Alma: Wer so aufseufzt, dem würde ich am liebsten direkt ein Glas in die Hand drücken. Zumal ich eh meist zuviel Marmelade koche, weil der Habib nur wie ein kleines Mäuschen davon mitißt.
Ich habe nach einem Tipp beim Bloggertreffen in Würzburg den zweiten Teil meiner Quitten kalt entsaftet, d.h. durch meine Elektro-Entsafter gejagt und dann durch ein Tuch filtiert: das gibt auch wunderbar aromatischen Saft, der sich für Sirupe oder Gelees (bei mir neben pur auch im Mix mit Schlehen) eignet. Gefällt mir fast noch besser als der heiß entsaftete.
AntwortenLöschenDas habe ich mit Interesse verfolgt - und wieder aus dem Kopf geworfen, weil mein Entsafter scheußlich zu reinigen ist :)
LöschenAber nun mit deinem Kommentar bewahre ich es mir nun doch im Gedächtnis... und geb dem Entsafter vielleicht nochmals eine Chance.