Gerade eben war noch Sankt Martin und heute ist der erste Advent. Eben habe ich noch mit den Mädels das Theaterfest in Avignon unsicher gemacht, nun zähle ich die ersten grauen Haare... Ihr ahnt, was das heißt!
Da hilft nur eines: Genußstop und zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wie soll das gehen? Zupf-Schuedi, ich sag nur: Zupf-Schuedi. Paules Schuedi (in sämtlichen Versionen) wurde so oft nachgebacken, dass ich gar nicht alle verlinken kann. Zigfach! Stellvertretend für alle sei Madame Hedonistin zitiert: Dieser Kuchen, dessen Name klingt wie ein Eulenruf mit Schluckauf, ist einfach nur großartig. Er steht schon ewig auf meiner Liste. Und als diese Woche Paule genau diesen in der berühmten Zupfversion - ebenfalls auf der Liste - zeigte, in der Machart, in der schon Sybille-Anna ihr bildhübsches Trauben-Walnussbrot hier vorgestellte hat, gabs kein Halten mehr.
Sofort angesprochen hat mich zu allen Neigungen, dass Paule nicht einfach Zimt verwendet hat, sondern eine Gewürzmischung zum Parfümieren, wie der Fränzi sagt. Meine Mischung habe ich extra dafür frisch hergestellt. Folge: irrésistible, unwiderstehlich. Gerade lauwarm knusprig aus dem Ofen haben wir gezupft, gezuppelt und die Zeit angehalten :)!
Ach, und selbst am zweiten Tag meinte mein Habib: Wiedermachen! Und ich halte fest: Nachbacken!! Tolles Rezept, Paule, vielen Dank! Euch allen einen schönen ersten Advent! Und weil es meterologisch einfach nicht adventeln will noch ein paar Sankt Martins Bilder...
Zutaten:
für eine 22-24 cm Kastenform
350 g Mehl Type 550
160 g Milch
20 g Frischhefe
50 g Butter
30 g Rohrohrzucker
1 Ei
1 Teelöffel Salz
für die Füllung:
70 g sehr weiche Butter
80 g Rohrohrzucker, noch besser: Muscovado Zucker (brauner, leicht feuchter Rohrzucker)*
2 TL gemörserte Mischung aus
knapp 2 TL frisch geriebener Zimt
1 Msp Nelke
2 grüne, geöffnete Kardamomkapseln
eine Ecke Sternanis
1 Msp Piment und
1 große Msp gemahlener Ingwer
Zubereitung:
Hefe in 3 Esslöffel Milch auflösen und beiseite stellen. Restliche Milch, Butter und Zucker erhitzen, bis die Butter geschmolzen ist. Auf mindestens 38°C abkühlen lassen, sonst sterben die Hefekulturen ab. Ei unterschlagen.
Mehl in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben. Milchmischung und aufgelöste Hefe hinzufügen. Alles 4 Minuten auf Stufe 1 (von 4) kneten. Salz hinzugeben und auf Stufe 2 weitere 8 Minuten kneten. Zugedeckt an einem warmen Ort 40 Minuten ruhen lassen.
Backform einfetten und mit Mehl bestäuben.
Den Teig kurz entgasen, rund formen und 10 Minuten entspannen lassen.
Auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn zu einem 30 x 50 cm Rechteck ausrollen. Mit Butter bestreichen bzw. einpinseln. Zucker und Gewürzmischung vermischen und bis auf einen Esslöffel gleichmäßig darüber streuen. Den Teig entlang der schmalen Seite parallel in 6 gleichmäßig breite Streifen schneiden. Vorsichtig aufeinanderlegen. Diesen langen Stapel in 6 gleich grosse Häufchen schneiden. Diese parallel hochkant in die Kastenform schichten. Mit dem Pinsel, an dem noch etwas Butter haftet über die Oberfläche streichen und restliche Zuckermischung darüber streuen.
Zugedeckt an einem warmen Ort 45-60 Minuten gehen lassen, bis der Teig die Form gut ausfüllt.
Backofen rechtzeitig auf 175°C Ober-/Unterhitze vorheizen und 30-35 Minuten backen. Falls nötig mit Alufolie abdecken, damit die Oberfläche nicht zu dunkel wird. 10 Minuten in der Form ruhen lassen, dann entnehmen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Bleibt mindestens 2-3 Tage saftig. Die Oberfläche ist frisch aber am knusprigsten.
*Anmerkung m: 1 großen Eßlöffel Zucker habe ich letztlich zurückbehalten - der Schuedi wäre für uns sonst zu süß geraten.
*Anmerkung m: 1 großen Eßlöffel Zucker habe ich letztlich zurückbehalten - der Schuedi wäre für uns sonst zu süß geraten.
Quelle: Paules Schuedi
Et comme chaque dimanche je suis la IS - c'est Mademoiselles Texte Nina, qui collecte:
Guten Morgen,
AntwortenLöschenja, ja, in so schöne Fotos hab ich mich auch verliebt und musste dann gleich loslegen.
Jetzt mach ich gleich einen Hefeteig, bis zum Kaffee ist der Kuchen fertig.;))
Ah, den wollt ich ja neulich schon backen, da kam mir der Schnupfen in die Quere. Aber jetzt wirklich. :-) Teig ist schon geknetet, das könnte sich also auch hier bis zum Kaffee ausgehen. (Am liebsten würd ich aber schon was von deinen Fotos runterzupfen. ;-) )
AntwortenLöschenmmmhhh, kardamom - ich kannte das rezept noch gar nicht, hab´s eben bei dir zum ersten mal gelesen. will ich morgen unbedingt gleich nachbacken!
