Phasen: Roggen-Einkorn mit Chia & Mohn

Freitag, 18. August 2017


Was tritt nicht alles als Phase in Erscheinung?! Ein Lied, das man über Tage hoch und runter hört, der Lieblingswitz von Kindern, der in Dauerschleife allen anderen Nerven plättet, das Lieblings-T-Shirt, nach dem man einen Sommer lang jeden Morgen stetig greift, oder meine momentane Anhänglichkeit zu Chia, den (das?) ich gerade in jeden Brotteig werfen könnte. 

In der homöopathischen Anamnese ist (sollte) das einer der Hauptaugenmerke ausmachen: geht es um eine akute oder eine chronische Geschichte. Akut - also als Phase - verzeiht das Leben erstaunlich - ja, riesig -  viel. Sowohl körperlich wie geistig (darin unterscheidet die Homöopathie ja aus ihrem grundsätzlichen Denksystem heraus). Man kann durchaus ein Weilchen Kette rauchen, regelmäßig zur Flasche greifen, die Nächte zum Tag machen, sich von Burger und Pommes ernähren uswusf: Körper und Geist regenerieren wieder. Fatal allerdings wird es, wenn schlechte Sitte zur Gewohnheit wird, sprich chronisch. Oh, wie erzählt die griechische Mythe, dann frißt Kronos seine eigenen Kinder. Ihr kennt das alte Sprichwort aus dem Talmud: *Achte auf deine Gedanken...uswusf*. Genau das ist der Stoff, aus dem unheilbare Krankheiten entstehen.

Wie lange meine Begeisterung für Chia noch anhält? Keine Ahnung. Und mir auch völlig Jacke wie Hose, ob *Chia* nun von irgendjemanden als Superfood -  das doofe Wort - klassifiziert wird oder nicht. Fakt ist: Chia ist mir dienlich.

Seit einigen Broten habe ich für mich entdeckt, dass ein Chia-Quellstück dem Brot eine bessere Frischhalte-Qualität verleiht und den Brotteig auflockert. Zwei super Eigenschaften. Gerade letzteres war einer der Hauptgründe, wieso ich nicht so gerne mit Einkorn gebacken habe. Sehr, sehr gerne als Anteil in Quiches- und Tarteböden - den Geschmack fand ich von Anfang an einnehmend - aber die Brote wurden mir doch leider schnell kompakt. Nun, seht euch das Foto an: von Wackerstein kann keine Rede sein. Ein tolles Brot, das ich direkt  zwei Mal hintereinander gebacken habe!
 

Zutaten - 2 Brote für 750g-Kastenformen:

Sauerteig:
150g Roggen-Vollkorn
30g Roggen-ASG (aufgefrischt)
150g Wasser

150g Einkorn-Vollkorn
30g Weizen-ASG (aufgefrischt)
150g Wasser

Quellstück:
30g Chia-Samen
100g Wasser

Brühstück:
50g Einkorn-Vollkorn
30g Altbrot
170g Wasser, siedend

Hauptteig:
Roggen-Sauerteig
Einkorn-Sauerteig
Brühstück
Quellstück
200g Roggen-Vollkorn
150g Einkorn-Vollkorn
15g Salz
30g Mohn
180-200g Wasser (m: 200g)

Zubereitung:

Die beiden Sauerteige am Vortag anrühren und 12-16 Stunden bei 20-22°C reifen lassen. Ebenso das Brühstück am Vortag ansetzen, sowie das Quellstück, beide (das Brühstück nachdem es abgekühlt ist) abdecken und in den Kühlschrank stellen

Am Backtag alle Zutaten in die Schüssel geben und ca. 12min langsam kneten lassen.

Teigruhe: 60 min

Währenddessen die Formen buttern. Mit Hilfe eines Löffels den Teig auf die zwei Kastenformen verteilen, mit Wasser die Oberfläche abstreichen (wer mag, bestreut mit Mohn) und ca. 2 Stunden im Warmen abgedeckt gehen lassen

Nochmals mit Wasser benetzen, die Brote stippen und bei 240°C fallend auf 200°C ca. 60 Minuten mit Dampf backen. Klopfprobe! Die letzten Minuten außerhalb der Form backen für eine bessere Kruste.

5 Kommentare

  1. Hui,dein Brot sieht aber klasse aus!! Da würde ich mir gerne ein bis zwei drei Scheibchen von mopsen ;-) Im Brot muss ich das wohl auch dringend mal ausprobieren! Das Anstellgut habe ich gerade gefüttert,mal sehen ob ich noch Einkorn im Schrank haben....mmmhh.Lass dich nicht beirren,bei mir dauert die Chia Junky Phase schon seit drei Jahren an....ich liebe diese Körnchen in meinem Obst-Joghurt-Frühstück,besonders wenn sie schon vorgequollen sind.
    Liebe Grüße
    Petra S.

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  2. Sieht sehr lecker aus :)

    Liebe Grüße
    Helena

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  3. Im Hauptteig steht "alle Zutaten... außer..." Nun weiß ich nicht, was "außer" ist - denke mal Mohn, sicher bin ich mir aber nicht... Würde gern morgen am 13.4. backen... danke für die Erhellung...liebe Grüße Kelie

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    1. Liebe Kelie, das *außer* habe ich gelöscht in der Zubereitung - nun dürfte dem Nachbacken nix im Wege stehen. Das ist nämlich ein ganz einfaches und mindestens (!) genauso leckeres Brot! Gutes Gelingen!

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