In der nächsten Kleinstadt im Hyper(nicht Super - jawohl)marchée steht neuerdings ein Pappaufsteller, der für eine Crème als Tattoo-Pflege wirbt. Nicht, dass wir es nicht mittlerweile alle mitbekommen hätten, aber Tattoos sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Als ich mich damals - als Autofahren noch Spaß gemacht hat, man sich in WGs einen Festanschluß teilte und in den Dissen Techno lief - tätowieren ließ, war das ein Zeichen der Rebellion. Ein Akt gegen das Etablishment: haltet ihr euch nur an das Äußere als oberstes Kriterium, aber ich erwarte von euch als Gegenüber, dass ihr etwas genauer hinschaut. Und wenn nicht, dann gehöre ich lieber zu der kleinen Randgruppe der Matrosen, LKW-Fahrer, Outlaws und Kriminellen. Jawohl! Jugend halt. Alles ein großes Statement.
Wenn ich damals gefragt wurde, ob ich mir sicher bin, dass mir das in zwanzig Jahren auch noch gefallen wird, dann zuckte ich entschieden die Achseln: bestimmt. Man hat ja mit Zwanzig ÜBERHAUPT keine Vorstellung, wie sein eigenes Leben ein bis mehrere Jahrzehnte später aussehen könnte. Wie auch? (GANZ großes Mysterium, die Zeit). Aber bestenfalls hat sich vieles verändert, so wie sich alles Lebendige stets in Veränderung befindet. Und wenn nicht, dann liegt der Verdacht nahe, dass man sich hinter künstlichen, toten Mechanismen verschanzt hat.
Bon, jetzt ist also bald jeder fünfte sowohl in Deutschland wie Frankreich tätowiert. Und Tattoos stehen für die Verherrlichung eines ausgeprägten Körperkultes - das absolute Gegenteil, für das ich mal angetreten bin. Allerspätestens als wir während unserer vorletzten Reise in der Assi-Hochburg Khau Lak Station machten, dem thailändischen Touri-Eldorado der geschmacklos tätowierten Menschen, hätte ich mir meine Tätowierungen am liebsten weglasern lassen - wäre ich denn wirklich eitel. Wer heute auffallen will, ist überhaupt nicht angemalt. Oder schreckt selbst vor den Extremen nicht zurück und lässt sich sogar Hals und Hände zutackern - na, wer weiß, mit welchen zukünftigen Methoden man das alles wieder auf Null drehen kann. Kundentechnisch bestimmt ein wachsender Markt...
Allerdings finde ich, dass solche Körperbilder durchaus als Zusatzinformation dienen können. Wie die Totenköpfe von Fässern mit giftigen Chemikalien etwa. Kennzeichnungspflicht erleichtert das schnelle Erkennen: Achtung: toxisch/ psychopathisch/ gehirnamputiert... Da helfen Tattoos oftmals ganz praktisch weiter. Manchmal auch im positiven oder ästhetischem Sinn. Und manchmal geben sie einfach Rätsel auf. Vorgestern lief ein Mann - etwa Anfang fünfzig - vor mir her mit einem offensichtlich frisch gestochenem Tattoo auf seiner rechten Wade. Zu sehen war ein auf Moos und Blättern posierlich sitzendes Eichhörnchen mit zwei Haselnüssen vor sich in pastelligen Farben. Was nur kann einen ausgewachsenen Mann zu dieser Motivwahl bewegen?
Den Habib erinnert dieser Trend an die aufkommende Mode der Pilzköpfe durch die Beatels seinerzeits, sowie das Phänomen seiner Jugend, in der die Rebellen sich einen Bart wachsen ließen als haariges Symbol dafür, nicht zu den Lemmingen zu gehören. Nicht allzu lange später trugen die Bullen eben diese Bärte. Der gesellschaftliche Konformismus drückte einst mit ganz anderem Schub... Schon komisch, oder, dass ob *für* oder *gegen* etwas zu sein, am Ende der Tanz um einunddasselbe Thema ist - nur aus gegensätzlichen Perspektiven. Mein Lieblingsbeispiel dafür sind Punks und Spießer. Man arbeitet sich am gleichen Thema ab bei der felsenfesten Überzeugung, es trennen einen Welten. Dabei reagiert man mit größtmöglicher Ressonanz aufeinander. Und doch bleiben die zwei Kehrseiten zugehörig zu einer einzigen Medaille...
