Löffelweise ein gutes Gefühl: Pastinaken-Süßkartoffelsuppe

Freitag, 9. Januar 2015

Die Post kommt manchmal nicht an. Ein Spediteur stieg mal schimpfend aus seinem Transporter: es wäre das Ende der Welt hier. Und keinem fällt auf, wenn man eine sehr gelungene Handtasche-Schuh-Kombination spazieren trägt. Und ob man frisch vom Friseur kommt oder einen Bad-Hair-Tag hat.

Der große Vorteil, der wiederum viele Nachteile übertrumpft, heißt *weltabgewandt*. Man blickt in das Tal, sinniert über die Klarheit des Lichtes und die da unten können treiben, was sie wollen. Was hat es mit unserem Leben zu tun. Denn selbst bis zu uns weht der Wind in der letzten Zeit zu viele Geschichten von Mord und Todschlag auf diesem Planeten. Und es zeichnet sich ab, wie sich die endlose Geschichte *Der Fluch der bösen Taten* weiter und weiter schreibt. *Es fürchte die Götter das Menschengeschlecht*. Ganz ehrlich: wäre ich zu Zeiten, als es noch diese Herrenzimmer gab, als Mann geboren worden, ich hätte dieser Tage wahrlich keine Lust mir im Kreise der Geschlechtsgenossen ein Pfeifchen anzuzünden und über das Weltgeschehen zu philosophieren. Also rein hypothetisch.

Halte ich mich an solchen Geschichten fest: die schwangere Frau eines Busfahrers in Nizza erlitt eine Gehirnblutung. Binnen einer Woche traten seine Kollegen für ihn 362 ihrer freien Tage ab, damit er sich um Frau und Kind kümmern kann - ohne finanzielle Not. Was Solidarität alles möglich macht. An soetwas denke ich, während ich meine Suppe löffle. Dem guten Ganzkörpergefühl wegen...

Zutaten:

3 Pastinaken (ca. 600g)
2 Süßkartoffeln (ca. 300g)
1 Zwiebel
1 Stück Sellerie (etwa 3 EL)
1 Stück Fenchel (etwa 1/4 Knolle)
500ml Gemüsebrühe
125g Kokosmilch
1/2 TL Koriander
1Msp Kreuzkümmel
1/2 TL Harissa
1 EL Apfelessig
Sonnenblumenöl

1 Birne
2 EL Mandeln, gehobelt
Schnittlauch
Salz, Pfeffer
1 Pr Zucker
Sonnenblumenöl

Zubereitunt:

Das Gemüse waschen, schälen und in Würfel schneiden. Die Zwiebel fein würfeln. Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel glasig dünsten. Alles weitere Gemüse zufügen und weitere 2min rösten. Dann die Gemüsebrühe anschütten. Ebenso die Kokosnussmilch, den Koriander und den Kreuzkümmel mit in den Topf geben.

Deckel auflegen und etwa 25min köcheln lassen, bis das Gemüse sehr weich ist. Mit Harissa und Apfelessig würzen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Während die Suppe vor sich hinköchelt das Topping zubereiten. Die Mandelblättchen ohne Fett in einer Pfanne rösten und zur Seite stellen. Die Birne schälen, vierteln, vom Kerngehäuse befreien, in kleine Stücke schneiden und in einer Pfanne mit wenig Öl dünsten.. Salzen und pfeffer, etwas Zucker darüber streuen und die Mandeln zufügen.

Die Suppe in Schalen füllen, die Mandel-Birnen darauf setzen und mit Schnittlauch bestreuen.

12 Kommentare

  1. die busfahrergeschichte ist großartig. mehr davon in dieser manchmal recht häßlichen welt!!
    pastinaken in der suppe waren mir bisher immer zu süßlich. vielleicht sollte ich ihnen mit diesem rezept nochmal eine chance geben!?
    gute grüße ans ende der welt, mano

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  2. Für Suppe bin ich immer zu haben! Hatte gerade die Tage eine Pastinakensuppe. Wenn ich am Wochenende wieder welche auf dem Markt bekomme, schreite ich gleich nächste Woche zur Tat und koche Dein Süppchen hier nach. Und hoffentlich habe ich etwas mehr Glück bei den Süsskartoffeln, die letzten war extrem mehlig...

