... Jamie Oliver. Bei Katha von esskultur wurde durch das Küren von Lieblingskochbüchern auch eine Disksussion über Jamie Oliver losgetreten. Nun habe ich über den ja auch schon gefrozzelt. Sehr gut hat mir Kathas Haltung zu ihm gefallen. Viele von Jamies Rezepten sind sicher kein Geniestreich, sondern schon ultra schlichte Küche. Wenn unser eins sich aber bereits über die ein oder andere Seite in Kochbüchern von Jamie wundern muß, was wird der sich erst anhören müssen von gelernten Köchen!
Insofern muß ich mich für soviel Eigensinn begeistern. Sich derart gegen das Degenerieren und das Entfernen von der Natur zu stellen, das hat was von Don Quijote - une âme rebelle. Denn auch ich denke, dass es Jamie eher darum geht, zu zeigen, dass ein bißchen Schnippeln und Rühren jeder kann, und es keinen Grund gibt, sich von der Industrie ernähren zu lassen.
So könnte ich euch locker den ein oder anderen Schwank erzählen, von Menschen, die wir im Garten stehen hatten, die Tomatenpflänzchen für Unkraut und Wirsing für Salat gehalten haben. Das soll nicht schnippisch sein; bis vor einiger Zeit kannte ich Melde zum Beispiel auch nicht, das meint nur: Ohne etwas Naturkunde wird Kochen schwierig.
Daher zeige ich heute dieses in seiner Purheit durchaus als mutig zu bezeichnende Rezept von Jamie (das Kochbuch aus dem es ist, bekommt von mir allerdings keine Kaufempfehlung - da hat die Gegenfraktion in ihrem Argumenten ja recht - auch wenn seine Frau Jools dort auf einigen Bildern sehr süß aussieht ;)
Zutaten:
2 große Hand voll Mangold
2 große Hand voll Chicoree oder anderes Blattgemüse
m: Roten Beten-Blätter, Melde, Spinat
Olivenöl
2 große Knoblauchzehen, geschält, in feine Scheiben
Salz, Pfeffer
2 große Hand voll Rucola (m: 1 kleine Hand voll)
1/2 Zitrone
Zubereitung:
In einem großen Topf Wasser mit einer Prise Salz zum Kochen bringen. Die gewaschenen Blätter in zwei-drei Minuten al dente kochen, dann in einem Sieb abgießen.
In einem ordentlichen Schuß Olivenöl die Knoblauchscheiben knusprig braten. Nun den gekochten Mangold und das andere Blattgemüse dazugeben. Würzen, umrühren, bis das Gemüse ganz von dem würzigen Öl umhüllt ist.
Nach einer Minute von der Kochstelle nehmen, Rucola dazugeben und Zitronensaft hineinpressen. Erneut abschmecken und sofort servieren.
Bocksriemenzunge - eine der letzten blühenden Wildorchideen |
Quelle: Genial Kochen mit Jamie Oliver - Besser Kochen mit Jamie gefällt mir um einiges besser
Melde sieht man hier nur ganz selten. Der Spinat hat sie beinahe vollständig verdrängt.
AntwortenLöschenzu J.O.: Köche fügen Gutes zu, Jamie schmeisst weg.
Deine J.O.-Kritik ist fast französisch - charmant, ohne gehässig zu sein und doch unmißverständlich.
AntwortenLöschenAber so ist das halt, das Gute braucht Zeit und ist keine Ratzfatz-Affaire. Zeit ist nur leider heutzutage Mangelware.
Ich wußte gar nicht, dass man Melde essen kann. Die wächst bei mir im Garten nämlich ganz wunderbar, als Unkraut. Ich werde es mal probieren.
AntwortenLöschen@Sivie: Melde wächst tatsächlich wie Unkraut und übersteht selbst bei uns Hitzeperioden ohne viel gegossen zu werden - eine sehr genügsame Pflanze, die vom Geschmack dem Spinat recht ähnlich ist.
AntwortenLöschenDas Geniale an j.Oliver ist, dass es kaum jemand gibt er mehr Menschen fürs Kochen begeistert hat wir er. Schau mal die neuste Kochserie auf SIXX. Das ist Kochbegeisterung pur. Ich zeig solche Filme immer meinen Lehrlingen.
AntwortenLöschenEin spannender Kommentar von dir, Ralf! Dein Urteil als aus dem Mund eines Professionellen wiegt doppelt. Und es sollte auch voreingenommene Hobbyköche eines besseren über Jamie belehren!
LöschenDa fällt mir mein gern aufgegriffenes Augustinus-Zitat wieder ein:
*Du kannst nur in anderen entzünden, was in dir selber brennt*