Wenn sich die Blätter beginnen zu verfärben, wenn ein lang ersehnter Regenschauer den Sonnenaufgang mit schwebendem Herbstnebel unterlegt, dann, ja dann stehen alle Zeichen auf Apfelkuchen.
Meine Wahl fiel auf einen Klassiker der österreichischen Küche: *Apfelschlangerl* - ein Wort, das bereits wie ein Gaumenschmeichler klingt. Geschmacklich finde ich, versteckt sich in *Apfelschlangerl* neben den klein geschnittenen Äpfeln ein Vorbote für die Weihnachtsbäckerei. Der typische Teig für Butterplätzchen umhüllt hier die Apfelfüllung. Ja, eigentlich ist ein *Apfelschlangerl* nichts anderes wie ein riesiges, mit Äpfeln gefülltes Butterplätzchen. Das MUSS jedem schmecken.
Mir gefiel an der Machart, dass ich unsere Gartenäpfel auf diese Weise verwerten konnte. Der lange, warme, trockende, endlos sonnige Sommer machte sie durchweg wurmstichig. Schlimm, aber irgendwas ist halt immer. Mich bringt das zu der Überlegung, ob sich nicht auch in Beziehungen, die zu lange zu sorglos sind, leichterdings der Wurm einschleicht... Überhaupt, nachdem ich viele Äpfel klein geschnipfelt habe, alle mit bewohntem Kernhaus, ist mir das Sprichwort *da steckt der Wurm drinne* gänzlich neu erfrischt. Kinners, sollte euch dieses Bild vor dem geistigen Augen aufblitzen, dann wird das nix mehr: diese Geschichten haben keinerlei Halbwertszeit - ich weiß genau, wovon ich rede...
Etwas Geschick benötigt man, um aus dem mürben Teig eine stabile Rolle zu formen. Ich füllte sehr großzügig mit dem Resultat, dass mir die Roulade riß. Nicht weiters schlimm, dafür gibt es ja Puderzucker. Aber daher besann ich mit der französischen Variante, der Tourte aux pommes - im Deutschen nichts anderes wie ein gedeckter Apfelkuchen. Eindeutig hat im Ländervergleich das Apferlschlangerl die Nase weit vorne in Sachen Klangfarbe. Rein von der Fingerfertigkeit fiel mir die deutsch-französische Variante leichter - das könnt ihr nachmachen, wie ihr wollt.
Was das Rezept angeht, habe ich mich für eine Mischung aus Marias und Kathas (über Susi) Zutatenliste entschieden. Und mehr als dass ich diesen Kuchen (wenn auch in zwei Macharten) direkt zwei Mal hintereinander weggebacken habe, muß ich wohl nicht dazu sagen...
Zubereitung*:
Mehl mit Butter und Zucker vermengen (m: mit Knethaken des Handrührers). Eigelb, Crème und Essig dazugeben und zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig ½ Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
In den heißen Ofen schieben, nach 10min auf 180° runterschalten und weitere 25-30min backen.
Meine Wahl fiel auf einen Klassiker der österreichischen Küche: *Apfelschlangerl* - ein Wort, das bereits wie ein Gaumenschmeichler klingt. Geschmacklich finde ich, versteckt sich in *Apfelschlangerl* neben den klein geschnittenen Äpfeln ein Vorbote für die Weihnachtsbäckerei. Der typische Teig für Butterplätzchen umhüllt hier die Apfelfüllung. Ja, eigentlich ist ein *Apfelschlangerl* nichts anderes wie ein riesiges, mit Äpfeln gefülltes Butterplätzchen. Das MUSS jedem schmecken.
