Hausfrauenkunst: Kartoffel-Meerrettich-Salat mit Auberginenschnitzel

Dienstag, 18. August 2015

*Volle Hausfrauenkunst* hieß es an der Aka gerne abfällig. Das war quasi unterste Schiene. Schlimmer noch als Kunsthandwerk. Wieso ich meine erste Ausstellung *Hausmannskunst* nannte. Immer schön unter der Welle durchtauchen. Das sind sozusagen gute erste Übungen, wenn man den Freischwimmer erst am Ausprobieren ist. Als Kind konnte ich mich damit in der Brandung übrigens stundenlang beschäftigen. Hat man den Drive raus, dann bringt einen der Schwung der Welle wieder zum Stehen. Man muß nur unter Wasser im richtigen Moment sanft mitgehen und den Kopf leicht nach hinten legen. Je größer die Welle, umso mehr Spaß. Also Atlantik-Größe.

Viele, viele Auberginen-Rezepte warten in der Halte vorgestellt zu werden - und als Erinnerung für mein eigenes Gedächtnis kommende Auberginen-Saison. Die Auberginenschnitzel kenne ich allerdings noch von meiner sizilianischen Freundin. In RICHTIG fettig. Klar, schmeckt auch. Ich habe sie dennoch entschlackt. Und ich zeige euch eine vegane Alternative dazu, die ich auf diesem inspirierenden Blog entdeckt habe. Ebenfalls sehr gut.

Dazu gabs den Kartoffelsalat in leicht abgewandelter Form nach Sabine. Die Meerrettich-Crème nenne ich ab sofort *Highlander*. Die scheint mir *for ever* leben zu wollen, bzw. zu können. Wirklich wundersam. Und der gekaufte aus dem Glas kommt mir dementsprechend nicht mehr ins Haus. Definitiv eines der Dinge à la Ofentomaten, die ich nun immer in selbstgemacht brauche. Ich fands köstliche Hausfrauenküche. Oder Hausmannsküche? Who cares?
Zutaten:

400g festkochende Kartoffeln (m: Charlotte)
1/2 Salatgurke
1 Schalotte, fein gewürfelt
2 EL Crème fraîche
2 TL Meerrettichcrème
50 ml Milch
70ml Gemüsebrühe
Zucker
2 EL Zitronensaft
1 Bund Basilikum
etwas Olivenöl 

1 mittelgroße Aubergine
1 großes Ei
2-3 EL Mehl
2-3 EL Semmelbrösel (m: 1/3 davon Panko)
Olivenöl

Zubereitung:

Die Kartoffeln am Vortag kochen.

Am nächsten Tag die Kartoffeln pellen und in dünne Scheiben schneiden. In eine Schüssel geben. Gie Gurke schälen, in Scheiben schneiden (m: halbiert) und zu den Karoffeln in die Schüssel fügen.

Für das Dressing die feingewürfelte Zwiebel in einem kleinen Topf dem Olivenöl glasig dünsten. Milch, Gemüsebrühe und Zitronensaft dazugießen. Salzen und pfeffern. Eine Prise Zucker zufügen und kurz aufkochen. Die Crème fraîche unterrühren und vom Herd ziehen. Nun noch den Meerrettich zufügen und die Marinade sofort über die Kartoffelscheiben geben. Gut mischen und mindestens 15min ziehen lassen. Eventuell noch etwas Gemüsebrühe dazugeben.

Vor dem Servieren nachwürzen und den mittelfein geschnitten Basilikum unterheben.

Für das Auberginenschnitzel die Aubergine in ca. 1cm dicke Scheiben schneiden. Die Scheiben von beiden Seiten dünn mit Olivenöl bestreichen und in der heißen Pfanne gar dünsten. Die Scheiben erkalten lassen.

Die Scheiben nacheinander zuerst in Mehl, Ei (gut gesalzen und gepfeffert) und Semmelbrösel wenden und in heißem Olivenöl knusprig backen.
vegane Auberginen-Alternative:

2 Auberginen
1 1/2 EL Mehl 
2 EL Semmelbrösel 
1 EL Panko
Gewürzmischung: je 1/4 TL Kurkuma, gemahlener Koriander, Paprika, Kreuzkümmel, Salz, Pfeffer, Chiliflocken

Zubereitung:
Die Auberginen mit einer Gabel mehrmals rundherum einstechen und dann für ca. 20-30 Minuten (je nach Größe) im vorgeheizten Backofen unter dem Grill bei 220° garen. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Die Schale abziehen und dabei den Stielansatz nicht entfernen.

Die nackigen Auberginen auf Küchenpapier legen und dadurch zusätzlich etwas Flüssigkeit entziehen. Mit Hilfe eines Pfannenwenders unten leicht platt drücken. Die Auberginen im Ganzen von beiden Seiten in der Panade aus Brotbrösel, Mehl, Gewürzen, Salz und Pfeffer wenden. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und bei mittlerer Flamme schön goldbraun braten.

7 Kommentare

  1. In der Kunst kommt es nicht darauf an, dass man Eier und Fett nimmt, sondern dass man Feuer und Pfanne hat. (Zitat: Karl Kraus) Ich nehm das herrlich gebratene Schnitzel.

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  2. Deine Meerrrettichcreme wird mir künftig auch nieee mehr ausgehen, denn sie ist einfach grandios. Ich hätte ja nicht geglaubt, dass sie trotz Crème fraîche so lange hält.
    Und von dem Auberginen-Schnitzel schnappe ich mir auch ein Stückchen, bevor mir Robert alles wegisst ;-)

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  3. Mhhm lecker, ich liebe Meerrettich! Der Kartoffelsalat ist sicher ein Knaller. Und Auberginenschnitzel sind mal was anderes als die Standard-Kohlrabischnitzel ;)
    LG
    Ela

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  4. Auberginen sind gebraten so ganz und gar nicht mein Ding, aber wahrscheinlich habe ich sie noch nie so köstlich zubereitet bzw. bereitet bekommen. Ich nehme mir das Rezept auch sehr gern mit und denke hoffentlich dran, wenn mich wieder eine Aubergine aus der montäglichen Biokiste anschaut...

    Liebe Grüße
    Tanja

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  5. Für mich bitte auch so ein tolles Schnitzel! Die vegane Variante finde ich besonders spannend, auch weil sie ohne viel Fett auszukommen scheint. Lieben Gruß!

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  6. Mehr als 5 Rezepte von dir hintereinander gehen nicht, ohne dass mein Magen so laut knurrt, dass ich mich vom Schreibtisch weg und zur Küche hinbewegen muss.Dabei immer über die Worte nachdenkend, die das letzte oder vorletzte Rezept mit auf den Weg gegeben hat. Jetzt mit einem dicken Grinsen im Gesicht, dass es noch mehr unermüdliche Wellenaufsteher gibt. Wobei ich heute dafür deutlich größere Wellen benötige als früher, quasi richtige Brecher. Macht aber immer noch riesige Freude. :-)

    Herzlich, Katja

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