AntwortenLöschen@Anna: Dir wird das ja locker von der Hand gehen - schließlich kennst du die Machart! Und, wie fandet ihr den Schuedi? Zu buttrig? Und Gewürze abgeändert?
AntwortenLöschen@Hedonisten: Wofür liest man denn Blogs?! Zum Nachbasten, Umbasteln und Inspirieren lassen. Ihr seit schließlich alle mein Musenstall :) Aber da hast du dich nun auch fix anstecken lassen. Gute Entscheidung! Da bin ich mir sicher!
@Uschi: Und der gemahlene Ingwer macht sich ebenfalls nicht schlecht. Meinen Habib, den ich sonst mit Hefezopf und Konsorten nicht wirklich aus der Reserve locken kann, der wollte gar nicht mehr aufhören zu zupfen.
Zupfzupfzupf, klingt gut, sieht vielversprechend aus, muss getestet werden. Danke sehr für die schöne Inspiration und die Teilhabe! Herzlich, Anja
AntwortenLöschenBloglesen, so wundervoll!! Mach heute morgen den Hefeteig, surfe so bisschen rum, lande bei Missboulette und komme ins Schleudern. WAS soll ich jetzt backen. Beides. Jeweils in klein.
AntwortenLöschenBeides, köstlich!!
liebe micha, das ist wirklich immer so schön und so köstlich bei dir :) ich spüre schon den zupfreflex in den fingern! lass ihn dir schmecken diesen ersten adventsabend!
AntwortenLöschenAha so sieht das also aus wenn man es nicht mit der Süßbackerei hat ;-)
AntwortenLöschenIch LIEBE dieses Rezept jetzt schon (ich steh total auf Zimt, CinnamonRolls und Co, also das muss ich unbedingt ausprobieren!) und ich LIEBE deinen Blog schon jetzt, nach nur ein paar Auszügen lesen. Und: ich will bei Dir wohnen!
Herzliche Grüsse von
Frau Süd
@Anja: Ich möchte fast behaupten, der Zupf-Schuedi ist soagr für prinzipielle Hefegebäck-Verachter!
AntwortenLöschen@Anna: Genau SO lese ich Blogs ebenfalls am allerliebsten: ich weiß im gleichen Moment, was in der Küche zu tun ist :)
@Nina: *Zupfreflex* :) - für alle kulinarischen Gitarrenspieler :)
@Madame Süd: Nur her mit dir! Aber Zwuggel und MINDESTENS eine Glubsch-Eule müssen mit :)
Den musste ich gestern Abend auch backen. Sozusagen als Trostpflaster. Mein Mann hat sich das Handgelenk gebrochen und wir mussten den halben Adventssonntag in der Notaufnahme verbringen. Heute zum Frühstück wurde fleissig mit einer Hand gezupft und schon ist die Welt (fast) wieder in Ordnung ;-)
AntwortenLöschenLG, Paule
P.S.: die Fotos sehen zum Reinbeissen aus. Gut, dass ich gerade Zupf-Schuedi da habe :)
@Paule: Oh, das tut mir aber leid zu hören. Das soetwas auch vorzugsweise immer am Wochenende passieren muß!
AntwortenLöschenBestelle deinem Mann die besten Genesungswünsche! Aber er ist ja bei dir in guten , pflegenden Händen. Ein Zupf-Schuedi würde mir auch Trost spenden. Schließlich schmeckt genauso une bouffe d'âme :)! Wirklich ein schönes Rezept, Paule!
Vergessen seien alle Plätzchenbackrezepte!!! Schon die tollen Fotos suggerieren "Back mich nach, back mich nach!"
AntwortenLöschenWird bald gemacht! Nach dem Schnupfen...
Viele Grüße. Mareike
*lach* das rezept macht echt grad die runde und es sieht jedes mal soooo lecker aus!! wieso hab ich das noch nicht nachgebacken? ich weiß es nicht... aber irgendwann werde ich mich auch nicht mehr halten können. bis dahin zupf ich ein bisschen an deinem :>
AntwortenLöschen@Mareike: *Vergessen seien alle Plätzchenrezepte* WoW, das macht mir rote Backen zur Adventszeit. Dein Kompliment sitzt :)! Übrigens sehr schöner Adventskalender, den du da gebastelt hast!
AntwortenLöschenNa dann, schnelle Schnupfengenesung und den Wohlfühl-Schuedi gebacken!
@nyhet: Ein echter Blogbuster, nich? Und jaja, zupf nur - ich komme dann zum Gegenzupfen zu dir ;O)!
Danke liebe Micha, auch von meinem Mann. Das wird schon wieder ;-)
AntwortenLöscheneben nachgebacken und schon warm verkostet: schmeckt sehr gut. bei mir ist er allerdings etwas höher aus der form gekrochen, und hat daher noch viel lustiger ausgesehen als deiner!
AntwortenLöschen@Uschi: Dir verrate ichs jetzt: ich hatte die Form kleiner gewählt als Paule angegeben hat und ein echtes Spektakel spielte sich dann im Ofen ab. Und zwar hinten wie vorne drückte die Hefe ein bis zwei Scheiben raus. AUS DER FORM! Bis runter aufs Gitter...
AntwortenLöschenAber fotografieren ließ er sich prima und essen noch besser. Schön, dass er dir auch schmeckt!
Der Schuedi sieht einfach super aus und schmeckt hervorragend. Er ist immer auf jeder Kaffeetafel ein richtiger Hingucker.
AntwortenLöschenTolles Rezept
Gleich im neuen Jahr habe ich den Schuedi nachgebacken und ich bin wirklich begeistert! Mein Besuch war es ebenso und der Schuedi schneller verputzt als das Zubereiten und Backen brauchte!
AntwortenLöschenIch werde bestimmt noch andere Varianten ausprobieren.
Viele Grüße!
Mareike