Anfang Juli – zum Glück vor der großen Hitzewelle - verbrachten
wir eine Woche bei Micha und Fried / „Sonne und Lavendel“. Als kleine Ergänzung
zu Michas „Herbergsmutterreihe“
möchte ich hier von der anderen Seite aus berichten, zumal das Wetter
hierzulande jetzt glücklicherweise etwas auf „goldenen Spätsommer“ umgeschlagen
hat, und ich gestimmt bin den Sommer Revue passieren zu lassen.
Und jaa, und was bringt man so aus dem Urlaub mit - neben Urlaubsbräune,
Entspannung und vielen Eindrücken? Souvenirs. Quasi auf der Hand liegt ja, dass
„Souvenir“ dem Französischen entlehnt ist, wörtlich übersetzt ein
Erinnerungsstück. Etymologisch noch weiter gegraben hat se souvenir seine
Wurzeln im Lateinischen und ist da eine Zusammensetzung aus den Wörtern sub
(=von unten) und venire (=kommen). Ein
Souvenir „zieht“ also Erinnerungen von unten herauf.
Dabei können Souvenirs unterschiedlicher Art sein: Es kann sich dabei um
Gegenstände handeln, die man mitgebracht hat, oder es können im übertragenen
Sinne auch Eindrücke sein, die sich fest im Gedächnis verankert haben und
untrennbar mit dem Ort des Erlebens verknüpft sind. Bilder, Gerüche und – für
die meisten Leser hier – sicher auch Geschmäcker.
Logisch – und Micha erinnert auch nochmal daran - nimmt man aus einem Urlaub im
Dep. Drome ganz handfeste Souvenirs wie Lavendelhonig, Einkorn, lila Knoblauch
und natürlich guten Käse mit, schließlich werden alle diese Naturprodukte hier
angebaut beziehungsweise produziert. Und wenn noch Platz im Auto ist, packt man
noch sonnenverwöhnte Tomaten, Melonen und Pfirsiche dazu. Daheim angekommen
tafelt man mit diesen Köstlichkeiten und erinnert sich.
Als weitere schöne Souvenirs brachten wir Lorbeer aus Micha und Frieds
reichhaltigem Kräutergarten mit und Lavendel, abends auf der Terrasse zu festen
duftenden „Knüppeln“ gebunden, ein sommerliches Kleidchen für unsere Tochter,
das Lieblingskleid dieses Sommers, benannt nach dem Namen der Stadt, wo wir es
kauften: „Das Die Kleid“, einen schönen Sonnenhut für meinen Mann, dem ersten
Sonnenbrand am Kopf geschuldet und eine neue Lieblingssommerhose für mich –
meiner Vorliebe für Second Hand Läden / Dinge mit Geschichte geschuldet, genauso
wie drei kleine Tässchen für die Spielküche aus dem „Mitnahme-nicht-nur-Bücher-Häuschen“
im malerischen Piégros-la-Clastre.
Was ich noch mitnahm war das Vorhaben ein Rezept für gefüllte Tomaten zu entwickeln. Micha und ich hatten einen Versuch unternommen, der zwar durchaus gut schmeckte, aber noch nicht in Gänze „blogwürdig“ erschien. Daheim angekommen unternahm ich einen nächsten, der mir allein, weil er etwas ganz Anderes ist, auf jeden Fall mal zu notieren wert ist. Die Fotos sind leider nicht so toll geworden, aber das machen die Souvenir Fotos hoffentlich wieder wett. Ich servierte die gefüllten Tomaten – genauso wie Micha - mit dieser Zucchini-Tarte - auch diese schöne Kombi war mir in guter Erinnerung geblieben. Als das Essen so auf dem Tisch stand, fragte unsere Tochter: „Hat das die Micha gekocht?“. So funktionieren Souvenirs.
Zutaten 4P:
6 mittelgroße Fleischtomaten
100 g frische Brennesselblätter
5 Zweige Basilikum
5 Zweige glatte Petersilie
30 g Frühlingszwiebeln
1 Schalotte
1 Knoblauchzehe
1 Ei
6 eingelegte Kirschpepperoni
2-3 EL Semmelbrösel
60 g kräftiger Hartkäse – z.B. Comté / Ziegen- oder Schafskäse ist ebenso eine
gute Alternative!
20 g Zedernnüsse oder Pinienkerne
Olivenöl
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Ofen auf 200° C Umluft vorheizen.
Brennnesseln waschen und gut abtropfen
Tomaten waschen, waagerecht halbieren und das Fruchtfleisch aushöhlen. (Dieses wird hier nicht weiter verwendet, natürlich schmeißen wir es aber nicht weg, sondern verwenden es anderweitig – z.B. im Gazpacho, in einer Tomatensoße oder auch einfach gewürzt und mit Basilikum und Parmesan und einigen weiteren Tomaten kalt zu Pasta.)
Zedernnüsse in einer Pfanne ohne Fett leicht bräunen. Beiseite stellen
Nun etwas Olivenöl in die Pfanne und darin die feingewürfelte Schalotte und den
ebenso fein gewürfelten Knoblauch sowie die Frühlingszwiebeln in Ringen
andünsten.
Derweil die Brennnesseln, Basilikum und Petersilie fein hacken. Kirschpepperoni klein schneiden.
Käse reiben. 20 g davon beiseite stellen
Nun alle Zutaten für die Füllung mischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Füllung in die Tomatenhälften geben. In eine Auflaufform stellen und mit dem restlichen Käse bestreuen und mit etwas Olivenöl beträufeln. Im Ofen ca. 25 Minuten backen.
Schön geschrieben, liebe Hannah!
AntwortenLöschenUnd wie lustig, dass auch ich letztes Jahr bei Micha und Fried ein Rezept für gefüllte Tomaten entwickelte, dass direkt nach dem Urlaub mit Erinnerungen an die Zeit in Südfrankreich auf den Blog kam.
Deines werde ich auch ausprobieren, da wir gerade die letzten riesengroßen Tomaten ernten dürfen.
Alles Liebe, Hannah
Liebe Hannah, na, wenn das mal kein Zeichen ist! Bin natürlich direkt zu dir rübergehüpft und hab mir deines angesehen und bereits ausgedruckt, denn auch wir haben noch wunderschöne füllbare Tomaten! Herzliche Grüße von Hannah
LöschenHey, und was ist mit den Salz-Zitronen, auf die du so heiß warst, Hannah? Ich könnte deine Empfehlungen an Mitnimmsel noch ziemlich erweitern (Savora-Senf, Piment d'Espelette, Tapendad...) aber jeder nimmt im wahrsten Sinne des Wortes ja etwas anderes mit als Souvenirs - ganz so wie du schreibst :)
AntwortenLöschenSalzzitronen waren natürlich auch mit an Bord - logo und mittlerweile wartet in einem Glas selbstgemachter Nachschub... Und dass ihr im (kulinarischen) Paradies wohnt, wird sich jeder Leser mittlerweile ausmalen können. Also ja, die Liste ist natürlich beliebig erweiterbar - vielleicht sogar eine kleine Rubrik auf "Sonne und Lavendel" wert oder in der Infomappe im Zimmer. Viele Grüße an euch beide von Hannah
LöschenP.S.: Savora Senf und mich verband eine jahrelange leidenschaftliche Liason und aus diesem Grund geht er bei mir nun nur noch in kleinen Mengen - Souvenirs funktionieren nämlich auch andersrum, wenn sie mit Erinnerungen an nicht so glückliche Zeiten verknüpft sind.