Eine sehr schöne Periode während unserer 3 Monate auf Madagaskar waren die Wochen in einer kleinen Bungalow-Lodge auf der Insel Noys Boraha, bzw. Sainte Marie. Madagaskar weist lächerliche Tourismuszahlen auf - gerade wenn man die Zahlen etwa mit Nachbarinseln wie Mauritius vergleicht (Mauritius hat jährlich 5 x so viele Touris wie Madagaskar, obwohl Madagaskar 280 x so groß ist)
Als exklusive Gäste wohnten wir in unserem Bungalow (der einzig intakte von sieben) direkt am Meer und selbst zum nächsten Dorf mußte man ein Stück laufen. Wir leben nun bereits zuhause in Frankreich zurückgezogen und ruhig. Aber dort, nur mit ab und an Strom, mitten auf einer Insel im Pazifik ging es nochmals deutlich ruhiger zu. Ganz alleine in der Natur - nur wir zwei - in tropischer Kulisse und runtergefahrenster Athmo. Quasi aus dem Retreat in den Super-Retreat. Das hatte etwas sehr, sehr Meditatives.
Morgens spazierte ich direkt nach dem Aufwachen den Strand entlang und sammelte Muscheln. Der eigene Geist gleicht dabei einem spiegelglatten Meer - dank dieser *reizarmen* Umgebung, die andere wohl schnell *langweilig* nennen würden. Dabei verlagern sich die Ereignisse nur nach innen.
Morgens spazierte ich direkt nach dem Aufwachen den Strand entlang und sammelte Muscheln. Der eigene Geist gleicht dabei einem spiegelglatten Meer - dank dieser *reizarmen* Umgebung, die andere wohl schnell *langweilig* nennen würden. Dabei verlagern sich die Ereignisse nur nach innen.
So eröffnete sich mir die Möglichkeit an mir selbst zu beobachten, welche Gedanken ich *aktiv denke* und welche durch mich *durchspülen* ohne mein eigenes Zutun. Mein paralles Buch paßte wie gemacht als Begleitung: *Das Herz von Buddhas Lehre*. Viele Aspekte des Buddhismus ziehen mich an, weil der Buddhismus in seiner Lebensnähe hervorragende Übungen anbietet, mit seinen mentalen Fähigkeiten umzugehen und diese zu trainieren (bspw. destruktiven Gedanken etwas heilendes wie ein Gebet entgegen zu setzen).
In einem Kapitel, das sich mit der rechten Achtsamkeit auseinandersetzt, erzählt Thich Nath Tanh folgende Geschichte aus dem Kreis des Zen: *Ein Mann sitzt auf einem geschwind dahingaloppierenden Pferd, und es hat den Anschein, als müsse er ganz schnell zu einer dringenden Verabredung. Am Wegrand steht ein anderer Mann. Der ruft: 'Wohin des Weges'. Worauf der Reiter antwortet: 'Keine Ahnung! frag' das Pferd!'
In einem Kapitel, das sich mit der rechten Achtsamkeit auseinandersetzt, erzählt Thich Nath Tanh folgende Geschichte aus dem Kreis des Zen: *Ein Mann sitzt auf einem geschwind dahingaloppierenden Pferd, und es hat den Anschein, als müsse er ganz schnell zu einer dringenden Verabredung. Am Wegrand steht ein anderer Mann. Der ruft: 'Wohin des Weges'. Worauf der Reiter antwortet: 'Keine Ahnung! frag' das Pferd!'
Stille und Ruhe muß man aushalten können, weil erst in solchen Feldern wirklich zu Tage kommen kann, was man sonst verdrängt und unter den Teppich kehrt: alles Ungelöste, alle Knoten, ungeschloßene Wunden, unheilvolle Mechanismen... Ohne Analyse keine Diagnose. Ohne Diagnose keine Heilung, bzw. kein Seelenfrieden.
Will ich kulinarisch eine ruhige Kugel schieben will, mache ich uns gerne Gemüsefritters: sämtliche Gemüsereste (A: Sommervariante/ B: Winter), die weg müssen, wandern in Puffer. Entweder mache ich dann das übliche *Salat plus*-Essen daraus, oder es gibt eine kleine Sauce dazu.
Zutaten 12 Stück:
500g gedünstetes Gemüse
(m: A: Blumenkohl, Karotte, etwas Zucchini/ B: 1Brokkoli, 1Karotte, 1/2 rote Paprika)
(m: A: Blumenkohl, Karotte, etwas Zucchini/ B: 1Brokkoli, 1Karotte, 1/2 rote Paprika)
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
2 EL Selleriestangen, fein gehackt
2 Eier
100g Dinkel-Vollkorn (2: 80g)
50ml Milch (2 EL)
Salz, Pfeffer
1 TL Dijon-Senf
1 TL Savora-Senf
Rapsöl
Zubereitung:
Gemüse, Zwiebeln, Knoblauch und Selleriestange
fein hacken und in 1 EL Olivenöl ca. 5min. Dann 2 EL
Gemüsebrühe dazugeben, Deckel auflegen und gar dünsten. Das Gemüse etwas abkühlen lassen. Mehl, Milch und Eier verrühren. Dann alle Zutaten
miteinander vermengen. Würzen und pikant abschmecken.
