Der weltwunderherrlichste Rosenkohl wächst in unserem Garten - was unsere eigene Ernte angeht, bin ich ja komplett objektiv. Also sowas von. Brav wartete er auf unsere Rückkehr, der kleine Racker.
Und selbst wenn es aus jedem Gebüsch *Frühling, Frühling* zwitschert, das überwiegende Angebot auf dem Markt macht vorallem eines aus: Kohl - sollte man denn Wert legen auf saisonal und regional. Wie gut, dass wir Kohl in allen Varianten gerne essen. Und die dicke Extra-Dosis Vitamin C darin können wir gut gebrauchen - bei uns hüpfen die Temperaturen in klassischer April-Manier. Und ich habe nicht vor, die schönsten Gerüche durch eine verschnupfte Nase zu verpassen.
Das Rösten im Ofen klopft dem Rosenkohl zustätzliches Aroma aus den Blättchen. Wobei ich ihn - völlig oldschool - auch in Begleitung einer Béchamel schätze (da bin ich wohl ein Zwilling von Melissa). Dicht an dicht wurde er von mir anschließend auf den Tarteboden geschichtet. Die erste Tarte seit über einem Viertel Jahr. So wird Alltagsessen wieder besonders...
Zutaten für Form von 24cm:
75g Einkorn-Vollkornmehl
75g Dinkel 1050
50g Butter
40g Quark
Salz, Pfeffer
Chiliflocken
etwas kaltes Wasser
600g Rosenkohl, geputzt
etwas Rapsöl
2 Knoblauchzehen, fein gewürfelt
40g getrocknete Tomaten in Öl eingelegt, fein gehakt
5 Zweige Thymian
Abrieb 1 Zitrone
2 Eier
100g Ziegenfrischkäse
50g Crème fraîche
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Für den Teig die Mehlsorten mischen, Salz und Chili dazugeben und die Butter in Flöckchen darunter ziehen - mit den Fingern im Mehl zu kleineren Blättchen zerreiben. Dann den Quark unterheben und soviel kaltes Wasser zufügen bis man mit den Händen schnell einen Teig zusammenkneten kann. In Folie wickeln und mindesten 1/2 Stunde kalt stellen.
Den Backofen auf 220° vorheizen. Den geputzten Rosenkohl halbieren mit etwas Rapsöl mischen, mit fleur de sel und Pfeffer bestreuen, auf einem Backblech mit Backpapier verteilen und für ca. 15min in den Backofen schieben - dabei 1 x wenden.
Den Ziegenfrischkäse mit den Eiern und der Crème vermengen, Thymianblättchen, Tomatenconfit und Knoblauch untermengen, mit Zitrone, Salz und Pfeffer mischen.
Den Teig auswellen und die Form damit auskleiden. Den Boden mit einer Gabel mehrfach einstechen. Den Rosenkohl auf dem Boden verteilen. Den Guß über dem Rosenkohl verteilen und glatt streichen.
Bei 190° für 20min in den Ofen schieben dann für weitere 20min bei 180°
Das geht mir bei Blumenkohl genauso, wie man Rosenkohl und Blumenkohl vor der weiteren Verwendung NICHT im Ofen rösten kann, wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben ;)
AntwortenLöschenKannst Du mir noch sagen, welche Mehlmenge ich bei schnödem 405er benötige?
bevor ich das Kochen an die Hand nahm, gabs bei uns auch einmal die Woche eine Wähe. Eigentlich schade und ein Verlust. Aber ich weiss ja wo es viele, schöne Rezepte gibt.
AntwortenLöschenJa sooo könnte ich Rosenkohl auch mögen, hier bekommt man den allerdings nicht mehr. Das Rösten hat doch sicherlich auch den Vorteil, das weniger gekochter-Kohl-Geruch wird durch die Wohnung wabert, das ist hier nämlich bei einigen Mitbewohnern sehr unbeliebt...
AntwortenLöschenAuf die Idee, Rosenkohl im Ofen zu backen, wäre ich nie gekommen. Ich muss es einfach ausprobieren. Um deine Gartenerzeugnisse (und das schöne Wetter) bist du zu beneiden, aber du hast sie dir ja auch mit den erwähnten erdebeschmutzten Händen erarbeitet!
AntwortenLöschen@Astrid: Ja, das Ofenrösten ist schon ein Hit. Wobei ich - als Gemüsefreak - auch gegen das Dünsten nix hab'. Weißmehl nimmst du einfach 150g. Hier - bei dieser Tarte - giltnur zu bedenken, dass die Eiercrème das Gemüse gerade so bedeckt (also für eine typische Tarte VIEL Gemüse im Verhältnis zu wenig Crème).
AntwortenLöschen@Robert: Tarte, Quiches, Wähe, Pizza - gute, anständige Hausfrauenküche ;)
@Dagmar: Der Kohl verändert durch den Ofenaufenthalt sein Aroma tatsächlich - dampfen könnte das aber bei der Zubereitung auch :)
@Ilse: Ich bin gewiß, du kommst auch ohne Gartenhände an schönes Gemüse. Du kannst bestimmt nachvollziehen, dass man wie bei eigenen Kindern auch bei eigenem Gemüse *betriebsblind* wird :)
Rosenkohl im Ofen anrösten - das werde ich mal ausprobieren, hört sich gut an! Bislang hab' ich den immer blättchenweise gedünstet . . . :-)
AntwortenLöschenViele Grüße!
Kai