Für ein Salat-Plus-Essen sollte es schnurzegal sein, wie das eigene Hautbild aussieht. Zusammen mit einem Kartoffelsalat und einem grünen Salat fand ich die Blumenkohl-Puffer hochgradig unwiderstehlich!
Als ich mich damals - als Autofahren noch Spaß gemacht hat, man sich in WGs einen Festanschluß teilte und in den Dissen Techno lief - tätowieren ließ, war das ein Zeichen der Rebellion. Ein Akt gegen das Etablishment: haltet ihr euch nur an das Äußere als oberstes Kriterium, aber ich erwarte von euch als Gegenüber, dass ihr etwas genauer hinschaut. Und wenn nicht, dann gehöre ich lieber zu der kleinen Randgruppe der Matrosen, LKW-Fahrer, Outlaws und Kriminellen. Jawohl! Jugend halt. Alles ein großes Statement.
Wenn ich damals gefragt wurde, ob ich mir sicher bin, dass mir das in zwanzig Jahren auch noch gefallen wird, dann zuckte ich entschieden die Achseln: bestimmt. Man hat ja mit Zwanzig ÜBERHAUPT keine Vorstellung, wie sein eigenes Leben ein bis mehrere Jahrzehnte später aussehen könnte. Wie auch? (GANZ großes Mysterium, die Zeit). Aber bestenfalls hat sich vieles verändert, so wie sich alles Lebendige stets in Veränderung befindet. Und wenn nicht, dann liegt der Verdacht nahe, dass man sich hinter künstlichen, toten Mechanismen verschanzt hat.
Bon, jetzt ist also bald jeder fünfte sowohl in Deutschland wie Frankreich tätowiert. Und Tattoos stehen für die Verherrlichung eines ausgeprägten Körperkultes - das absolute Gegenteil, für das ich mal angetreten bin. Allerspätestens als wir während unserer vorletzten Reise in der Assi-Hochburg Khau Lak Station machten, dem thailändischen Touri-Eldorado der geschmacklos tätowierten Menschen, hätte ich mir meine Tätowierungen am liebsten weglasern lassen - wäre ich denn wirklich eitel. Wer heute auffallen will, ist überhaupt nicht angemalt. Oder schreckt selbst vor den Extremen nicht zurück und lässt sich sogar Hals und Hände zutackern - na, wer weiß, mit welchen zukünftigen Methoden man das alles wieder auf Null drehen kann. Kundentechnisch bestimmt ein wachsender Markt...
Allerdings finde ich, dass solche Körperbilder durchaus als Zusatzinformation dienen können. Wie die Totenköpfe von Fässern mit giftigen Chemikalien etwa. Kennzeichnungspflicht erleichtert das schnelle Erkennen: Achtung: toxisch/ psychopathisch/ gehirnamputiert... Da helfen Tattoos oftmals ganz praktisch weiter. Manchmal auch im positiven oder ästhetischem Sinn. Und manchmal geben sie einfach Rätsel auf. Vorgestern lief ein Mann - etwa Anfang fünfzig - vor mir her mit einem offensichtlich frisch gestochenem Tattoo auf seiner rechten Wade. Zu sehen war ein auf Moos und Blättern posierlich sitzendes Eichhörnchen mit zwei Haselnüssen vor sich in pastelligen Farben. Was nur kann einen ausgewachsenen Mann zu dieser Motivwahl bewegen?
Den Habib erinnert dieser Trend an die aufkommende Mode der Pilzköpfe durch die Beatels seinerzeits, sowie das Phänomen seiner Jugend, in der die Rebellen sich einen Bart wachsen ließen als haariges Symbol dafür, nicht zu den Lemmingen zu gehören. Nicht allzu lange später trugen die Bullen eben diese Bärte. Der gesellschaftliche Konformismus drückte einst mit ganz anderem Schub... Schon komisch, oder, dass ob *für* oder *gegen* etwas zu sein, am Ende der Tanz um einunddasselbe Thema ist - nur aus gegensätzlichen Perspektiven. Mein Lieblingsbeispiel dafür sind Punks und Spießer. Man arbeitet sich am gleichen Thema ab bei der felsenfesten Überzeugung, es trennen einen Welten. Dabei reagiert man mit größtmöglicher Ressonanz aufeinander. Und doch bleiben die zwei Kehrseiten zugehörig zu einer einzigen Medaille...