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  3. Der arme Spediteur ;) Ich habe letzthin den Herren vom indischen Lieferdienst in ähnliche Probleme gebracht. Ich wohne zwar mitten in der Stadt, aber in einem Neubaugebiet - unsere Straße steht noch in keinem Navi und auch nicht in Google Maps und das hat ausgereicht um den Herren in tiefe Verzweiflung zu stürzen. (Und uns auch, denn wir hingen dauernd erklärend am Telefon, hatten Hunger und unser Essen fand einfach nicht zu uns...)
    Und jetzt mach ich mir einen Knoten ins Ohr, damit ich daran denke, endlich mal Pastinaken zu kaufen. Ich hab die tatsächlich noch nie probiert...
    Liebe Grüße,
    Carla

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  4. Ich hatte auch mal eine Adresse, die noch so jung war, dass sie in keinem Plan, Navi und sonstwo vermerkt war... aber es half auch nichts, dass ich immer angegeben habe über welche Straße die Zufahrt ist (diese Straße war sehr wohl überall vermerkt!) und darauf bestanden habe, dass sie auch aufgeschrieben wurde. Die Lieferanten haben es einfach überlesen...

    Die Geschichte mit dem Busfahrer ist wirklich herzerwärmend, es ist aber auch toll, dass es so ein Gesetz gibt, dass diese Aktion möglich macht....

    ... und last but not least... deine Suppe ist auch toll... richtig wärmend bei dem äußerst ungemütlichen Wetter hier...

    Liebe Grüße
    Hannelore

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  5. Suppe + die Geschichte von dem Busfahrer ... mir ist warm um's Herz.
    Danke Dir für's Aufmerksammachen und die wieder so wunderschönen Bilder!

    Herzliche Grüße :) Minza

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  6. Wirklich eine schöne Geschichte :-)
    Ja, ich hab diese Woche auch schon einen Artikel (mit einer Suppe ;-)) vorbereitet und kam mir irgendwie doof vor, über so etwas triviales wie Essen zu schreiben... aber die Welt braucht auch schöne Dinge, die Herz und Seele wärmen, gerade in solchen gewalttätigen Zeiten.

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  7. Die Geschichte mit den geschenkten Urlaubstagen finde ich unglaublich schön. Man kann sich eh nur an so etwas festhalten in Tagen wie diesen. Und an tröstlichem Essen.

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  8. danke für die tollen bilder und das rezept!!! ein schönes neues jahr wünscht angie

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  9. Je besser es den Menschen geht, desto mehr schwindet der Zusammenhalt... und umgekehrt.

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  10. @Mano: Eine Portion Eskapismus kann manchmal gesund sein.
    Und ja, Pastinake alleine als Suppe gefällt mir auch nicht so. Auch wegen der Konsistenz...

    @Sandra: Ja, es gibt mehlige Süßkartoffeln. Glücklicherweise haben die mich bisher gemieden. Es scheint mir, als wären die ähnlich überflüssig wie mehlige Äpfel.

    @Carla: Das klingt nach einer schlimmen Berg sucht Prophet -Geschichte ;). Wobei Handy ja eigentlich dann als Live-Navi dienen können sollte. Sprich du :). Und dieses Jahr ist ein SUPER Pastinaken-Jahr. Nicht nur bei uns im Garten. Auf dem Markt sehe ich gerade ebenfalls viele.

    @Hannelore: Nun, ich habe ja in soweit Verständnis, als dass es in unserem Dorf noch nicht einmal Straßennamen gibt. Die muß ich zum Online-Bestellen erfinden. Was aber wiederum auch nicht wirklich nötig ist: ob der Größe des Dorfs. Zumal ich immer vor die Marie springe, damit der arme Zulieferer nicht zudem die Glocke (ja, nicht Klingel) suchen muss. Aber wenn sie ihre Route einfach abkürzen wollen, habe ich keine Chance..

    @Minza: An dieser Stelle, liebe Minza, ein 2015 mit Frohsinn und Heiterkeit, Mut und Rückenwind!

    @Britta: Kein Mensch macht freiwillig den Christopherus. Kein Gemüt der Welt könnte das ertragen. Also ich definitiv nicht.

    @Susi: Wer nur das Ungleichgewicht zwischen den guten und schlechten Geschichten nicht so derart mies...

    @Angie: Auch dir ein schönes, gesundes 2015!

    @Robert: Meine alte Geschichtslehrerin (eine RIESEN Respektsperson - die ganze Oferstufe spritzte von ihren Sitzen, wenn sie ins Klassenzimmer trat) meinte sogar: Laß die Zeiten wieder schlechter werden und die Kirchen werden wieder voll sein...
    Ja, anscheinend schafft nur ein gewisser Leidensdruck etwas Zusammenhalt. Das Seufzen dazu kannst du dir denken.

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  11. Haaalölleeee
    HOB grod dein BLOG entdeckt
    Soooooo scheeeen hast das do
    Hob di glei gschpeichert
    Damit i die wieda find
    Los da no an liaben GRUAß do aus TIROL
    Bis bald de BIRGIT

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