Lokalcolorit mag ich immer. Spürbar in der Speisekarte mit Produkten aus der Region oder in Form von Mundart, sprich Dialekt. Auch nach Jahren Südfrankreich schließt jeder nach den ersten Sätzen, die man mit mir gewechselt hat, aus, dass ich aus dem hohen Norden stamme. Was natürlich auch damit zusammenhängt, dass der Habib lange im gleichen Raum Süddeutschlands gelebt hat wie ich. Das steckt wohl an. Und wie gesagt: ich höre Dialekt gerne. UND: ich habe nie versucht, meine Herkunft im Zungenschlag zu verleugnen.
Womit wir bei meinem bevorzugten Ausnahme-Beispiel wären: Jogi Löw. (Nun, nachdem er Deutschland zur triumphalen Weltmeisterei geführt hat, darf ich das ja sagen - genügend Fürsprecher für den Nationaltrainer finden sich gewiss und leichterdings im Gegenzug.) Es gibt wirklich wenig Menschen, bei denen Dialekt derart schockfrostet wie bei Monsieur Löw. Nochmals um einige Härtegrade verschlimmert es sich, wenn er versucht, hochdeutsch zu reden. Schlimm bis grausam. In diesem Fall wäre ein Sprechdouble eine überlegenswerte Alternative. Und der Jogi könnte einfach nur die Lippen bewegen.
Bon, womöglich spielt in diesen ganzen Sachverhalt der Fußball als solches für mich mit hinein. Solange auf diesem Planeten Fußball übertragen wird, werde ich kein Narkotikum benötigen. 5 min Fußball im Fernsehen und kein Baby könnte sanfter schlafen wie ich. Tja, man kann sich nicht für alles interessieren, n'est-ce pas? Und Sport wird mir zudem zu sehr überbewertet. Momentan und überhaupt.
Also ab in den Garten mit mir Banause. Ballern die Zucchinipflanzen wieder los, dann befinden wir uns im Hochsommer. Der Frühling verabschiedet sich, hat sich längst verabschiedet in Form der fêves - mein letztes Rezept mit diesen für dieses Jahr und mein erstes mit Zucchini. Ein Ottolenghi-Rezept. Seinen Öleinsatz habe ich drastisch reduziert. Et voilà, so kann man diesen Salat, den wir lauwarm gegessen haben, sehr gut lassen.
Zutaten 4P: *
Womit wir bei meinem bevorzugten Ausnahme-Beispiel wären: Jogi Löw. (Nun, nachdem er Deutschland zur triumphalen Weltmeisterei geführt hat, darf ich das ja sagen - genügend Fürsprecher für den Nationaltrainer finden sich gewiss und leichterdings im Gegenzug.) Es gibt wirklich wenig Menschen, bei denen Dialekt derart schockfrostet wie bei Monsieur Löw. Nochmals um einige Härtegrade verschlimmert es sich, wenn er versucht, hochdeutsch zu reden. Schlimm bis grausam. In diesem Fall wäre ein Sprechdouble eine überlegenswerte Alternative. Und der Jogi könnte einfach nur die Lippen bewegen.
Bon, womöglich spielt in diesen ganzen Sachverhalt der Fußball als solches für mich mit hinein. Solange auf diesem Planeten Fußball übertragen wird, werde ich kein Narkotikum benötigen. 5 min Fußball im Fernsehen und kein Baby könnte sanfter schlafen wie ich. Tja, man kann sich nicht für alles interessieren, n'est-ce pas? Und Sport wird mir zudem zu sehr überbewertet. Momentan und überhaupt.
Also ab in den Garten mit mir Banause. Ballern die Zucchinipflanzen wieder los, dann befinden wir uns im Hochsommer. Der Frühling verabschiedet sich, hat sich längst verabschiedet in Form der fêves - mein letztes Rezept mit diesen für dieses Jahr und mein erstes mit Zucchini. Ein Ottolenghi-Rezept. Seinen Öleinsatz habe ich drastisch reduziert. Et voilà, so kann man diesen Salat, den wir lauwarm gegessen haben, sehr gut lassen.
Zutaten 4P: *
3 mittelgroße Zucchini, in 5mm dicke Scheiben geschnitten
150ml Sonnenblumenöl (m: VIEL weniger)
1,5 EL Rotweinessig
100 g Edamame (Sojabohnen/ m: fêves)
50 g Basilikumblätter, in feine Streifen geschnitten
15 g Petersilienblätter, grob gehackt
75 g Olivenöl (m: deutlich weniger)
Salz und schwarzer Pfeffer
250 g kurze Pasta, nach Packungsanleitung gegart (m: Strozzapreti)
Abrieb 1 Zitrone
1,5 EL kleine Kapern
200 g Büffelmozzarella, in kleine Stücke gezupft oder geschnitten
Zubereitung:
Das Sonnenblumenöl in einer Pfanne erhitzen. Die Zucchinischeiben portionsweise nicht zu eng nebeneinander 3min darin anbraten - währenddessen einmal wenden - , bis sie auf beiden Seiten goldbraun sind. Sobald sie fertig angebraten sind, zum Abtropfen in ein Sieb geben. Anschließend in eine Schüssel umlagern, mit dem Rotweinessig beträufeln und beiseite stellen.