Für ein Salat-Plus-Essen sollte es schnurzegal sein, wie das eigene Hautbild aussieht. Zusammen mit einem Kartoffelsalat und einem grünen Salat fand ich die Blumenkohl-Puffer hochgradig unwiderstehlich!
Zutaten 9 Stück:
500g Blumenkohl
1 Ei
2 Knoblauchstangen
1 EL Schnittlauch/ Petersilie
Salz, Pfeffer
40g Parmesan, gerieben
2 EL Semmelbrösel
2 EL Mehl (m: Dinkel)
Sonnenblumenöl
Zubereitung:
Blumenkohl in Röschen teilen und und über Wasserdampf bissfest (nicht zu weich!) garen. Klein hacken (oder mit dem Blitzhacker nicht zu fein schreddern) - alternativ etwas gröber von Hand in ca. 1/2cm Stückchen (funktioniert ebenfalls). Knoblauchstange kleinschneiden, ebenso den Schnittlauch in feine Röllchen und die Petersilie fein schneiden. Alle Zutaten miteinander vermengen. Mit leicht feuchten Händen 9 Golfbälle formen.
Das Sonnenblumenöl in einer Pfanne erhitzen. Die Masse nacheinander in Desserring von 7cm Durchmesser geben und mit einem kleinen Löffel fest drücken. Dann von beiden Seiten etwa 4min goldbraun braten. Auf einem Küchencrepp abropfen lassen und warm stellen, bis die restlichen Puffer fertig braten sind.
Inspiration: Cahama
Inspiration: Cahama
mmmmh!
AntwortenLöschenBlumenkohl gebraten schmeckt besonders gut... aber dir muss ich das wohl nicht sagen :)
LöschenMhmm, steht auf dem Plan für kommende Woche! Sehr schön, wieder eine Idee mehr. Herzliche Grüße, Sunni
AntwortenLöschenImmer wieder gerne, liebe Sunni. Und gedulde dich noch etwas mit meiner Mail - gerade habe ich viel um die Ohren!
Löschen...tönt super lecker...aber was ist eine Knoblauchstange???
AntwortenLöschenTanja, schau mal hier: https://salzkorn.blogspot.com/2017/03/fruhstarter-gefullte-backkartoffeln.html
Löschenda habe ich die Knoblauch-Stangen fotographiert. Die Drôme ist Anbaugebiet für Knoblauch und das ist der allerste Reifegrad, in dem ich den ganz jungen Knoblauch hier auf dem Markt angeboten bekomme...
Feine Bratlinge, ich entscheide im Lauf des Tages ob es den BluKo wie geplant gibt oder à la Micha.
AntwortenLöschenErst vor ein paar Tagen habe ich mir darüber mal wieder Gedanken gemacht warum sich manche Menschen nicht ändern. Grund war das Aufeinandertreffen mit einem frühreren Bekannten den ich Jahrzehnte nicht mehr gesehen habe. Ich habe mir überlegt ob ich früher auch so war.
Liebe Grüsse
Bluko wie geplant wäre dann wie? Jetzt bin ich neugierig?
LöschenIch finde übrigens, dass sich die meisten Menschen sehr wenig ändern - trotz *äußeren und inneren unendlichen Anregungen* (wie Goethe so schön sagt) und wie ich mich hier mal drüber ausließ: https://salzkorn.blogspot.com/2014/03/wandelbarkeit-aus-blond-mach-brunett.html (eigentlich kein gutes Zeichen - by the way... ;)
liebe Grüße zurück
Ich blieb bei meinem Plan, Karfiol mit Eier-Kräuter-Sauce. Aber nun gibts heute deine Puffer!
LöschenFindest du, dass sich Menschen nur wenig ändern? Ich finde schon, da tut ja das Leben seins dazu. Mir fällt eben bei manchen auf, dass sie immer noch so sind wie früher, aber eben nur bei manchen.