In einer Pfanne das Rapsöl erhitzen. Mit dem Löffel kleine Buletten in der Pfanne formen und von beiden Seiten golden anbraten. Die fertigen Gemüsepuffer warm halten, bis alle Puffer gebacken sind.
Wer mag bereitet eine Sauce dazu etwa mit Meerrettich - diese Sauce oder diese Paprika-Sauce. Ansonsten ist ein Salat immer eine super Idee als Begleitung
Ich bin ein Fan von Puffern:
Ohne den Gegensatz zwischen Anspannung und "ruhige Kugel" schieben, wäre das Leben eintönig. Savorasenf ist auch noch da. Schönen Sonntag!
AntwortenLöschenDas sieht Goethe ganz genauso:
AntwortenLöschen*Im Atemholen sind zweierlei Gnaden:
Die Luft einziehen, sich ihrer entladen;
jenes bedrängt, dieses erfrischt;
so wunderbar ist das Leben gemischt.
Du danke Gott, wenn er dich preßt,
und dank ihm, wenn er dich wieder entläßt!*
Euch auch, einen schönen Sonntag!
Bonjour Micha, danke vorerst für deine superben Fotos von Madagaskar. Eine Frage, die ich dir schon letztes Mal stellen wollte ist: habt ihr auch die wunderschöne Baobab-Allee in der Nähe von Morondava gesehen? Die ist ein Traum!!! In Bezug auf Buddhismus teile ich deine Meinung - finde auch ich gut. Ich bin bei fast allen Dingen, die ich mache nur auf diese eine Sache konzentriert. Das Resultat ist meistens super. Auch das ganz bei sich selbst sein (sehr befreiend und erleuchtend) kenne ich sehr gut durch mein Hobby Bergsteigen. Nichts ist schöner als eins sein mit der Natur. Ich wünsche dir noch einen schönen Wochenbeginn.
AntwortenLöschenAuch da ziehe ich den Goethe nochmal dazu:
Löschen*Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen* - Natur hilft bestimmt ;)
Und nein, die Baobab-Allee ist im Westen, wir waren im Osten - und das während der Regenzeit. Was das für Madagaskars Straßen bedeutet, muß ich dir vermutlich nicht erzählen (klingt nämlich sehr danach,als wärst du auch schon dort gewesen).
Bei uns heißen sie Puffer und sind auch hier regelmäßig am Speiseplan. Noch einfacher, denn ich dünste das Gemüse nicht einmal. Dazu ein Salat und Joghurt-Kräuter-Dip und fertig ist ein feines Essen.
AntwortenLöschenFür mich wäre diese Menge an Ruhe, wie du sie beschreibst, gar nichts. Wahrscheinlich würde ich nicht einmal das Landleben in Österreicher aushalten.
Auch den Kohl gibst du roh in die Puffer? Aber Dipp ist zu den Bratlingen auch ein super Stichwort!
LöschenUnd wie du das als Wienerin so bekennst (und ich weißt, Wien zählt bekanntermaßen zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität), daher plaudere ich aus dem Nähkästchen:
Stille kann sogar als völlig unerträglich empfunden werden. Wir hatten (allerdings vor meiner Zeit) mal Feriengäste, aus dem Herzen einer Großstadt stammend, die mit zugehaltenen Ohren abreisten. Freimütig gaben sie zu, dass unsere Ruhe für sie nicht auszuhalten wäre. Da bestaunten sich Stadtmaus und Landmaus :)
Bonjour Micha, schade dass du die Baobab-Allee nicht gesehen hast. Da ich mir ja mein "Souvenir" in Form meines französischen Lebensgefährten von dort mitgebracht habe kenne ich die Strassenverhältnisse.
AntwortenLöschenBonjour Micha, schade dass du die Baobab-Allee nicht gesehen hast. Da ich mir ja mein "Souvenir" in Form meines französischen Lebensgefährten von dort mitgebracht habe kenne ich die Strassenverhältnisse.
AntwortenLöscheneine Frage: was bedeutet "Dinkel-Vollkorn"? volle Körner, einweichen und kochen? oder Vollkorn-Mehl? -Flocken? Dank für einen Tipp, bin kurz vor der Zubereitung... Herzliche Grüße - Barbara
AntwortenLöschenTut mir leid, Barbara, ich war nicht vorher online. Ich hoffe, du konntest dir ohne mich weiter helfen. Mit Dinkel-Vollkorn meine ich das Mehl. Flocken dürften aber möglicherweise ebenfalls funktionieren. Hat das Mittagessen dennoch geklappt? liebe Grüße zurück...
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