Die Sojabohnen 3min in kochendem Wasser blanchieren, in ein Sieb abgießen, unter fließendem Wasser abschrecken und zum Abtropfen beiseite stellen (m: dicke Bohnen stattdessen verwendet. Diese aus den Schoten gelöst, 2min in kochendem Wasser blanchiert und dann mit Hilfe eines Messers aus ihren Hülsen befreit).
Die Hälfte des Basilikums, die gesamte Petersilie und das Olivenöl mit etwas Salz und Pfeffer in einem Mixer oder in der Küchenmaschine fein pürieren.
Die Pasta in kochendem Salzwasser al dente garen, in ein Sieb abgießen, unter fließendem kaltem Wasser abspülen (m: nicht gemacht) und abtropfen lassen. Dann zurück n den Topf geben.
Die Zucchini samt Marinierflüssigkeit zur Pasta geben. Die Sojabohnen (m: dicke Bohnen), die Basilikumsauce, die Zitronenschale, die Kapern und den Mozzarella hinzufügen. Alles behutsam vermischen, dann probieren und mit reichlich Salz und Pfeffer abschmecken. Vor dem Servieren das restliche Basilikum unter den Salat mischen.
*Anmerkung m: Bei diesem Rezept nicht nach Gramm gearbeitet, sondern mich ungefähr an die Vorgaben gehalten.
Quelle: Yotam Ottolenghi *Genussvoll Vegetarisch*
Find ich ja witzig/interessant, dass auch du den badischen Dialekt nicht abgelegt hast (ich nach nunmehr 36 (!!!) Jahren in Norddeutschland auch nicht....werde ich hier doch immer noch öfters gefragt "sind Sie gerade auf Urlaub hier?" ;-) ) und jedesmal, wenn ich den Jogi Löw höre, sage ich "das geht gar nicht!"
AntwortenLöschenDas nur mal nebenbei. :-)
Dein toller Sommersalat...der geht aber! Danke fürs Rezept.
Zum Thema Dialekt fällt mir da gerade noch so eine nette Geschichte ein, ein Freund von mir wurde mal während eines Vorstellungsgesprächs gefragt, ob er außer Hochdeutsch auch noch andere Fremdsprachen sprechen würde (er hat einen leichten schwäbischen Einschlag). Das fand ich schon irgendwie beleidigend. Die Stelle hat er im Übrigen auch nicht bekommen...
AntwortenLöschenDein Rezept sieht auch mal wieder ausgesprochen lecker aus, wie eigentlich immer, ich bin nur leider meist so kommentarfaul, dass ich nur still lese, ohne zu kommentieren, ich hoffe, du verzeihst mir...
Liebe Grüße, Dani
Das mit dem Fußball, das haben wir gemeinsam. Dieses Mal habe ich mir echt Mühe gegeben, weil meine Tochter zum Fan mutiert ist und ubedingt gucken wollte. Aber es geht nicht. Laaaaangweilig.
AntwortenLöschenDer Salat, der ist aber gar nicht langweilig :-)
ha!, gestern gab es hier ein Nachbarrezept aus dem Buch (mit Glasnudeln und ohne Zucchini, die ich aber hinzugefügt habe). Ich liebe Edamame (wenigstens DEN Vorteil hat die Großstadt, man bekommt sie hier…)
AntwortenLöschenSo, jetzt weisst Du mal wieder alles… liebe Grüsse.
Hossa, 150 ml Öl... da hätte ich auch mal reduziert ;-) man findet bei Ottolenghi aber so einige Öl-Knaller.
AntwortenLöschenbeim Jogi hast du Recht, was das Sprechen angeht, aber er ist ja auch kein Moderator ;-) und er hat seinen Job sehr, sehr gut gemacht (ich hab nämlich kein Fussballspiel ausfallen lassen und mich heiser geplärrt :-D)
Hallo Micha,
AntwortenLöschenFussball: ich teile dein Desinteresse. Und ich bin froh, dass ich in Bezug auf Fussball so klipp und klar sagen kann, es interessiert mich nicht, da ich finde, da ich mich generell eher für zu viele Dinge interessiere und der Tag einfach zu wenig Stunden hat, um allem nachzugehen. Jedenfalls kann ich gärtnern, kochen und bloggen einiges mehr abgewinnen als dem Fussball.
