Gartengrün: Süßkartoffel-Gnocchi mit Rucola, Ofentomaten und Radicchio

Donnerstag, 6. April 2017

Mit dem Wunsch, das erste frische Gartengrün auf dem Teller unterzubringen, bin ich nicht ganz zufällig bei diesem Rezept fündig geworden (an dieser Stelle danke an Hagen Grote für die mühelose Zusammenarbeit). Etwas habe ich daran herumgefuchtelt  (eine manische Angewohnheit) - oder nennen wir es hübscher: *individualisiert*. Zusammengeführt habe ich aus unserem Garten für die Rezepteerweiterung den ersten, zarten Rucola mit dem winterrobusten Radicchio. 

Die Rauke hat sich bei uns im Garten fest installiert. Ein immer wieder zu beobachtendes Phänomen: das, was sich von alleine und wild aussät, schlägt besonders gut Wurzeln und ist bemerkenswert robust. Ob das in irgendeiner Form auch auf Menschen übertragbar ist? Darüber muß ich beim nächsten Unkrautjäten nachdenken... Praktischerweise ist der wilde Rucola sogar mehrjährig, so dass ich weiß, wo ich im Garten suchen muß. Nun hat er seine erste Stutzung erfahren - umso zarter treibt er wieder nach.

Ein recht ähnliches Rezept lauert bereits in der Warteschleife. Und wieder bestätigt sich, dass die Kombi aus lieblicher Süßkartoffel sehr gut harmoniert zur grasigen Rauke und zum leicht bitteren Raddicchio. Sehr fein! Und übrigens: eine gute sowie gelingsichere Idee, zur Herstellung von Gnocchi die Süßkartoffel im Ofen zu garen!
Zutaten 2P:

Gnocchi:
1 Süßkartoffel (ca. 400g)
1 Eigelb
80g Mehl (m: Dinkel 1050)
Salz

250g Kirschtomaten aus dem Ofen*
Rauke (ca. 150g) 
Radicchio (ca. 200g), in Streifen
Parmesan
Olivenöl
Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Ofen auf 200° vorheizen. 

Süßkartoffel waschen und der Länge nach halbieren. Mit der Schnittfläche nach unten in eine ofenfeste Form geben und etwa 30min garen. Etwas abkühlen lassen, schälen und durch die Kartoffelpresse drücken. Mit Mehl, Eigelb und Salz mischen und zügig zu einem homogenen Teig verkneten. Auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche zu zwei Rollen formen. Davon kleine Gnocchi abschneiden und mit der Schnittfläche ebenfalls durch etwas Mehl drehen.

Reichlich Salzwasser zum kochen bringen. Darin die Gnocchi garen, bis sie an die Oberfläche steigen, kalt abschrecken und zur Seite stellen.

In Olivenöl die Kirschtomaten schmelzen lassen, die Gnocchi dazu fügen und wieder erwärmen, dann den Radicchio und die Rauke unterziehen, abschmecken und mit dem gehobelten Parmesan servieren.

*Anmerkung m: die Kirschtomaten hole ich portionsweise aus der Tiefkühle: ich hatte sie halbiert, ein komplettes Blech dicht damit belegt, mit 3 Knoblauchzehen, fein gehackt sowie mit Thymian, 1EL Vanillezucker, Salz, Pfeffer, Olivenöl bestreut und beträuftelt und so bei 110° für eine Stunde im Ofen confiert

16 Kommentare

  1. Super lecker! Das Gericht gefällt mir sehr.

    Grüsse,

    Rosa

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    1. Schlichte, feine Gartenküche - naja, die Süßkartoffel ist aus ferneren Gärten...
      liebe Grüße an dich, Rosa

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  2. Ich liebe Süsskartoffel-Gnocchi, da hätte ich heute auch Lust drauf :)
    Liebe Grüße,
    Ela

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  3. wunderschöne Farben! Ich wünscht bei uns im Garten gäbe es auch schon etwas essbares.

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    1. Hmmm, nicht schon irgendwas Grünes, was sich aus der Erde drückt und ruft: Eß mich?

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  4. Aus was du immer alles Gnocchi zauberst <3 so schön bunt!

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    1. Nix ist vor meiner Gnocchi-Wut sicher! Das hat so was von Gemüse zu Gemüse - ich mags sehr...

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  5. Ich und Gnocchi – eine Geschichte voller Missverständnisse...
    Aber ich versuche es einfach nochmal am Wochenende nach Deinem Rezept, zumal hier eh eine Süßkartoffel langsam auf dem Weg allen Irdischen ist... :)

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    1. Du und Missverständnisse... in der Küche? Es fehlt mir gerade die Phantasie dazu :)
      Aber wenn, dann lags seither am falschen Rezept (logo, woran sonst... tsss). Und wenn man die Arbeitsfläche zünftig bemehlt, und zügig arbeitet, dann kommt man hier mit dem klebrigen Teig gut zurecht. Ansonsten noch ein Schluck Mehl dazu... Das muß doch jetzt ein Ende haben mit dem (sanften) Gnocchi-Bashing...

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  6. Hmmmm, mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen. Ich liebe diese Küche! Danke für die Anregung und eine wundervolle Zeit
    Elisabeth

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  7. Herrlich sieht das aus! und Glyzinie und Falter würde man glatt auch noch mitessen… ;-) Und jetzt gehe ich mal in Deinen Keksrezepten stöbern…
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!

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  8. Danke, Elisabeth, du mit deinem Garten schöpfst bestimmt auch aus dem Vollen (Grün)... liebe Grüße zurück

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  9. "Das, was sich von alleine und wild aussät, schlägt besonders gut Wurzeln und ist bemerkenswert robust."
    Mit Sicherheit lässt sich das auf Menschen übertragen, liebe Micha! Und bei Hunden hat diese Methode des Lernens sogar einen Namen: Das Shaping. Und wie das funktioniert!
    Alles Liebe :-)

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    1. Oh, wie spannend Maria - das schlage ich direkt mal nach im WWW. Lieber wäre es mir, ich könnte es mir von dir erklären lassen ... bei einem Getränk in der Sonne etwa... :)

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  10. Super lecker sieht das aus :-)
    Mein Magen knurrt jetzt.
    Werde dieses Rezept auf jeden Fall ausprobieren.
    Danke dir.

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