Mir gefiel an der Machart, dass ich unsere Gartenäpfel auf diese Weise verwerten konnte. Der lange, warme, trockende, endlos sonnige Sommer machte sie durchweg wurmstichig. Schlimm, aber irgendwas ist halt immer. Mich bringt das zu der Überlegung, ob sich nicht auch in Beziehungen, die zu lange zu sorglos sind, leichterdings der Wurm einschleicht... Überhaupt, nachdem ich viele Äpfel klein geschnipfelt habe, alle mit bewohntem Kernhaus, ist mir das Sprichwort *da steckt der Wurm drinne* gänzlich neu erfrischt. Kinners, sollte euch dieses Bild vor dem geistigen Augen aufblitzen, dann wird das nix mehr: diese Geschichten haben keinerlei Halbwertszeit - ich weiß genau, wovon ich rede...
Etwas Geschick benötigt man, um aus dem mürben Teig eine stabile Rolle zu formen. Ich füllte sehr großzügig mit dem Resultat, dass mir die Roulade riß. Nicht weiters schlimm, dafür gibt es ja Puderzucker. Aber daher besann ich mit der französischen Variante, der Tourte aux pommes - im Deutschen nichts anderes wie ein gedeckter Apfelkuchen. Eindeutig hat im Ländervergleich das Apferlschlangerl die Nase weit vorne in Sachen Klangfarbe. Rein von der Fingerfertigkeit fiel mir die deutsch-französische Variante leichter - das könnt ihr nachmachen, wie ihr wollt.
Was das Rezept angeht, habe ich mich für eine Mischung aus Marias und Kathas (über Susi) Zutatenliste entschieden. Und mehr als dass ich diesen Kuchen (wenn auch in zwei Macharten) direkt zwei Mal hintereinander weggebacken habe, muß ich wohl nicht dazu sagen...
300g Mehl
200g Butter
75g Zucker (m: Rohrzucker, zu Staubzucker vemahlen)
2 Eigelb
1 1/2 EL Crème fraîche
1 1/2 EL Weißweinessig
1 Pr Salz
700 – 1000 g Äpfel
2 EL Rohrzucker
1/2 Zitrone, Saft davon
1 TL Zimt
1/2 TL Kardamom
50g Pinienkerne, geröstet
(optional: mit Verveine)*
1 Eigelb (verquirlt mit Sahne und 1Pr Salz)
zum Bestreichen
Staubzucker zum Bestreuen
Zubereitung:
Mehl mit Butter und Zucker vermengen (m: mit Knethaken des Handrührers). Eigelb, Crème und Essig dazugeben und zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig ½ Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
In der
Zwischenzeit Äpfel schälen, vierteln, das Kerngehäuse entfernen und fein
blättrig schneiden (nicht zu dünn - je nach Apfelgröße pro Apfel 8-12 Schnitze und die in ca. 3-4mm Scheiben). Dabei mit Zitronensaft mischen, damit die Äpfel nicht braun anlaufen. Mit Zucker, Gewürzen und Nüssen würzen.
Eine Kuchenform buttern.
Den Ofen auf 200° vorheizen.
Den Ofen auf 200° vorheizen.
Ein Drittel des Teiges rund ausrollen und die Form mit einem Rand auslegen. Den Boden leicht bemehlen, dann die Apfelfüllung darüber geben. Den restlichen Teig rund zu einem Deckel auswellen - wer mag (optional) sticht noch mit einem Ausstecher seiner Wahl einige Verzierungen raus (m: Sterne, die ausgestochenen Sterne wieder auf den Teigdeckel geklebt). Den Rand nach innen klappen und mit dem Eigelb bestreichen. Den
Teigdeckel vorsichtig auflegen und die Ränder gut andrücken - dann die komplette Oberfläche mit Eigelb bestreichen.
In den heißen Ofen schieben, nach 10min auf 180° runterschalten und weitere 25-30min backen.
*Anmerkung m: Verveine als Gewürz zu verwenden ist eine schöne und nachahmenswerte Idee von Susi
Für die Roulade hatte ich 400g Mehl und 3 Eigelb verwendet - Butter und Zucker dementsprechend anteilig erhöhrt. Eine Tourte aux pommes gibt es bereits hier auf dem Blog - ebenfalls eine feine Sache!
Für die Roulade hatte ich 400g Mehl und 3 Eigelb verwendet - Butter und Zucker dementsprechend anteilig erhöhrt. Eine Tourte aux pommes gibt es bereits hier auf dem Blog - ebenfalls eine feine Sache!