Ich bin ja wirklich kein Fan von Schwäbisch, wohl weil meine Wurzeln dort herkommen. In Baden aufgewachsen spreche ich es auch nicht, allerdings hab ich mir meine süßdeutschen Sprachfehler als Teenager, auf die mich Freude aus nörlicheren Regionen hingewiesen haben, systematisch abtrainiert. Das fand ich damals chic - allerdings wünschte ich nun, in der Schweiz lebend, man würde mir mehr anhören, dass ich aus dem Süden Deutschlands komme und mit dem Verständnis des Schweizerdeutschen entsprechend weniger Probleme habe. Aber man kann nicht alles haben ,-)
Grüsse weiter in den Süden,
Sarah
Vielleicht liegt es eher an seiner Stimme als an seinem Dialekt? ;-)
AntwortenLöschenFussbal schläfert mich auch ein, da hilft nur, nebenbei Johannisbeeren zu strippeln oder ähnliches.
Und den Salat, den liebe ich auch sehr!
Und wieder hab ich es gemacht - ohne vorher zu frühstücken bei dir reingeschaut und jetzt muss ich sofort in die Küche und mir was kochen. Vielelciht Zucchini-Nudelsalat? Dann mit Schafskäse und Erbsen statt Mozarella und dicken Bohnen, da mein Kühlschrank da gerade im Angebot hätte? Ich bin dafür.
AntwortenLöschenHerzlich, Katja
(die Dialekt eigentlich ganz gern mag - aber nicht jeden und einen ganz besonders nicht)
oh ja, guten tag, ihr lieben zucchini, bitte gleich auf meinen tisch gehopst!
AntwortenLöschenhach, und ja, die fußballmenschen und ihr sprechen dazu – sehr oft eine (selbst unter außerachtlassung des dialekts) unheilvolle kombination.
@Eva: Dann lieber *auswärts* bei seinem Dialekt bleiben, als sich wie Jogi Löw anzuhören, oder :). Zumal er - eben meiner Meinung nach - den allermeisten hübsch zu Gesicht steht.
AntwortenLöschen@Dani: Na, das hört sich aber fies an. So unter der Ruprik: bleib' du mit deinem Dialekt doch in deinem Dorf... Wesentlich peinlicher finde ich ja, wie fast alle, nachdem sie nach Berlin gezogen sind, ihren *verräterischen* Dialekt sofort ablegen und am Ende sogar noch anfangen, pseudo zu berlinern...
... und zu verzeihen gibt es es nix :)
@Susanne: hihi, du bringst mich zum Lachen. *laaaangweilig* :) - wir beide könnten wunderbar zusammen Fußball gucken!
@Svea: Edamame müßte ich hier wohl suchen. Zugebenermaßen habe ich aber noch nicht einmal nach ihnen Ausschau gehalten, sondern direkt ersetzt.
@Britta: Stimmt! Der Otto ballert wirklich gerne mit Fett!
Und mit dem Jogi auch. Selbst wenn ich SCHWER bezweilfe, dass er einen Job als Moderator finden würde. Und für mich hätte der Jogi seinen Job ebenso gut gemacht, wenn D nach dem ersten Spiel rausgeflogen wäre... ;), so ist das halt, wenn einem etwas von Herzen gleichgültig ist.
@Sarah: Hast du dir das Schwäbische derart abgewöhnt, dass du nicht einmal mehr zurück fällst, wenn du etwa mit deinen Eltern/ Oma/ alte Freunde zusammentriffst? Ist der so richtig *verloren gegangen*? Schwäbisch höre ich nämlich eigentlich auch gerne. Allerdings kommt es auf den Mund an, dem das Schwäbische entspringt. Und das Schwizzerdeutsch höre ich ebenfalls gerne, aber ich muß zugeben, dass ich nicht alles verstehe.
@Eva: Genau. Die Stimme verschlimmert auch. Schwer. Ein weiterer Grund für das Sprechdouble ;). Und ich glaube fast, soviel Bier könnte ich gar nicht in mich bringen, um mir Fußball schön zu saufen...
@Katja: Na, jetzt mußt du mir aber verraten, welcher Dialekt dir die Fußnägel hochrollen läßt. Ich bin gespannt!
@Mme Ulma: Wohl wahr. Ist es nicht allermeist so, dass man zwischen gestählten Bauchmuskeln und traniertem Sprachvermögen wählen kann. Spontan fällt mir tatsächlich kein bekannter Sportler an, dem ich mit großem Interesse zuhöre. Puh... jetzt werde ich bestimmt gesteinigt :)
Ich bin mal wieder völlig mit dir einig - sowohl was den Salat betrifft, den ich direkt so durch den Bildschirm greifen könnte, als auch was das Schlafen bei Fussball betrifft. Wenn nur der Monsieur nicht sooo laut bei jedem Tor jubeln und aufspringen würde, Akela angesaust kommt und um ihn rumspringt und bellt - ja dann würde ich auch süss schlummern ;-)
AntwortenLöschenJa, ja, der Otto und das Öl. Da sollte man sich schon eine Standleitung direkt zum Olivenbauern der Wahl legen lassen, wenn man seine Ölmengen immer einhalten will.
AntwortenLöschenÜbrigens sind unsere Fußballer auch ein Jammer, wenn man sie reden hört. Aber leider auch, wenn man ihnen beim Spielen zuschaut. ;)
Hmmm das sieht super lecker aus!
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