Die zu rezensierenden Kochbücher stapeln sich gerade bei mir - etwas, was es seither noch nicht gab. Was ein ungewöhnlicher Zustand, dass mich auf einen Schlag derart viele Neuerscheinungen interessieren.
Mache ich also hinne, dass ich sie euch alle - hoffentlich nicht zu durcheinander - vorstelle. Mit einem letzten vierten Rezept werde ich dieser Tage *Vegan Love Story* abschließen, welches mich zu dem heutigen Lahmacun inspiriert hat. Zugegebenermaßen hat der meine mit dem Original-Rezept nicht mehr viel gemein. Bei dem Pizzaboden bin ich wie so gerne dem Wild Yeast-Sauerteigrezept treu geblieben. Schaut euch an wie luftig der einfach immer wird (simply the best).
Immerhin habe ich mich durch *Vegan Love Story* zu *Soja-Schnetzel* bringen lassen, eine Premiere und ein weiterer Achtungserfolg für dieses Kochbuch. Allgemein sollte man für *Vegan for Love* eine gewisse, eher tiefer ausgeprägte Soja-Neigung mitbringen. Wobei das *Soja Schnetzel* mir eine Freundin als Empfehlung schenkte, damit mal neue Pfade auszuprobieren und daher lag es schon ein Weilchen zur Verwendung unbeachtet in der Ecke. Et voilà: der Lamacun hat uns richtig gut geschmeckt. Allerdings wurde er auch ordentlich gepimpt: mit Gemüseconfit (Ofentomaten gingen natürlich auch ;), Harissa, Sherry, Balsamico-Reduktion und den dazu gedichteten Kidney-Bohnen.
Weil letztere mit von der Partie sind, spiele ich heute mit im Mädchen-Hülsenfrüchte-Tennis.
Zutaten:
Weizensauerteig:
8g Weizen-ASG, aufgefrischt
80g Weizen 550 (m: T65)
80g Wasser
Hauptteig:
Sauerteig - ca. 12 Stunden bei 24°
200g Weizen 550 (m: T65)
4g Hefe
1/2 TL Salz
10g Olivenöl
125g Wasser
75g Sojageschnetzeltes, getrocknet
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 Schuß Sherry
150ml Gemüseconfit
5 Zweige Thymian
1 Zweig Rosmarin
1/2 - 1 TL Harissa
150g Kidneybohnen
Salz, Pfeffer
1/2 TL Paprikapulver
4 EL Olivenöl
einige Blättchen Petersilie, fein geschnitten
Zubereitung:
Den Teig für den Pizzaboden etwa 10
Minuten kneten, Teigruhe 2 Stunden mit 2x Falten: nach 40min und nach
80min.
Inzwischen den Belag zubereiten. Dafür das Soja Schnetzel mit der dreifachen Menge wasser, also 225ml aufkochen und 10min quellen lassen.
Die Zwiebeln und den Knoblauch fein hacken. In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen und die Zwiebelwürfel glasig dünsten. Kurz vor Ende den Knoblauch und die feingehackten frischen Kräuter Rosmarin und Thymian sowie das Soja Schnetzel dazugeben. 2 weitere Minuten dünsten. Mit einem Schuß Sherry ablöschen. Dann das Gemüseconfit untermischen, ebenfalls die Kidneybohnen und zwei Minuten köcheln lassen. Mit Harissa, Paprika und der Balsamico-Reduktion, Salz und Pfeffer würzig abschmecken.
Den Backofen mit einem Pizzastein hochheizen auf 240°.
Den Pizzateig rechteckig ausrollen, etwa 0,5cm (m: ich mache das direkt auf Backpapier, dann bekomme ich die Pizza besser auf den Stein transportiert) und 15min entspannen lassen. Nun den Belag gleichmäßig auf dem Boden verteilen und dabei einen kleinen Rand lassen.
Auf dem heißen Stein schön knusprig backen - dauert etwa 10-12min. Vor dem Servieren mit fein geschnittener Petersilie bestreuen.
*Anmerkung m: Das Original-Rezept verwendet für ein Blech Pizza einen Hefeteigboden aus 400g Mehl, und für den Belag 250g frisches Sojagehacktes, außerdem anstelle von Harissa Sambal Oelek anstelle des Gemüseconfits zwei frische Tomaten sowie Tomatenmark und keine frischen Kräuter - um die wesentlichen Unterschiede zu benennen.
Inspiration: Vegan Love Story
Oh Micha, das schaut gut aus! Insbesondere, weil gerade ein zweiter Backstein auf dem Weg in die südliche Dépendance ist, der bei Eintreffen gebührend eingeweiht werden will :D. Sojaschnetzel habe ich als schnellen, aber haltbaren Proteinlieferanten schon schätzen gelernt. Und mit den Böhnchen ködere ich den Kerl :)! Merci bien!
AntwortenLöschenHallo!
AntwortenLöschenIch war bei der Buchpräsi von Rolf Hiltl und Reto Frei, weil ich die Restaurants Hiltl und Tibits liebe. Ich habe dann aus dem Buch den Ale Pie probiert - wie bei dir hat es mit dem Ursprungsrezept nicht mehr viel gemein. Z.B. habe ich wie du noch Harissa reingemacht etc.
Ich finde es cool, deinen Artikel zu lesen. Wie ist dein abschliessendes Urteil zum Buch?
Liebe Grüsse aus Zürich
soja-schnetzel steht bei uns sehr hoch im kurs.
AntwortenLöschenfein schaut das aus, wie die violetten böhnchen so drinnen baden.
Ich hab noch eine Packung Sojaschnetzel daheim, vielleicht ist das jetzt die perfekte Gelegenheit sie zu verwenden :) Das Buch hab ich auch und finde es ziemlich toll, aber nicht unbedingt immer so alltagstauglich.
AntwortenLöschenLG
Ela
Harissa! Erinnerungen kommen auf. Kann man das eigentlich auch hier kaufen? Ich muss mal Ausschau halten. Sojaschnetzel habe ich noch nie probiert, aber Fleisch wird hier auch allmählich immer seltener gegessen - kommt also vielleicht bald...
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Mond
sojaschnetzeleien hab ich schon öfter mal ausprobiert - hauptsächlich bei der bolognese, bin aber nicht ganz so überzeugt davon. aber warum nicht mal auf dem pizzateig!? gut sieht es allemal aus - und der teig besonders fein!
AntwortenLöschenliebe grüße, mano
Micha, MEINE LIEBSTE! Warum sind wir noch mal soweit voneinander entfernt???? :-D
AntwortenLöschenIch will das jetzt essen, SOFOOOORT! :-D