Apfelschlangerl? Davon hab ich, als Österreicherin, noch nie gehört...da wird gleich mal nachgeforscht im Hause Lagerfell.
AntwortenLöschenWie? Was? Ich dachte, das hübsche Apferlschlangerl wäre ein glasklarer Klassiker im Nachbarland. Du macht doch, Sarah, deine Recherche-Ergebnisse öffentlich, oder ;)
LöschenAch Herrje, was würde sich meine Oma freuen ... Ihre Apfelschlangerl waren einfach die weltbesten :-)
AntwortenLöschenUnd so schön sind deine zwei Varianten geworden!
Ich habe kürzlich ein Rezept für Apfelschlangerl entdeckt, bei dem der Teig rund ausgerollt, gefüllt und dann wie eine Pizza Calzone zusammengeschlagen wird - das schreit doch - in Verbindung mit deinem Rezept - nach Nachmachen, oder?
Alles, alles Liebe!
Ich fands allerköstlichst! So einfach - so gut! Nur, Maria, mit dem Wickeln hat es bei mir auf Anhieb nicht hingehauen. Ich vermute, dass ich zu viel Äpfel unterbringen wollte, denn beim Schließen mußte ich den Teig dann zusätzlich dehnen, damit er übereinander lappt - das hat ihm nicht gefallen. Trotzdem werde ich mich wieder dran versuchen
Löschenherzliche Grüße...
Apfelkuchen gab es hier heute nicht, dafür aber gleich Zucchinipuffer UND Marmorkuchen à la Micha! Liebe Grossstadtgrüße!
AntwortenLöschenOh, Svea, das ist aber eine vachement gute Quote - gleich zwei Rezepte auf einen Schlag! Da kann ich mich ja nur freuen! Und für alle deine Großstadtbewohner am Tisch auf einen Streich?
LöschenHi, da sowas schon auf meiner ToDo Liste stand werde ich gleich mal diese Version probieren.
AntwortenLöschen>Eine Kuchenform buttern.
Welche Größe hattest Du da ? 26cm ?
Danke und liebe & herbstliche Grüße aus Wien
Axel
Ja, Axel, genau, die übliche 26er Form! Du hast vermutlich das österreichische Mehlspeisengen schon inhaliert und das original gewickelte Apferlschlangerl machst du mit links :)
Löschenherzliche Grüße ins schöne Wien
Ohhhh neeein - ich bin so garnicht der Torten und Kuchen macher, auch nicht der süßes hinterheresser... Aber da gibt's so'n paar die wollten gerne mal wieder einen 'Apfelkuchen'... So schaut's aus: Ich muss in einen Franz/Deutschen-blog österreichisches finden...
LöschenIst für Morgen geplant, allerdings in 33cm, also doppeltes Volumen ;-)
Ganz liebe Grüße !!!
Axel
Ich hoffe, es halt alles für den ganzen, schönen, großen, versammelten Tisch geklappt und geschmeckt, Axel. Und hey, gleiches Team: ich bin auch lieber in der salzigen Fraktion. Aber mit der Süßbäckerei fängt man am Schluß halt noch die süßen Mäuse ein - was tut man nicht alles :)... herzliche Grüße
LöschenHi, ich habe dann doch die 26cm Version gemacht, da ich keine größere Springform habe :-) (... Tarteform schon, aber eben nicht Springform...) - somit ist es ein Tante Jolesch Essen geworden - Das Rezept ist in der 'Das wollen wir wieder' Mappe :-)
LöschenDanke Micha!
Liebe Grüße Axel
Hier: Apfelkuchen Elsässer Art.Mit so einer Sahne-Eier-Sosse auf Mürbeteig-Boskopp-Basis. Wurde gerne genommen. Das Tezept stammt übrigens aus einem 25 Jahre zurücklienden Ferienkochkurs der Tochter. So what 😊
AntwortenLöschenJa, so ein ähnliches habe ich ebenfalls verbloggt - allerdings aus der Normandie:
Löschenhttp://salzkorn.blogspot.fr/2011/11/tarte-aux-pommes-normande.html
Apfelkuchenrezepte kann man doch eigentlich nicht zu viele haben, oder Brigitte?
