Regentanz: Vichyoisse - light

Freitag, 27. Oktober 2017


Die Lokalzeitung berichtet vermehrt aus Dörfern mit beschädigten Häusern. Die anhaltende Trockenheit führt dazu, dass der Grundwasserspiegel absinkt und das wiederum verursacht Risse in den Fassaden, weil sich die Häuser tiefer setzten.

So langsam lassen sich Wärme und endlos blauer Himmel nicht mehr ganz unbedarft genießen. Nach dem heißesten Sommer ever schließt sich nun der güldenste Herbst ever an. Unsere Nussfrau klagte: neben einer deutlich geringeren Ernte, wollten die Walnüsse nicht vom Baum fallen. Die grüne Umhüllung will einfach nicht aufplatzen (zu trocken), so dass die Nüsse vom Baum geschüttelt werden müssen, um anschließend von Hand von ihrem Mantel befreit zu werden. Sehr mühselig.

Aber zugegeben: zum Wandern herrschen ideale Bedingungen - vielleicht finde ich Gelegenheit euch zwei-drei Bilder von einigen Ausflügen durch die Natur zu zeigen. Denn auch das Laub bleibt länger an den Bäumen als üblich. Zum bloßen Schauen ein Traum. Mittlerweile allerdings habe ich jede Wetterunkerei eingestellt. Schon nach dem viel zu trockenen Frühjahr vohersagte ich von einem Sommermonat auf den nächsten ein Wetterdebakel - das sich nie einstellte. Trockenheit ausgenommen. Nun bin ich soweit, den Habib zum Bau einer Arche Noah zu überreden. Wenn wir all den Regen, der das ganze Jahr über fehlte, auf einen Schlag erhalten, dann werden wir sie brauchen. Oder wenn die Jahresdurchschnittstemperatur nur annäherend wieder erreicht werden soll, dann können wir uns auf einen sibirischen Winter gefasst machen. 

Gerade bereite ich uns gerne und häufig Suppen zu. Die heutige Suppe ist eigentlich eine klassische Vichyoisse - nur dass ich Milch und Sahne ersetzt habe durch Kokosmilch und sie warm servierte (klassisch wäre kalt). Also nicht mehr wirklich traditionell. Ich werde euch beide Varianten vorstellen, dann könnt ihr euch selbst entscheiden, welche euch mehr zusagt. Und ich merke sie mir schon mal für die Feiertage vor - sehr fein!


Zutaten 4P:

700g Lauch
2 Schalotte
1 Knoblauchzehe
250g Kartoffeln
500g Gemüsebrühe (evt. plus)*
150ml Kokosmilch*
1 Lorbeerblatt
Salz, Pfeffer
Muskatnuss-Abrieb
1 Bund Schnittlauch
Olivenöl

Zubereitung:

 Die Schalotten würfeln, ebenso den Knoblauch. Den Lauch putzen, dabei das Dunkelgrün entfernen und den Rest halbieren und in 1cm große Stücke schneiden. Die Kartoffel schälen und in kleine Würfel schneiden.

Die Schalotte zusammen mit dem Lauch in einem Topf in dem Olivenöl (klassisch Butter) andünsten. Kartoffeln und Lorbeerblatt zufügen, die Gemüsebrühe sowie die Kokosmilch anschütten und in ca. 25min gar kochen. Dabei mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.

Das Lorbeerblatt entfernen, die Suppe pürieren und durch ein Sieb streichen und nochmals erwärmen - gegebenenfalls nachwürzen. Zum Servieren mit Schnittlauch-Röllchen bestreuen - bei uns gabs noch etwas Kokosmilch und (vergessen fürs Bild) etwas Leinöl.

*Anmerkung m: klassisch nimmt man ca. 400ml Gemüsebrühe und 350ml Milch. Die Sahne von etwa 150ml wird geschlagen und am Schluß untergehoben.



Ja, so langsam würde ich den Regen auch herbei tanzen, wenn ich es könnte. Oder singen. Aber auf mich hört ja keiner:




3 Kommentare

  1. Was die einen zu wenig haben, haben die anderen zuviel. Gerne schicke ich ein paar Regentropfen aus Norddeutschland im Tausch gegen güldene Sonne (Sonne? was war das nochmal?)
    Bei mir hilft dann nur noch Essen - so bunt wie möglich.
    z.B. dieses Mitbringsel aus Portugal:
    http://acatinapan.com/aciap/suesskartoffel/

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  2. Michaaa, ich komm nicht mehr hinterher - meine "To Cook" Liste wächst und wächst... Gut, das Süppchen könnte ich auch als Vorspeise nehmen und vielleicht die Maroni Gnocchi hinterher... Gestern bekam ich ein großes Glas selbstgesammelter und geknackter Walnüsse geschenkt, was ich sehr schätze, denn so hab ich sie schnell parat fürs Porridge (soll ich's verlinken ;-)?), für die Pasta, den Salat... und natürlich deine schenialen Walnusskekse - längst zu "Nußbaumer-Lieblingskeksen" erhoben und der Nussknacker bekommt als Dankeschön eine Dose voll...

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  3. Das klingt doch stark nach der gesuchten Vorspeise zu unserem kommenden Weihnachtsessen. Danke für das Rezept.:-)

    Hier ist es auch extrem trocken. Huete Nacht hat es zum ersten Mal seit vielen Wochen wieder richtig geregnet und ich die Natur hat das so dringend gebraucht.
    Ich hoffe nicht, dass ihr den versäumten Sommerregen jetzt auf einmal bekommt oder gleich den Schneesturm... so wie es hier für das Wochenende angekündigt ist. Ich hätte doch gerne noch ein bisschen Herbst vor dem Winter - auch gerne neblig feuchtes Couchwetter.

    Herzlich, Katja

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