Das Apfelschlangerl begegnet mir in letzter Zeit immer öfter - ich glaube, das ist ein Zeichen und ich muss mich auch einmal dran wagen! Unser Geheimrat Oldenburg liefert auch schon brav die Äpfel dafür :-)
AntwortenLöschenDas wäre ein lustiges Ping-Pong, denn auf meiner Liste steht als nächster Apfelkuchen der von Lafer! Warum? Drei Mal darfst du raten :-)
LöschenApfelfüllung in Butterkeks - das hört sich traumhaft an ;-) Das wird der Apfelkuchen vom kommenden Wochenende!
AntwortenLöschenWer dabei, liebe Hannah, auf eine andere Assoziation kommt, der hat in seinem Leben noch nie Butterplätzchen gebacken - und gibt es so jemanden überhaupt ;)?
LöschenGestern in der Sonne genossen (in der gewohnheitsmässigen "gedeckter Apfelkuchenmachart), und ja, was soll ich sagen - Warme Apfel im Butterkeksmantel eben... wunderbar! Ich dachte immer ich hätte "mein" Rezept für gedeckten Apfelkuchen - ein uraltes essen&trinken Rezept, im Internet auch zu finden unter "Aofelkuchen Haus Klute",aber das Schlangerl hat Haus Klute doch glatt den Rang abgeschlangerlt! Jetzt hätte ich noch gerne nen probaten Tipp zur Verwendung der drei Eiweiß, wenn's nicht gleich wieder was Süsses sein soll...- ins Omlette, ja..., sonst noch Ideen? Wäre ich dankbar drum, denn tatsächlich scheiden bei mir manchmal Rezepte aus, in denen nur das Eigelb verwendet wird, weil ich nicht weiß wohin mit dem Eiweiß (Proteinshake muss nich sein) Eigelb Nr 4 kommt übrigens heute dazu, denn es gibt deine Petersiliengnocchi. Also auch 2x Micha, nur an einem Tag hab ich's nicht geschafft;-)
LöschenApfelkuchen sind die Entschuldigung des Jahres für den Herbst. Wie schön, deine Schlangerl!
AntwortenLöschenDas, Ilse, hast du aber schön gesagt. Wobei der Herbst sich nahtlos an den endlosen Sommer anschließt: sonnig und trocken. Ja, und schön!
LöschenDas ist mein Kuchen, denn auch bei uns sind alle Äpfel wurmstichig. Also zumindest die, die wir haben, denn unsere Apfelernte ist mehr als mau dieses Jahr...
AntwortenLöschenDanke für das Rezept. Eben für drei Freundinnen gebacken und sofort genossen. Der volle Erfolg. Ganz genial die Verveine bei den Äpfeln. Aber: Mit Ausrollen ging gar nix. Der Teig war viel zu "beweglich". Kann Dein Problem mit dem Schlangerl verstehen. War schon schwierig genug, daraus einen Deckel zu kreieren. Und dann verrate mir doch bitte, warum Essig in den Teig kommt. Schmeckt gut. Hat aber doch sicher einen speziellen Sinn. Danke!
AntwortenLöschenOh, vielen Dank für deine Rückmeldung, Birgit - freut mich sehr, dass das Apfelschlangerl so gut angekommen ist! Eigentlich dürfte das Auswellen aber kein Problem darstellen... Stichwort: Butterplätzchen. Wie eben ein guter Plätzchenteig wellt es sich eigentlich besonders gut ;) Mein Stolperstein bei der Roulade war, dass ich im Verhältnis zum Teig zu viele Äpfel klein geschnitten hatte - und alle auch unterbringen wollte. Und der Essig im Teig ist gedacht diesen einen Tacken mürber zu machen - das gilt übrigens ebenso für salzige Tarte- und Quicheteige.
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